Zwei Probati in den Thermen

  • Es war wirklich nett von Drusus, gleich für ihn mitzuzahlen. Und Valerian nahm sich schon jetzt vor, sich in der Taverne dafür zu revanchieren. Die beiden Männer fackelten nicht lange, sondern entkleideten sich rasch, um sich nach kurzer Vorreinigung in das Warmwasserbecken gleiten zu lassen.


    "Ach, das ist herrlich", lachte Valerian und schwamm neben Drusus die paar Längen ab. Es tat gut, nach einem anstrengenden Tag die Glieder mal so richtig recken zu können. "Und gleich noch schön in die Sauna, was hältst Du davon, Drusus?"


    Er blickte sich um, wer sich sonst noch so hier aufhielt, aber natürlich kannte er niemanden. Es war ohnehin nicht so erschreckend viel los. "Sag mal, sind die anderen Bereiche auch nach Geschlechtern getrennt oder gibt es die Möglichkeit, irgendwo ein paar nette Mädchen kennenzulernen?"

  • Auch Drusus tatt es sehr gut, nach einem harten Tag der Grundausbildung, seine Muskeln im Wasser entspannen zu können.


    "Gerne!", sagte er. "Und nachher zur ABkühlung ins Kaltwasserbecken."


    "Leider ist hier jeder Bereich nach Geschlechtern getrennt", bedauernd schüttelte er den Kopf. "Aber, in der Taverne findest du bestimmt genug Mädchen.", sagte er schon wieder grinsend.


    Drusus schwamm noch eine länge und fragte Valerian nach seinen Verwandten: "Du sagtest vorher das du Verwandte in der Stadt hast? Wie heißen sie denn? Vielleicht kenne ich sie ja" Obwohl er sich ziemlich sicher war das keinen davon kannte.

  • "Ach, zu schade. Im Gymnatikbereich hätten sie es doch ruhig für beide Geschlechter zugleich öffnen können." Er hätte zu gerne ein wenig mit seinen Muskeln angegeben vor ein paar hübschen Mädchen. Aber Taverne war natürlich auch gut.


    "Meine Cousine Quintilia Narcissa und mein Cousin Marcus Quintilius Montanus. Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, sie zu besuchen, seit ich in der Stadt bin. - Der Arzt meinte, daß er meine Cousine vielleicht kennt. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob diese Bekanntschaft so positiv für sie ist, er hat ziemlich anzüglich gegrinst!" Valerian war darüber natürlich empört, immerhin ging es um seine Cousine.


    Es war natürlich etwas völlig anderes, wenn er selbst mit hübschen jungen Mädchen anbandelte, das waren dann ja nicht seine Cousinen.


    "Wenn Du von hier stammst, hast Du doch bestimmt auch Familie hier, oder? Wohnen Deine Eltern in der Stadt? Oder hast Du Geschwister hier?" Es war gar nicht so schlecht, jemanden in der Stadt zu kennen. Denn wenn die Verpflegung weiterhin so grauslich war, brauchte man hin und wieder einen anständigen Bissen zwischen die Zähne. Und natürlich am besten einen kostenlosen guten Bissen.

  • "Hm. Nein die kenne ich beide nicht." Es hätte ihn jedoch sehr gewundert wenn er sie gekannt hätte.


    "In der Stadt habe ich keine Familie mehr. Mein Vater starb vor fünf Jahren und meine Mutter ist nach meiner Volljährigkeit in südliche Gallien zu ihren Eltern gezogen. Sie hat es hier wohl nicht mehr ausgehalten. Ich habe zwar zwei Brüder aber keiner von ihnen ist noch hier. Der eine ist in Italia gestorben und der andere lebt in Misenum. Ich glaube, er wollte sich zur Classis melden.", führte er aus, wo sein näheren Verwandten lebten. "Meine Mutter, sage mir aber das ich zwei Onkel bei der Legio II habe. Ich bin ihnen bis jetzt aber noch nicht über den Weg gelaufen."

  • "Sie sind noch nicht sehr lange hier, das wäre schon ein großer Zufall gewesen, wenn Du sie kennen würdest. Aber vielleicht kann ich sie Dir mal vorstellen. Sie sind wirklich nett." Vor allem sein Cousinchen. Hm. Da mußte er am Ende aufpassen, daß Drusus sich nicht in sie verguckte, denn Narcissa war wirklich ein süßes Ding.


    Na, besser der Kamerad, der ja ganz in Ordnung zu sein schien, als irgendein Strolch.


    "Du hast zwei Onkel hier bei uns? Und Du hast noch nicht versucht, sie zu finden? Dann aber mal ran. Verwandte können Dir sehr nützlich sein, vor allem, wenn sie Offiziersposten innehaben. Ich glaube, ich hätte nicht eine der Stellen, die ich bisher bekleidet habe, überhaupt bekommen, wenn mein Vater nicht über so gute Beziehungen verfügt hätte. Naja, hat nicht viel genützt. Verwaltung ist eben nicht so meins." Valerian gab das ganz unumwunden und fröhlich zu. Warum auch nicht? "Wenn Du ihre Namen weißt, dann müßtest Du sie doch eigentlich schnell finden können. So riesig ist das Castellum ja nun auch wieder nicht, oder?"

  • "Gerne", antwortete Drusus.


    "Du warst in der Verwaltung tätig?", fragte Drusus erstaunt. Schließlich war sein Gegenüber ungefähr so alt wie er selbst.
    "Ja, ich kenne ihre Namen. Ich werde den Medicus mal fragen ob er sie kennt. Und das Castellum ist zwar nicht so groß, aber es beherbergt immerhin fast 6000 Menschen. Da sind zwei nicht so leicht zu finden."

  • Valerian lachte. Anscheinend hielt Drusus ihn für jünger als er war. "Ich bin vierundzwanzig, Drusus. Ich hab schon ein paar Jahre Papiere gestemmt. Und glaub mir, das macht echt wenig Spaß." Ihm zumindest hatte es keinen Spaß gemacht. Andere schienen in dieser Tätigkeit ja voll aufzugehen.


    "Und die zwei zu finden dürfte gar nicht schwer sein, wenn Du nur in die Verwaltung gehst. Da gibt es Listen und Karteien. Wenn sie in Ordnung gehalten werden, findet man jeden innerhalb weniger Minuten." Das zumindest hatte Valerian in den letzten Jahren gelernt. Das Problem war nur, daß er manche dieser Listen und Karteien ein wenig durcheinander gebracht hatte.


    "Laß nur mich nicht an diese Sachen, sonst findet auf Jahre hinaus niemand mehr irgendetwas." Er grinste frech und war in diesem Moment echt froh, zur Legion gefunden zu haben.

  • Valerian grinste als er das Erstaunen von Drusus sah und grinste noch ein wenig breiter. "Hab mich gut gehalten was?", fragte er im Scherz, als sei er uralt. Dabei war er ja nur vier Jahre älter als der andere, kein wirklich nennenswerter Altersunterschied.


    "Du wirst sie schon finden. Hoffentlich sind sie freundlich und unterstützen Dich bei Deiner Karriere. Nicht, daß sie Dich am Ende härter rannehmen als andere, sowas soll ja auch schon mal vorkommen." Daß einer von seinen Verwandten sich hier fand, war ja eher unwahrscheinlich. Und im Grunde war Valerian froh darüber, dann erwartete wenigstens niemand irgendwelche Wunder von ihm.

  • Was Drusus nicht viel nutzte, denn Valerian hatte mit einer derartigen Antwort gerechnet. Schließlich hätte er im umgekehrten Fall ähnlich reagiert. Also stürzte er auf den Freund zu und griff nach ihm, um ihn kurz unterzutunken und so eine ausgelassene Tollerei einzuleiten. Wozu waren sie schließlich in die Stadt und in die Thermen gegangen? Doch wohl, um ein wenig Spaß zu haben!

  • Da hatte Drusus sich wohl schon wieder verschätzt. Nur diesmal mit der Distanz. Es gelang ihm gerade noch ein wenig Luft zu schnappen, bevor er von Valerian untergetaucht wurde. Er versuchte sich unter Wasser noch zu befreien um dann im Gegenzug Valerian zu attackieren. Und siehe da, irgendwie gelang es Drusus sich zu befreien. Als er wieder an der Oberflache war, spritze er Valerian erstmal eine Ladung Wasser ins Gesicht um zeit zu gewinnen.

  • Valerian war selbst überrascht, daß der Angriff gelang und lachte ausgelassen, als er schnell zurückwich, damit Drusus ihn nicht einfach mit sich hinunterzog. Aber das nützte ihm nicht viel, denn kaum war der andere wieder oben, landete ein großer Schwall Wasser in Valerians Gesicht, das sein Lachen schnell erstickte. Jetzt war vermutlich mit einem Gegenangriff von Drusus zu rechnen und Valerian hechtete rasch zur Seite. Hoffentlich ahnte Drusus diese Aktion nicht schon, sonst würde er wohl im nächsten Augenblick auch untergetaucht.

  • Nachdem der Wasserschwall in Valerians Gesicht landete, stürzte sich Drusus mit einem breitem Grinsen auf den Kameraden. Doch durch das Ausweichmanöver ging der Gegenangriff ins leere. Augenblickliech entfernte er sich von Valerian, Drusus wollte schließlich nicht noch einmal unter Wasser getaucht weren.

  • Valerian lachte, als Drusus knapp, sehr knapp, an ihm vorbeisprang und ihn nicht erwischte. Doch Drusus war schnell, obwohl Valerian schnell versuchte, die Situation zu nutzen und den Freund gleich noch einmal unterzutauchen, erwischte er ihn nicht und griff ins Leere. Doch er schaffte es wenigstens, ihm einen kräftigen Schwall Wasser hinterherzuschicken.


    Einige andere Besucher der Thermen schüttelten mißbilligend die Köpfe über die beiden jungen Männer, die sich aufführten wie die Kinder. Doch bei einigen wenigen sah man auch ein belustigtes Grinsen. Es war allerdings nur eine Frage der Zeit, bis jemand auftauchen und sie zur Ordnung rufen würde.

  • Als Drusus einen Blick zur Seite wraf und die bösen Blicke, so manchen Thermenbesuchers sah, musste er diesen unwillkürlich entgegen grinsen, Auch ihm war der Gedanke gekommen, das sie ein Bademeister wohl bald raus hauen würde.
    Drusus bekam einen mächtigen Schwall Wasser ins Gesicht. Leider hatt er seine Augen zu spät geschlossen. Dadurch sah er einige Momente fast nichts.

  • Drusus war abgelenkt. Das war DIE Gelegenheit. Da Valerian damit rechnete, daß ihrem Spaß bald ein Ende gesetzt würde, zählte jeder Augenblick. Also stürzte er sich mit einem scherzhaften, wilden Brüllen auf Drusus, um ihn ein weiteres mal unter Wasser zu drücken. Da er lang genug vorher brüllte, hatte Drusus noch einen Augenblick, um zu reagieren...

  • ...was er auch tat. Instinktiv schwamm er, nach dem Brüllen Valerians schnell in die entgegengesetzte Richtung. Noch während er sich in Sicherheit brachte konnte er wieder klar sehen. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er einen verärgerten Badegast, welcher sich schimpfend entfernte.

  • Valerian sprang mit vollem Schwung auf die Stelle zu, wo sich eigentlich noch Drusus befinden sollte. Was er aber nicht tat. Mit einem lauten "Platsch" verschwand Valerian unvermutet unter der Wasseroberfläche und kam Augenblicke später prustend wieder hoch. Er erblickte Drusus, der ihm erfolgreich ausgewichen war, und lachte lauthals los. "Jetzt habe ich mich glatt selbst untergetunkt", lachte er über sich selbst.

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