atrium | Die Prätis sind da

  • Verärgert schüttelte ich den Kopf.
    "Commodus brach seine Zelte hier ab, lange bevor Cicero verschwand. Dieser Streit liegt Jahre zurück, und auch Cicero hieß es ein Unding, was zur Spaltung der Familie geführt hatte. Ich selbst kenne die ganze Geschichte im Übrigen nicht, also wirst du wohl oder übel im Stadtarchiv herumsuchen müssen. Mein Vater hätte dir mitteilen können, was vorgefallen war, aber er ist bedauerlicherweise verstorben. Die jüngere Generation weiß kaum etwas darüber, und wenn, dann nur vom Hörensagen. Das ist alles, was ich dir dazu sagen kann und werde", gab ich zurück.


    "War das dann alles oder möchtest du vielleicht noch weitere belanglose Dinge wissen, praefectus?" Wie beispielsweise die Farbe des Morgenurins meines Onkels oder etwas in der Art. Er sollte besser nicht seine Zeit hier vergeuden, sondern dort suchen, wo alle Indizien hinführten. Und das war ganz gewiss nicht diese villa hier in Rom. Du würdest auch in deinem eigenen Interesse handeln... Drohen lassen würde ich mir schon mal gar nicht.

  • Crassus Aufmerksamkeit wurde nun erst recht geweckt. Erst wollte man das Thema mit dem Streit schnellst möglich umgehen, dann sagte man, dass man dazu nichts mehr sagen wolle und nun wurde man auch noch frech. Ja, wollte ihn sogar regelrecht aus dem Haus treiben. Er war es ja nicht, der mit einem Hochverräter verwandt war. Und bei Crassus hatte bisher auch noch kein Hochverräter gewohnt.


    Hm... ja. Nein, weitere Fragen zu deiner Familiengeschichte habe ich nicht. Aber fertig sind wir deshalb noch lange nicht. Wir werden uns einfach mal in der Villa umschauen - sollten wir etwas nicht finden, melden wir uns.


    Crassus gab seinen Männern einen Wink, die sich daraufhin zerstreuten und die einzelnen Zimmer durchsuchten.

  • Decius hatte bisher schweigend in der Nähe des Praefecten gestanden und dem Wortwechsel gelauscht. Als Crassus dann den Gardisten einen Wink gab, wählte der Centurio kurzerhand einige Soldaten aus und wies sie an die verschiedenen Räume der Villa zu durchsuchen. Decius schickte sich daraufhin an mit zwei Kameraden einen der Räume zu durchsuchen.

  • "Tut das, aber veranstaltet nicht überall die gleiche Unordnung wie bei Cicero. Hier gibt es nichts, das wir verbergen würden, ergo kann auch nichts gefunden werden. Valete", erwiderte ich, wandte mich um und ging davon. Ich mochte weder fehlende Höflichkeit noch unangebrachten Starrsinn, dem man berufliche Gründe vorschob.

  • Die Prätorianer zerstreuten sich in den Räumen der Villa und begannen mit der Durchsuchung. Sie gingen dabei sehr gründlich vor und gaben sich dabei nur mäßig Mühe nicht zu viel Unordnung zu fabrizieren.
    Nachdem alle Räume abgeklappert waren begab Decius sich zu dem Praefecten und schaute ihn ein wenig hilflos an.


    "Praefecte, wir haben leider nichts gefunden was uns in irgendeiner Weise zur Aufklärung des Falls behilflich sein könnte."

  • Während seine Männer ausströmten um das gesamte Haus zu durchsuchen, wartete Crassus im Atrium auf etwaige Probleme oder Funde. Diese blieben größtenteils allerdings aus. Aber Crassus hatte auch gar nicht damit gerechnet, dass er groß etwas finden würde. Nach den letzten Reaktionen von Corvinus wollte er aber lieber auf Nummer Sicher gehen.


    In Ordnung, Optio. Dann sammeln wir uns wieder und marschieren ab.


    Crassus sah sich um. Da Corvinus ja sehr schnell das Atrium verlassen hatte, konnte sich Crassus auch nicht von ihm verabschieden und ihm auch nicht sagen, wie das mit den kaputtgegangen Vasen und ähnlichem gehandhabt wird. Naja, sein Problem war das dann auch nicht.


    Richte deinem Herren aus, dass wir nichts gefunden haben und sich der Praefect im Namen des Kaisers für seine außerordentlich zuvorkommende Gastfreundschaft bedankt.


    Sagte Crassus einem Sklaven beim Herausgehen. Nur kurz darauf hatten sie die Villa schon wieder verlassen und ebenso schnell wie sie gekommen waren, waren sie auch wieder auf der Straße verschwunden.

  • Decius salutierte und trat schweigend in die Reihen seiner Kammeraden. Der Centurio ließ die Männer in Marschformation antreten, und mit auf dem Marmor knallenden Militärstiefeln verließen die Gardisten die Villa Aurelia.

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