"Langsam vorraus!" Dieser Befehl galt nur noch den Ruderern, beziehungsweise dem Taktgeber der Ruderer. Die dumpfen Schläge der Trommel drangen aus dem Ruderdeck nach oben. Vorsichtig wurden die Ruder bewegt. Die Taue strafften sich.
Reparaturen an den Schiffen
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- Syria
- Anchisothep Niger
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Gallicus begab sich wie befohlen an Deck des Flagschiffs und hörte Aufmerksam den Ausführungen des Ägypters zu. Der Probatus nickte nur und wartete auf das vereinbarte Signal. Als das "Es ist so weit" Anchisotephs ertönte, wandte sich der Gallier an die Kai Mannschaft. "Macht die Taue los!", brüllte Gallicus der Mannschaft zu.
Die Nautae auf dem Kai lösten wie befohlen die Leinen, so dass das Flaggschiff ablegen konnte. -
Langsam bewegte sich das Schiff auf den Rand des Hafenbeckens zu. Anchisothep schlug das Steuerruder scharf ein. Vom Schwung der ersten Ruderstöße weitergetrieben glitt das Schiff am Rand des Hafenbeckens vorbei und bewegte sich in Richtung des Ausgangs des Hafens. Die Ruderer schlugen jetzt kräftiger, das Schiff nahm Fahrt auf. Sie erreichten den Ausgang des Hafens. Anchisothep hielt das Ruder gerade. Schnell war das Schiff durch die Engstelle hindurchgeglitten. Anchisothep ließ es ein Stück weit aufs Meer hinaus fahren, dann schlug er erneut das Ruder ein und das Schiff bewegte sich an der Küste entlang. "Auf deiner Seite alles in Ordnung?", rief er Gallicus zu. Dabei musste er gegen den Wind anschreien, der schon hier, nahe an der Küste, stark war. Den Mast ließ Anchisothep nicht aufrichten. Für dieses kurze Stück hätte es sich nicht gelohnt, außerdem lagen die Segel am Rande des Hafenbeckens, wo sie gesäubert und ausgebessert wurden. Der breite Strand war schon in Sicht. Anchisothep sah zufrieden, dass für die Ankunft alles vorbereitet war. Einige der versammelten Männer trugen lange Stämme und Balken, mit denen das Schiff abgestützt werden würde. Wiederum andere waren bereits ins Wasser gegangen, um bei der Vertauung zu helfen. Anchisothep brachte das Schiff auf Kurs, sodass es dort landen würde, wohin die Männer am Strand winkten. "Ruderer halt!", rief er. Der Schwung, den das Schiff erreicht hatte, würde für die Strecke zum Strand reichen. Außerdem durften sie nicht zu schnell sein, sonst würden sie Gefahr laufen, zu weit aufzulaufen. "Werft die Taue aus!", rief er der Mannschaft des Schiffes zu, als im flachen Wasser die ersten Rollen in Sicht kamen, auf denen das Schiff auflaufen sollte und die Männer der Landemannschaft ihm Zeichen gaben.
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Sim-Off: Sorry dass ich deine schöne Beschreibung des Anlegevorgangs unterbreche
Einige Tage nach dem Aufdocken der Schiffe:
Mit einem Trierarchus im Schlepptau kam Theodores zu den Anlegestellen der Schiffe. Diese lagen schön aufgedockt an Land und waren generalüberholt worden. Das Lager der Mannschaften war nicht weit entfernt aufgeschlagen worden, und so begab Theodores sich zu einem Signalbläser und ließ ihn zum Antreten blasen.
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Mit dem ertönen des Signals eilte der Gallier auf den Sammelplatz. Die Probati und Nautae stellten sich in mehreren Reihen auf und warteten gespannt, was der Nauarchus und sein Begleiter zu sagen hatten.
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Auch Anchisothep trat an. Er stand ziemlich weit vorne, da er einer der ersten war, der gekommen war. Noch früher als er war Gallicus erschienen, der in einiger Entfernung von ihm stand. Wie alle anderen auch wartete Anchisothep auf die Befehle oder Ankündigungen des Nauarchus.
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Als die Mannschaften angetreten waren, begann Theodores mit seiner kurzen Ansprache:
"Männer, ihr habt gute Arbeit geleistet. Der Kaiser und seine Legion sind wohlbehalten hier angelangt und marschieren gegen die Parther. Ihr hingegen hattet nun eine kleine Ruhepause, die ihr euch redlich verdient habt.
Jetzt aber sind neue Befehle für uns eingetroffen, es geht zurück nach Italia. Bis zum Mittag sind sämtliche Schiffe klar zum Auslaufen zu machen, wegtreten!" Er beendete seine kleine Ansprache recht abrupt, genau so abrpt wie die Befehle gekommen waren, wandte sich um und begab sich mit einem Trierarchus zur Kommandantur um di eletzten formalen Dinge zu klären. -
Anchisothep wurde starr vor Schrecken. Bis zum Mittag - für das an Land Setzen der Schiffe hatten sie mehrere Tage gebraucht, nun sollte der umgekehrte Vorgang in wenigen Stunden erledigt sein. Und das ohne dass einzelne Schiffe dabei zu Schaden kommen durften. Er zählte in Gedanken die Schiffe durch und seine dunkle Gesichtsfarbe wurde vielleicht ein wenig blasser dabei. Jedoch durfte er keine Zeit damit verlieren, sich an seinem Schrecken zu weiden. Als der Nauarchus weggetreten war, nutzte er die Tatsache, dass hier nun alle Männer versammelt waren, für eine Ansprache seinerseits. "Kameraden, ihr habt gehört, welche Aufgabe uns bevorsteht. Sie scheint auf dem ersten Blick eine unmögliche Aufgabe zu sein. Doch wir werden sie bewältigen, wenn wir alles gut organsieren und zügig ausführen. Da wir nur wenig Zeit haben, ist es nötig, dass die Schiffe in kurzen Abständen hintereinander in den Hafen umgelegt werden. Deshalb werde ich nun für jedes Schiff von vorherein eine Mannschaft einteilen. Wir beginnen beim Flaggschiff. Die Mannschaften der beiden Schiffe, die danach kommen, werden sich schon auf ihre Plätze begeben, wenn das Schiff davor vom Strand gezogen wird. Der Rest hilft beim Ziehen, vergisst aber nicht, wo er hingehört. Ordnet euch bitte hier auf den Platz zu folgenden Gruppen: Ruderer, Seeleute, Sonstige, damit ich euch besser aufteilen kann. Beeilt euch!" Er wartete darauf, dass geschah, was er befohlen hatte. In Gedanken rechnete er aus, wieviele Ruderer jedes Schiff benötigte und wieviele Männer wohl zum Ziehen vom Strand nötig wären und welche Männer er als Anlegemannschaft zum Hafen schicken sollte. "Sind jetzt alle von euch hier versammelt oder fehlt noch irgendwer? Falls jemand fehlt, holen einige von euch diese sofort hierher!" Wie sollte er das mit den Befehlshabern regeln? Er beschloss, zumindest die größeren Schiffe selbst zu führen. Das würde bedeuten, dass er regelmäßig in kürzester Zeit vom Hafen wieder zum Strand kommen musste. Er wies einige Probati deshalb an, ihm ein Pferd zu besorgen. Er konnte zwar nicht gut reiten, doch seine Kenntnisse würden ausreichen, ihn zumindest schneller als zu Fuß vom Hafen zum Strand zu bringen.
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Erfreut vernahm Gallicus, das sie bald heimkehren würden. Jedoch vernahm er mit Schrecken das der Vorgang innerhalb weniger Stunden vollzogen werden sollte. Da würden die Probati wohl wieder herhalten müssen.
Dann hielt Anchisoteph seine Ansprache. Es wunderte Gallicus das der Ägypter noch nicht Optio oder Gubernator war. Talent dazu hatte er alle mal. Gemeinsam mit einigen anderen Probati machte Gallicus sich auf um ein Pferd für den Nauta zu besorgen. Wenige Minuten später kam Gallicus mit dem Pferd zurück und übergab es Anchisoteph mit den Worten: "Hier! Dein Pferd, Anchisoteph" -
Anchisothep war erfreut, dass es mit dem Herbeischaffen des Pferdes so schnell gegangen war. "Ich danke dir, Gallicus.", sagte er und nahm das Pferd am Zügel entgegen. Rasch führte er es zu einem Baum, der das Massaker an den Bäumen rund um den Strand, das für das Auflegen der Schiffe notwendig gewesen war, seltsamerweise überlebt hatte und band es an. Die Männer hatten sich inzwischen zu ihren jeweiligen Gruppen zusammengefunden. "Ihr müsst weiter auseinander gehen mit euren Gruppen, sonst kann ich die Gruppen nicht von einander trennen.", sagte er laut und deutlich. Als dies geschehen war, begann er mit der Aufteilung. Schon beim Flaggschiff musste er Personal sparen. Anstatt zweihundert Ruderer dafür abzukommandieren, begnügte er sich mit der Hälfte. "Hundert Ruderer, zwanzig Seeleute auf das Flaggschiff.", befahl er. "Geht sofort dorthin, damit ich euch nicht irrtümlich noch einem weiterem Schiff zuordne. - Hundert Ruderer, zwanzig Seeleute auf das Schiff daneben.", fuhr er fort. So ging es weiter, bis jedem Schiff eine Mannschaft zugeteilt war. "Die Mannschaften der ersten drei Schiffe auf ihre Plätze, der Rest an die Taue und an die Stützbalken des Flaggschiffs.", rief er. "Zwei Männer bringen das Pferd zum Hafen und halten es dort am hintersten Anlegeplatz bereit." Er legte eine kurze Atempause ein. "Die Mannschaft des letzten Schiffes geht schnell zum Hafen und wird dort beim Anlegen helfen." Er wartete, bis sich die Männer sortiert hatten und einige in Richtung Hafen aufgebrochen waren. Langsam fanden sich die Männer der Mannschaft, die das Flaggschiff vom Strand bringen sollte, auf ihren Plätzen ein. Einige, jeweil zwei pro Balken, hielten die zahlreichen Stützbalken am Rumpf des Schiffes, andere hatten inzwischen die Taue schon straff gezogen und standen versetzt im flachen Wasser vor dem Strand, auf weitere Befehle wartend. Jetzt erst, da er sich überzeugt hatte, dass am Strand alles in Ordnung war, bestieg Anchisothep das Schiff über eine Strickleiter. Er stieg auf eine Aufbaute, um das Geschehen zu überwachen, hielt sich aber gleichzeitig bereit, schnell zum Steuerruder zu gelangen. "Zieht an!", rief er gegen den Küstenwind an. Langsam setzte sich das Schiff in Bewegung und wurde über die dicken Rollen gezogen. Die Männer an den Stützbalken sorgen dafür, dass es im Gleichgewicht blieb. Das Schiff zitterte und ächszte, doch das war schon beim Auflaufen der Fall gewesen und gab somit keinen Anlass zu Bedenken.
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Schließlich kam Theodores mit seinem Stab von der Hafenkommandantur zu den Schiffen und berief die Kapitäne der Schiffe zu sich. Er gab die Einzelheiten der geplanten Reiseroute heraus und ließ sich detailierte Berichte über den Zustand jedes der Schiffe geben. Nachdem all das erledigt war, entließ er die Kapitäne und begab sich mit seinen Offizieren zu den Schiffen. Bis jetzt lief alles wie geplant, nun mussten die Schiffe nur noch alle wieder ins Wasser und bemannt werden, dann konnte es zurück nach Ravenna gehen.
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Ausnahmsweise musste Gallicus einmal nicht schuften, er "durfte" mit einem anderen Probatus Anchisotephs Pferd. Von dort aus konnte er leider kaum etwasvon dem Ablege Verfahren sehen. Jdoch vernahm er ein Zittern und Ächzen, das Gallicus nur mehr leise vernahm. Beim Schiff selbst musste der Lärm jedoch gerade zu höllisch sein.
Dann erspähte der Gallier den Nauarchus mitsamt seinen Offizieren. Gallicus nahm unwillkürlich Haltung an, obwohl der Nauarchus noch nicht einmal vor ihm stand.Sim-Off: /edit: Wieso ist Ferrius Minor eigentlich in Italia und nicht hier?
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Nachdem die Schiffe der Flotte wieder im Wasser lagen wurden sie von den Besatzungen zum Auslaufen vorbereitet. Als alles Vorbereitet war und die Mannschaften an Bord gegangen waren begab sich auch Theodores an Bord des Flaggschiffs und gab schließlich den Befehl zum Auslaufen. Die Ruderer begannen im Takt der Trommeln zu schlagen und manövrierten die Schiffe aus dem Uferbereich. Die Schiffe nahmen an Fahrt auf und schon bald hatten sie die Küste hinter sich gelassen um in Richtung Cyprus zu fahren. Man würde einen kurzen Aufenthalt auf der Insel haben um von dort an der kleinasiatischen Küste weiter über Rhodos nach Griechenland zu fahren und von dort weiter Richtung Italia.
Sim-Off: Hm, keine Ahnung. Ich weiß auch nicht warum er hier nicht mit von der Partie ist.
Die Reise hat nun auf jeden Fall begonnen und jetzt könnt ihr euch schn mal wieder nach Italia ummelden. -
Anchisothep war ebenfalls am Bord des Flaggschiffs. Er war erschöpft von den Anstrengungen, die ihm das ins Wasser setzen der Schiffe gekostet hatte. Nun endlich, nachdem die Schiffe die Küste verlassen hatten und es erst einmal nichts mehr zu tun gab, setzte er sich in eine ruhige Ecke an Deck und sah aufs mehr hinaus. Seine Gedanken verloren sich dabei. Anscheinend würde die erste Legion hier ohne Schiffe zurückgelassen werden, was im Falle eines plötzlichen Rückzuges sehr ungünstig wäre, doch einen plötzlichen Rückzug, so dachte Anchisothep, würde es wohl kaum geben. Wahrscheinlich würde der Feldzug noch eine Weile dauern, dann würde die Legion wohl in Parthien bleiben, bis die Unterwerfung vollendet wäre. Anchisothep verspürte eine eigenartige Wehmut, als ihm auffiel, dass er nicht weit Alexandriens gewesen war, ohne je Rhakotis wiedergesehen zu haben. Er fragte sich, ob das Haus seines Vaters noch stand. Er könnte ihm einen Brief schreiben. Nur leider war da das Problem, dass sein Vater und auch außer Anchisothep selbst sonst niemand aus der Familie lesen konnte, weder die alte Schrift der Götter, noch koptisch, noch griechisch, noch lateinisch. Vielleicht, irgendwann, wenn er einmal alt wäre und aus dem römischen Militär entlassen wäre, würde er zurückkehren. Sein Vater wäre gewiss dann schon tot, doch vielleicht würde er seine Geschwister wiederfinden. Nun jedoch unterdrückte er diese Gedanken und dachte an die Rückreise zum Stützpunkt der Flotte nach Misenum. Ein wenig schade fand er, dass dann der Einsatz schon beendet sein würde.
Sim-Off: Ich melde mich mal um.
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Auch Gallicus befand sich mit dem Nauarchus auf dem Flagschiff. Der Gallíer war froh das die Flotte endlich wieder "heim" nach Misenum, aber vorallem wieder näher an seine eigentliche Heimat: Massilia kam.
Gallicus stand einige Zeit an der Reling und blickte auf das offene Meer Richtung Italia. Da er derzeit keine Befehle hatte blieb er dort noch einige Zeit, bis er von irgendeinem Triearcus den Befehl erhielt das Deck zu schrubben was musste auch er immer solche Befehle erhalten?Sim-Off: Ich habe gerade gelesen das Minor gstern einen Post in Roma geschrieben hat Hier wurde er aber zur Classis Ravennas versetzt. Ist das nicht eigentlich Befehlsverweigerung?
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