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    Die Poststube ist ein kleiner Raum in einem äußeren Gebäudekomplex nahe des großen Tors. Hier können die städtischen Boten, die Depeschen der privaten Laufburschen oder die Briefen über den Cursus Publicus abgegeben werden. Tagsüber ist hier stets ein Sklave des Museion, ein Demosios, der die Nachrichten entgegen nimmt und den Gelehrten oder dem Bibliothekar zukommen lässt.

  • Nikophileaus Graecus
    Museion tes Alexandreias
    Agora, Broucheion



    Chaire Nikolaos,


    ich möchte Dich, mein lieber Amtskollege, gern zu einem kleinen Symposion in meinem bescheidenen Hause zum fünften des Choiak (4.9.2007) gegen Abend einladen. Gemeinsam wollen wir bei guten Speisen und Getränken die bisherige Amtszeit revue-passieren lassen oder uns dem ein oder anderen heiteren Gespräch widmen.


    Auf Dein Kommen freut sich
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  • An Theodorus Alexandreus
    Alexandria, Provinz Aegyptus


    Salam ehrenwerter Theodorus Alexandreus !


    Deine literarischen und wissenschafttlichen Werke sind in der Antike wohlbekannt und dein Name genießt zurecht großen Ruhm. Die besten Akademien, von Rom bis Alexandria, besuchtest Du, erwarbt großes Ansehen.
    Aus diesem Grunde würde ich mich geehrt fühlen, Deine Anwesenheit auf meinem Sitz in Petra, meinem Reich, zu erleben, in Erörterung und Teilhabe deines Wissens zur möglichen Gründung einer eigenen, königlichen Akademie in meinem Reich.


    Mit majestätischen Grüßen


    Rabel II. Soter
    Königreich Nabataea

  • Ein Schreiberling brachte Post für Nikolaos Kerykes vorbei.


    EPISTOLE
    18. TYBI 435 E.P.K.
    (17.10.2007/104 n.Chr.)


    An Nikolaos Kerykes


    Die Stege des Agoranomos sendet Dir hiermit eine Abschrift der Synchoreseis für die Betriebe kapaleion archaon und oikos tou meliou.


    Sie sind gut aufzubewahren und bei Kontrollen dem zuständigen Grammateus vorzuweisen.


    Anhang:
    - Synchoresis kapaleion archaon
    - Synchoresis oikos tou meliou



    THEOPHILOS
    ~~ STEGE AGRANOMOU ALEXANDRES ~~



    Synchoresis
    18. TYBI 435 E.P.K.
    (17.10.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Nikolaos Kerykes wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Tavernenbetriebs kapeleion archaon in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.




    THEOPHILOS
    PRO LEONIDES PHILOTATES


    Synchoresis
    18. TYBI 435 E.P.K.
    (17.10.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Nikolaos Kerykes wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Imkereibetriebs oikos tou meliou in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.




    THEOPHILOS
    PRO LEONIDES PHILOTATES

  • Cursor betrat die Poststube und gab seinen Brief in die Hauptstadt ab.


    Titus Decimus Cursor
    Leg XXII Deiotariana
    Nicopolis



    Ad
    decemvir litibus iucandis
    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia
    ROMA



    In der Erbschaftsangelegenheit
    Appius Decimus Sicca
    nehme ich
    Titus Decimus Cursor
    die Erbschaft an.



    Titus Decimus Cursor



    Sim-Off:

    Gebühr für einen Eilbrief entrichtet


  • Provincia Aegyptus
    Mouseion
    epistates Theodorus


    M. AELIUS CALLIDUS RECTOR SCHOLAE ATHENIENSIS
    EPISTATEI TOU MOUSEIOU THEODOROI ALEXANDREI SUO


    Mit wie großer Bestürzung ich den Tod des epistates durch die Kunde des praefectus Aegypti vernommen habe, mit so großer Freude hörte ich von deiner Einsetzung in jenes Amt und unterstützte diese mit lobenden Worten über dich. Ich wünsche dir bei der Leitung jener wichtigen Bildungseinrichtung eine glückliche Hand und würde mich über eine Einladung zu deinen Vorlesungen freuen, sobald du sie hältst.
    Ich selbst beabsichtige in Kürze einen cursus continuus über die alten Schriftsteller zu halten, der anknüpfen soll an die Lesung de litteris antiquis. Ich hoffe, dass ich die Muße für einen Aufenthalt in Aegyptus zu gegebener Zeit haben werde.


    Vale.


  • EPISTOLE
    22. MECHIR 435 E.P.K.
    (19.10.2007/104 n.Chr.)


    An Nikolaos Kerykes


    Die Stege des Agoranomos sendet Dir hiermit eine Abschrift der Synchoresis für den Betrieb iatreion eis alexandreias.


    Sie ist gut aufzubewahren und bei Kontrollen dem zuständigen Grammateus vorzuweisen.


    Anhang:
    - Synchoresis iatreion eis alexandreias



    THEOPHILOS
    ~~ STEGE AGRANOMOU ALEXANDRES ~~



    Synchoresis
    22. MECHIR 435 E.P.K.
    (19.10.2007/104 n.Chr.)


    Dem Polites Nikolaos Kerykes wird hiermit gemäß §3 Nomos Empories das Führen des Opiumhandelsbetriebs mit angeschlossenem Laden eines Arztes iatreion eis alexandreias in Alexandria erlaubt.
    Weiterhin wird ihm der Vertrieb der Produkte des Betriebes gemäß §4 Nomos Empories gestattet.


    Einsprüche gegen administrative Handlungen des Agoranomen sind an den amtierenden Exegeten zu richten.




    THEOPHILOS
    PRO LEONIDES PHILOTATES

  • An
    Decima Valeria
    Museion
    Alexandria
    Privincia Aegyptus


    Ein kühler, winterlicher Hauch ist's, der die sommerliche Wärme Alexandrias durchteilen mag, getränkt vom süßen Duft der Honiggebäckstücke, gereicht zu den Saturnalia, verfeinert mit dem verlockenden Aroma des Würzweins, welcher uns in Italia die Abende zu versüßen weiss.


    Wenig gibt es, das mich mehr in Erstaunen versetzt hätte als Dein Schreiben, werte Valeria, und doch siehst Du mich als einen glücklichen Empfänger Deiner Worte, die mir eine Ferne verheißen, gegen die mir vieles in Roma schal und leer erscheint. Sandelholz und Orangenduft liegt mir tatsächlich in der Nase, fast scheint es mir, als sei Dein papyrus ein wenig noch davon getränkt, um mir die Worte aus der Ferne ungleich köstlicher zu machen, welche mein sehnsuchtsvolles Auge ob Deiner Zeilen lesen durfte. Ich hoffe, Du hast die ersten Tage und Wochen genossen, die Du in Alexandria verbracht hast, fern der Deinen, und auch fern jener Pflichten, die, wie wir beide wissen, bisweilen beschwerlich und voller Sorgen sein können. Gerade der Lebensweg eines Priesters entbehrt viel des Dankes und des Ruhmes, den man an anderer Stelle mit Leichtigkeit ernten könnte, doch sollte es niemals daran hindern, das zu tun, wonach es einem verlangt, solange man dabei nicht vollends unglücklich wird.
    Einerseits ist es sehr schade, Dich als geschätzte Kollegin verloren zu haben, schienst Du mir doch im Geiste Iunos vieles bewirken zu können, andererseits kann ich sehr wohl nachempfinden, wie schmerzlich es sein muss, auf Dauer keinerlei Anerkennung für geleistete Dienste zu erhalten, nur Missgunst und Worte, die Dich lieber an den heimischen Herd verbannen wollen.


    Wenn Dich Deine Entscheidung zufriedener gemacht hat, so war es gewiss die richtige, auch wenn sie Dir sicherlich nicht leicht gefallen ist, wie alle Entscheidungen, denen es vergönnt ist, die Weichen des Lebens neu zu stellen. Aber ausgerechnet Alexandria! Hätte es nicht Athen sein können, welches man auf einer Reise bedeutend leichter erreichen kann? So wird wohl unser Gespräch in geschriebenen Worten fortgesetzt sein müssen, und ich muss den Anblick Deines Lächelns eine Weile missen, bis uns die Wege des Schicksals erneut zusammenführen. Scheue Dich nicht, mir ein wenig mehr von Deinem täglichen Leben zu berichten, es wird etwas Licht in mein derzeit sehr durchwachsenes Dasein bringen.
    Du irrst nicht, ich habe tatsächlich kandidiert, nachdem der Kaiser mir die Gunst gewährt hat, mich in den ordo senatorius zu erheben, und die Senatoren schlossen sich ganz offensichtlich der Meinung des imperators an und bestätigten meine Wahl durch eine große Mehrheit der Stimmen, auf die ich, wie ich schamvoll zugeben muss, durchaus stolz bin. Nun habe ich mein eigenes officium in der Basilica Ulpia, und durchstreife die Straßen Roms per pedes als tresvir capitalis, stets begleitet von meinem Neffen Flavius Lucanus, der als mein scriba personalis die nötige Erfahrung für eine eigene Kandidatur in angemessener Zeit sammeln soll.


    Du willst sicher wissen, ob ich schon einen haarsträubenden Kriminalfall bearbeitet habe, doch leider sieht der Alltag eines tresvir capitalis deutlich nüchterner und weniger glanzvoll aus - meine größte Tat war es bisher, einen jungen Mann vor seiner künftigen Schwiegermutter zu retten, die den Urtypus einer erschreckenden matrona darstellte, jene Art von Frau, die es einem Manne innerhalb kürzester Zeit verleiden kann, überhaupt an eine Ehe zu denken. Ansonsten könnte ich nur das heldenhafte Erklimmen eines gar fürchterlichen Aktenberges berichten, ich schätze, es wird noch einiges an Zeit ins Land gehen, bevor ich Dir spannenderes schreiben kann als die Bewältigung alltäglicher Aufgaben. Erzähle mir, was Du als Iatros erlebst, Valeria, und ich will Dir im Austausch meine spannendsten Erlebnisse auf der Flucht vor matronae, die mich an Breite und Körpergewicht ungefähr um das Doppelte übertreffen, nicht vorenthalten. Ansonsten geht in Rom alles seinen gewohnten Gang, wenngleich ich fürchte, dass die Götter uns derzeit zürnen, die vielen Anschläge und jener blutige Selbstmord auf den Stufen des Senatsgebäudes müssen ihre Spuren hinterlassen haben. Doch dazu mehr, wenn der Ausgang des Sühneopfers feststeht - man sollte das Unglück nicht dadurch beschwören, dass man es mit zuvielen Worten an die Welt der Lebenden bindet.


    Es gibt Abende, an denen ich ebenfalls den flackernden Lichtschein betrachte, den mir eine Öllampe spendet, und die Gedanken wandern lasse, und sei Dir gewiss, die Erinnerung an einen sonnigen Tag, die Du ebenso teilst, gehört ebenso zu den Dingen, über die ich sinniere, wie auch jene Worte, die wir wechselten. Ich kann Dir nicht sagen, was geschehen wäre, wärst Du weniger tugendsam gewesen und hättest Du meinem Angebot nachgegeben, aber eines weiss ich gewiss: Ich hätte es sicherlich ebensowenig vergessen können unser harmloses Gespäch an einem Brunnen. Wenige Menschen bleiben einem im Strom des Alltags überhaupt im Gedächtnis, und noch weniger bleiben einem angenehm in Erinnerung. Allerdings wage ich zu behaupten, dass Du weit weniger Gelegenheit gehabt hättest, über flackernde Kerzen zu sinnieren, da Du sicherlich keineswegs dazu gekommen wärst, überhaupt viel nachzudenken, das liegt in der Natur der Sache, wenn man ein wenig Vergnügen miteinander teilt (oder sollte es zumindest!). Mögen Deine Nächte, wenn Dich dieser Brief erreicht, weniger einsam sein, und die Männer in Alexandria weder blind noch dumm (denn nur ein Blinder und Dummer könnte übersehen, was er mit Dir vor sich hat) - ich werde sicherlich auch weiterhin meine Gedanken in die Ferne senden und mir überlegen, wie es Dir wohl gerade ergehen mag.


    Doch nun muss ich leider, ob der lästigen Pflicht wegen, für den heutigen Tag schließen und hoffe, dass Dich dieser Brief bei guter Gesundheit und noch besserer Laune erreicht. Nutze die Tage der Sonne, und bewahre sie in Deinem Lächeln - es schließt mit den besten Segenswünschen


    Aquilius


  • Ad
    Iuniam Urgulaniam
    Museion
    Alexandria
    Provincia Aegyptus



    Salve Iunia Urgulania,


    bitte sei Dir meines tiefsten Mitgefühls über den Verlust Deiner Verwandten Appius Iunius Lucullus und Iunia Maecia versichert, auch wenn ich mir darüber bewusst bin, wie wenig Trost ich Dir mit diesen Worten zu spenden vermag.


    Nur ungern breche ich mit solch banalen Dingen in Deine Trauer ein, doch ist es meine Pflicht als decemvir litibus iudicandis, die weltlichen Hinterlassenschaften der Verstorbenen den gesetzlichen Richtlinien entsprechend auf die Erben zu verteilen.


    Da die eigentlichen Erben, Appius Iunius Decula und Iunia Attica zur Zeit unbekannten Aufenthaltes sind und vermutlich nicht innerhalb der festgesetzten Frist zu antworten in der Lage sind, kommst Du für den Fall, dass sie nicht antworten sollten, als Erbin in Frage. Das Erbe des Appius Iunius Lucullus beläuft sich auf: 330.28 Sesterzen, 1 Toga, 1 Mantel, 1 Perlenschmuck, 1 lukanische Würste, 1 Spende für die Acta, 1 Bier (Fass), das Erbe der Iunia Maecia beläuft sich auf: 5021.73 Sesterzen und 1 Werkzeug.


    Ich bitte Dich darum, Dir einen kurzen Moment Zeit zu nehmen, mir mitzuteilen, ob Du gewillt bist, das Erbe anzutreten und mir möglichst bald, spätestens aber bis ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.), eine entsprechende Nachricht zukommen zu lassen. Denn sollte ich bis zu ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLVIII A.U.C. (20.1.2008/105 n.Chr.) weder von Appius Iunius Decula und Iunia Attica noch von Dir Mitteilung erhalten haben, bin ich verpflichtet, den Nachlass Deiner Verwandten der Staatskasse zuzuführen.


    Mögen die Götter Deine Verwandten sicher ins Elysium geleiten und Dir ein langes, glückliches Leben bescheren.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img81.imageshack.us/img81/8400/siegeltauwj6.gif]




    ROMA, ANTE DIEM VIII ID IAN DCCCLVIII A.U.C. (6.1.2008/105 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Antwort bitte an die Villa Aurelia, Roma


  • Brief



    An:


    Kassandros
    _____


    Provincia Alexandria et Aegyptus
    Alexandria - Broucheion (Neapolis)
    Museion



    Von:


    Marcus Artorius Didianus Nero
    _____


    Provincia Hispania
    Curia Tarraconis
    Tarraco



    ~~~~~~~~~~~~~~~



    Salve


    Die Stadt Tarraco plant eine certarum poetarum. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Als ich die Unterlagen nach fähigen Männern, die ich als Juroren nunmal brauche, druchsuchte, bin ich dabei auf deinen Namen gestossen.


    Nun wollte ich dich fraegn, ob ich dich als Juror dafür gewinnen kann und ob du dafür Zeit hast ? Deine Ausgaben, die du für die lange Reise haben wirst, wird dir die Stadt Tarraco, entsprechend begleichen.


    Ich bitte dich, mir deine Entscheidung schnellstmöglich zukommen zu lassen.


    Du kannst den Brief entweder an die Curia Tarraconis schicken oder zur Casa Didia in Tarraco, denn dort lebe ich.



    Vale bene...






  • Brief



    An:


    Aufruf
    _____


    Provincia Alexandria et Aegyptus
    Alexandria - Broucheion (Neapolis)
    Museion



    Von:


    Marcus Artorius Didianus Nero
    _____


    Provincia Hispania
    Tarraco
    Casa Didia


    ~~~~~~~~~~~~~~~



    Salve,


    Sicherlich fragt ihr euch jetzt, warum ein Magistrat aus Hispania euch schreibt und keinen genauen Namen schreibt, für wen dieserm Brief eigentlich wirklich ist. Doch laßt es mich in einigen wenigen Worten erklären.


    Ich Suche einen Philosophen, der als Juror bei einer certarum poetarum Teilnehmen möchte, den die Stadt Tarraco veranstaltet will. Alles nötigen Ausgaben für die Reise und die unannehmlichkeiten sollen natürlich nicht umsonst sein und wird von der Stadt Tarraco beglichen werden.


    Wer also interesse hat, möge sich bitte recht schnell bei mir melden. Die Adresse steht oben.



    Vale bene...






  • An Leonidas Kleomenes, Schüler des Heiligtums der Musen und des Apollons in Alexandria



    Chaire Leonidas,


    ich würde mich sehr freuen, kämest du in Bälde auf einen weiteren Besuch in meine Schreibstube im Gymnasion.


    Es grüßt dich


    Nikolaos der Keryke aus Athen, Gymnasiarchos der Polis Alexandria, Archipyrtanes des Pyrtaneions, Philosophos des Museions.


  • An
    Sosimos von Korinth
    Museion
    Alexandria, Aegyptus


    Salve Sosimos!


    Auch wenn ich das Museion niemals mit eigenen Augen sehen durfte, und das versammelte Wissen und die Weisheit dieses ruhmreichen und entzückenden Ortes nur vom Hörensagen kenne, darf ich Dir meine Verbundenheit mit dem Tempel der Musen versichern.
    Ich glaube Dein Ansinnen zu verstehen und werde es dem Senat von Rom bei nächster Gelegenheit vortragen. Wenn der Senat einen Beschluss darüber gefasst hat, werde ich Dich davon in Kenntnis setzen.
    Bis dahin verbleibe ich mit den besten Wünschen.


    gez. Lucius Aelius Quarto



    ROMA - ANTE DIEM VI KAL IAN DCCCLIX A.U.C.
    (27.12.2008/105 n.Chr.)


  • Flaccus Xenophanei suo s.


    Es freut mich, zu hören, dass du gut in Alexandria angekommen bist, doch mehr noch, da du dich offensichtlich nicht im Geringsten verändert hast und noch ganz der Alte bist. Du schreibst, dass dir tausende Gedanken im selben Moment kommen und mir geht es nicht anders. Ich befinde mich schon seit geraumer Zeit in der Obhut des Purgitius Macer, eines der Konsuln dieses Jahres, der mich gleichsam als Tutor in das politische Leben der Stadt einführt. Mit derselben Kraft und Ausdauer, die diese Aufgabe verlangt, widme ich mich jedoch (du kannst beruhigt sein!), auch meinen Studien. Besonders am Abend wende ich täglich einige Stunden zur Lektüre auf, zweifellos die angenehmste Zeit des Tages. Denn so ehrenvoll und wichtig der Dienst am Staat und den Göttern auch sein mag, er ist ein officium, und als solches mit viel Anstrengung und Arbeit verbunden. Umso mehr freue ich mich, wenn ich zu späterer Stunde, mindestens jedoch nach der cena, wieder eine philosophische Schrift, etwas wissenschaftliches, oder auch einfach ein bisschen Lyrik, zur Hand nehmen, und bis in die tiefe Nacht hinein studieren kann, um die vielfältigen Pflichten und Sorgen des Tages etwas beiseite zu lassen.


    Es freut mich außerdem, dass du dich auch in dieser Hinsicht nicht verändert hast: noch immer macht es dir anscheinend Freude, deinen Mitmenschen ihre Einfältigkeit nur allzu deutlich vor Augen zu halten. Gerade in der Geometrie gibt es durchaus gefinkelte Aufgaben, an denen selbst die größten Köpfe nur allzu oft zu verzweifeln scheinen. Doch, wie immer, hast du natürlich recht: aus Fehlern lernt man am meisten. "Fehler", sage ich, und mir kommt eine merkwürdige Begegnung in den Kopf, die ich vor einigen Wochen machen durfte und die einige Fragen in mir aufgeworfen hat, die ich bisher mit niemandem, denn keiner hier in Rom steht mir besonders nahe, besprechen konnte. Ich möchte dir als Freund davon erzählen, und bitte dich, mir auch als solcher mitzuteilen, was du davon hältst: Es war zum ersten Mal bei einer Feierlichkeit anlässlich der Verlobung einer Verwandten, als ich eine junge Frau sah, "eine junge Frau", habe ich geschrieben, und doch erschien sie mir in jenem Moment, und auch jetzt noch, wenn ich mich an diesen Abend erinnere, mehr einer Göttin, einer Nymphe, jedenfalls einem überirdischen Wesen zu gleichen. In ihrer Erscheinung lag etwas Sonderbares, etwas auf seltsame Weise Unfassbares, das, mich gänzlich in seinen Bann ziehend, alle anderen Gedanken nichtig und nebensächlich werden ließ. So genau habe ich selbst jetzt noch den Anblick vor Augen, dass ich ihn dir kurz beschreiben möchte: Sie ist von mittlerer Größe, sowie schlank und von überaus anmutiger Gestalt. Ihr Haar umfloss zum Teil ihre Schultern, den Rücken hinab, zum Teil war es kunstvoll geformt und mit goldenen Fäden und Blätternd durchwirkt. Ihr Kleid schien aus feinster Seide zu sein, in einem angenehmen Grün gehalten, nach griechischer, nicht römischer, Mode, äußerst locker und verspielt. Ihr linkes Bein umrankte eine zierliche Efeuranke, die den bezaubernden Anblick abrundete. Du kannst dir die plötzliche Faszination für jene junge Frau, als sie, einer Nymphe gleich, den Raum betrat, sicherlich vorstellen. Doch die Faszination hielt, ganz entgegen meiner Art, an, und im Laufe des Abends kam ich mit der jungen Frau ins Gespräch. Ihre Worte waren von anregendem Witz und schienen den bezaubernden Eindruck noch zu verstärken, als unser Gespräch auf sonderbare Weise gestört wurde. Flavius Piso, mein Onkel, gekleidet in eine Trauertoga, und sichtlich betrunken, mischte sich ein und beendete die zauberhafte Begegnung auf gleichsam barbarische Weise. Die junge Frau wollte mir jedoch nicht aus dem Kopf gehen, sodass ich sie zu einem weiteren Treffen in die Villa einlud, wo wir ein durchaus anregendes Gespräch (auch über Alexanria, denn dort hatte sie einige Zeit verbracht) führten, das jedoch zunächst von einem Gewitter unterbrochen wurde und, ähnlich dem früheren Treffen, ein seltsames Ende nahm. Denn als wir uns in der Bibliothek befanden, begann sie mit einem Mal etwas von Homer zu singen, schlicht und berührend, sodass auf seltsame Weise alle Erinnerungen an Nikodemos - o hättest du ihn doch nur einmal persönlich kennengelernt! - du weißt, was jener für mich bedeutet, plötzlich lebendig wurden, und mich erneut die Trauer um dessen viel zu frühen Tod übermannte. Eine einzelne Träne benetzte mein Antlitz und ich frage dich, ist das nicht eine normales Zeichen der Trauer? Haben nicht selbst die großen Helden um ihre Lieben geweint? Jedenfalls schien die Atmosphäre mit einem Mal auf sonderbare Weise beklemmend und unangenehm, sodass unser Gespräch nicht mehr lange anhielt. All dies ist schon einige Zeit her, doch die junge Frau will mir immer noch nicht so recht aus dem Kopf gehen. Als Freund habe ich dir diese Geschichte erzählt, und so erbitte ich nun auch deinen Rat als Freund. Zweifellos ist mir ihre Gesellschaft überaus angenehm, doch weiß ich nicht recht, wie ich mich verhalten soll. Ist es rechtens, Zeit mit einer jungen Frau (ich vergaß zu erwähnen: sie ist verwitwet), zu verbringen, wenn es der hedone dient, soll ich also der Lehre Epikurs oder aber eher den strengen Sitten der Alten folgen, nach deren Meinung eine junge Frau doch so wenig Kontakt mit anderen Männern als ihrem Ehemann haben sollte?


    Deine Erzählung von Kleobis und Biton hat mich jedenfalls nachdenklich gestimmt, und ich bin im Moment noch zu aufgewühlt um in der nötigen Klarheit darüber zu schreiben. Zweifellos mag es oft zutreffen, dass jung stirbt, wen die Götter lieben, doch kenne ich durchaus auch Menschen die in Würde, Ehre und Glück alt werden. Du siehst, ich bin mir über diese Frage selbst noch nicht ausreichend im Klaren, um eine eindeutige Position zu beziehen, doch ich werde dir wohl das nächste Mal berichten, zu welchem Schluss ich gekommen bin. Wieder ist der Brief lang und doch viel zu kurz geworden, denn noch viele Fragen schwirren durch meinen Kopf und unzählige Dinge, von denen ich dir noch erzählen möchte. Lass' dir nicht viel Zeit für deinen Brief, denn ich erwarte ihn schon jetzt in kaum erträglicher Spannung. Berichte auch von Alexandria, vom Museion und all' den Wundern dieses Ortes, deren Kunde bis hierher nach Rom dringt, und so unglaublich erscheint, dass ich selbst sie kaum als wahr erachten kann. Mögen die Götter dir auch weiterhin wohlgesonnen sein und deine Wege behüten. Vale.


  • An
    Museion
    Alexandria
    Privincia Aegyptus



    Salve,


    ich wende mich heute mit einem großen Anliegen, an die wohl wichtigste und größte Bibliothek der Welt. Kürzlich wurde mir von einem
    Werk "Kommentar zu den sieben Weltwundern" von Kimon von Galatien berichtet. Leider ist mir dieser Schriftsteller und Auto bisher gänzlich unbekannt. Ich hoffe nun in den Regalen der großen Bibliothek in Alexandria fündig zu werden und bitte darum, wenn das Werk dort lagern sollte, mir eine Abschrift zukommen zu lassen.



    Vale bene.



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    Nero Tiberius Caudex


    Villa Tiberia Roma

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