Atrium | Balbus - Crassus

  • Warten musste er dann allerdings schon eine Weilchen. Zwar nicht unerträglich lang, aber wenn man es eilig hatte, war ja eh jede Minute zu lang.


    Balbus! Crassus betrat eilig das Atrium und ging auf Balbus zu: Sei dir meines Beilides gewiss!

  • "Crassus. Ich danke dir." erwiderte er, als er seine Aufmerksamkeit weg von den Raumdekorationen und hin zum eintretenden Hausherren wandte.


    "Ich möchte nicht lang drumherum reden..." sagte er dann. "... und du weisst sicherlich sowieso schon, warum ich hier bin."

  • Aha, den ersten Fragen nach wollte er also nur auf den aktuellen Stand gebracht werden und schien bisher keine Sonderwünsche zu haben:


    Derzeit kommen verschiedene Personen in Frage. Du hast bestimmt etwas von dem Aufstand des Aurelius Cicero gehört. Er käme auch in Frage, allerdings nur bei oberflächlicher Betrachtung. Denn hätte er wirklich dadurch seine Position stärken wollen, hätte er viel flächendeckener die Führungselite ausschalten müssen.
    Was ich damit sagen möchte: Es war, soweit ich das bisher beurteilen kann, kein Mord an dem Consul, sondern einfach nur an deinem Verwandten. Vielleicht hatte der Täter bei ihm Schulden ooder weiß der Geier was. Und das heißt, dass es die Suche nach den Tätern nicht gerade erleichtert. Denn wenn es ein Mord an dem Consul war, so müssten über kurz oder lang die Täter in der Öffentlichkeit auftreten, sonst könnten sie davon keinen Profit herausschlagen. Wenn es aber tatsächlich nur eine Tat aus privaten Motiven war, dann kommt dafür jeder in Frage, der in irgendeinerweise mit dem Consul zu tun hatte. Das allerdings sind tausende. Und der oder die Täter müssen nie öffentlich auftreten um das Ziel zu erreichen.

  • Balbus hörte sich den kurzen Bericht an und nickte leicht, auch wenn er die Ausführungen eer für nicht zutreffend hielt. Dementsprechend blickte er Crassus dann auch eher ungläubig an.


    "Du hast meinen Vater doch sicherlich schon mal kennengelernt." sagte er. "Mal ehrlich, kannst du dir vorstellen, dass es irgendjemanden geben könnte, der diesem liebenswürdigen alten Mann feindlich gesinnt sein könnte?"

  • Crassus nickte überzeugt:


    Ja, das kann ich mir tatsächlich vorstellen. Wenn dem nämlich nicht so wäre, Balbus, dann würdest du jetzt nicht hier in meinem Atrium sitzen und wir würden uns nicht über diesen feigen Anschlag unterhalten.

  • Balbus schüttelte leicht den Kopf.


    "Ich kann nicht glauben, dass du es so einfach abtun willst." sagte er. "Die ganze Sache schreit doch gerade zu danach, dass da mehr hintersteckt. Ich kenne..." Er schaute kurz zu Boden. "Ich kannte meinen Vater. Er hatte nie Probleme mit anderen Menschen. Er hatte keine Feinde. Ausser vielleicht..."

  • Gerade wollte Crassus erwidern, dass er es doch gar nicht so einfach abtat sondern das der Ermittlungsstand war beziehungsweide die derzeit realistischste Annahme, als Balbus etwas sehr spannendes ansprach:


    .. außer vielleicht?

  • "Nun ja, bevor ich nach Germania aufbrach, beklagte sich Vater öfter darüber, dass sich im Senat scheinbar immer häufiger Stimmen zu Wort meldeten, die ihn offen darauf hinwiesen, dass ein Mann seines Alters im Senat nichts zu melden haben sollte."

  • Als Balbus den Satz vervollständigte stellte sich bei Crassus eine gewisse Ernüchterung ein. Sicherlich wäre es möglich, dass ein Senator hinter dem Attentat steckt. Nur sah Crassus dereit den Sinn nicht. Die Legislaturperiode war sowieso schon so gut wie vorbei gewesen, dann hätte sich das Problem von alleine gelöst.


    Sei dir sicher, meine Informanten haben ihre Ohren weit geöffnet - in jede nur mögliche Richtung. Doch solange niemand versucht den Tod zu Nutzen, solange tappen wir aber auch noch ziemlich im Dunkeln. Undsolange ist eine Tat mit privater Motivation auch noch am wahrscheinlichsten.

  • "Du wirst sicher besser wissen als ich, wie man am besten vorgehen sollte." sagte Balbus. Er hatte das Gefühl, dass er schon viel zu lange von Rom weg war und hier einfach den Anschluss verlor.


    "Ich sollte nun besser gehen. Ich danke dir für deine Zeit."

  • Nichts zu Danken, Balbus. Ich werde dich auf dem Laufenden halten.


    Crassus konnte durchaus verstehen, dass Balbus aufgrund der Lage keine sonderlich große Lust auf ein weiteres, belangloseres Grespräch hatte.

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