[Kapeleion] Zum goldenen Ibis

  • Schnell kam der Wirt mit dem neuen Krug. Eine so nette Einladung konnte Ànthimos wirklich nicht ablehnen. So füllte er auch seinen Becher und nahm einen ordentlichen Zug.


    "Danke. Der Wein schmeckt mit jedem Schluck besser." Er hätte was richtiges essen sollen, denn so stieg der Wein doch ordentlich zu Kopf und auch ihm hörte man das an.. "Die Meisten von euch die ich kenne sind wirklich voll in Ordnung. Echt wirklich total in Ordnung. Deswegen hab ich ja auch welche eingeladen"", erzählte er mit einer Ernsthaftigkeit wie sie nur ein Betrunkener haben konnte.


    Sim-Off:

    Danke;)

  • Nunja, zumindestens war Scipio allem Anschein nach nicht der einzige hier der "leicht" angetrunken war. Er selber zumindestens begann schon leicht hin und herzuwanken auf seinem Stuhl und hörte Anthimos aufmerksam zu. Er musst dann erst seine Wort sammeln bevor er sie aussprach:


    "Natürlich, wir Römer sind nicht so wie uns die meisten sehen. Wir sind ein stolzes Volk ja, aber das auch zu Recht. Schließlich und entlich haben wir nahezu die ganze Welt erobert."


    Gut, das war jetzt schon Politik und das wollte Scipio eigentlich nicht zum Thema machen, denn davon hatte er bei der Arbeit schon genug. Deshalb lenkte er wieder auf die Hochzeit von Anthi:


    "Welche Römer hast du denn noch eingeladen? Kenne ich die?"

  • Über die erste Antwort hörte Ànthimos grozügig hinweg, war sein Gegenüber doch offenbar reichlich angetrunken. Natürlich war Anthi das auch und so löste sich seine Zunge doch ganz schön.


    "Ich weis nicht, ob du die kennst. Also das eine das ist Marcus Octavius Matrinius, dass ist ein richtig guter Mann. Hat mir und meinen Brüder geholfen als es uns schlecht ging. Ja, das ist ein richtig richtig guter Mann, dieser Matrinius. Ein richtig guter. Und dann kommen noch die ehrenwerte Iunia Urgulania und ihre Cousine Iunia Axilla. Also Urgulania ist ja schon eine richtig tolle Frau, also für eine Rhomäerin. Eine richtig tolle. Sie ist jetzt Exegetes und wenn ich nicht verlobt wäre und meine wunderhübsche und schlaue Penelope nicht hätte, dann würde ich bei ihr mein Glück versuchen, obwohl sie vom Alter her sicher meine Mutter sein könnte."


    Er hob seinen Becher hoch.


    "Lass uns auf die hübschen Frauen Alexandrias anstoßen! Mögen sie ewig unsere Augen erfreuen!"

  • Scipio überlegte kurz und so angestrengt wie es für einen Betrunkenen ging, doch diese Namen sagten ihm doch rein gar nichts. Aber das zwei Frauen darunter waren, das gefiel ihm dann doch recht gut. Er schmunzelte deshalb leicht und erhob dann ebenso den Becher:


    "Nein, die Namen sagen mir nichts, doch wenn auch zwei Frauen darunter sind, das freut mich natürlich. Das freut mich wirklich. Du sagst es, auf die Frauen und darauf das sie uns Männer nicht all zu sehr in ihren Bann ziehen."


    Scipio hatte da die ein oder andere schlechte Erfahrung gemacht, doch das war lange her. Das hieß für ihn auch er musste sich doch so langsam mal wieder nach einer Frau umschauen

  • Im Kapeleion 'Zum Goldenen Ibis' hatte sich an den ersten heißen Sommertagen dieses Jahres eine merkwürdige Gesellschaft einquartiert. Die Gruppe, die sich aus einem guten Dutzend dunkelhäutiger Personen zusammen setzte, bewohnte dort gleich eine ganze Etage in dem Nebenbau, der den wohlhabenderen Herbergsgästen vorbehalten war. Ansonsten wussten selbst Verwalter und Dienerschaft des Kapeleions nicht viel über die Gäste zu berichten. Das Wenige, was man an Gerüchten vernahm, bezog sich auf die üppigen Botenlöhne, die die Mitglieder der Geselschaft zahlten, und deren angebliche Herkunft aus einem Land weit im Süden von Ägypten.

  • Alexandros hatte sich, wie ihm der freundliche Einheimische am Hafen geraten hatte, zum goldenen Ibis durchgeschlagen. Den dazugehörigen Wirt zu finden war ein leichtes gewesen, hielt er sich doch - wie für Wirte relativ übliche - im Gastraum seines Gasthauses auf. Ebenso einfach war es gewesen, dem Wirt eines der besten Gästezimmer aus den Rippen zu leiern - unter zur Hilfenahme eines entsprechenden Geldbetrages, versteht sich - und eben dieses hatte Alexandros dann auch prompt bezogen.
    Da er auf einem Kriegsschiff als 'trojanischer Praetorianer' - nämlich als angebliches Mitglied eines praetorianischen Undercoverteams - gereist war, hatte er kaum Gepäck, so dass er sich nicht lange mit dem Auspacken beschäftigen musste. Stattdessen entschied er sich dazu, nach einer schnellen Waschung, im Gastraum des Ibis etwas zu essen und dabei direkt einige Informationen und vielleicht sogar eine Wegbeschreibung zu seinem Ziel zu sammeln.
    Eine Stunde später, gut genährt und tatsächlich auch mit einigen Informationen ausgestattet, kam er dann in sein Zimmer zurück. Ein Blick aus dem Fenster und ein inneres Gespräch mit seinem gefüllten Magen überzeugten ihn dann allerdings davon, dass er sich erst einmal etwas ausruhen sollte, bevor er mit der Erkundung der Stadt beginnen würde. So legte er sich auf das Bett und schloss die Augen.

  • Später am Tag öffnete er die Augen dann auch wieder. Ausgeruht und mit einem Gefühl der inneren Ruhe ausgestattet, wollte er sich dann an die Arbeit machen. Er gähnte leicht, streckte sich und schwang sich dann aus dem Bett. Nach einigen kurzen Vorbereitungen - wie das Kämmen seines Haars - verliess er dann sein Gästezimmer, um mit der Suche nach dem Verwandten seines Auftraggebers zu beginnen. Eine Tätigkeit von der er sich noch nicht sicher war, ob er sie wirklich gern ausführte.
    Aber was sein musste, das musste sein und so verliess er wenig später sein Gästezimmer und den goldenen Ibis um hinauszutreten in die warme alexandrinische Nachmittagsluft.

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