• Ich ging durchs Domnus Gentium
    So für mich hin,
    Und nichts zu suchen,
    Das war mein Sinn.


    Im Schatten sah ich
    Die Villa Tiberia stehn,
    Die Farben prächtig leuchtend,
    Die Porta wunderschön.


    Ich wollt anklopfen,
    Da sagt ich zu mir fein:
    Ob ich hier wohl,
    willkommen sei?


    Meine Würzlein
    sind hier nicht mehr daheim.
    Dennoch zog es mich fast hinein.


    Ich pflanzt mich nieder
    Vor die Villa Tiberia
    Am stillen Ort;
    Nun glotz ich immer noch
    Und ging nicht fort.


    Sim-Off:

    Reserviert

  • Albina kam, es war noch recht früh am Vormittag, in Begleitung dreier Sklaven vom Mercatus zurück, wo sie den Einkauf von Lebensmitteln für die Villa überwacht hatte, zurück.
    Die Straßen, zumindest die in den Villengegenden, waren noch spärlich besucht, da jene, die ihren Pflichten nachkamen, bereits fort und jene, die keine Pflichten hatte noch nicht auf waren.
    Auch nur deswegen fiel Albina ein Mann auf, der sich gegenüber der Villa niedergelassen hatte und eben diese zu betrachten schien.
    Es war für ihr geschultes Auge ein leichtes auszumachen, dass es sich bei diesem Mann nicht um irgendeinen Streuner sondern einen hochrangigen Bürger, vielleicht sogar einen Patrizier handelte.
    Sie hielt einen Moment inne und überlegte, welche Gründe dieses merkwürdige Verhalten haben mochte. Wartete der Mann eventuell auf etwas? Nunja, vielleicht hatte er auch ein Mitglied der Familie besuchen wollen und war darauf hingewiesen worden, dass derzeit keines im Hause war. Einer ihrer Vettern befand sich im Krieg gegen die Partner, ein anderer besuchte gerade seine Villa in Misenum. Und auch die anderen Mitglieder waren derzeit fort oder nur selten zuhause.
    So entschied sie als Sache der Höflichkeit einen ihrer Sklaven hinüber zu schicken.



    "Verzeiht mein Herr, aber meine Herrin hat euch hier bemerkt und schickte mich um zu fragen, ob sie euch einstweilen helfen kann." sagte der Sklave mit allem nötigen Respekt. "Meine Herrin ist Tiberia Albina und weil sie bemerkte, dass ihr die Villa zu betrachten scheint erschien es ihr als Frage der Höflichkeit euch etwaige Hilfe oder Gastfreundschaft anzubieten."
    Diese komplizierte Wortwahl hatte er wörtlich dem entnommen, was Albina ihm aufgetragen hatte und als einer der lateinfähigsten Sklaven der Familie brachte er sie auch beinah fließend rüber.

  • Commodus betrachtet den Sklaven, mustert ihn ernst und nickt kaum wahrnehmbar. „Richte deiner Herrin aus, dass sich Lucius Aurelius Commodus geehrt fühlt, aufgrund der ihm dargebrachten Gastfreundschaft, aber dankend ablehnt. Viel lieber würde er einen kurzen Wortwechsel mit Tiberia Albina bevorzugen, wenn es der Anstand erlauben würde.“ Mit einer Geste ließ er den Sklaven verstehen, dass er geendet hatte und nun die Nachricht überbracht werden könne. Commodus erhebt seine müden Knochen von der Bank, zupfte seine Toga zurecht und versuchte von weiten aus, die Reaktion von Tiberia Albina zu erkennen.

  • Albina beobachtete wie der Sklave seinen Auftrag ausführte und sich der Aurelier, während der Sklave zu ihr zurück kam, sich erhob.
    Skeptisch vernahm sie die Botschaft des Mannes und seinen Namen. Aurelius Commodus, dachte sie. Den Namen hatte sie schon gehört und sie wusste, dass der Mann einer der Senatoren Roms war und so nickt sie dem Sklaven nur zu, als Zeichen, dass er sich den anderen wieder anschließen konnte und schritt mit ihren Sklaven im Gefolge auf den Aurelier zu.


    Mit einem freundlichen, wenn auch recht kühlen Lächeln, sprach sie ihn an.


    "Salve, Senator Commodus. Mein Name ist Tiberia Albina, wie mein Sklave euch ja bereits mitgeteilt hat. Er sagte, ihr würdet gern das ein oder andere Wort mit mir wechseln?"


    Mit einem Blick, der nicht unfreundlich war, aber ihre Verwunderung über diese Tatsache zum Ausdruck brachte, wartete sie auf die Antwort des Fremden.

  • Als Commodus sah, dass Albina näher kam, ging er ihr ein Stück entgegen. Es sollte durchaus nicht so erscheinen, als würde er sie herbeipfeifen wie einen normalen Bürger. „Salve, Tiberia Albina! Bitte entschuldige meine Sitten, ich wollte dich nicht Überfallen, vor deinem Haus, wie ein griechischer Agorahändler. Ich hoffe du zeigst Nachsicht.“ Obwohl seine Stimme und seine Mimik keine Unfreundlichkeit verrieten, hütet er sich, Emotionen zu zeigen, so wie es Commodus schon als Kind beigebracht und eingeprügelt wurde. Während er sprach, mustert er sie unauffällig und stellt fest, dass sie durchaus als Tiberia durchgeht, sie hatte etwas schwungvolles aber auch graziles und zurückhaltendes. Eben ein gutes Elternhaus. „Mir ist nicht bekannt, in wie fern du dich bereits mit deiner Familiechronik auseinander gesetzt hast, aber vielleicht weißt du von mir und meiner Verbindung zu deinem edlem Geschlecht?“ Neugierig, mit hochgezogener Augenbraun, betrachtet er ihre Reaktion darauf.

  • Albina schaute den Aurelier an. "Du hast Glück, dass du keiner eben jener Agorahändler bist, denn die werde ich es nach sehen, auch wenn ich es so recht noch nicht verstehe." sagte sie dann ehrlich.
    Eine Verbindung mit den Tiberiern? fragte sie sich verwundert. Nein, davon hatte sie beim besten Villen noch nichts gewusst. Und das obwohl sie sich mit der Familie schon ziemlich genau auseinander gesetzt hatte.
    "Nein, da muss ich dich enttäuschen. Von einer solchen Verbindung habe ich bisher noch nichts gehört."
    Interessiert musterte sie den Senator noch einmal. "Aber ich ich gestehe, dass mich diese Neuigkeit durchaus interessiert."

  • „Neuigkeit? Nein, sagen wir lieber alte Geschichten aus einer goldenen Zeit.“ Commodus seufzt, er fühlte sich bereits so alt. Das Leben hatte seine Spuren hinterlassen und der alte Schmerz im Knie schien ihn wieder zu überfallen. Verdammte Chatten, Barbarenpack. „Geboren wurde ich als Lucius Aurelius Commodus, aber aufgewachsen bin ich als Appius Tiberius Commodus. Viele Jahre lebte ich in dieser Villa mit, für mich, großen Persönlichkeiten. Die da wären, Lucius Tiberius Vibullius, Publius Tiberius Maximus und Lucius Tiberius Alexander.“ Ein kaum wahrnehmbare Geste der freude ging über seine Lippen, seine Vergangenheit holte ihn ein. „Sicherlich wirst du all diese Personen nicht mehr kennen gelernt haben, aber ich kannte sie. Ich lebte, feierte und stritt mit ihnen. Und letztendlich habe ich sie alle überlebt.“ Sein Blick fiel auf die Villa, wie viele glückliche Stunden hatte er dort verbracht, wenn sein Vater nicht da war.

  • Die Tiberierin hörte aufmerksam, wenn auch verwundert zu. Sie musterte den Aurelier und fragte sich, was wohl bei diesen Worten in ihm vorgehen mochte. Das war schon eine sehr ungewöhnliche Geschichte und es wunderte sie, dass sie davon bisher nichts wusste.
    "Nein, du hast Recht. Ich habe die Namen schon das ein oder andere Mal irgendwo in der Villa gehört, aber ich lernte sie nie kennen."
    Sie zupfte eine imaginäre Fluse von ihrer Tunika und fragte dann : "Wie kommt es, dass ein Aurelier als Tiberier aufwächst?"

  • „Warum ein Aurelier als Tiberier aufwächst?“ Sagte Commodus mehr zu sich, als zu Albina. „Nun, dass ist eine ziemlich seltsame Geschichte. Ich wurde als Kind vertausch, allerdings weiß ich darüber selbst nicht viel. Die Familienchroniken der Aurelia haben mir schließlich den letzten Beweiß dazu geliefert, dass ist schon lange her. Aber gerne denke ich noch an die Zeit zurück, die ich in dieser Villa verbracht habe.“ Commodus kaut etwas mürrisch auf seiner Lippe herum, er kam sich nun ziemlich albern vor und legte wieder seine ernste Miene auf. „Wenn ich dich aufhalte…“ Er deutet auf die Sklaven. „sag dies mir nur und ich werde dich nicht länger behelligen.“ Commodus seine Gedanken gingen weiter, mit wem war sie wohl Verwandt?

  • "Ja, diese Geschichte ist wahrlich seltsam. Und umso mehr wundert es mich, dass ich noch nie davon gehört habe." grübelte sie laut nach.
    Dann folgte sie Commodus Blick zu ihren Sklaven , um sich anschließend wieder zu ihm umzuwenden.
    "Ach, nein, nein, die können ruhig warten." sagte sie höflich. "Obwohl, wir stehen noch immer hier mitten auf der Straße. Wie gesagt, es wäre mir eine Freude einem Senator, noch dazu einem, der auf solche Weise mit meiner Familie verbunden ist, etwas zu trinken anzubieten. Mein Angebot bleibt bestehen. Wir könnten im Peristylium, welches sicher wesentlich angenehmer ist als die Straße, diese Unterhaltung weiterführen." bot sie dem Aurelier an. Man sollte nicht über die Gastgeberqualitäten der Tiberier schlechtes sagen können und da sie nun mehr oder minder den Haushalt führte oblagen ihr auch solche Pflichten.

  • Commodus hob beschwichtigend die Hände und schüttelte seinen Kopf. „Lass uns das Gespräch doch lieber heute Abend weiterführen.“ Er wollte ums Verrecken nicht mehr in dieses Haus, obwohl er so viele gute Erinnerungen damit verband. „Vielleicht würdest du mich begleiten wollen, ins Theater? Natürlich sind deine Gäste auch meine Gäste.“ Vielleicht war er zu forsch, aber was hatte er zu verlieren? Sie war Interessant und er wollte mehr über seine „Verwandte“ in Erfahrung bringen.

  • Das Angbebot des Aureliers war durchaus interessant, wenn es Albina auch ein wenig überraschte. Sie grübelte einige Momente darüber, ob es der Anstand es zulassen würde und welche anderen Verpflichtungen sie noch hatte. Da sie den Aurelier jedoch auch nicht allzu lange mit auf eine Antwort warten lassen entschied sie sich zunächst für eine unverfängliche Antwort.


    "Dein Angebot ehrt mich, Aurelius Commodus. Jedoch gibt es noch Dinge , die ich klären muss, bevor ich mich entscheiden kann. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich das gerne zunächst tun und werde dir dann eine Nachricht zukommen lassen."


    Der Aurelier war war ihr nicht unsympathisch und seine Geschichte und die Verflechtungen mit ihrer Familie interessierten sie. Dennoch musste sie bedenken, wie ein gemeinsames Erscheinen im Theater wirken könnte. Immerhin wurde nirgendwo so gern geklatscht wie im alten Rom. Sie würde sich vorerst mit Cato besprechen, entschied sie.

  • „Dein Anstand gereicht dir zu Ehre. Aber natürlich ist mir bekannt, in welcher Situation du dich, als Patrizierin befindest. Ich habe dafür vollstes Verständnis.“ Medea, die Frau des Odysseus, die ihre Kinder tötete aus Eifersucht. Dieses Stück von Euripides sollte heute im Theater des Marcellus aufgeführt werden. Sicherlich würde es Albina interessieren. „Nun, mein Wohnsitz ist außerhalb von Rom, gar nicht so weit weg von hier. Ich würde mich über eine Nachricht von dir sehr freuen, dies könnte ein köstlich amüsanter Abend werden.“ Eine frische priese fegte über beiden hinweg, die Sonne spielte mit den Blättern der Bäume und warf so manchen lustigen Schatten zu Boden. „Ihr habt nicht zufällig noch einen Hund namens Ares?“ Commodus fragte vollkommen spontan, da er sich frage, was aus seinem Hund geworden war. Ob Maximus ihm hat töten lassen? Er hätte seinen treuen Gefährden damals mitnehmen sollen. Es war ein Geschenk eines längst verstorbenen Freundes.

  • "Ich danke dir für dein Verständnis. Ich werde dir sobald es mir möglich ist Bescheid geben." erwiderte sie höflich. Den Kommentar über ihren Anstand ließ sie so im Raume stehen, da es das war, was ihr beigebracht worden war und sie Patrizierinnen die sich anders verhielten ohnehin nicht ernstnehmen konnte.


    Dann schaute sie ihren Gegenüber verwundert an. Er war schon ein leicht merkwürdiger Kerl, dachte sie dann. "Ares? Einen Hund, sagst du?" fragte sie leicht irritiert. "Nunja, das kann ich dir nicht genau sagen. Es gibt noch Hunde in der Villa, aber ich kenne sie kaum, geschweige denn ihre Namen." sagte sie ehrlich.


    Wie kam der Aurelier wohl gerade auf einen Hund? fragte sich Albina. Doch da ihm etwas daran zu liegen schien, fügte sie noch hinzu: "Aber ich werde es in Erfahrung bringen und die ebenso wie meine Entscheidung mitteilen."
    Dann fügte sie mit einem höflichen Lächeln noch ein "Vale, Aurelius Commodus." hinzu und wandte sich ab um mit ihren Sklaven im Anhang die letzten Meter zur Villa zurückzulegen.

  • Commodus hatte vollstes Verständnis. Die Sonne brannte auf die beiden herab und sie hatte keinen Sonnenschutz. Wer könnte es verantworten, dass diese helle haut gebräunt wurde, wie die einer Bäuerin aus dem einfachen Pöbel. „Ja, genau. Ares ist mein Hund.“ Als Commodus ihren erstaunten Blick bemerkte, versucht er sich zu erklären. „Halte mich bitte nicht für närrisch, aber dieser Hund war ein Geschenk und ich pflegte stets, mit solchen gut umzugehen. Nur war es mir leider nicht möglich, ihn mit zunehmen, damals. Du wirst ihn erkennen, er ist groß, kräftig und eine treue Seele.“ Kühl, aber nicht unfreundlich, verabschiedet sich Commodus mit einen angedeuteten nicken. "Vale, Tiberia Albina. Ich denke dir noch einmal für deine geschenkte Zeit.” Als sie in die Villa hinein ging, schaute er ihr kurz nach, ehe er sich wieder auf dem Weg nach Hause machte.

  • Ohja das war ein Ziel............... :]



    Germanicum Avarum aedilem discentes rogat















    [SIZE=6]Die Schüler bitten darum, Germanicus Avarus zum Aedilen zu wählen.[/SIZE]

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