Res Gestae Vigintivir - Tresvir Capitalis

  • Nun war es für Sedulus Zeit von seinem Amt Abschied zu nehmen. Die Wahlen waren gelaufen und ein neuer Tresvir Capitalis würde seinen Platz einnehmen.
    Sein Zukunft war noch unsicher. Bisher hatte er noch keine Nachricht auf sein Ansuchen erhalten... So stellte er sich etwas verkrampft auf die Rostra um Rechenschaft abzulegen was für ihn schwer genug war da er kein besonderst guter Redner war - was er wohl von seinem Vater geerbt hatte. 8)


    Volk von Rom... Hier stehe ich nun Quintus Germanicus Sedulus scheidender Tresvir Capitalis um euch über meine Amtszeit Rechenschaft abzulegen.


    Er konnte sich eigentlich nicht so recht vorstellen ob es die Leute so interessant fanden was er als Tresvir Capitalis die ganze Zeit über getan hatte - aber gut.


    Die meisten von euch werden wissen welche Aufgaben ein Tresvir Capitalis zu bewerkstelligen hat. Die, die es nicht wissen sollten werden nun von mir nun erfahren, was ich in meiner Amtszeit habe tun müssen.


    Kurz nach meinem Amtsantritt mußte ich auch gleich die unschönste Aufgabe welche mein Amt beinhaltete vollstrecken. Ich mußte eine Verräterin richten. Im Carcer Tullianus wurde sie von mir erdrosselt und ihr Leichnam wurde dem Tiber übergeben.
    Ansonsten hatte ich dafür Sorge zu tragen das der Cacer Tullianus bzw. dessen Insassen bewacht wurden. So wurden von mir im Wechsel dort Männer der Cohortes Urbanae und der Prätorianer stationiert.
    Desweiteren habe ich Gerichtskosten welche noch aus standen eingetrieben und diverse Fälle bearbeitet wie z.B. eine Inhaftierung eines Hehlers welcher wohl gemerkt ein Perigrini war. Außerdem konnte ich einen Streit zweier Ehepaare schlichten welcher wenn es nach ihnen gegangen wäre vor Gericht gelandet wäre.


    Das ich Einen ganz besonderen gerne gerichtet hätte verschwieg Sedulus...


    Dies waren meine Aufgaben, welche ich nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt habe.


    Ich danke euch!

  • Es war nun seit langer Zeit das erste Mal, dass Plotina sich wieder zur Rostra aufgemacht hatte. Trotz ihres eigenen durchaus ausgeprägten Interesses an politischen Angelegenheiten hatte sie sich über Monate hinweg gescheut, diesen Ort wieder aufzusuchen, mit dem sie so viele verstörende und zugleich glückliche Erinnerungen verband.


    Am heutigen Tage war es ganz so wie damals, als Titus Decimus Verus hier seine erste Rede gehalten hatte: Es hatte sich eine erkleckliche Anzahl von Menschen versammelt, vielleicht allerdings nicht ganz so viele wie damals an den Parilia, als die ganze Stadt Rom eine einzige wogende Menschenmasse zu sein schien. Plotina sah sich um, konnte aber auf Anhieb kein bekanntes Gesicht entdecken; so konzentrierte sie sich voll und ganz auf den Redner - und war überrascht.


    Natürlich hatte sich die Sergierin im Vorhinein informiert, wer sprechen würde, doch war es ihr aus irgendwelchen Gründen nicht gelungen, das Amt des Mannes und den Namen seines Trägers einzuordnen. Nun sah sie erstaunt in das Gesicht von Quintus Germanicus Sedulus, den sie ja bei der Hochzeit von Germanica Aelia und Decius Germanicus Corvus kennengelernt hatte. Aber natürlich, er war ja tresvir capitalis gewesen; wie hatte sie das vergessen können? Plotina wollte sich unwillkürlich schon einen leichten Schlag mit der flachen Hand vor ihre Stirn geben, als ihr auf einmal so war, als hätte sie schon auf der besagten Hochzeit diesen Germanicus mit einem seiner Verwandten verwechselt. 8) Was war nur, dass sie den Namen dieses Mannes irgendwie nicht richtig einzuordnen imstande war? Da sich die Sergierin über diese Frage keine Rechenschaft ablegen konnte, fiel der avisierte Schlag gegen ihre Stirn noch um eine Spur härter aus als zunächst geplant. Sofort danach aber sah Plotina erschrocken um sich, ob auch niemand ihre seltsame, auf einen von außen kommenden Beobachter geradezu absonderlich wirkende Geste gesehen hätte. Erleichtert konnte sie feststellen, dass dies offenbar nicht der Fall gewesen war, sondern dass alle Zuhörer Germanicus Sedulus aufmerksam zuhörten. Und dies tat jetzt, genesen von ihren Selbstzweifeln und Gewissensbissen, auch endlich Plotina.


    Während des kurzen, präzisen Berichts, den der scheidende Tresvir Capitalis von seiner Tätigkeit der vergangenen Monate gab, konnte sich Plotina eines Schmunzelns nicht erwehren, denn auch bei dieser öffentlichen Rede blieb der Germanicus seiner Art zu sprechen treu und versuchte nicht etwa, durch Effekthascherei die Gefühle des Publikums zu erregen. Dies gefiel Plotina durchaus. Auch schien ihr, dass ihm seine Tätigkeit wohl gelegen habe mit ihren vielfältigen Aufgaben - und war er nicht zuvor auch bei den Corhortes Urbanae gewesen? Sie meinte, sich an ein Gespräch ganz zu Anfang ihrer Zeit in Rom mit Quintus Caecilius Metellus zu erinnern, in dem dieser so etwas erwähnt hatte, war sich ihrer Sache aber nicht so sicher. Stattdessen musterte sie Germanicus Sedulus noch einmal genauer: Eine Militärkarriere war für einen Mann wie ihn gar nicht einmal das Schlechteste ...


    Natürlich hätte es die neugierige Sergierin noch brennend interessiert, was die "Opfer" der Tätigkeiten des scheidenden Tresvir Capitalis von seiner Amtszeit hielten, doch auf diese Frage würde sie vermutlich niemals eine Antwort erhalten. 8) Die übrigen Zuhörer vor der Rostra sahen jedenfalls nicht danach aus, als könnten sie hier Auskunft geben. Aufmerksam sah sich Plotina um.

  • Wieder einmal nutzte Macer die Vrzuüge des Büros in der Basilica direkt am Forum, das es ihm erlaubte, bei interessanten Reden seine Arbeit zu unterbrechen und hinaus auf das Forum zu gehen. Diese hier war zwar reichlich kurz und alles in allem auch nicht sonderlich spannend, aber da Macer es ohnehin gewohnt war, jeden Tag durch die Gegend zu laufen, bereute er den Weg nicht. Eine Weile blieb er noch stehen und schaute, ob es noch Nachragen geben würde oder ein weitere Redner sich direkt anschlo0. Kaum war er aus dem Büro gekommen, waren auch zwei seiner Klienten zu ihm gestoßen, die nichts zu tun hatten und deshalb wieder einmal für ihn die Augen in der Stadt offen hielten. Die vom Praefectus Urbi angeordnete Bewachung der Senatoren trieb sich auch in seiner Nähe herum, aber Macer hatte sich vorgenommen, diese nicht mehr als nötig zu beachten. Und auf dem kurzen Weg vor die Basilica war das sicher nicht nötig.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!