[Übung] Die Legionsreiterei

  • Dass Routine der größte Feind eines Soldaten in Friedenszeiten ist, wissen auch die Decurios der Legionsreiterei und beauftragten ihre Duplicarii die Turmae zu beüben und zu drillen.
    So ließ Duplicarius Octavius Varus die Turma I auf dem Exerzierplatz antreten.
    Männer, hört nicht auf dass was die Waschlappen der Turma II oder die jämmerlichen Gestalten der Turma III sagen. Von der Turma IV will ich gar nicht erst reden.
    Ihr seid die besten Reiter der Legio II.
    Ich weiß das, der Decurio weis das und auch der Legat muss dies einfach wissen.
    Aber, wer rastet der rostet. Daher werden wir heute die müden Knochen und Schwung bringen und uns zunächst mit der Spartha beschäftigen.

    Auf ein Zeichen des Duplicarius eilte ein Stallknecht herbei und teilte für jeden Eques eine Übungs-Spartha aus.
    Also, ihr kennt das Spiel. Findet euch zu zweit zusammen und beginnt mit einem lockeren kleinen Übungskampf. Ich werde mir in der Zwischenzeit eure Künste anschauen.

  • Varus selbst nahm sich ebenfalls eine Spartha und begann einen kleinen Übungskampf mit einem seiner Eques aus der Turma.
    Es war ein sehr ausgeglichener und daher auch langer Kampf. Oftmals konnte man den Eindruck gewinnen, dass nicht das Kampfgeschick entscheidet, sondern die Kondition.
    Oder eben auch die Konzentration.
    Varus war einen Moment nicht auf den Kampf fixiert und diesen Augenblick der Unachtsamkeit nutzte sein Gegner schamlos aus. Griff an und landete einen schmerzhaften Treffer auf Varus Schulter.


    Verflucht! Bei Mars. Bist du besser geworden oder ich einfach nur älter!
    Doch so ärgerlich wie es klang, war es natürlich nicht gemeint und Varus, wie auch die umstehenden Eques, konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

  • Während meiner freien Zeit ließ ich es mir nicht nehmen, auch auf den Reitplatz zu schauen. Dort waren bereits einige Equites zugange. Fasziniert lehnte ich mich an eine Absperrung und konnte mit staunen nicht aufhören.

  • Primus kam nach dem Drill an den Stallungen vorbei, interessiert lehnte sich an das Gatter welches die Pferde umgab. Er dachte an das Gespräch mit Alienus und seine Gedanken wanderten in die Vergangenheit.
    Er sah sich hoch zu Ross in die untergehende Sonne reiten.
    Sollte er sich nach der Grundausbildung wirklich zur Alae melden...?
    Schließlich war es eine Auxilliareinheit,...wobei, was machte das schon?
    Di Römer hatten das reiten nicht erfunden...und so wirklich war es auch nicht ihr Ding...vielleicht war es besser bei der Alae,...alleine um zu lernen.
    ...die Pferde waren ganz gut im Futter,...das da hinten,...lahmte es etwa

  • Varus war gerade von einer Patrouille gekommen und musste weiter zu den Probati um diese ein wenig im Reiten auszubilden. Er woltle sich gerade auf den Weg machen, da sah einen jungen Probatus am Gatter lehen und die Pferde beobachten.


    Salve Probatus,
    schaust du dir die Pferde an? Das sind prächtige Tiere, nicht wahr?

  • Salve Duplicarius,...ja,...jedoch scheint mir, daß jenes dort etwas lahmt.
    Primus deutete auf einen hellbraunen Hengst mit weißer Blesse.
    Was würde er darum geben, hier hin und wieder reiten zu dürfen...
    Es fehlte ihm mehr als er zugeben mochte.
    Dabei fragte er sich wo Alienus sein eigenes Pferd untergebracht hatte...er hatte es noch nicht erblickt.

  • Primus nickte und entgegnete,
    Ich habe viel Zeit auf dem Rücken eines Pferdes verbracht, da bekommt man einiges mit.
    Er kämpfte mit sich um die nächste Frage, schließlich war er nur ein Probatus und kannte seinen Gegenüber nicht.
    Was soll´s dachte er sich...
    Wie sieht es aus? Kann ich ab und zu mal aushelfen,...egal was Hauptsache ich verlerne das Reiten nicht...
    Er hoffte hier nichts falsches gesagt zu haben...

  • Varus blickte den Probatus an und musterte ihn nach der Bemerkung. Es war nicht sehr oft, dass man Römer fand, die sich auf dem Rücken eines Pferdes wohl fühlten.
    Die Figur eines Reiters hat er ja, dachte Varus.


    Nun, in den Ställen ist immer was zu tun. Eine helfende Hand mehr können wir immer gebrauchen. Suche dort nach dem Eques Corbinius. Er hat bestimmt eine Aufgabe für dich.


    Beide blickten noch ein wenig auf die Pferde im Gatter und Varus konnte dem jungen Mann ansehen, wie sein Blick -wohl sehnsüchtig- über die Tiere schweifte.
    Nach einer Weile wnadte sich Varus wieder an den Probatus.


    Wie kommt es, dass du dich so für Pferde interessierst. Das ist eigentlich ungewöhnlich für einen Römer.

  • Primus ließ den Blick von den Pferden und sah Varus an.
    Sein Blick war traurig und leer als er antwortete,
    Ich habe die letzten 6 Jahre auf dem Rücken eines Pferdes verbracht.
    Er fasste sich wieder und und zog eine Grimasse.
    Bevor ich den "Entschluß" faßte zur Legion zu gehen, habe ich mir mein Geld als bewaffneter Begleiter von Handelszügen verdient. Hier war ich permanent auf dem Rücken eines Pferdes und habe Aufklärung betrieben, gekämpft,...
    Wieder fiel sein Blick auf die Koppel und er schloß leise lächelnd...
    ...und wir habe Reiterspiele gemacht...bei Juputer, die waren fast gefährlicher als eine Horde Banditen.


    Ja, ich habe Pferde kennen und schätzen gelernt und es ist mein Wunsch das hier in der Legion auch wieder zu tun...wie sieht es aus? ...braucht ihr noch Leute?

  • Während beide Männer am Gatter stand brachte ein Stallbursche Varus seine Rüstung, da er sich auf die Ausbildung der Probati vorzubereiten hatte. Er hörte Primus aufmerksam zu als er seine Arbeitstunika ablegte und die Rüstung aufnahm.


    Fürwahr, das klingt sehr interessant. Warum bist du nicht bei deiner Arbeit geblieben? Ich denke sowas wird gut bezahlt. Oder bist du wegen Ruhm und Ehre hier?


    Ich werde dich anschauen. Ich schätze, dass auch du bald im Reiten ausgebildet wirst. Die Turma braucht immer Nachwuchs. Besonders kompetenten Nachwuchs.
    Wenn du mich überzeugst, werde ich bei deinem Centurio beantragen, dass du zur Reiterei kommst.

  • Primus war froh das zu hören und entgegnete,
    Die Bezahlung war deutlich höher, von den Prämien ganz zu schweigen...
    Er half Varus ein wenig beim Anlegen der Rüstung und schloß;
    Meine Entschluss zur Legion zu gehen liegt daran, daß sich in meinem Leben etwas grundlegend geändert hat und meine Familie traditionell dem Imperium bei den Legionen dient.
    Varus war fertig und Primus musste noch sein Laufpensum absolvieren.
    Er verabschiedete sich,
    Vale, Duplicarius Varus! Ich werde mich melden, sobald ich Zeit habe und euch hier etwas zur Hand gehen.

  • Die Eques kamen auf den Exerzierplatz, der noch Menschenleer war.
    Sie schleppten auf ihren Rücken einen Lederbeutel, der mit Riemen an ihrem Körper fixiert war, sodaß er nur Gewicht aber wenig Reibung verursachte.


    Wieder und wieder liefen sie um den äußeren Rand des Platzes,...10 römische Meilen war das Ziel,...Primus, der direkt hinter dem Duplicarius lief, atmete konzentriert ein und aus...bald hatte er seinen Rythmus gefunden und folgte weiter. Hinter ihm lief Lucius und Ocellus,...die Alten liefen etwas langsamer aber folgten in einiger Entfernung.


    Die Sonne ging auf,...langsam glühte der Himmel in zartem Rot-Orange auf und erhellte den Platz.
    Wie lange liefen sie jetzt schon?
    Durch die Porta kam ein Karren geführt von Thilo und Einar, zwei Knechten aus der Pabula. Während die Eques liefen bauten sie einen Tisch auf und bestückten ihn mit Getränken, und Brot.


    Die Sonne erschien vollends als Scheibe, als der Duplicarious seinen Lauf verlangsamte. 10 römische Meilen mit 45 libra Last...
    Der Duplicarius ging zum Karren und Thilo half ihm beim Ablegen des Rucksacks.


    Primus ließ sich von Lucius helfen und half danach ihm,...Ocellus kam angekeucht und blieb gebeugt, die Hände auf den Knien stehen.
    Einar trat zu ihm und half ihm den Rucksack abzulegen...
    Nach und nach kamenj alle an und wickelten sich in die Decken, die wohlweislich am Ofen des Pabula angewärmt worden waren.

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