"Grosser Gott der Reisenden und der Kaufleute schütze mich auf meinem Weg nach Athen", bettete ich. Danach opferte ich dem Gott eine bescheidene Gabe und verliess den Tempel.
Opfer für Merkur
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Nachdem ich bereits Merkur geopfert habe, wird Fortuna die nächste sein. Auch bei ihr bat ich um eine problemlose Überfahrt nach Athen.
Vielleicht sollte ich auch noch Neptun opfern? Immerhin ist man bei der Überfahrt von Brundisium nach Epirus auf seinem Reich.
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Claudia kam mit Balbillus am Tempel an. Sie führte ihn hinein.
"Sag mir, wenn du bereit bist zu beginnen und ich stehe dir zur Verfügung."
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Er nickte, atmete ein paar Mal tief durch und nickte dann erneut.
Ich bin soweit! -
"Gut, dann sollten wir beginnen. Ich hoffe mittlerweile ist euch die Erinnerung an das, was bei einem Opfer passiert, wiedergekehrt."
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Ja, ja das wird schon.
Er sah sie an und nickte.
Danke -
"Welche Art Opfer möchtest du denn erbringen?"
Claudia versuchte angestrengt sich an das zu erinnern, was sie über das Opfern gelernt hatte.
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Ein Kleines sollte zunächst reichen. Wenn die Götter es annehmen, werde ich bereitwillig mehr opfern.
Fleisch, Brot, Obst und Wein oder ein paar Tauben. Was meinst Du, was für sie das Beste sein würde.
Er wusste es eigentlich, aber er vertraute seinem "Draht" zu den Göttern nicht mehr in diesen Tagen und Wochen. Nicht mehr seit der Hiobsbotschaft. Er zweifelte an sich und er zweifelte auch an seinem Glauben. Und doch wusste er, dass er noch genauso stark war wie eh und je, nur mit der Hoffnungslosigkeit der Einsamkeit gepaart. -
"Ich glaube auch, dass eine Speise- und Trankopfer ausreichend sein dürfte. Mehr opfern kann man immernoch, aber ein zu großes Opfer könnte man nicht einfach ungeschehen machen. Wir sollten vielleicht mit dem Spenden von Wein beginnen."
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Ja, beginnen wir damit. Im Zweifel danach mehr.
Er sah sie an und lächelte kurz.
Vielleicht haben die Götter mich doch noch nicht ganz verlassen. Sie haben mir Dich über den Weg geschickt. -
Sie erwiderte sein Lächeln. "Ich sagte dir doch, dass Merkur Gründe für seine Zufälle hat."
Sie ging kurz weg und kehrte kurz darauf mit einer mit Wein gefüllten Patera zurück. Sie reichte Balbillus die Schale.
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Er nahm den Wein entgegen und opferte diesen nach einem kurzem Gebet und mit der Hilfe der jungen Popa dem Gotte Merkur.
Als er die Zeremonie abgeschlossen hatte, verharrte er noch eine Weile schweigend und starrte auf den Becher in seiner Hand. -
Claudia blieb nach dem Opfer schweigend neben ihm stehen und wartete ab, ob er noch mehr Opfer bringen wollte.
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Ob das Geschehen von Nichts wohl wohlwollend ist? fragte er leise
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"Warte noch einen Moment bevor du dich deinen Zweifeln ergibst. Manches Mal brauchen Götter etwas länger um ihr Wohlwollen zu bekunden."
Sie war sich nicht sicher, was er erwartete. Hatte er erwartet, dass ein Stück Papier von der Decke fällt, auf dem steht dass sein Gebet erhöhrt wurde?
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Er seufzte tief.
Sonst habe ich wenigstens das Gefühl, dass was passiert. Ich weiss, es passiert nie was, fast nie. Aber das Gefühl ist sonst da. Aber im Moment... nur leere. -
"Möchtest du ein weiteres Opfer bringen? Soll ich dir einen Opferkuchen holen?"
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Er dachte eine Weile nach und zuckte dann mit den Schultern.
Ich denke, es ist ein Versuch wert. Vielleicht, vielleicht kommt dann wenigstens das Gefühl wieder.
Er sah ihr nachdenklich ins Gesicht.
Vielleicht habe ich auch einfach alle Gefühle verloren? -
"Ich glaube nicht, dass du deine Gefühle verloren hast. Es ist nur so, dass du von einem starken Gefühl der Trauer und der Angst übermannt wirst und du dadurch kaum etwas anderes fühlst."
Sie ging kurz weg und kam mit einem Opferkuchen wieder.
Sie hielt ihm den Kuchen hin.
"Wenn du es versuchen willst."
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Vielleicht
Dann wartete er darauf, dass sie wieder kam.
Ja, ich werde es wohl versuchen.
Er sah sie an.
Würdest Du es für mich tun?
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