Victor nickt zufrieden. "Gut, dann beginne das Opfer jetzt."
Er selbst tritt einen Schritt zur Seite, so, dass ihn Tacitus zwar noch sehen, er ihn jedoch nicht weiter stören würde.
Victor nickt zufrieden. "Gut, dann beginne das Opfer jetzt."
Er selbst tritt einen Schritt zur Seite, so, dass ihn Tacitus zwar noch sehen, er ihn jedoch nicht weiter stören würde.
Das schriftliche Abitur und die damit verbundene Kreativitätslosigkeit ist vorbei !!!! Jetzt habe ich endlich Zeit zu antworten. Sorry, dass du so lange warten musstest
Tacitus nickte kurz und bereitete das Opfer vor. Er griff in die Kiste und holte den Weihrauchharz, das in einem Tuch eingewickelt war, heraus. Seinen Kopf bedeckte er mit einem Zipfel seiner Toga, damit er sich voll und ganz auf das Opfer konzentrieren konnte.
In einem der Kohlebecken glühten bereits die heißen Kohlen und leuchteten in einem schwachen rot. Mit dem Weihrauchharz in der Hand trat Tacitus an das Becken näher heran. Ein Hitzestrom berührt sein Gesicht, als er direkt vor den heißen Kohlen stand, sodass sich kleine Schweißperlen darauf bildeten. Langsam verbrannte er das Harz, das sogleich seinen süßen Duft im gesamten Tempel verbreitete. Tacitus atmeten diesen Duft tief ein, ging dann aber, als er auch das restliche Harz ins Becken geworfen hatte, ein paar Schritten zurück, um nicht die ganze Zeit in der Hitze zu stehen und um besser die Mercuriusstatue sehen zu können (oder Mercurius ihn ). Den Blick nach unten gerichtet und die Hände nach oben weisend, wie es beim Gebet der Brauch war, sprach Tacitus zu dem unsterblichen Gott Mercurius.
O großer Gott Mercurius!
Du, der unter uns Sterblichen den Willen der Götter verkündet,
Der zwischen der Welt des Lichtes und des Schatten reist,
Der gleichermaßen das Schicksal der Händler und der Diebe lenkt,
Der Führer des rechten Weges ist,
Der den innersten Gedanken Worte verleiht,
Höre den demütigen Diener deiner Stimme.
Nimm diese bescheidenen Gaben und unterstütze und schütze jene, die deine Werke ehren.
Nachdem Tacitus diese Worte gesagt hatte, begann er die Gaben darzureichen. Er griff ein weiteres Mal in die Kiste und holte einen Opferkuchen heraus. Zum Glück hatte er zuhause die Gaben systematisch in der Kiste geordnet, weswegen er erst nicht lange suchen musste. Auf den focolus legte er den Kuchen sowie ein paar blank polierte Münzen. Die Kekse verbrannte er wie den Weihrauch zuvor. Die Aufregung, die Tacitus zu Anfang verspürte, war während des Rituals die ganze Zeit wie weggeblasen. Nun folgte das Spenden des Weins. Dazu nahm er eine flache Schale und goss diesen vorsichtig in sie hinein. Nachdem auch dies vollbracht war, stand Tacitus schweigend vor der großen Statue des Mercurius.
Neugierig beobachtete Mercurius den jungen Discipulus und verfolgte all seine Bewegungen. Noch unternahm er (Mercurius) nichts, vielmehr wartete er gespannt darauf, was nun geschehen würde.
Macht nix, ist deine Ausbildung. Außerdem geht RL-Ausbildung sowieso vor.
Vic steht weiterhin schweigend im Hintergrund und schaut sich alles an. Er beobachtet jede Handbewegung ganz genau und lauscht aufmerksam den Worten von Tacitus. Kurz bleibt sein Blick an dem Kuchen und dem Wein auf dem Altar hängen. Vielleicht sollte er am Abend nochmal Imperiosus aufsuchen. Immerhin würde er Tacitus vielleicht bald in dessen Obhut geben und da sollte man ruhig nochmal alles bei einem Stück Kuchen und etwas Wein durchsprechen. Schnell jedoch geht dieser Gedanken in den nächsten über, nämlich in den, dass er erstmal noch beim Collegium Pontificium vorbeischauen müsste. Da er darüber aber jetzt nicht nachdenken will, lenkt Victor seine Aufmerksamkeit wieder auf den Discipulus, der nun ruhig vor dem Kultbild des Mercurius steht.
Flaccus kam wie angewiesen zum Tempel des Mercurius und betrat die Halle. Zwei Sklaven, die er mitgenommen hatte, trugen eine kleine Kiste, in die er verschiedene für das Opfer wichtige Gaben wie Utensilien hat packen lassen.
Kurz schaute er sich um, ob er den sacerdos Iulius sehen könne.
Als der sacerdos zum Tempel kam und Flaccus sah, wie er die Stufen hinaufging, ließ er die Sklaven die Kiste öffnen. Es war eine schöne Kiste aus Nussbaum, die von innen mit purpurnem Samt verkleidet war. Flaccus hatte diese Kiste auf seinen Reisen bei sich. Und weder bei den beschwerlichen Reisen auf Land, noch bei denen auf Wasser, trug eben jene Kiste einen Schaden davon. So hielt er gerade sie für besonders geeignet, hier seine Utensilien für das Opfer aufzubewahren.
Die Sklaven füllten eine tiefere Schale mit Wasser und stellten die foculi in die richtige Position. Die Kohle war bereits angeheizt. Als sacerdos Iulius nun dabei war, begann Flaccus das Opfer.
Er wusch sich die Hände in der Schale mit Wasser und nahm danach das edle Tuch, dass ihm der zweite Sklave reichte. Nach der zeremoniellen Waschung und Reinigung trocknete Flaccus seine Hände daran. Er nahm etwas Weihrauch und verbrannte diesen im ersten Opferherd. Die Dämpfe stiegen schnell auf und erfüllten die Halle mit einem wohligen Duft; dafür sorgten die Öle, die Flaccus beigegeben hatte. In eine Schale zur linken füllte Flaccus aus einer edlen Karaffe etwas Milch, in eine Schale zur rechten füllte er Wein als Trankopfer.
Er verharrt einen Augenblick, damit der Gott auch das Opfer bemerkte. Er zog sich seine Toga über den Hinterkopf wandte seinen Blick auf die Statue des Gottes und streckte die Arme mit den Handflächen nach außen nah oben. Sodann fuhr er mit seinem Gebet fort.
Mercurius, Gott der Reisenden und fliegenden Händler!
Mercurius, der du beschützt die Römer auf ihren Wegen um den Erdkreis und ihnen ihre Worte verleihst, ich, Titus Tiberius Flaccus, stets ehrfürchtiger Diener der Götter, erbitte von dir deine Wachsamkeit. Begleite und bewahre Manius Tiberius Durus auf seinen Reisen und Wegen fern von Rom und seiner Familie! Schütze ihn vor Gefahren und verleihe ihm Wachsamkeit.
Mercurius, Gott der Reisenden und fliegenden Händler, erhöre mein Gebet, denn auch weiterhin werde ich dir huldigend Opfer darbringen, so dass du die Wege meiner Familie behüten mögest.
Einen Augenblick verweilte er, nahm dann die Arme wieder herunter. Er wandte sich nach rechts ab, trat nun zur Kiste und nahm etwas gesalzenes Dinkelmehl heraus und zwei gewürzte Opferkuchen. Das Dinkelmehl streute er zuerst in den größeren foculus und zischend und glühend durch die Hitze flog es wieder empor. Dann folgten die Opferkuchen, die er nun in selbigen Opferherd verbrannte.
Links stand nun die Schale mit Milch, rechts die mit Wein. In der Mitte der Opferherd mit den brennenden Kuchen, gleich daneben dampften die Schwaden von Weihrauch und Ölen... Flaccus trat wenige Schritte von dem Geschehen zurück und beobachtete selbst.
Lächelnd beobachtete Iulianus das Geschehen und war hinsichtlich zufrieden mit der Wahl und dem Ablauf des Opfers.
Als der Discipulus geendet hatte schritt er zu jenem und legte ihm seinen Arm auf die Schulter.
"Ein gutes Opfer, Tiberius. Mercurius wird es gewiss annehmen und den Durus beschützen. Wir gehen nun zum Prüfungsraum, dort absolvierst du deine Fragen."
Und Iulianus schritt vorraus, drehte sich jedoch um.
"Und ab heute nennst du mich Sacerdos Claudius, denn ich bin zur Familia meiner Mutter gezogen und trage nun durch eine adrogatio deren Namen."
Er wandte sich um und ging weiterhin vorraus. Iulianus interessierte sich was der Discipulus nun dachte, warum sein Lehrer nun plötzlich zu seinem Stand gehörte. Leise lächelte Iulianus in sich hinein und sie gingen zum Prüfungsraum.
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