Zeugma...Zwei Sklaven auf der Suche


  • Saldus
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    Eine Eigenschaft von Patriziern wie Tiberius Vitamalacus war es, das Geld zwar etwas war, das man hatte, aber nicht etwas über das man Sprach oder um das man sich kümmerte. Dazu hatte man seine Leute, seine Verwalter.


    Und wenn man solche Kassenverwalter wie Saldus hatte, durfte man sich glücklich schätzen, denn dieser war äusserst penibel und genau, kein As verliess seimne Kasse, ohne das ein Beleg vorlag. Selbst wenn der Tribun mal in einem Nebensatz 1000 Sesterzen quasi verschenkte, stellte Saldus einen Beleg dafür aus. Seine Buchführung war äusserst akurat.


    Allerdings war Saldus auch absolut humor- und phantasielos.


    So ging er neben Ikarus her, sie hatten das Feldlager verlassen und hielten direkt auf Zeugma zu.



    SKLAVE - QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS

  • Warum musste ich eigentlich immer mit dem größten... Naja, ihr wisst schon. Ich konnte ihn nicht leiden, er konnte mich nicht leiden, so dachte ich zumindest, aber ich glaube er konnte niemanden leiden. Ich ging nur stumm neben ihm her und kickte einen Stein weg. Mit meinen längeren Beinen hatte ich ein bischen Vorsprung und diesen nutze ich aus, um ihn noch ein wenig zu erweitern. Ich fragte mich, wo an Saldus das ganze Geld war. Ich sah immer nur seine dreckige Tunika. "Saaaldus, wann sind wir endlich daa?", fragte ich quengelnd. Die Hitze machte mich schier wahnsinnig. Dagegen war es im Zelt richtig kühl - und in der Nacht auch. Und dann durften wir auch noch eine Wohnung suchten, maaan, und das alles nur, weil sich der Kaiser mal so eben in den Kopf gesetzt hatte 'nen paar Parthern eins aufn Deckel zu geben. Was brachte das eigentlich? Hingehen, Geld verplempern, Soldaten sterben lassen, wieder zurück gehen. Ein Volk besiegen ist möglich, ein Volk auslöschen nicht. Und warum war überhaupt die Verlobte mit dabei? Viel zu gefährlich, aber diese Patrizier... :motz:


  • Saldus
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    Saldus ging dieser Ikarus ganz schön auf die Nerven, ihm war die Art, wie sich dieser aufführte ziemlich unverständlich. Besonders mit diesem Gequengel kam er nicht zu recht, denn schliesslich war es offensichtlich, wie weit es zur STadt war, war das Stadttor doch deutlich sichtbar vor ihnen.
    "Es sind noch 100 Schritte," antwortete er wie immer absolut humorlos und setzte seinen Weg ungerührt fort.


    Bald darauf fanden sie sich auf der Hauptstrasse der Stadt wieder, jene Strasse, die direkt auf die Agora kurz vor der Brücke über den Euphrat führte. Hätte Saldus die Gedanken von Ikarus lesen können, wäre ihm der andere Sklave noch befremdlicher vorgekommen, denn Saldus dachte nur an den Auftrag und welche Folgen dieser auf die Kasse hatte, welche er zu führen hatte.



    SKLAVE - QUINTUS TIBERIUS VITAMALACUS

  • Ich tippte Saldus begeistert auf die Schulter. "Schau mal Saldus - eine Gaststätte. Wie wärs, wenn wir uns noch ein kleinen Wein gönnen?" Fröhlich grinsend und nicht auf Saldus wartend ging ich ziel strebig über die dreckige Straße. Ich blieb vor der Gaststätte stehen und versuchte den Namen jener zu entziffern, aber es gelang mir nicht. Was war das hier überhaupt für ein Land? Kannten sie überhaupt Wein? Oder dieses germanische Gesöff? Oder und wieso liefen die alle so komisch angezogen rum. Und was ist das da vorne für ein Fluss? Kann man darin baden? Ich vergaß den Auftrag und hatte nur noch ein wenig eigenen Spaß im Sinn. Das einzige Problem waren dabei die oben gestellten Fragen und Saldus, der mir das Geld geben hätte können, was er aber eh nicht getan hätte, hätte ich ihn gefragt, weshalb ich es nicht tat. "Komm, Saldus, wir sollen doch eh unsere 'Vorräte aufstocken'." Ich grinste. Ich schaute lieber Saldus nicht an - ich könnte mein gesamtes Sklavengehalt - also gar nichts - verwetten, dass er es nicht tat.

  • Saldus hätte die Augen verdreht bei der Frage von Ikarus, ob sie nicht in einem Gasthaus einkehren sollten, statt ihrem eigentlichen Auftrag nach zu kommen. Doch Saldus war viel zu phantasielos, um überhaupt zu begreifen, was Ikarus mit diesem Ansinnen meinte.


    "In dieser Gaststätte werden wir sicher kein angemessenes Quartier für die Verlobte des Dominus finden," meinte er nur trocken. "Und sicher auch keine Vorräte, welche Angemessen sind."

  • "Aaargh! Was denkst du dann wo wir suchen sollen? Vielleicht in einem Friseur?", meinte ich böse und kickte einen Stein, der gerade in den Weg kam aus dem Weg. Damit traf ich einen anderen, der noch ein paar mal rum sprang, bis er ein Bein eines Ausländers traf. Der schaut nur kurz auf und blickte dann wieder weg. Ich war ein wenig beruhigt. Zum ersten, weil ich mich abreagiert hatte, zum zweiten, dass der etwas fülligere Mann nicht wütend wurde. Dann stampfte ich weiter ohne mich um zublicken. Saldus würde schon mitkommen. Erst bei einer kleineren Kreuzung blieb ich stehen. "Wohin?", brummelte ich.

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