MAGISTER OFFICIORUM
PROVINCIA ALEXANDRIA et AEGYPTUS
Das ist die Amtsstube des Magisters Officiorum.
Er ist der leitende Beamte der Regia Praefecti und Vorgesetzte der hiesigen Scribae.
MAGISTER OFFICIORUM
PROVINCIA ALEXANDRIA et AEGYPTUS
Das ist die Amtsstube des Magisters Officiorum.
Er ist der leitende Beamte der Regia Praefecti und Vorgesetzte der hiesigen Scribae.
Der Sergier folgte dem lang gezogenen Korridor wieder zurück zum Anfang, wo er zu den officia der scribae geführt wurde. Laut Corvus solle sein neuer Arbeitsplatz der Raum nebenan sein und als er sich nach genau diesem Raum umsah, erblickte er die Tafel mit der Aufschrift „Magister Officiorum“. Ohne sich noch einmal den Titel seines neuen Amtes in Erinnerung zu rufen, trat er an die Tür heran und klopfte unnötigerweise einmal sachte dagegen. Das war also der Klang, den er in Zukunft wohl noch etwas häufiger hören würde. Ohne zu zögern betrat er das officium und schaute sich mit neugierigen Blicken um.
Es war ein mittelgroßer, viereckiger Raum, der an der Linken Seite durch eine große Regalwand aufgeteilt wurde. So hatte man anscheinend einen Viertel des Raumes, der vor ersten Blick geschützt scheint. Ein Ort, wo man bürokratische Unordnung zwischenlagern konnte Neben dieser Regalwand stand ausreichend großer Tisch, der Platz für so einige Gerätschaften, Pergament- und Papytusrollen beherbergen konnte. Davor standen zwei Stühle für die Gesprächspartner und sollten diese nicht schicken, konnte man einen dritten von der linken Wand (vor der Regalwand) hinzuholen. Ansonsten gab es noch eine schmale Tür in den Nebenraum – wohl das officium der Schreiber und einige leere Regale und Schränke.
“Wenigstens ist schonmal gutes Mobiliar drin ... nur alles weitere muss ich mir wohl erst einmal erschnorren müssen.“, stellte Curio nüchtern fest.
Im Gegensatz zu seinem alten Büro in Rom, wo er seine Amtsvorgängerin quasi vom Stuhl geschoben hat und Papyri und Pergamente bereits in zahllosen Haufen überall ihren Platz gefunden hatten, war dieser Raum bis auf die passenden Aufbewahrungsorte leer.
“Nun gut, genügen Zeit zum Auffüllen habe ich ja jetzt ...“, meinte er und verließ das Zimmer durch die schmale Seitentür. Er musste sich schon einmal bei seinen
'Untertanen' bekannt machen und ihnen erste Versuche des Schleimens gewähren :P8)
[SIZE=7]Wo bleibt meine passende Signatur? -.^[/SIZE]
Vom Officium des Praefectus kommend, klopfte der Schreiber gegen die Tür des neuen Magister Officiorums und trat wieder herein, ohne auf dessen Antwort zu warten.
"Salve, ich habe einen Auftrag vom Praefectus Germanicus. Du sollst ein Antwortschreiben an Tiberius Durus verfassen."
Etwas überrascht darüber, dass der Scriba ohne das obligatorische 'Herein' eintrat - in Rom war das eigentlich so üblich - musterte er den Schreiber eindringlich. Das war Lyros, er hatte ihn zum Praefectus begleitet und war ihm von Anfang an recht sympathisch gewesen.
"Ein Antwortschreiben an Tiberius Durus ... Welchen Inhalt soll es haben?"
Das war also der Anfang von einem vollen Regal. Gut, noch war nicht wirklich etwas von ihm drin, aber das würde sich heute ändern. Eine Antwort an Tiberius Durus ... Manius war sein Praenomen, wie der Sergier sich zu erinnern glaubte.
“Es geht um die Teilnahme der Factio Venata am Wagenrennen nächsten Monat. Es soll ein Dank für die Teilnahme ausgesprochen werden. Er fragte, welche Siegesprämie der Sieger erhalten wird und welche anderen Teilnehmer an diesem Rennen teilnehmen werden.“
Ein kleines Wachstäfelchen wurde in der linken Hand des scriba sichtbar. Er schaute kurz darauf und steckte es dann wieder weg.
“Der Sieger wird einen Lorbeerkranz und eine nicht zu verachtende Geldsumme erhalten, dass kannst du Tiberius versichern. Am Wagenrennen werden zudem alle namhaften römischen Factiones und eine Vielzahl ausländischer Fahrer teilnehmen.“
Wieder erschien ein kleine Wachstafel in Lyros' Linken. Diese legte er allerdings vor Curio auf den Tisch.
“Die Anschrift des Patriziers!“
Hastig notierte ich die ganzen Details auf einer Tafel. Es war immer praktisch, nein eigentlich war es schon Pflicht, in der Verwaltung stets eine Wachstafel und einen Stilus parat zu haben. Nachdem der Sergier alles notiert hatte und auch das Täfelchen mit der Anschrift des Tiberiers entgegen nahm nickte er einstimmend.
“Gut, gut. Wenn ich dich brauchen sollte, werde ich dich rufen! Ansonsten kannst du diesen Stapel Papyri mitnehmen und die Tabellen auf den neusten Stand bringen.“
Er reichte dem scriba ein paar Papyri, welche schon länger auf eine Erneuerung warteten und holte dann eine größere Wachstafel für den Brief hervor. Bewaffnet mit einem Stilus machte er sich ans Werk.
Der Makedonier nahm die Papyri entgegen und verbeugte sich auch vor dem Magister Officiorum knapp. Dann verließ er das Offcium durch die schmale Seitentür und machte sich wohl auch direkt ans Werk, mit einigen anderen Schreibern die ausgehändigten Schriftstücke auf den neusten Stand zu bringen...
Nach einiger Zeit des Schreibens, Ausbesserns und Umformulierens auf der Wachstafel war der Brief endlich auch in der Endform fertig. Er überflog den Brief noch einmal und nickte dann zufrieden. Der Magister Officiorum machte das Schriftstück fertig für den Versand und setzte anschließend sein Siegel drauf.
Er rief Lyros in sein Officium, übergab ihm den Brief und einen Beutel mit Geld für eine Wertkarte. So brauchte man nicht jedes mal einem Schreiber oder Boten ein Ledersäckchen in die Hand drücken. Irgendeiner von denen würde sicher auf einmal auf falsche Gedanken kommen, wenn man eine Vielzahl von Briefen zu befördern hatte und dementsprechend viel Porto mitschleppte.
Die extra für das Archiv angefertigte Kopie ordnete ich in das Regal an der linken Wand ein und machte mich dann wieder daran, weitere fremde Schriften, Tabellen und Vorlagen zu sortieren und zu prüfen.
Mit schnellen Zügen kritzelte Curio einige Wörter und auf den ersten Blick zusammenhangslose Zahlen auf ene Wachstafel und überflog sie mehrere Male. Mit einem zufriedenen Nicken legte er sie wieder auf den Tisch und rief nach einem Schreiber, welcher auch schon wenige Augenblicke später antrabte.
"Ja?"
"Sicher wisst ihr schon von unserer neuen Wertkarte?
"Mittlerweile müsste das zu allen durchgedrungen sein, ja. Was ist damit?"
"Damit einer von euch nicht eines Tages in der mansio steht und erfährt, dass auf der Wertkarte kein müder Sesterze mehr ist, will ich, dass diese Liste immer aktuell gehalten wird. Dann kann man echtzeitig eine neue Wertkarte in Auftrag geben!"
Der Magister Officiorum zeigte auf die tabula vor sich und blickte den Schreiber erwartungsvoll an.
"Natürlich, ich werde dann am besten gleich eine Abschrift machen lassen und sie zentral nebenan aushängen."
"Das wird das beste sein. Sobald eure Abschrift fertig ist, bringe mir das Täfelche bitte wieder zurück, damit ich auch ab und an einen Überblick habe!"
"In Ordnung..."
Damit verschwand der Schreiber mit der Tafel ...
Ein lautes Scribaaaaa hallte durch die Korridore der Regia Praefecti und es es sich für die Elite Alexandrias Schreiber gehörte war auch wenige Augenblicke später bereits ein passender Handlanger zur Stelle. Gut, das hätten auch die römischen Scribae gekonnt, war ihr Büro schließlich mit einer schmalen Tür mit meinem verbunden. Immer wieder war es faszinierend, neue und gleichermaßen entsetzte Gesichter zu sehen. Die Angestelltenzahl schien von Woche zu Woche zu steigen – anscheinend war der vorherige Praefect ein wenig ... träge?! - und immer wieder schien es die Feuertaufe eines jeden Scribas zu sein, den lauten Gesuchen des Sergiers nachzukommen ... oder es wollte einfach kein anderer machen, was auch sehr wahrscheinlich war.
Die letzten Wochen waren allesamt recht ruhig und Curio konnte das dumpfe Gefühl nicht, dass dies erst die Ruhe vor dem Sturm war, nicht verdrängen. Er hatte erwartete, etwas weniger Andrang und Arbeit zu haben, wenn man es in Relation mit dem PV von Italien sah. Das es dort so unterschiedlich zuging hätte er nicht gedacht ... es würde bestimmt noch anders kommen. Zurück zu unserem Neuling.
“Ähm ... ja?“
“Wie 'Ähm ... ja?'? Ist das alles?“
“Ähm ... ja?!“
Irritiert schaute ich mich um. Wurde ich beobachtet? War das alles als Scherz zu verstehen und gleich kam der Praefectus mit einer Horde Angestellter ins Zimmer gestürmt und riefen einmal alle laut REINGELEGT?
“Ne, wirklich ... das wird in Zukunft besser laufen, oder du lernst fliegen ... und zwar ohne Flügel!“
Ein leises Wimmern war die Antwort.
“Ich komm zur Sache, sonst wird das heute nichts mehr. Habt ihr die Vorlage für die chronicusa fertiggestellt?“
“Also ... ja, die chronicusa ...“
Der feiste Alexandriner schaute über seine Schulter ins Officium der Schreiber und hoffte auf Unterstützung. Es schien fast so, als würde Schweiß auf seiner Stirn sichtbar werden ... oder täuchte man sich da?
“Jetzt sag bitte nicht 'Nein'!“
“... ja!“
“Ich bin sprachlos ... wirklich?“
“... nein ... leider nicht ... aber ich sollte es ja nicht sagen...“
"Das war ... irgendwie klar. Ich möchte das spätestens morgen hier auf meinem Tisch liegen haben und nun verschwinde ...!"
"Aaa... aber natürlich!", stammelte der Schreiber, der auf den drolligen Namen Ikaros hörte (manchmal kam man sich vor, die griechische Mytholgie würde sich vor einem abspielen) und machte sich dann ungewöhnlich eilig wieder auf aus dem Zimmer. War er zu hart gewesen? Nein, sicher nicht ...
Lyros, einer der Scribae der Regia Praefecti von Alexandria, klopfte an die Tür zum Officium des Magisters Officiorum.
Ohne lange zu warten öffnete er sie und ging hinein.
Er verneigte sich und sagte: “Magister Officiorum Caius Sergius Curio, bitte vergib mir die Störung, aber der Praefectus wünscht dich zu sehen.“
Neugierig hob der Sergier seinen Kopf, legte die vielen Papyri beiseite und schaute Lyros fragend an. In der bisherigen Zeit war er immer sehr nett und zuvorkommend gewesen. Deshalb verwunderte Caius diese Formulierung keineswegs. In Rom wäre eine solche Höflichkeit nur selten gekommen ... oder lag es vielleicht nur an den Angestellten des Cursus Publicus?
"Natürlich, ich komme sofort.", antwortete er, setzte noch ein, zwei Haken an scheinbar beliebigen Stellen, erhob sich dann und machte sich auf den Weg zum Büro des Präfekten.
... näherten sich zur Porta des Magister Officiorum.
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Legionarius Stechus Cactus
Stechus Cactus klopfte an und öffnete die Tür. Nach einem militärischen Salut sprach er: "Salve Magister. Der wachhabende Centurio schickt mich mit einem Besucher zu dir. Der Besucher hätte gerne eine Audienz beim Praefecten. Ist es von Nöten, dass wir anwesend bleiben, Magister?"
Scriba Personalis - Quintus Octavius Augustinus Minor
Der Sergier blickte routiniert von seinen Papieren auf und musterte den Soldaten, danach den Fremden und den zweiten Soldaten. Eine Audienz beim Präfekten, Caius war gespannt, wer er war und was für Gründe er hatte, mit Germanicus zu sprechen. Er machte noch hastig einen Vermerk auf dem Papyrus und wandte sich wieder seinen „Gästen“ zu.
“Nein, danke, Soldat. Ihr könnt wieder auf euren Posten zurückkehren.“
Ein kurzes Nicken bestärkte seine Worte und der Besucher zog nun seine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Abwartend schaute er ihn an.
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Legionarius Stechus Cactus
Der Legionarius nickte bestätigend. "Verstanden, Magister."
Dann gingen die beiden zurück.
Scriba Personalis - Quintus Octavius Augustinus Minor
Grüße und Segen, Magister.
Diagoras von Melos bin ich, meines Zeichens Lehrer an der platonischen Akademie in Athen und hier in Alexandria als Sprecher der griechischen Bibliotheken und Lehranstalten in den Provinzen Achaia und Asia. Mein eigentliches und vordringliches Ziel war ein inoffizielles Gespräch mit dem Epistates Tychios, wie Ihr aber zweifelsohne wißt, weil dieser aufgrund des unergründlichen Ratschlags der Götter nicht mehr unter uns. So muß ich das Angenehme eines Höflichkeitsbesuches mit dem Nötigen aufgrund der veränderten Situation verbinden und möchte dem Präfekten meine Aufwartung machen.
Diagoras hob die linke Augenbraue, sah sich um, zog sich - ah! - einen Stuhl heran und setzte sich. Nach kurzem Kramen und Kruschen beförderte er einen Apfel ans Tageslicht, biß hinein und sah den Magister heiter interessiert an, so als ob Diagoras ein Student der Medizin sei, und der Magister ein interessanter diagnostischer Fall zu werden verspreche.
Eheu, Magister ...
Offensichtlich überlegte der Sergier für den Geschmack des Besuchers etwas zu lange. Er rief sich noch einmal den Namen ins Gedächtnis und kritzelte etwas auf ein Pergament. Danach schob er es wieder beiseite, faltete seine Hände und blickte wieder zu Diagoras.
“Ja... ja. Das reicht mir. Ich werde einen Schreiber holen lassen, er wird dich in die entsprechende Räumlichkeit begleiten.“, meinte Curio mehr geistesabwesend und rief nach einem scriba.
Als hätte die Person im Nachbarraum nur darauf gewartet, stürmte sie schon beinahe ins Officium des Magisters und erkundigte sich nach dessen Anliegen.
"Dieser Bürger wünscht eine Audienz mit dem Präfekten. Würdest du ihn in die Aula Regia führen?"
"Natürlich, Magister.", erwiderte der Scriba, auch wenn ihm klar war, dass es mehr eine rhetorische Frage, denn eine Bitte war.
An Diagoras gewandt sprach er weiter:
"Würdest Du mir bitte in den Audienzsaal folgen?"
Entschuldigung, die Zeit (siehe Abwesenheitsthread)
Diagoras lächelte und machte eine 1/8-Verbeugung
Habt Dank, Magister; auf ein baldiges Wiedersehen ...
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