[via Nova] Am Fuß des Palatin

  • Callidus geleitete sine neue Verwandte zur Westseite hinab, durch den vicus Victoriae zur via Nova, wo zahlreiche kleine Läden waren. Auch die beiden Palastbewohner hatten in ihrer Nähe zwei Praetorianer, die Acht gaben. Seit dem Mord am Consul war man vorsichtig geworden.


    > Nun, du fragtest mich nach einer Frau an meiner Seite. Ich habe noch keine angemessene finden können. Die Arbeit in den Offizien des Palastes ist umfangreich, die Studien für die schola Atheniensis zwingen einen in verstaubte Bibliotheken voller alter Gelehrter. Dort trifft man wenige Frauen. Für die standesgemäßen Anlässe blieb mir bisher wenig Zeit, selten wohnte ich Gastmählern bei.
    Ich werde mir angewöhnen müssen, in den Kreisen, in denen ich verkehre, auch solche gesellschaftlichen Anlässe in meine Termine aufzunehmen.
    Nun, mit dir zog kein Gatte ein. Bist du bereits einem Mann zugesagt? <


    ...fragte Callidus unbedacht und tappsig, wie er in solchen Dingen war, nach.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Dolabella die aufmerksam zugehört hatte und neben ihm langsam her ging, wurde nun, angesichts seiner Frage leicht rot und auch spürbar verlegen.Sie dachte an den Antrag den man ihr vor einiger Zeit stellte und daran das sie sich schon oft jemanden gewünscht hatte mit dem sie alles teilen konnte und den sie genauso liebte wie er sie. Aber auch sie war ja noch gar nicht solange in Rom und schon gar nicht in Gesellschaften, also auch wenig Gelegenheiten , jemanden kennenzulernen. Ausserdem war ihr Vater bislang da sehr wählerisch, da brauchte sie gar nicht erst ankommen mit so manchem jungen Mann, der nicht von ausgezeichnetem Stande war....aber wer weiß, es war lange kein Thema mehr. All das sagte sie ihrem Gegenüber natürlich nicht...



    Nein ich bin noch keinem Mann zugesagt und ich hoffe auch das ich da ein wenig mitzuentscheiden habe


    sagte sie dann freiheraus und lächelte ihn an


    Kannst du dir vorstellen eine Frau an Deiner Seite zu haben, die dich nicht liebt und heiraten musst? fragt sie dann noch ernst

  • Liebeshochzeiten standen bei der einfachen Bevölkerung oft höher im Kurs. Hier brauchte man nicht auf Vermögen zu achten, nicht auf politische Beziehungen, von beidem war eh nicht viel vorhanden. In den Kreisen der beiden allerdings war es anders. Dies zeigte die Bindung zwischen Paulina und Vinicius Lucianus wohl am deutlichsten. Eine Bindung, die die beiden einflussreichen Pleibejerfamilien stärkte.


    > Es ist schwierig vorstellbar, doch wie viele Ehen wurden schon zum Vorteil der betroffenen Familien geschlossen? Unzählige. Vielleicht entwickelt sich aus dem Nutzen bald auch eine gemeiname Gewohnheit?! Ich weiß es nicht. Die gesellschaftlichen Anlässe bieten meist genug Möglichkeit auch Frauen angemessenen Standes kennenzulernen, bei denen nicht nur der bloße Profit, sondern auch Zuneigung eine Rolle spielen können.
    Würdest du es deinem Vater zu Liebe tun? Wärest du bereit einen Mann zu heiraten, der die Stellung der Familie erhöht? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Dolabella überlegte lange. Sie liebte ihren Vater und vererhrte ihn, und sie war eine gehorsame Tochter. Aber sie konnte sich so schwer vorstellen einen Mann zu heiraten den sie kein bischen liebte , vielleicht soigar hasste. Nachdenklich schaut sie ihr gegenüber an bevor sie sprach:



    Ich würde ihm gehorchen , und es ihm zu Liebe tun, allerdings weiß ich sehr genau das meinem Vater sehr am Herzen liegt das ich mein Glück finde, und er sicher keinen Mann wählen würde für mich, dem ich so gar nichts abgewinnen kann



    diese Antwort war gleichermaßen diplomatisch wie ehrlich, Dolabella lächelte sanft Callidus an.


    Stell Dir vor du hast mal eine Tochter, irgenwann, würdest du nur wegen des Standes sie unglücklich sein lassen?

  • Sim-Off:

    So, bin wieder da. :)


    Callidus nickte und lächelte ob der Antwort, während die beiden an den Geschäften an der via Nova vorübergingen.
    Der Verweis auf die Gehorsamkeit der Tochter und die Rücksichtnahme des Vaters in dieser Angelegenheit war klug und zeigte zugleich wie gut der neue Familienzuwachs zum Bild der Aelier passte, die sich stets offen und liberal in solchen Dingen zeigten.


    > Du hast ganz Recht. Selbst Caesar ließ sich nicht durch Drohungen und politische Konsequenzen von seiner Liebe abbringen. Und obwohl schon in jenen Zeiten Patrizier es pflegten sich mit Familien ritterlichen Standes zu verbinden, sind viele aus Gnaden des princeps entsprugene Patrizierfamilien heute umso verbohrter, was diese Verbindungen angeht. Lieber heiraten sie immer wieder untereinander, was weder der Liebe, noch den politischen Verbindungen zuträglich ist.
    Wir sollten uns glücklich schätzen in unserer Wahl freier zu sein und in keinen derartigen Fesseln gebunden. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Dolabella bestätigte seine letzten Worte nur durch ein nicken, sie schien nachdenklich geworden.
    Und nun? Wie sieht Dein Tag heut aus? Was hast Du für Pläne? Ich halte dich gewiss schon viel zu lange von Deinen Pflichten ab.


    sagte sie dann unvermittelt und blieb stehen , als würde sie gleich den Abschied erwarten. Seine Gesellschaft gefiel ihr sehr, aber sie wollte sie um keinen Preis zu lange in Anspruch nehmen. Das schickte sich nicht.




    Ich würde mich sehr freuen wenn wir uns öfter mal begegnen, ich kenn viel zu wenig meiner neuen Familie und mir liegt es sehr am Herzen recht bald alle und sehr gut auch kennenzulernen.



    schlioß sie dann und wartete was er tun würde

  • > Ich werde mich noch um einige Anfragen von Bürgern aus den Landstätten kümmern müssen, die den princeps erreichen sollten. Hier wird es aber seiner persönlichen Benachrichtigung nicht bedürfen, dafür sind sie zu unwichtig. Diese Anliegen klärt mein officium selbst. Wie ich schon sagte, du hast mri meine Zeit nicht gestohlen, sondern sie bereichert. Gern unterhielt ich mich mit dir und freue mich auch in Zukunft auf deine Gesellschaft und die Unterredungen mit dir. <


    Gerade jetzt, wo Quarto samt Sklavenstab weg war schien das Haus oft leer, so dass Gespräche dieser Art eine willkommene Abwechslung waren.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Für mich war es wunderbar mit Dir zu reden. Ich danke dir und freue mich auf eine baldige Wiederholung
    sagt die junge und durchaus hübsche Frau und errötet dabei sanft, sie weicht seinem Blick aus und dreht sich dann zum gehen. Nach einigen Metern dreht sie sich um und schaut ihm nach, fast ist es so als wolle sie noch was rufen. Dann jedoch besinnt sie sich und geht schnellen Schrittes weiter

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