Besichtigung der Regia

  • Auf Paulinas Wunsch hin führte ich sie aus dem Officium, direkt auf die Gäge der Regia, gleich neben meinem Officium befand sich das des Magister Officiorum, welches ich aber nur mit einem kleinen Hinweis bedachte, wollte ich sie doch nicht wieder in einen Zustand des Ärgers treiben.
    Auch das Officium des Sribas der Provinz passierten wir und unser Weg führte uns zum Officium der Comes, welche ich meiner Verlobten vorstellen wollte.....

  • Zurück am Gang, wandte ich mich Paulina zu "Du musst wissen, die Comes ist germanischer Abstammung, wie viele, die hier arbeiten.... sie sind zwar romanisiert, leugnen aber ihre Herkunft nicht und halten auch noch, Hie und Da, an ihren Bräuchen fest...... "

  • Paulina machte große Augen.


    “Eine Germanin?! Du beschäftigst eine Barbarin in der Verwaltung deines Palastes? Wer weiß was die in der Nacht hier treibt und welche heidnischen Rituale sie innerhalb dieser Mauern durchführt? Ich muss mich schon sehr wundern, wie leichtfertig du bist! Jeder weiß doch, dass die Germanen bestenfalls als einfache Diener taugen und selbst dabei hat man nur Ärger mit ihnen. Was geht hier eigentlich vor?“


    Sie sah ihn mit einer Mischung aus Besorgnis und Argwohn an.

  • Ich musste doch ein wenig Lächeln bei den Worten meiner Verlobten..... man merkte, dass sie von der grossen weiten Welt des Imperiums nicht viel wusste und von klein auf so erzogen worden war, dass nur echte Römer gelten würden.....


    "Nun, es ist nunmal so, und das ist im ganzen Imperium so, dass es einfach nicht genug echte Römer gibt, um alle Stellen die der gewaltige Apparat braucht, mit eben jenen zu besetzen....... in Hispania arbeiten hispanisch stämmige Menschen in der Verwaltung, so wie in Brittania es eben solche tun. Und hier sind es eben germanisch stämmige, die aber sehr wohl auf Rom und Kaiser ihren Eid abgelegt haben.
    Duccia Venusia ist eine meiner besten Beamten und setzt sich mit Leib und Seele für die Provinz ein und was kann man sich als Statthalter mehr wünschen, als Mitarbeiter, die sich so in ihre Arbeit stürzen.
    Ich bin mir sicher, dass so manch Römer in Rom seinen Posten nicht mit soviel Hingabe und verantwortungsbewusstsein ausfüllt."


    Dann machte ich eine kurze Pause


    "Aber sei unbesorgt, ich, genauso wenig wie die Statthalter vor mir, sind keineswegs leichtfertig..... wir haben unsere Mittel und Wege zu erfahren, was in unserer Provinz vorgeht und sind bestens informiert über die wichtigen Geschehnisse hier. Ich bin keineswegs so naiv anzunhemen, dass jeder germanisch stämmige Bürger in der Provinz auch ein Freund Roms ist!"

  • Paulina runzelte die Stirn. Sie hatte in ihrem bisherigen Leben nur Italia und Achaia kennen gelernt , wo die römische oder zumindest die griechische Kultur tief verwurzelt war. Vom rauen Leben und Gefahren der Grenzprovinzen wusste sie tatsächlich nicht viel.
    “Wenigstens die Dienerschaft und die Sklaven sind uns hoffentlich treu ergeben. Wie soll ich ruhig schlafen, wenn ich jederzeit Angst haben muss, dass ein blutiger Aufstand losbricht. Deine Soldaten werden uns doch bestimmt beschützen, ja?“

  • Ich lächelte freundlich "Über die Sklaven musst du dir keine Sorgen machen.... den Grossteil habe ich schon in Rom bessesen und die letzten beiden Neuzugänge haben sich die letzten Monate vorbildlich verhalten......"


    Und wie man schon bei unserem Rundgang durch die Regia erahnen konnte, weil andauernd Wachen unseren Weg kreuzten


    "..... und abgesehen davon, wie du sicher schon bemerkt hast, bewachen Soldaten der Legio II ständig die Regia und auch unser Domus, allesamt römische Bürger, eingeschworen auf den Kaiser und seinen Statthalter..... du bist also absolut sicher!"


    Unser Weg führte uns weiter, an den diversen Officien vorbei, so auch am Officium des Cursus Publicus, dabei erklärte ich Paulina, dass sie nur unsere Sklaven hierher schicken musst, mit etwaiigen Briefen, die sie nach Rom schicken wollte.... man würde dann die Gebühr von meiner privaten Wertkarte abziehen....

  • “Das beruhigt mich sehr.“, antwortete Paulina pflichtschuldig und folgte ihrem Verlobten.
    Er erwartete hoffentlich nicht, dass er mit seinen Worten ihre schlechte Meinung über diese Provinz zum Guten beeinflusst hatte.


    Aber als er ihr die Sache mit dem Cursus Publicus erklärte und erwähnte, dass sie dessen Dienste künftig auf seine Kosten in Anspruch nehmen konnte, lächelte sich zufrieden.

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