Die Vertreter der Stadt Mantua

  • Die erste Amtshandlung des neuen curator rei publicae war das Verfassen und Abschicken eines Briefes an die Stadtverwaltung der Stadt Mantua, denn dort wollte er das erste Concilium Italiae abhalten, also war es erstmal wichtig die Meinung der dortigen Beamten zu hören und über alles in Ruhe zu diskutieren.


    Damit sie sich auch wohl fühlten wurden zahlreiche lecti gebracht. Jeder einzelne lectus tricliniaris war mit einem Relief aus Elfenbein geschmückt, außerdem wurde der ganze Raum feierlich geschmückt.

  • Modestus betrat als erster der Delegation Mantuas das Triclinium. Der üppige Zierat überaschte ihn, denn eigentlich hatte er mit einer
    Besprechung und nicht mit einer Feier gerechnet. Auf eine der gegenüber der Tür ließ sich Modestus nieder. Clodius Albanus und Chion
    blieben vorerst hinter der Liege ihres Herrn stehen. Schnaufend ließ sich der fette Magistratus Manius Fabullus Timarchus auf der Liege
    neben dem Duumvir nieder. Publius Afranius Corbulo, dessen zahlreicher Goldschmuck leise schäperte, und Volusus Terrasidius Fango,
    der sehr mürrisch dreinblickte, taten es ihrem Kollegen gleich und wählten auch Liegen neben Modestus.


    >Wie dieses wiederliche Subjekt mich an der Porta angesehen hat war ja wohl die Höhe. Ich werde mich später beim
    Hausherren dafür einsetzten, dass er das Flagrum zu spüren bekommt.<


    meinte Fango etwas erzürnt zu Timarchus.


    >Ach lass ihn doch. Ich fand ihn ganz erheiternd.<


    antwortete Timarchus.


    >Unser Gastgeber sollte mehr Geld für Sklaven als für die Dekoration ausgeben. In unserer Casa wirst du kaum solch
    eine Kauz finden. Wir besitzen nur erstklassige Sklaven.<


    sagte Cobulo zu seinen Kollegen. Modestus hörte den dreien mit einem leichten Schmunzeln zu und wartete auf den Octavier.

  • Der Octavier ließ seine Gäste auch nicht lange warten, er betrat den Raum und begrüßte alle Anwesenden mit einem "Salvete" und schüttelte nebenbei jedem einzelnen Stadtbeamten die Hand.


    "Fehlt noch jemand?" erkundigte er sich. "Wie war die Reise nach Rom?" Er klatschte mit den Händen und die Sklaven brachten einige Schüsseln voller Wasser "So könnt ihr euch den Schmutz der Straße abwaschen." :)

  • Marsus kam in seiner weißen neuen Toga, die aus dem selben Stoff bestand, wie die Toga seines Vater in den Raum. Er schaute sich kurz um und entdeckte die Untergebenen seines Vaters.


    "Salve, Vater?"


    Sollte er gehen oder bleiben, momentan wusste er es nicht, so dass er etwas tiefer in den Raum ging und sich neben seinen Vater stellte.

  • "Ah salve Titus, komm ruhig näher" dann wandte er sich an die Vertreter der Stadt von Mantua. "Darf ich euch meinen Sohn vorstellen...Titus Octavius Marsus." Dann zeigte er auf jeden einzelnen Mann und stellte sie seinem Sohn vor. "...und dies ist Kaeso Annaeus Modestus, Decurio und Duumvir der Stadt Mantua."

  • Varus stand die ganze Zeit hinter Modestus, so richtig ernst genommen hatte Ihn bis jetzt wohl keiner.
    Varus ging einen Schritt zur Seite, so das ihn jetzt auch jeder wahrnehmen musste.


    Varus begrüßte die zwei Octavier.


    "Salve, und ich bin Annaeus Varus, ich bin Magistratus von Mantua."

  • Dass Varus hinter ihm, bei seinen Sklaven und Klienten, stand und sich nicht wie die anderen Magistrati neben
    ihm auf eine der Liegen niedergelassen hatte, verwunderte Modestus.


    >Salve.<


    sagte Modestus zu dem Sohn des Octaviers. Nach Modestus grüßten auch die Magistrati den jungen Mann.

  • Es hatten sich nun alle vorgestellt, also konnten nun alle Anwesenden sich einen lectus aussuchen und Platz nehmen.


    "Bitte nehmt Platz und lasst uns gleich über eurer Mantua sprechen. Möchtet ihr vielleicht etwas zu trinken oder zu essen?"


    Hoffentlich hatte sein Sohn eine Wachstafel dabei, denn Detritus hatte seine leider vergessen...

  • Marsus zog, wie auf Befehl eine tabula hervor und ebenso einen Griffel. Er setzte sich auf einen Sedes neben dem lectus seines Vater, um alles zu notieren.


    "Ich hätte gerne einen Honigwein, Vater."


    Marsus lehnte sich ein wenig zurück und setzte den Griffel auf der tabula an.

  • >Einer Kanne verdünntem Wein wäre ich nicht abgeneigt. Ein Teil Wasser und ein Teil Wein natürlich.
    Schließlich müssen wir noch arbeiten.<


    meinte Modestus während Chion hinter ihm gerade unauffällig eine Wachstafel und einen Stylus aus einer kleinen
    Ledertasche nahm, um Notizen zu machen. Die drei Magistrati fragten nach Wasser oder auch nach verdünntem Wein.


    >Nun worüber möchtest du reden?<

  • Ein Sklave würde sich um die Getränke der Herrschaften und seines Sohnes kümmern, denn der Octavier wollte nun etwas mehr über die Stadt Mantua erfahren..


    "Zum Beispiel wieso du die Bitte des damaligen Magister Scriniorum Decimus Verus einen Bericht anzufertigen einfach ignoriert hast? Gab es vielleicht nichts zu berichten?" -.^


    Nachdem er gesprochen hatte, rieb er sich die Augen, denn er war etwas übermüdet.


    "Wie viel pecunia befindet sich im aerarium, also im Lagerraum für die städtischen Gelder. Sohn würdest du mir die Wachstafel reichen?"

  • >Seit dem Verschwinden des Aurelius Cicero gab es in Mantua tatsächlich nichts was bedeutend genug gewesen wäre um es zu
    melden. Über die Eröffnung des Amphitheaters wurde noch mit dem vorigen Comes gesprochen. Ich fand es sinnlos einen Bericht
    zu schreiben, der berichtete, dass es nichts zu berichten gab und so wartete ich ab, da für die nächste Zeit einige wichtige Ver-
    anstaltungen veranschlagt waren. Unter anderem eine Versammlung der Decurionen Mantuas. Als Didius Albanus, selbst ehamliger
    Duumvir Mantuas, zum Comes gewählt wurde, versicherte er mir, das ein Bericht unnötig wäre, da er gut über die Geschehnisse
    in Mantua informiert war.Timarchus wird deine zweite Frage beantworten, denn er ist für die Gelder der Stadt zuständig.


    >Natürlich Duumvir.<


    sagte er und zog eine Wachstafel aus den Falten seiner Toga hervor.


    >Zur Zeit besitzt die Stadt Mantua exakt 47 Auri, 612 Denarii, 97 Sesterzen und eine ägyptische Münze, deren Wert auf den
    hundersten Teil eines Sesterz geschätzt worden ist. Alles in Allem also exakt 7245.01 Sesterzen. Wobei die Marktgebühren
    dieser Woche bei unserer Abreise noch nicht eingesammelt worden sind. Es dürften also etwa 1000 Sesterzen mehr sein.<


    [SIZE=7]SimOff: Die Gebühr wird allerdings nur SimOn eingezogen.[/SIZE]

  • Dieser Duumvir hatte wirklich eine komische Auffassung seiner Pflichten, wie dem auch sei rüttelte der curator rei publicae nicht weiter daran, denn Kopfschmerzen wollte er um diese Zeit nicht bekommen. Er notierte sich erstmal nur die bescheidene Summe von 7245.01 Sesterzen und sprach dann weiter.


    "Wie viele Löhne stehen in der Verwaltung von Mantua noch aus? Ich denke die könnte man vorläufig mit den Geldern der Stadt bezahlen."


    Er wartete nicht auf die Antwort des Annaeus oder sonst jemand, sondern stellte sofort seine nächste Frage.


    "Wurden in der Zwischenzeit Edikte erlassen oder weitere Bauprojekte begonnen?"

  • Marsus reichte seinem Vater die tabula und nahm danach vom Sklaven seinen Honigwein entgegen, um diesen genüsslich zu trinken eben ein echter Octavier.


    Irgendwie kam ihm dieser Duumvir merkwürdig vor, so dass er genauer hinhören musste.

  • Modestus hatte schon bei ihrem ersten Treffen geahnt, dass er diesen Octavier nicht leiden konnte. Innerlich dankte er Juppiter dafür,
    dass er nicht mehr lange allzu lang mit diesem Mann arbeiten musste.


    >Timarchus.< forderte Modestus den Magistratus auf.


    >Das wären also je 1200 Sesterzen für den Duumviri Kaeso Annaeus Modestus und dessen Kollegen, 320 Sesterzen
    für jeden der drei Magistrati und natürlich 400 Sesterzen für Decimus Annaeus Varus. Werden die ausbezahlten Gehälter
    der Stadtkasse ersetzt ?<


    fragte der Magistratus Timarchus, der für die Stadtkasse zuständig war. Die zweite Frage beantwortete Modestus aber selbst.


    >Nun es wurde ein Edikt zum Markt in Mantua von mir und meinem Kollegen erlassen. Standbesitzer auf dem Markt in
    Mantua müssen nun eine wöchentliche Gebühr bezahlen, die sich nach der größe ihrer Stände richtet. Außerdem begi-
    nnen bald die Bauarbeiten an einem Tempel zu Ehren Merkurs. Die Baupläne sind soweit fertig und es konnte auch schon
    ein Bauunternehmer Mantuas für das Projekt gewonnne werden, der für die Qualität seiner Bauwerke bekannt ist. Des
    weiteren hat auch schon ein Augur den Willen der Götter zu diesem Projekt eingehollt, welcher durchaus positiv war.
    Zur Zeit werden die Rituale, die vor Baubeginn abgehalten werden müssen, vorbereitet.<


    Die nächste Frage konnte er sich bereits denken, doch statt sie gleich zu beantworteten, wartete er erst darauf, dass der Octavier die stellte.

  • "Ob die Staatskasse das ausgegebene Geld zurückerstatten wird weiß ich noch nicht. Ich hatte noch keine Zeit die Buchhaltung der ehemaligen Regio Italia zu überprüfen, ich hatte nur Zeit dem procurator a rationibus einen Brief zu senden und erwarte immer noch seine Antwort."


    Detritus war die Fragerei satt und hörte damit auf.


    "Ich möchte in Mantua ein concilium veranstalten, jedoch weiß ich nicht so recht ob das was bringen soll, denn in Ostia und Misenum wären sowieso bald Wahlen fällig und für die Posten in der Verwaltung Italiens hat sich zur Zeit eh nur einer gemeldet und zwar Caius Octavius Cato für den Posten des Curator Kalendarii."


    Wozu sollte denn eigentlich ein concilium stattfinden wenn Ostia kaum Beamte hatte und Misenum ebenso. In Italia schien es zur Zeit an Beamten zu mangeln und alleine hatte er auch nicht vor einem concilium beizuwohnen.


    Sim-Off:

    WiSim-Angebote für Modestus und Varus

  • >In der Tat ist die Lage gerade sehr problematisch. Die jungen Männer zieht es eher zum Militär als in die Curien der Städte.
    Möglicherweise könntest du die Verwaltung der beiden Städte zumindest kommisarisch diesem Octavius Cato übertragen, für
    den Fall das ihn der Princeps ernennt. Ganz brach liegen lassen sollte man die Städte nicht.<


    sagte Modestus und trank noch einen großen Schluck von seinem verdünnten Wein.

  • "Nicht so voreilig, zuerst muss mal sein curriculum überprüft werden und sein Wissen über Italia getestet werden, bevor ich dem Imperator einen Empfehlungsbrief schreibe und es nützt mir eigentlich kaum was die höheren Posten zu besetzen, denn die Stadtposten sind da viel viel wichtiger."


    Was die kommissarische Verwaltung der beiden Städte anging, so war der Detritus nicht gerade davon begeistert.


    "Das Amt ist dafür nicht vorgesehen und wie ich schon sagte habe ich meine Zweifel daran. Was sagst du zur Idee in Mantua ein concilium zu organisieren?"

  • >Nun wie ich bereits sagte, für den Fall das ihn der Princeps ernennt und sich niemand sonst für diese
    Aufgabe finden lässt. Dass du ihn prüfen möchtest ist ja ausschließlich deine Sache. Wen das Concilium
    nur von den schon hier anwesenden Beamten besucht wird, wäre es unnützer Aufwand. Doch vieleicht
    sollte man erst die Wahlen abwarten bevor eine Entscheidung darüber getroffen wird.<


    meinte Modestus dazu und wartete ab.

  • Detritus wollte kein Wort mehr darüber verschwenden, denn immerhin waren das nicht Angelegenheiten, die man mit einem Duumvir zu besprechen hatte, sondern eher mit dem Kaiser.


    "Ja warten wir erstmal die Wahlen ab, trotzdem der Stadt Mantua werde ich bestimmt einen Besuch abstatten."

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