Casa Artoria

  • Nach dem großen Brand der Casa hat D' Artorius Corvinus eine "Notcasa" angemietet, um sich selbst temporär ein kleines Heim zu schaffen. Es ist nichts großartiges, nichts luxuriöses, aber es reicht, um einer großen "Gemeinschaft" zu leben.


    Die winzige Casa besteht aus einem Innenhof, der mit Wohnräumen umgeben ist. Jedoch ist im größten Raum ein großer Tisch, der über und über mit Papyri und Wachstafeln überfüllt ist und jederzeit unter dem großen Gewicht zusammenzubrechen droht.


    Die Culina ist ein enger, aber sauberer Bereich, auf den derzeit kaum geachtet wird - dafür sieht man Reste von Garküchenessen auf diversen Tischen herum.

  • "IOANNIS!" wetterte die tiefe Stimme über den Hof, während die dazugehörige Person diverse Papyri betrachtete und dann hinter sich warf, sich einen Weg durch einen beträchtlichen Haufen an Papieren bahnend. Faszinierend, wieviel man davon haben konnte, wahrscheinlich war es ein halbes Vermögen an Pergament und Papyrus und er wusste nicht einmal davon. Soviel dazu, wohin das Vermögen verschwunden war. "Beim Barte Jupiters, wo sind diese verdammten Tempelpläne hin?" Hastige Schritte ließen ihn erkennen, dass der Sklave sich schon vorsichtig aber bestimmt näherte, während seine Hand über die Enden der zusammengerollten Plänen strich, um sich daran ein wenig zu orientieren. Wenigstens waren sie klug genug gewesen, an den Enden die Namen der Bauprojekte aufzuschreiben. Dennoch war die vermaledeite Planrolle nicht zu finden!

  • Claudus schlief derweil wie ein Murmeltier in seiner Pritsche. Leider war das ja nicht dauerhaft, denn er hörte Schreie. Schreie und warscheinlich sein Cousin, der wohl sich wohl wieder mit dem ganzen Papierkram befasste. Ein Glücklicher Mann mit viel Arbeit, aber glücklich. Denn er hatte im Gegensatz zu Claudus einen Beruf. Etwas aufgeschreckt sprang Claudus in seiner Pritsche umher. Dabei hatte er so wunderschön geschlafen!


    Er erhob sich etwas träge von seiner Pritsche. Ohne Corvinus´ Hilfsbereitschaft hätte er nichtmal diese. Ein paar Flüche über sein vorzeitiges Erwachen murmelnd zog er sich eine frische Tunika über und rieb sich kurz die Augen. Seine Haare waren ebenfalls noch zerzauselt. So trat Claudus auch nach außen und spürte die warme, italienische Luft.
    Spontan beschloss er, mit seinem Cousin zu reden. Es war das Mindeste, was Claudus für ihn tun konnte, zumal Corvinus ja sehr viel Stress hatte. Die Casa, seine Arbeit und vieles mehr. So stand er vor dem Büro von Corvinus und klopfte an. Innerlich hoffte er, dass Corvinus fragen würde, bevor er ihn unbewusst verbal zu Boden stampfen würde. :D


    *klopf, klopf, klopf*

  • Ahh, der Cousin des Dominus. Ioannis war sich nicht ganz sicher, ob er ihn in diese Falle laufen lassen sollte, aber als ein braver Sklave ließ er dem guten Mann natürlich den Vortritt, während er in Gedanken durchging, wo er wohl den blöden Plan hatte liegen lassen. Wahrscheinlich hatte er wieder an diese Germanica Caia gedacht oder an eine der hübschen Sklavinnen, die auf dem Markt ihre Arbeit verrichteten. Nein, das Sklavenleben als Haussklave war keinesfalls eines der schlechtesten, immerhin hatte man immer etwas zu essen, zu tragen, zu schlafen.. man musste nur dafür arbeiten. Inwiefern unterschied es sich also großartig vom Leben der 'modernen Römer'? Die standen auf, gingen arbeiten für Geld, unterhielten sich ein wenig, gingen schlafen.. und so ging es ständig dahin. Sie sind doch selbst Sklaven ihres eigenen Systems.

  • Wie hätte er das nur ahnen können? Ohne sich umzudrehen, hob die Arme an und wollte gerade zu einer Schimpfkanonade ansetzen, ehe er über die Schulter blickte und seinen Cousin an der offenen Türe an den Türstock klopfen. "Ahh, da bist du ja, du fauler Hund... oh, Manius. Guten Morgen." Decimus schmunzelte und griff nach einer Kanne, die irgendwo inmitten des Papierkrieges an einer Linealfront stand und hielt sie dem anderen Artorier anbietend entgegen. "Vielleicht willst du etwas Frühstück? Cinya hat uns etwas Ziegenmilch gegeben. Äh, gekauft." Er nippte am Krug, als würde er sie verkosten, nickte dann zufrieden und hielt sie ihm wieder entgegen. "Schmeckt noch gut."
    "Manchmal glaube ich, ohne die Sklavinnen wäre ich schon verhungert. Normalerweise sorgte immer Hypathia dafür, dass ich auch brav zu essen und zu trinken hatte.."
    Ein Blick an sich hinab zeigte, warum sich der Artorier sorgte - er hatte nämlich abgenommen.

  • So langsam hatte Vala sich in dem Hause eingewöhnt. Sie schien Glück gehabt zu haben in diese Familie verkauft worden zu sein, sie wurde gut gekleidet und der Herr schien auch in Ordnung zu sein. Und er schien sehr viel Wert auf gutes Essen zu legen, das wunderte Vala kaum, weil sie bei Corvinus schon den Ansatz eines Bauches entdeckt zu haben glaubte. Und dennoch war er weit davon entfernt dick zu werden. Es freute Vala, dass ihre Kochkünste hier so geschätzt wurden. Die anderen Sklaven erschienen ihr durchgehend als freundlich, doch noch hatte sich Vala mit keinem näher angefreundet. Sie war jedoch zuversichtlich, dass sich das bald ändern würde. Man konnte ja kaum längere Zeit zusammen leben, ohne dass man sich kennen und hoffentlich auch schätzen lernte. Momentan wartete Vala ungeduldig auf Ioannis, damit dieser ihr endlich sagte, was der Herr heute zum essen wünschte. Was brauchte der Junge denn so lang? Er schien zwar körperlich in etwa so alt zu sein wie Vala auch, doch irgendwie zweifelte die junge Frau am geistigen Alter ihres Mitsklaven.

  • Oh, wenn sie nur wüsste. Ioannis war ein äußerst intelligenter Mann, wenn auch etwas zerstreut, doch momentan waren es keine Gleichungen und keine Rechnungen, die durch seine Gehirngänge tollten und sie in Wallung brachten - nein, es war Vala. Oh und wie sie das war. Zwei Augen wie glühende Kohlen, die ein wallendes Temperament verhießen und die ihn ansahen, als wäre er.. nunja, die Maus vor der Katze. Seine Blicke ertappten sich immer wieder dabei, an ihr hinabzuwandern und er war furchtbar nervös. Gefrühstückt hatte der Herr schon vor ein paar Stunden, was wollte er also essen? Ah, das Mittagessen. Er nuschelte oder eher wisperte er etwas unverständliches, bis er bemerkte, dass sein Stimmvolumen nicht ausreichte, um es an ihr Ohr zu schaffen. Also trat er einen Schritt näher und meinte heiser: "Zu Mittag möchte er nur etwas Fladenbrot mit Käse und Oliven, sowie die Reste von gestern - und etwas Mulsum würde ihm bestimmt gut tun, schöne Vala." Zum ersten Mal sah er so richtig in ihr Gesicht und lächelte sie dann verschüchtert an. Ohja, sie war in dieser 'Beziehung' eindeutig die Katze.

  • Da kam Ioannis endlich und nuschelte irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart. Vala hob fragend die Augenbrauen und neigte den Kopf etwas zur Seite in der Hoffnung dann etwas besser zu verstehen, was Ioannis zu sagen hatte. Da bemerkte er wohl endlich, dass er zu leise sprach und wiederholte die Worte lauter. Die letzte Bemerkung lies Vala etwas verwundert blicken, doch sie überging die Worte dann einfach.
    "Nun gut...", meinte sie gedehnt und drehte sich den verschiedenen Krügen zu. Sie hob einige Deckel ab, so ganz kannte sie sich noch nicht aus, was wo war und so musste sie ein paar der großen Krüge kontrollieren und beugte sich dann über die ersten Reihen, um schließlich weiter hinten den Käse zu finden. Während sie so suchte, sprach sie an Ioannis gewandt: "Sei so gut und hol mir das Fladenbrot von dort drüben, ja?" Sie nickte in die entsprechende Richtung und lächelte Ioannis auch kurz bittend an, ehe sie weiter suchte. Die Oliven waren weniger das Problem, diese fand sie sehr schnell und drehte sich dann mit ihrer Beute beladen zu dem kleinen Tisch um, um dort nun das Essen für den Herren zusammen zu stellen. Den Wein würde sie gleich machen.

  • Cinya lief die den Weg zu der kleinen, angemieteten Casa des Artoriers und fragte sich gleichzeitig warum sie es tat. Natürlich hatte sie den Einkauf mit dem sie beauftragt worden war, genutzt, um sich in Roma, dem großartigen Heiligtum der Römer, dass mit jedem Fleckchen die Arroganz dieses Volkes zeigte, umzusehen -auch wenn sie nur begrenzt Zeit dazu gehabt hatte. Sie wollte nicht unbesonnen handeln und einen Fehler begehen und so hatte sie beschlossen, die neue Situation erstmal ruhig anzugehen. Auch wenn es nicht leicht viel, so musste die junge Sklavin zugeben, dass sie mit ihrem Besitzer Glück gehabt hatte. Zumindest machte es noch den Anschein. Doch andererseits war es damals auch so gewesen und später zu einem Albtraum ausgeartet, den sie nur noch vergessen wollte. Sie schloss einen Moment im Gehen die Augen und genoss die leichte Böe, die aufkam und ihr ins Gesicht blies. Sie würde dieses Mal besser aufpassen und immerhin konnte sie sich langsam ein Bild von Rom machen, auch wenn das in einer so riesigen Stadt wohl niemals ganz möglich sein würde, so hatte sie zumindest ein Gefühl dafür bekommen, welche Seitengassen, wo zu finden waren. Nach wenigen weiteren Schritten tauchte das kleine Steinhaus vor ihr auf, das nun ihr Zuhause darstellen sollte. Sie hatte noch nicht allzu viel Kontakt zu den anderen Sklaven gehabt, was wahrscheinlich auch, an ihrer Verschlossenheit lag. Cinya hatte die Erfahrung gemacht, dass Sklaven, Menschen die selbst unterdrückt wurden, den selben Hang zu Grausamkeit haben konnten, wie ihre Herren. Trotzdem musste sie sich mit einem Seitenblick eingestehen, dass die wenigen gewechselten Worte, die ausgetauschten Blicke und der erste Eindruck wirklich eine ganz andere Sprache sprach. So sehr sie den Sklavenhandel und alle damit verbundenen Demütigungen verabscheute, es schienen Welten zwischen der Behandlung die sie jetzt erfuhr und dem was noch vor ein paar Jahren geschehen war, zu liegen. Vielleicht war sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch so sehr verletzt, dass sie es nicht einmal mehr erkannte, wenn es ihr verhältnismäßig gut ging. Auch wenn ihr all das in diesem Moment durch den Kopf ging, so würde sie trotzdem niemals ganz ihr Misstrauen ablegen, das wusste sie und es war auch gut so.


    Cinya nahm den zweiten Eingang in das Haus und zuerst Kurs in Richtung Culina. In dem noch immer nicht vollständig aufgeräumten Raum war es ungeahnt voll. Die Anwesenheit der brünetten, durchaus hübschen Sklavin, wunderte sie weniger, als die, des Schreibers des Artoriers, auch wenn der quirlige Grieche des Öfteren hier vorbeischaute um die Wünsche ihres Herrn weiterzugeben. Vala, so hieß sie, war nicht viel älter als sie und nur wenige Tage nach ihr hier angekommen, die beiden hatten noch nicht allzu viel miteinander gesprochen, was aber nichts mit einer persönlichen Abneigung oder ähnlichem zu tun hatte, sondern eher mit dem gegebenen Anlass. Die Arme voll mit allerlei Kleinigkeiten, die meisten für die Küche bestimmt, lächelte sie flüchtig, als sie den Raum betrat, wandte verlegen den Blick wieder ab und ließ alle Einkäufe auf den nächststehenden Tisch fallen. Es waren auch einige Schriftrollen dabei, die ein vorbeieilender Römer ihr mitgegeben hatte, als er sie als Sklavin von Decimus Artorius Corvinus erkannt hatte.

  • Sie hatte glücklicherweise besonnener reagiert, als er es in Erinnerung hatte. Er war sich ziemlich sicher, dass Vala eine dieser Frauen war, die einem Mann ganze Amphoren nachwerfen konnte. Doch als sie ihm auftrug, ihr zu helfen, stand ihm ungläubig der Mund offen und er glotzte sie unverhohlen an. Das Fladenbrot holen? In der Küche aushelfen?! Das war Weiberarbeit! Das war nichts für einen gestandenen Mann, der sich in griechischen Schulen gebildet hatte und einen Geist von der Schärfe eines Gladius besaß! Was dachte das Weib nur, was sie war?
    Wunderschön, ging es ihm durch den Kopf und er seufzte tonlos, während er bemerkte, dass sein Kopf dazu etwas nickte. "Ist gut.", formulierte sein Mund und fassungslos sah der rebellische Teil in Ioannis Hirn zu, wie sein Körper sich brav und artig der Bitte der schönen Frau fügte. Er drehte sich um, als Cinya hereinkam und er ein weiteres Mal seufzen musste. Sein Herr hatte ihn wirklich strafen wollen, als er so wunderschöne Sklavinnen gekauft hatte, da war er sich sicher. "Salve Cinya.", murmelte der Grieche, versuchte sich wieder an einem Lächeln und griff nach dem Brotkorb, der in der Ecke stand und in welchem das Fladenbrot war.


    Immerhin war er ein Grieche. Ein Nachfahre der Athener und Spartaner, die sich wacker gegen die Perser geschlagen hatten. Er sollte sich nehmen, was er wollte, er sollte aufbegehren und seinem Herren sagen, was er sich wünschte! Ein stolzer Grieche lässt sich nicht unterdrücken, ein stolzer Grieche tritt immer für das ein, woran er glaubt. "Kann ich euch sonst noch helfen?", fragte er heiser mit belegter Stimme und sah zwischen Cinya und Vala hin und her.

  • Vala schnitt den Käse in mundgerechte Happen, als Cinya hereinkam mit den Einkäufen den Tages. "Ah, Cynia!", grüßte Vala diese und war sogleich bei den Einkäufen, um zu kontrollieren, was sie gebrauchen könnte. Und was erstmal weggeräumt werden konnte. Eines der Gewürze, welches sie für das Mulsum brauchte war unter den eingekauften Sachen. "Hab ich dich!", grinste Vala, als sie das Säckchen hervorgekramt hatte, und drehte sich sogleich wieder zu ihrer Arbeit um. Ioannis hatte inzwichen das Fladenbrot zum Rest gelegt und Vala lächelte ihn einnehmend an, als er fragte, ob er noch etwas für sie tun konnte. "Wenn du den Krug dort oben herunter holen möchtest?", fragte sie und suchte schon die übrigen benötigten Gewürze und den Honig zusammen. Der Krug stand auf einem recht hohen Brett und war noch leer, der Wein war in einem größeren Gefäß in der Ecke.
    "Cynia, was sind denn das für Schriftrollen da?", fragte sie neugierig und lächelte ihre Mitsklavin kurz an, während sie geschäftig und zielstrebig in der Küche herumwuselte, um dem Herren das Essen zu bereiten.

  • Als beide, Ioannis und Vala sie freundlich begrüßten sah sie noch einmal auf und bedachte beide mit einem freundlichen Blick. Als Vala näher kam, um sich die Einkäufe anzusehen, trat sie zur Seite und suchte das Obst, das sie gekauft hatte heraus, um es in die dafür vorgesehene Schale zu legen. Als Ioannis langsam der Bitte der Brünetten nachgab und Cinya seinen Bewegungen verfolgte, wurde ihr Lächeln etwas breiter. Vala hatte sich schnell eingelebt. Schneller als sie selbst jedenfalls. Vielleicht war ja doch nicht alles so aussichtslos wie sie dachte, welche Perspektiven hatte sie schon, wenn sie es auf eine Flucht anlegte? Und vielleicht lag das Problem inzwischen gar nicht mehr bei ihrer Umwelt, sondern bei den Narben die an ihrer Seele hinterlassen worden waren. Ohne es zu merken, drehte sie eine Tüte Oliven in ihren Händen. <i>"Cinya, was sind denn das für Schriftrollen da?" Ihr zuvor abwesender Blick richtete sich wieder auf Vala und es dauerte einen Moment bis sie wusste, wovon die andere Sklavin überhaupt sprach.
    Sie zuckte mit den Schulter. "Ein älterer Römer hat mich angehalten, um sie mir für-„ Sie biss die Zähne zusammen „-den Dominus mitzugeben." Sie versuchte den Satz möglichst kurz zu halten und die falsche Aussprache mit einem leichten Lächeln wett zu machen. Beide der anderen Sklaven beherrschten die lateinische Sprache nahezu ohne Akzent. "Er sagte es ginge um..." Cinya spürte die Röte in ihre Wangen steigen. "irgendwas mit Wasser." Mit einer raschen Bewegung packte sie die Oliven in einen kleinen Keramiktopf, ohne zu wissen, ob sie dort überhaupt hinein sollten.
    "Was...soll es denn zu Essen geben, kann ich helfen?"

  • Möchtest. Möchtest. Pfah. Doch das Lächeln Valas drängte jeden auch noch so geringen Widerstand in die Ecke des Hirns, in der sich auch Zweifel und Aufstand herumtrieben und so saßen die drei schmollend in der Ecke. Der doch recht unterdurchschnittlich in die Höhe gewachsene Grieche stemmte die Arme in die Seite und sah an dem Regal hoch, wobei ihn leise Zweifel beschlichen, die ihn fragten, welcher Sadist so etwas so weit nach oben stellt. "Sicher." murmelte er und fixierte den Krug mit den Augen, um sich dann eine grob gezimmerte Bank an das Regal heranzuziehen, die Bank zu erklimmen und dann mit wackeligem Untergrund nach dem Krug zu greifen - mit einer Sicherheit, die an eine halbseitig gelähmte Ente herankam. Aber wahrscheinlich war es Fortuna, die solche Narren liebte, denn er schaffte es tatsächlich unbeschadet wieder vom wackeligen Gerüst herab und hielt Vala den Krug entgegen, allen Göttern dafür dankend, dass er nicht zerbrochen war.


    "Irgend etwas mit Wasser?", hakte er nach und sah zu Cinya, nachdenklich den Kopf hin und her neigend. "War es vielleicht ein Aquarius? Oder der Curator Aquarum?" Jetzt hatte er wieder Boden unter den Füßen und er hatte etwas, worüber er reden konnte, was nichts mit Frauen zu tun hatte und wo er sich ein wenig sicher sein konnte. Wie wunderbar.

  • Vala schnitt noch den Rest des Käses in Stücke und drappierte diese zusammen mit den Oliven und dem Brot in einer der flacheren Schüsseln. Dann machte sie sich auf die Suche nach den Resten von gestern, dabei lauschte sie Cinya aufmerksam und lächelte und nickte immer wieder, um ihr zu signalisieren, dass sie zuhörte, obwohl sie am arbeiten war. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, dass die Oliven in den falschen Tpf getan wurden. "Die Oliven in den Topf links daneben!", gab sie der anderen freundlich bescheid und fuhr gleich fort: "Du kannst ja uns eine Kleinigkeit zubereiten. Mir knurrt schon der Magen."
    Da reichte ihr Ioannis den Krug und wurde mit einem strahlenden Lächeln dafür belohnt. Das Gefäß schnell mit Wein füllend hörte Vala, wie Ioannis die Sache mt dem Wasser einschätzte und zuckte nur mit den Schultern, während sie großzügig Honig in den Wein tat. "Was könnten die denn vom Herren wollen?", frate sie neugierig und griff nach den Gewürzen.

  • Cinya hielt in der Bewegung inne und ließ die Oliven in den Topf daneben fallen. Vala hatte die Küche bei weitem mehr im Griff als sie und gerade deshalb ließ ihr Vorschlag die junge Sklavin hilflos dreinsehen. Kochen. Das gehörte bei weitem nicht zu ihren Stärken. Allein, dass sie selbst entscheiden konnten, wann und was sie aßen, hatte sie so nie erlebt. Cinya begann gerade zu überlegen, ob es nun besser wäre, es auf gut Glück zu versuchen und dabei ein bis zwei Todesfälle in Kauf zu nehmen oder zu gestehen, als Ioannis sich an sie wandte, der grade, sichtlich froh wieder den Boden erreicht zu haben, besagten Krug übergab.
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nein ich glaube nicht. Doch warte, ein...Aquarius" -Wenn sie das Wort aussprach klang es wie eine gefährliche, fremdländische Frucht- "kann es tatsächlich gewesen sein." Ihre Stimme klang so wenig vertraut, wenn sie Latein sprach. Cinya hob ihren Kopf und drehte sich wieder zu den anderen Beiden. Für die Antwort auf Valas Frage fühlte sie sich nicht wirklich zuständig, Ioannis hatte davon deutlich mehr Ahnung und um ganz ehrlich zu sein, interessierten die römischen Geschäfte sie auch nicht wirklich. So richteten sich ihre dunklen Augen also wieder auf den blonden Griechen.

  • Zitat

    Original von Decimus Artorius Corvinus
    Wie hätte er das nur ahnen können? Ohne sich umzudrehen, hob die Arme an und wollte gerade zu einer Schimpfkanonade ansetzen, ehe er über die Schulter blickte und seinen Cousin an der offenen Türe an den Türstock klopfen. "Ahh, da bist du ja, du fauler Hund... oh, Manius. Guten Morgen." Decimus schmunzelte und griff nach einer Kanne, die irgendwo inmitten des Papierkrieges an einer Linealfront stand und hielt sie dem anderen Artorier anbietend entgegen. "Vielleicht willst du etwas Frühstück? Cinya hat uns etwas Ziegenmilch gegeben. Äh, gekauft." Er nippte am Krug, als würde er sie verkosten, nickte dann zufrieden und hielt sie ihm wieder entgegen. "Schmeckt noch gut."
    "Manchmal glaube ich, ohne die Sklavinnen wäre ich schon verhungert. Normalerweise sorgte immer Hypathia dafür, dass ich auch brav zu essen und zu trinken hatte.." Ein Blick an sich hinab zeigte, warum sich der Artorier sorgte - er hatte nämlich abgenommen.


    Manius wollte schon in Deckung gehen, als Corvinus mit seiner üblichen Geste ansetzte, mit der er sein Schimpfbombardement zu beginnen pflegte. Doch schnell wurde er entwarnt, als er doch noch freundlich empfangen wurde. Er setzte einige Schritte in das Officium und grüßte seinen Cousin: "Salve, Decimus!". Dann schaute er sich kurz im Raum um. So viel Schriftrollen und Tabulae auf einem Haufen hatte Claudus noch nie gesehen. Und er fragte sich, wie viel Gewicht noch nötig wäre, das der Tisch unter der Last zusammenbrechen würde.
    Claudus trat näher zum Schreibtisch und winkte das Angebot nach einem Frühstück mit einem entschlossenen Kopfschütteln ab. Er war einfach einer, der Morgens nie essen konnte. Wenn er es tat, wurde ihm irgendwie übel, und er hatte zudem erst spätestens Mittags Kohldampf. "Na, schon wieder zu viel Schreibzeug?", fragte Claudus. Irgendwie konnte er es garnicht nachvollziehen, dass ein einfacher Mann so viel Schreibkram erfüllen musste. Schließlich konnte Corvinus nicht der einzige Architekt im römischen Reich sein...
    Manius gab sich etwas nachdenklich, als Corvinus dann Hypathia ansprach. "Ja, schade dass sie weg ist. Aber sie kommt ja sicher wieder, wenn die Götter wollen.". Er klopfte seinem Cousin freundschaftlich auf die Schulter. "Komm, gönn´ dir mal ne Pause, bevor hier was Schlimmes passiert.", meinte Claudus grinsend.

  • Männer denken mit dem logischen Verstand. Wird zumindest gern behauptet. Denn Valas Lächeln pustete die Reste davon, was man Logik und Verstand nennen konnte, einfach davon und über blieb ein selbstzufrieden lächelnder Ioannis, der an Valas Augen hing, bis sie den Blick ein wenig senkte und er dann den Blickkontakt zu Cinya suchte, nur um danach ein wenig die Schultern zu heben.
    "Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht wollen sie die Wasserleitungen inspizieren. Oder es geht um eines seiner Bauprojekte. Aber soweit ich mich erinnern kann, freut er sich selten, wenn es um die Aquarii geht." Er schmunzelte und hob die Schultern, während er sich auf der Bank niederließ und den Frauen bei der Arbeit zusah. Beide erwiesen sich als recht geschickt, eines der Attribute, die Ioannis leider fehlten und er neigte sich ein wenig nach vor, sich mit den Händen auf den Knien abstützend.
    "Darf ich die Rollen einmal sehen? Oder sind sie versiegelt..?"

  • Der Wein war fertig und auch das frische Essen, jetzt musste Vala nur noch die Reste von gestern irgendwie etwas herrichten. Das kalte Geflügelfleisch sah noch gut aus, und so befand Vala es für tauglich genug dem Herren vorgesetzt zu werden. Obwohl, vieleicht sollte sie vorher noch einmal kosten, nicht dass es doch schon einen Datsch hatte. Gedacht getan und Vala schob sich ein kleines Stückchen zwischen die Zähne. Es war wirklich noch wunderbar, und am liebsten hätte die Sklavin noch mehr genascht, doch sie konnte sich zurück halten. Das Fleisch kam also in eine kleinere Schüssel und Vala stellte alles und noch einen Becher auf ein Tablett, und lies das erstmal an der Tischkante stehen, denn die Rollen weckten nun erst recht ihre Neugierde. Und die kurze Verzögerung würde der Herr sicher kaum bemerken. Sie stützte sicha uf die andere Seite des Tisches und betrachtete die Rollen interessiert.

  • "Ohja, viel zu viel.", nickte er und stützte sich mit den Händen auf dem Schreibtisch ab, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann sah er über die Schulter, zu seinem Cousin, eine Braue hochziehend. "Ach.. ja sicher. Aber erstmal zieht sie die kleine Cara groß. Mhh.. was hältst du von einem kleinen Mittagessen? Die Sklaven haben Anweisung, etwas anzurichten und ich bin mir sicher, dass das genug für Zwei sein wird."

  • Etwas überlegend blickte Claudus seinen Cousin Corvinus an. Sein Blickte schwenkte jedoch schnell in unterer Richtung, als Claudus sich mit seiner Hand auf den lautstark knurrenden Magen hielt. Diese fiese Meckern aus Claudus´ Bauchregion war kaum zu überhören. Langsam bekam er also Hunger und war tatsächlich geneigt, das Angebot seines Cousins anzunehmen. "Uhh... klar. Ich hab´ einen riesen Kohldampf! So nebenbei aber wollte ich dich um Rat bitten, wegen etwas, was mir sehr am Herzen liegt. Und ich weiß, dass du schon immer ein offenes Ohr für mich hattest. Aber lass uns das zu Tische bereden, hm?". Fragend blickte Manius ihn an. Aus den Augenwinkeln merkte Claudus komplexe Zeichnungen und viele vollbeschriebene Papyrusrollen, die nur daran erinnerten, dass Corvinus tatsächlich einen Beruf hatte - und Claudus eben nicht! Hoffentlich könnte Corvinus ihm mit guten Ratschlägen wirklich weiter helfen. Denn langsam wurde es Zeit, das Claudus eine Arbeit fand, doch trotzdem hatte er absolut keine Ahnung, welchen Beruf er gerne machen würde.
    Auch war der arbeitslose Artorier schon neugierig, was es denn Schönes zum Essen geben würde. Obwohl das eigentlich auch egal war, Hauptsache etwas zwischen die Zähne bekommen!

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