Atrium | CU et Senator Avarus
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Sim-Off: Die Einzigsten, die hier führen sind Mitglieder der Gens Germanica, nebst ihren Dienern. Wer keine Geduld besitzt, muß sich nicht wundern, wenn das Thema aus dem Ruder gelangt.
Die Casa Germanica war ein imposantes Bauwerk. Sie überstreckte ihre Nachbarhäuser um ein weites Areal. Der Garten war so rießig, wie manchen Anrainern ihre ganze Behausung und auch jene waren gut verdienende Bürger Roms. Im Atrium türmten sich alleine zwölf Säulen des Giallo antico. Ein gelber mit roten Adern durchzogener Marmor, der unter römischer Bezeichnung als marmor numidicium fimierte, um das hochgesetzte Dach zu tragen. Seine Herkunft Numidia, genauer Utica und mit zweihundert Denaren am oberen Ende taxiert.
Die gesamte Casa war mit polierten Porphyr aus dem ägyptischen Syene ausgelegt und durch eine Hypokaustenheizung im Winter warm gehalten.Da war es nicht verwunderlich, das Neider und Diebe bei normalen Sicherheitsstandarts, nämlich ein gutes Schloss an der Tür und Fensterläden ein und aus gehen würden. Vielleicht um die üppig verzierten Elfenbeintische, das Silber und Goldgeschirr, die fernöstlichen Vasen, Kannen und Gläser fortzuschleppen. Auch der umher getragene Schmuck war durchaus reizend. Neben all dem öffentlich zur Schau getragenen Luxus, stand im Keller sicher eine Unmenge kaum bezahlbaren Weines zur freien Auswahl und irgendwo mußte sich wohl auch eine Schatzkiste verstecken. All das konnte man bei normalen Bedingungen ja in Ruhe erkunden.
Avarus hatte diese normalen Bedingungen aber nicht geschaffen. In und um seine Casa drückten sich mehr Schläger, Söldner, Haudegen, ehemalige Veteranen herum, als in manchen Stadtbezirken Urbaner patrolierten.
Im Haus hatte er zur Zeit nur zwei Dutzend Männer für seinen und dem der anderen Bewohner möglichen Schutz zur Verfügung. Um den Soldaten den Wind aus den Segeln zu nehmen, bestellte er ein Dutzend, das sind zwölf Mann ins Atrium. Zehn davon hatten sich bereits gut positioniert aufgebaut. Keiner der Soldaten mußte entkommen.
Zwei, nämlich Heron und Macarius seine beiden Thraker begleiteten den Senator in das Atrium."Ich sehe es ungern, wenn man sich ungewiesenen Zugang zu meinem Haus gewährt. Das gilt auch für euch Urbaner. Was wenn ich gerade in einem Geschäft gewesen wäre, wollt ihr mir meinen Ruf zunichte machen?"
Sein Blick war böse.
"Das wird ein Nachspiel haben."
Fügte er an und atmete aus. Was bildeten sich diese Kerle eigentlich ein? Dies war die Behausung eines der reichsten und angesehensten Senatoren in Rom. Er würde noch heute jemanden schicken, der sich bei den Urbanern über diese Dreistigkeit beschwerte und harte Maßnahmen fordern.
"Was führt dich hierher?"
Fragte er schließlich den Offizier. Ihn von den anderen Kerlen zu unterscheiden, fiel ihm nicht schwer und der Senator beäugte ihn eindringlich.
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Seine Männer waren schon bereit ihre Schwerter zu ziehen, doch der centurio hielt sie davon ab und nicht aus Angst oder weil sie in der Unterzahl waren, oh nein, ganz einfach weil er das atrium nicht mit Blutspritzer versauen wollte. Wer war das ganze Volk hier überhaupt, hatte denn jeder Senator eine kleine Privatarmee? Und durfte dieser Senator seine kleine Armee gegen die Stadtwache Roms aufhetzen? Viele offenen Fragen, die der centurio, aber mal unbeantwortet ließ.
Er trat nach vorne und sprach.
"Ave. Was mich hierher führt? Zwei Dinge. I) Ich soll dir diese Männer hier lassen. II) Möchte ich wissen wieso der reichste Senator Roms sich nicht an die Gesetze hält (SanctioI und SanctioII). Du hast schon eine Strafe von 30614.9 Sesterzen erhalten und laut unseren Akten besitzt du immer noch den Betrieb Architectura 'Magister Avarus', was eine Missachtung der lex mercatus ist und zwar §3 Absatz 5."
Während er auf die Antwort des so reichen und tollen Senators wartete, ging er noch mal die vom Probatus Atius Rufus angefertigte Liste durch.
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"Riskiere hier keine dicke Lippe. Du bist in MEINEM Haus."
Vergaß sich der Senator.
"Überlege wem du gegenüber stehst und wie man sich einem ehemaligen Praetor gegenüber benimmt, Soldat."
Waren seine ersten Worte. Blut konnte man abwischen und diese Holzstockträger in den Gossen der Cloaca Maxima auf 'nimmerwiedersehen' verschwinden lassen.
"Wozu?" antwortete Avarus auf das erste Anliegen und blickte sich in seinem Atrium um.
Und schlecht informiert waren sie außerdem noch.
"Was wird das hier? Mir schwant du bist schlechter informiert, als der Pöbel draußen auf den Straßen. Dein Kommandant sollte sich mehr mit der Judikative absprechen. Meine Bedenken zu seiner Amtsmacht sind seit Wochen dort eingereicht."
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"Wozu? Anordnung des Praefectus Urbi, aber wozu sollen wir jemand bewachen, der selbst über eine kleine Armee verfügt und noch dazu die lex mercatus ignoriert. Mir ist es egal was für rechtliche Schritte du eingeleitet hast, ich lese nur was in den Akten steht und da steht du hättest diesen Betrieb noch, dürfte man bitte erfahren wo genau sich dieser Betrieb befindet?"
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"Oh ich hoffe du behältst deine Gedanken außerhalb dieser Casa für dich. Sonst wird dein Name nicht lange unbeklagt sein."
Avarus verschränkte die Armee. Schön das dieser Offizier das genauso sah wie er. Er brauchte und wollte keine Stadtsoldaten im Umkreis seiner Casa haben. Das Thema war für ihn damit gegessen.
"Steht das nicht in deinen Akten? Nun dann gibt es da das Katasterofficium am kaiserlichen Hof."
Er machte gar keine Anstalten dem Centurio die Arbeit abzunehmen.
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"Wir werden uns erkundigen und sobald wir's wissen wird dein Betrieb geschlossen [SIM-ON]." Am Liebsten hätte er das Haus unter Beobachtung gestellt, aber leider hatte er dafür zu wenig Männer und zu viele Übeltäter wie diesen Senator, die wohl dachten schlauer als der Staat zu sein.
"Das wär alles!" Er nahm Haltung an, salutierte und gab den Männer den Befehl abzurücken. "Wir kennen den Weg nach drausen. Vale Senator."
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"Das wird sich zeigen..." Das 'raus jetzt' konnte er sich verkneifen. Immerhin war der Anführer dieser verarmten Seelen schlau genug, um zu wissen wann die Zeit gekommen war das Weite zu suchen und dieses Haus zu verlassen.
Avarus schickte vier Männer vor die Tür, um sicher zu sein, das diese Soldaten nicht nur die Casa sondern auch den Straßenzug verließen und alle anderen zurück an ihre Tätigkeiten.
Er schüttelte noch den Kopf und ließ sich das Mittagsmahl in sein Officium bringen. Diese Tölpel hatten einfach kein Verständnis, wie man mit Magistern redete.
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