Auch Tiberius stand auf um seinen Gast zu verabschieden.
"Auch ich wünsche dir einen schönen Tag, vale bene Annaeus Modestus. Es war mir eine Freud emit dir Geschäfte zu machen."
Auch Tiberius stand auf um seinen Gast zu verabschieden.
"Auch ich wünsche dir einen schönen Tag, vale bene Annaeus Modestus. Es war mir eine Freud emit dir Geschäfte zu machen."
Modestus nickte freundlich und verließ gefolgt von seinem Sklaven das Handelshaus der Caecilier.
Callidus hatte nicht zuletzt aufgrund seiner Klientelverbindung von den Aktivitäten der Caecilier gehört. Als hochrangiges Mitglied des ordo equester war er besonders interessiert an seinen florierenden Geschäften. In der Hoffnung hier fündig zu werden, um seine Produktionen rentabler zu machen, trat er samt zwei Klienten ein und schaute sich um.
Rufus, der das Handeshaus leitete, begrüßte den Aelier als dieser selbiges betrat. Er kannte natürlich die meisten und wichtigen Klienten seines Chefs, Caecilius Crassus, und konnte sie deswegen direkt mit Namen ansprechen:
Sei mir gegrüßt, Aelius Callidus. Erlaube mir, dass ich mich vorstelle: ich bin Rufus Agonius. Ich leite die Geschäfte, während die Handels-Haus-Herren außer Haus sind. Darf ich dir einen Sitzplatz anbieten? Etwas zu Trinken vielleicht?
Dabei führte er den Besucher zu einem Schreibtisch.
Callidus nickte dem Mann freundlich zu. Offenbar war es ein kundiger Wirtschaftler, wenn man ihm hier die Geschäfte anvertraute.
> Ich danke dir, Rufus Agonius. Ich nehme gerne an. <
Callidus folgte dem Verwalter und nahm Platz.
> Man hört viel über die wirtschaftliche Tätigkeit der Caecilier, wenn sie nicht gerade Senatoren anklagen. <
Callidus schmunzelte bei dem Gedanken an die vergangenen Prozesse.
> Und aus eben diesen Gründen bin ich hier. Ich will Geschäfte machen. <
Die Bemerkung zu der Gerichtsverhandlung gegen Germanicus Avarus quittierte Rufus mit einem flüchtigen Grinsen.
Da bist du hier ganz genau richtig, Aelius. Ich wage zu behaupten, dass es in Rom keinen besseren Handelspartner als die Caecilier gibt. Also bitte, sprich, welches Geschäft schwebt dir vor?
> In den letzten Wochen sind viele Preise gefallen, andere stark gestiegen, manche, trotz günstiger Bedingungen, stagniert. Um die Wege kürzer zu machen und um meine Waren zu besseren Preisen anbieten zu können, will ich auch in den Marmorhandel einsteigen. Ich hörte, dass Marmorbrüche im Besitz der Caecilier sind. Eben dafür interessiere ich mich. <
Callidus wartete die Reaktion ab, und ob diese derzeitig überhaupt zum Verkauf stünden.
Nun ja, die Herren haben bisher mir gegenüber noch keine Anstalten gemacht, dass sie die Marmorbrüche verkaufen möchten. Ich denke also nicht, dass sie die Brüche verkaufen möchten. Für genaueres müsste ich allerdings nachfragen... man könnte allerdings über ein Spezialangebot reden. Dieses würde eine festgelegte Anzahl Marmoreinheiten zu einem festen Preis umfassen. Da kämen wir sicherlich auf eine Lösung, die beiden Parteien einen Vorteil bietet. Und ob deiner besonderen Beziehung würde so ein Angebot natürlich noch besser ausfallen...
Callidus überlegte kurz.
> Das wäre sicher bedauerlich, wenn die Marmorbrüche für einen Verkauf nicht zur Debatte stünden, über besondere Lieferbedingungen, die mir den Zugang zum Marmor schnell und ebenfalls kostengünstiger ermöglichten, würde ich aber gern verhandeln. Der Preis, zu dem Marmor in Rom derzeit gehandelt wird, übersteigt selbst den Geldbeutel wohlhabender Männer. Ich denke aber, nachdem durch neue Transportwege die Produktion kostengünstiger ist, dass auch die Spanne noch andere Preise zuließe.
Da ich auf die Lieferung der Caecilier vertrauen kann, möchte ich gern dein Angebot für eine Abnahme von 20 Blöcken pro Woche hören. <
Rufus begann nachdenklich in dem er einige Fakten aufzählte:
Naja, derzeit bieten wir unseren Marmor, der Fachmännern nach zu den besten des Imperiums gehört - wenn er nicht gar der beste ist -, für moderate 185Sz an. Rufus war mit den Geschäften der Caecilier gut vertraut. Er wusste durchaus wie hoch die Ausgaben und wie hoch der Gewinn war. Und bei Marmor war die derzeitige Gewinnspanne riesig. Im Vergleich zu den Ausgaben war der Marktpreis absolut vorteilhaft. Aber nur für die Caecilier.
Andere Preise wären durchaus denkbar ja. Für 20 Einheitsblöcke Marmor die Woche kämen wir auf... hm. In Anbetracht der guten Beziehung zu den Caeciliern... und da wir derzeit eine gute Kaufmoral der anderen Kunden haben, ja doch. Ich denke das käme hin. Wie wäre es mit zwanzig Blöcke die Woche und einem Preis von je 165Sz. Das wären für dich ein Ersparnis von vier Aureii die Woche gegenüber dem aktuellen Marktpreis.
Sicher, das war noch nicht das letzte Wort des Unterhändlers, doch wollte er nicht gleich bis zur Schmerzgrenze gehen.
Callidus überlegte kurz. Der Preis war für den derzeitigen Markt durchaus akzeptabel, für seine Produktion aber noch immer etwas zu teuer. Während andere Architekten eigene Brüche besaßen und die Kosten drücken konnten, musste Callidus die Preise mit eigenen Verlusten in diesem Segment senken, um verkaufen zu können. Das Bauwesen war ein schwieriges Terrain, zumal man große Sumen investieren und binden musste.
> Nun, bei den Mengen, die ich abnehmen werde, zählt jeder Sesterz. Dennoch dürfen meine Verluste, die ich einplanen muss nicht die Gewinne in anderen Bereichen zu sehr schwächen. Du verstehst, von irgendewtas muss man ja sein Brot kaufen. <
Eine durchaus theatralische Darstellung, lebte der Aelier doch in großem Luxus.
> 150 Sesterzen für jeden einzelnen Block kann ich zahlen. <
Callidus wartete darauf, wie der Verwalter diese Zahlen aufnehmen würde.
Hundertfünfzig pro Block? Oh, willst du die Caecilier, darunter auch deinen Patron!, denn völlig ruinieren? Was würde nun mit den anderen Klienten passieren, wenn ihr Patron nicht mehr zahlungsfähig ist?
rief Rufus theatralisch aus. So schlimm stand es um die Caecilier sicher nicht, die mitunter sicher zu den reichsten Familien des Imperiums gehörten. Aber beim Verhandeln wird ja recht gerne Übertrieben....
Was hälst du - auch wenn ich mit einem solchen Angebot meinen Kopf und guten Ruf aufs Spiel setze - von 160Sesterz je Block?
Callidus überlegte wiederum, neugte seinen Kopf von links nach rechts und wieder zurück. In Gedanken ging er die Kosten durch und die Preise, die er an den Markt angleichen müsste.
Beide hatten ihre Probleme. Callidus kam nur schwer an günstigen Marmor, der Verwalter musste den Preis hochhalten, aber gleichzeitig zusehen, dass er den Marmor auch in größeren Mengen absetzen konnte.
> Also gut, dann einigen wir uns also auf 156 Sesterze? <
...fragte der Aelier selbstbewusst.
Rufus reichte dem Aelier die Hand hin. Wenn er ihm schon so ein gutes Angebot machte, dann wollte er wenigstens das letzte Gebot machen, das dann schließlich zum Geschäftsschluß führt:
Für 157Sesterzen pro Block haben wir ein Geschäft. Du brauchst nur einzuschlagen...
Und so schlug der Aelier ein, seine mitgebrachten Klienten waren die Zeugen dieses Geschäftes.
> 157 Sesterzen je Block, So soll es sein! <
Damit konnte Callidus noch leben und der Verwalter gewiss auch. Zumindest, so lange der Preis derart hoch blieb. Danach nämlich würde Callidus erneut einen Preis aushandeln kommen
Nach dem obligatorischen Handschlag ging Rufus und holte zwei Becher samt Wein. Er füllte die beiden Becher nur mit einem Schluck Wein - so früh am Mittag wollte man sich ja noch nicht besaufen - dafür aber unverdünnt. Einen der Becher gab er dem Aelier. Dann prostete er ihm zu:
Auf das Geschäft!
nach einem Schluck, schlug Rufus noch einen Plauderton an. Über ein paar Informationen würde sich sein Chef sicher auch freuen:
Wie laufen sonst so die Geschäfte? Findest du guten Absatz?
> Auf das Geschäft! <
Callidus nahm den Becher und trank auf den ausgehandelten Preis.
> Nun, die Geschäfte schwanken in meiner Branche natürlich etwas. Verkauft man nichts und bleibt auf dem bestellten Marmor sitzen, ist viel Geld gebunden. In den letzten Wochen waren die Aufträge schleppend, dann jedoch, in der vergangenen Woche, kamen gleich mehrere auf einmal. Ich kann also nicht klagen, auch wenn die Bürger derzeit kleinere Renovierungen durchführen und auf große Umbauten verzichten.
Ich hoffe, dass auch mein Patron keinen Anlass hat zu klagen, und seine Geschäfte gut laufen. Laufen sie aber nicht gut, freue ich mich, dass ich als Abnehmer ih nun unterstützen kann. <
Natürlich konnte Callidus seine Leute auch hin und wieder durch die Gnade des princeps für staatliche Projekte einsetzen und durch die kaiserliche Kasse Gelder erwirtschaften.
Naja, der Winter steht vor der Türe, jederzeit könnte eine Kältewelle Rom treffen. Da möchte man dann natürlich nicht gerade in den größten Umbauarbeiten stecken, die sich dadurch nur noch mehr verlängern würden und äußerst unbequem wären.
Rufus ließ einen kleinen Schluck folgen:
Ach im Prinzip können sich die Caecilier nicht beschweren. Die Geschäfte laufen recht rund. Ein Garant dafür ist die herausragende Qualität der Waren, die sie verkaufen. Sie haben zwar meist leicht höhere Preise als die Billigware der Konkurrenz, aber in letzter Zeit hat sich in der Bevölkerung der Wunsch nach Qualität durchgesetzt. Die Qualität genießt heute eine höhere Priorität als der Preis. Deshalb finden wir eigentlich ganz guten Absatz.
Nichtsdestoweniger wird der Praefect natürlich erfreut darüber sein, dass du als einer seiner liebsten Klienten ihn nun langfristig auch als Handelspartner unterstützt und er dich gleichermasen durch ein spezielles Angebot unterstützen kann.
> Ja, gewiss liegt es an der Jahreszeit, und die Aufträge werden im Frühjahr viel zahlreicher werden. <
Und selbst wenn nicht, man konnte ja Leute entlassen und die Gehälter kürzen, dann würde man selbst noch am längsten Profit machen.
> Ich möchte, dass du mir meinen Patron grüßt. Ich freue mich über die neuen Handelsbeziehungen. <
Callidus erhob sich, den kleinen Schluck Wein hatte er bereits ausgetrunken.
> Ich danke dir, Rufus. Vale! <
Aufgrund der Geschäfte, die nun schon wieder drängten, musste der procurator wieder seiner Wege gehen.
Ich werde deine Grüße ausrichten.
Rufus erhob sich zur Verabschiedung:
Vale, Aelius. Es war mir eine Freude mit dir im Namen der Caecilier Geschäfte zu machen.
Er geleitete ihn mit seiner Gefolgschaft noch zur Türe, ehe er sich dem nächsten Händler zuwandte.
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