cubiculum Helena | Ein Krankenbesuch...

  • Hätte Helena logisch denken können, dann wäre sie entsetzt über ihr eigenes Verhalten gewesen. So aber stand sie einfach nur schwer atmend da und starrte durch einen Tränenschleier zu Marcus. Trotzdem hatte sie den mißbilligenden Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen. Natürlich mißbilligend, was auch sonst. Kurz hatte Helena das Bedürfnis noch etwas an die Wand zu schmeißen, aber glücklicherweise stand nichts mehr in ihrer Reichweite. Zudem hatte Marcus mittlerweile die Flucht angetreten und hatte das Zimmer verlassen. Nun ruhte Helenas Blick auf der Tür, die sich kurzzeitig noch einmal öffnete und Marcus Kopf erschien. Auf seine Worte antwortete sie nicht, da sie nicht wusste was sie sagen sollte. Was tat ihm leid? Das er sie nicht verstanden hatte, oder das er ihr einen ungeheuren Vorwurf gemacht hatte?


    Nachdem sich die Tür ein zweites Mal geschloßen hatte stand Helena noch einen Moment steif da, bevor ihre Knie unter ihr nachgaben. Sie sackte auf den Boden, ein Häuflein Elend, dem die Tränen über die Wangen liefen. Am Liebsten hätte sie laut geschrieen, aber sie konnte sich gerade noch zurückhalten. Sie hatte wahrscheinlich schon genug Lärm gemacht, um die ganze Villa darauf aufmerksam zu machen, dass es um ihre Laune nicht gerade zum Besten stand. Hatte sie es denn nicht verdient glücklich zu sein? Seit Helena hier war, war irgendwie alles schief gelaufen. Vielleicht sollte sie einfach zurück nach Hispania gehen. Dort war sie zumindest zufrieden gewesen und hier würde sie eh niemand vermissen.


    Erst als die Kälte des Mamorbodens in ihre Knochen kroch stand Helena langsam auf. Sie musste furchtbar aussehen. Die leichte Schminke, die Marina ihr aufgelegt hatte war mit Sicherheit verwischt und ihre Augen verquollen. Eigentlich müsste sie sich jetzt vor ihren Spiegel setzten und zumindest versuchen ihr Äußeres ein wenig zu richten. Aber dazu hatte sie momentan keine Kraft. Stattdessen ging sie zu ihrem Bett hinüber und ließ sich darauf nieder. Vielleicht sollte sie sich einfach hinlegen und schlafen. Wahrscheinlich würde sie danach aufwachen und es würde sich alles als schlimmer Albtraum herausstellen. Trotz dieser Gedanken blieb Helena sitzen. Sie musste sich überlegen wie das alles weitergehen sollte.

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Tilla bog um die Ecke und sah ihren Herrn aus einem der unzähligen Zimmer stürmen. Oha! Eilig trat sie den Rückzug an und blieb hinter der Ecke hervorlinsend stehen. Marcus ging davon und aus dem Zimmer von eben blieb es ruhig. Ein bisschen zu ruhig, fand Tilla. War das nicht das Zimmer von Aurelia Helena? Nachdenklich runzelte das Sklavenmädchen die Stirn. Noch nie hatte sie das Zerbrechen von Porzellan auf diesem Zimmer gehört.


    Auf ihrem Platz stehend wartete sie noch etwas ab und ging auf die verschlossene Tür zu. Wie sie es gelernt hatte, klopfte sie an und wartete geduldig ab. Immer wieder sah sie den Flur rauf und runter. Kam da jemand? Noch einmal dachte sie an Helena. Hatte sie nicht mal ein Code-Klopfen ausgemacht? Tilla klopfte noch einmal den Code an die Tür - kurz-lang-lang-kurz - und legte ihre Hand auf den Türknauf. Na dann, sie trat ein und blieb mit offenstehendem Mund im Türrahmen stehen. Was war denn hier passiert? Ihr verdutzter Blick blieb am zerbrochenen Becher und am verweinten Gesicht von Helena hängen. Ah, wo waren die Tränentücher? Tilla schloß die Tür, eilte zum Schminktisch, nahm sich welche und lief zu Helenas Bett, vor welchem sie sich niederkniete und den Blick der Älteren suchte.

  • Wie lange Helena auf ihrem Bett gesessen hatte wusste sie nicht, aber es konnte nicht lange gewesen sein, als sie plötzlich ein Klopfen an der Tür wahrnahm. Wollte Marcus vielleicht doch noch einmal mit ihr sprechen? Helena konnte sich das kaum vorstellen, aber selbst wenn es so war würde sie ihn nicht einlassen. Ihre Worte waren ernst gemeint gewesen als sie ihm gesagt hatte er sollte verschwinden. Gesagt? Geschrieen verbesserte sie sich selbst und lachte dabei humorlos auf. Das Klopfen an der Tür ließ sie unbeantwortet und einen Moment lang dachte sie, dass derjenige vor der Tür gegangen war, aber dem war nicht so. Das Klopfen erklang erneut, doch diesmal war es anderer Art. Helena hob den Kopf und runzelte die Stirn. Ihr Verstand schien irgendwie langsamer geworden zu sein, denn noch bevor sie reagieren konnte stand Tilla im Zimmer.


    Helenas Gesicht blieb ausdruckslos während sie die junge Sklavin musterte. Auf irgendeine Art und Weise mochte sie die Kleine. Vielleicht weil sie nicht so ungemein viel plapperte wie die meisten anderen Sklaven. Doch in diesem Augenblick wollte sie lieber alleine sein. Tilla musterte indes die Scherben auf dem Boden und eilte dann zum Schminktisch hinüber. Helenas Blick löste sich von ihr und wanderte auf den Boden. In Gedanken fuhr sie die Linien des Mosaiks nach und sah erst wieder auf als Tilla vor ihr kniete. Auf den fragenden Blick des Mädchens reagierte sie zuerst überhaupt nicht, bevor ihr bewusst wurde, dass eine Sklavin sie gerade in einer Situation erwischt hatte, die eine Sklavi nicht zu sehen hatte. Egal wie es ihr momentan ging, sie musste zumindest versuchen den Schein zu wahren. Helena straffte ihre Schultern und nahm Tilla das Tuch ab.


    "Beseitige die Scherben und lass mir dann ein Bad ein."

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • Sie 'bat' die Ältere mit ihren dunklen Augen ihr die Tränentücher abzunehmen. Tilla lächelte Aurelia erleichtert an, nickte stumm auf ihre Anweisung hin. Hm, womit schob sie die Scherben auf und wohin gehörten diese? Tilla erhob sich, sah sich suchend um. So gut kannte sie sich auch nicht in den Zimmern der Herrschaften aus! Sie hob einen Zeigefinger, deutete an, dass sie noch einen Moment für die erste Aufgabe brauchte und sah sich zum zweiten Mal um. Ah, nun hatte sie das was sie brauchte, gefunden. Sie fand zwei Schalen, kehrte mit einer Schale die Scherben auf und schob sie in die andere hinein. Sorgsam 'deckte' sie Scherben mit einer Schale als Deckel ab und trug sie zur Zimmertür. Einmal mehr improvisierte sie mit den vorhandenen Mitteln. Tilla wollte sich nicht unnötig verletzen. Danach führte sie die zweite Aufgabe aus, wie die Dina bestimmt ausführen würde und betrat das Badezimmer. Eifrig bereitete sie das von Aurelia verlangte Bad vor und stellte die Badezusätze auf einen Schemel. Mit zwei Badelaken auf den Unterarmen erschien sie wieder an der Verbindungstür, klopfte abermals ihren Code an die Tür. Ihr schmaler Rücken war ein wenig durchgeschwitzt, weil Wasser herbeischleppen anstrengend war. Tilla atmete tief durch, sah Aurelia fragend an, wagte einen Schritt auf sie zu.

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