Ein Bad für Callista

  • Hastig öffnete Minna die schwere Tür. Anschließend half sie den beiden Sklavinnen die geschwächte Fiona zu tragen, indem sie ihren Oberkörper stützte. Sie war heilfroh, dass sie endlich diesen schrecklichen Ort verlassen konnten. Wer das Bad nun aufräumen musste, war ihr gleichgültig. Sie würde es ganz sicher nicht machen. Noch einmal blickte sie in den Raum zurück. Dort sah es fürchterlich aus. Auf den hellen Fliesen war Blut und Scherben der zerbrochenen Phiolen zu sehen. In der Ecke lag der leblose Körper des zerschmetterten Skorpions.


    Auf dem Weg zur Sklavenunterkunft gingen Minna eine Menge an Gedanken durch den Kopf. Sie war erleichtert, dass Fiona wieder zu sich gekommen war und neuen Lebensmut zeigte. Sie war wahrlich eine Kämpferin!
    Schließlich dachte sie an Callista. Sie hatte das Bad einfach verlassen. Das hatte Minna sehr überrascht. Sie hatte fest damit gerechnet, dass sie die Sklavinnen noch weiter anschreien und sogar schlagen würde. Aber sie war sich sicher, dass noch etwas Schlimmes auf sie alle zukommen wird.


    Die Gänge der Villa kamen ihr unendlich lang vor. Eine bedrückende Stille umhüllte sie. Keiner von ihnen sprach. Nur das Nötigste wurde gesagt.
    Minna schaute Benohé nachdenklich an. Wie sie wohl über diesen Vorfall dachte? Ob sie überhaupt noch einen eigenen Willen hatte oder nur noch sturr die Befehle ihrer Herrin ausführte? So sehr sie sich auch bemühte, es gelang Minna nicht sie einzuschätzen.

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