Früher lautete mein vollständiger Name Mia Romanius, doch heute heisse ich schlicht und einfach Tilla, so werde ich auch genannt.
Ich bin 15, werde bald 16 Lenze jung. Meine Volkszugehörigkeit: Rom
Ich lebe als Straßenkind auf den Straßen. Verwandt bin ich mit niemandem und verfeindet mit (noch) niemandem bzw. ich mag keine Uniformträgern, u.a. Stadtwachen und Armee.
Ich bin von klein auf bei einem Sklavenhändler aufgewachsen und kenne nichts anderes als das gehorsame, unterwürfige Sklavenleben in dem Haus des Mannes. ich kenne meine Eltern nicht, da der Mann mir sagte, dass ich ihm vor die Tür gelegt wurde. Oft wurde ich als Botin für zu überbringende Nachrichten eingesetzt und zum Einkaufen geschickt. Mein Herr gab des öfteren seinen Freunden und Amtsgenossen ein Gastmahl. Danach liess er nach Tisch die Sklaven, die beim Auftragen oder Zubereiten nachlässig gewesen waren, auspeitschen. Diejenigen, die nicht gut genug bedient hatten, liess er dann auspeitschen. Als ich 10 Jahre alt war, musste ich einmal als Ersatz für einen erkrankten Sklaven bei einem Gastmahl, den Sklaven beim Auftragen helfen. Ich verschüttete aus Angst und Nervösität über den ungewohnten Job allerlei. Prompt wurde mir die Zunge rausgeschnitten. Seitdem bin ich stumm und kann nicht mehr sprechen. Kurz nachdem ich den 11. Winter meines Lebens und meine Genesung durchgestanden habe, bin ich geflohen und streune seitdem durch die Straßen. Bisher habe ich mich von Diebstählen ernährt und fast immer einen Unterschlupf in verlassenen Häusern gefunden.
Meine schulterlange kastanienfarbenen Locken, die meist mit einem Lederband zum Pferdeschwanz aus dem Gesicht gebunden sind, umrahmen mein Gesicht. Robuste Kleidung ziert meine kräftig-drahtige Statur: eine dunkelrote Tunika, schwarze Hose, braune oft ausgebesserte Sandalen, Ledergürtel mit diversen Beuteln. Bei kaltem nassen Wetter 'besorge' ich mir auch mal einen wollenen, wärmenden Umhang.
Um den Hals trage ich ein daumengroßes weisses Amulett mit blauen Kristallen in Form einer Träne. Außerdem gehört dazu eine Schreibtafel mit Wischtuch, welches an einer Schnur herunterbaumelt und ein Kreidebeutelchen dazu.
Oft hört ich anderen zu, kann Geheimnisse behalten. Schüchtern bin ich, weil ich nicht sprechen kann. Ich brauche Zeit, um mich jemandem anzuvertrauen bzw. zu vertrauen. Ich mag ein stabiles Dach überm Kopf, ausreichend zu essen und zu trinken sowie nette Menschen, die sich um mich kümmern und die schrecklichen Erlebnisse vergessen lassen. Durch die Vergangenheit geprägt hasse ich Männer, die Waffen tragen, mich schlagen, ausschimpfen oder mir wehtun.
Ich bin drahtig gebaut, kann schwere Sachen tragen und bin durch den ständigen Aufenthalt draußen von der Sonne gebräunt. Stehlen, klettern, rennen, reiten halfen mir auf der Starße zu überleben. Ich brachte mir einige Grundzüge der Selbstverteidigung mit einem Messer selbst bei. Das Schreiben und Lesen lernte ich bei meinem alten Herrn. Skizzen malen ist ein mein Hobby, wenn ich denn mal Zeit dazu finde. Gehorsamkeit lernte ich und widersetze mich selten, eher flüchte ich vor Streit und Kämpfen, bevor ich ungewollt mit hinein gezogen werde.