Turma I – Stube der Milites und Stall ihrer Pferde

  • Equitanus war wieder einmal derjenigen, die vor dem allgemeinen Dienstbeginn ein paar Runden um den Block zu laufen pflegte. Er hatte es sich so angewöhnt, und dabei wollte er es auch belassen.


    Als er am Schwarzen Brett vorbeikam stutzte er. War das das Vorspiel auf das, wovon der decurio so beiläufig gesprochen hatte?



    B]

    A P P E L L



    Für A.D. XIII KAL IUN DCCCLX A.U.C. (20.05.2010/107 n.Chr.) wird für die turmae I – IIII zur hora prima des Tages auf der ostwärtigen Seite des campus ein Appell angesetzt.


    Pferde und equites befinden sich in allgemeiner Marschbereitschaft.


    Jeder eques führt sein Pferd vor. Auffälligkeiten sind zu melden.


    Leitung: decurio I - IIII
    Aufsicht: decurio Decimus

    iussu
    Titus Decimus Cursor
    decurio


  • Thyrsus war erst einmal bedient. Das Ausreiten in der Wüste war wirklich anstrengend, zumal es das Wetter einem manchmal nicht einfach machte. Alles in allem war er aber zufrieden, das kleine Manöver war gut verlaufen und alle hatten eine gute Laune.


    "ich bin ja froh dass man auch in Ägypten auf Pferden und nicht auf Kamelen reitet."


    Sein Kamerad, ein etwas merkwürdig aber netter Geselle namens Titius, sah ihn an.
    "Manchmal wärst du froh es wäre ein Kamel, glaub mir. Da draußen im tiefen Sand machen unsere Pferde keine gute Figur. Außerdem sind diese Viecher echt zäh, das muss man denen lassen."


    Aus der hinteren Ecke schallte noch etwas nach vorne.
    "Ja, und der Höcker hat was von den Rundungen einer Frau, wenns richtig Not tut kennt unser Titus da keinen Unterschied mehr..."

  • Ein langer Tag neigte sich seinem Ende und Thyrsus legte sich auf sein Bett nieder. Seine Gedanken vom Rundgang liesen ihn nicht ruhen und so formten sich weitere Gedanken in seinem Kopf.


    Eine richtige Karriere kann ich nicht machen solange ich nicht dem Ritterstand angehöre, soviel steht fest. Cyprianus wird mir da nicht helfen und auch Primus kann mir keine Hilfe sein, was nutzt mir ein Patron in Geramanien? Nein, der Patron muss hier ansässig sein, am Besten genug Einfluss besitzen dass er auch beim Militär etwas für mich tun kann, aber wer...?


    In diesem Moment betraten zwei weitere Eques, die Thyrsus nur flüchtig kannte, die Stube. Beide unterhielten sich eifrig über die ganzen Entscheidungen die der neue TA traf und was das vor allem für die Infanterie bedeutete, für die Eques hatte es ja weniger Einflüsse.
    "Ausserdem kann der ja anscheinend gut mit diesem Senator, dem Duccier. Einflussreicher Mann, wer weiß wohin es den mal verschlagen wird."


    Der Tribunus, natürlich. Einfluss, sowohl im Lager als auch in Rom, dazu gute Bekanntschaften und, was entscheidend is, ein Eques. Damit kann er mir die Tür zum Ritterstand öffnen. Aber wie soll ich das angehen, meinerster Versuch in Germanien scheiterte ja kläglich, zumal ich ja keinen direkten Draht zum TA habe.


    In diese Gedanken versunken schlief Thyrsus ein.

  • Mit der fast sicheren Gewissheit dass es Krieg geben würde und man sich den eigenen Brüdern stellen müsste sorgte überall im Lager für Gerede. Davon blieb natürlich auch die Turma Prima nicht verschont, zumal Thyrsus ja indirekt bereits die Bestätigung erhalten hatte, dass der Krieg bevorstand.


    Titius war nervös, er hatte bereits gegen die Blemmyer gekämpft, jenes Nomadenvolk dass vor nicht allzulanger Zeit einen hohen Blutzoll von den beiden Legionen in Nikopolis gefordert hatte. Und doch waren es nur Barbaren, wenn es gegen Römer gehen würde, gegen Legionäre, würde es noch härter werden.
    "Wir haben an der Oase die Barbaren bezwungen, doch das hier ist anders. Wofür kämpfen wir denn, was haben wir hier in Aegyptus mit einem vermutlichen Usurpator in Rom zu tun, oder einem anderen in Syria? Sagt mir das, was soll das?"


    Marcellus winkte ab. "Mensch Titius wir wissen doch gar nicht ob es wirklich einen weiteren Kaiser gibt der von den Legionen im Osten ausgerufen wurde. Was wir wissen ist nur, soweit das was der kleine Terentier sagt stimmt, sich die Provinz abgeriegelt hat, gegenüber Rom UND gegenüber Syria."


    "Es ist wahr, ich habe es doch gehört." Thyrsus mochte es nicht wenn man ihn in Frage stellte. "Es spielt doch keine Rolle gegen wen wir am Ende kämpfen, wir werden gegen Römer kämpfen, gegen unsere Brüder. Fragt euch doch lieber mal wer im Recht ist. Wir wissen nur dass der Kaiser ermordet wurde, aber nicht von wem. vielleicht war es dieser Palma, vielleicht war es Salinator, vielleicht waren es beide und nun streitet man sich darum wer am Ende Imperator sein wird."


    "Thyrsus du redest merkwürdiges Zeug, weißt du das. Verdammt es ist egal wer Kaiser ist, ICH habe meinen Eid weder auf den Einen noch den Anderen geleistet, MEIN Kaiser wurde ermordet. Ich kämpfe wenn es der praefectus sagt und unser Decurio es befiehlt, mein Herz schlägt für Rom, soviel ist sicher." Dabei schlug Titius noch kräftig mit der Faust auf den Tisch, der zitterte und drohte beinahe zusammen zu fallen.


    "Ich sage euch es ist egal, wir ziehen in den Krieg, wir werden kämpfen und wir werden siegen, wir werden für Rom siegen. Lasst uns denen zeigen dass die XXII eine der beste Legionen des Imperiums ist." Als Thyrsus das Aussprach jubelten die anderen los und die Stimmung wurde lockerer.


    "Was mich betrübt ist dass unser alter Praefectus und unser heldenhafter Tribun nun in Rom sind, wohlmöglich auf uns treffen werden. Die Beiden waren damals Helden, es ist schwer gegen die Helden der Vergangenheit zu kämpfen." Marcellus war damals noch Legionär gewesen, er war dabei als die beiden Decimer den Durchbruch verhinderten und nur knapp dem Tot entkamen.


    "Dann werden wir eben neue Helden, die Götter stehen auf unserer Seite." Die folgenden Worte von Thyrsus gingen in einem lauten "Mors hostibus, nullus captivus!" unter und nun begannen die Veteranen zu singen, nicht schön dafür aber umso lauter.



    "Ein schwerer Kampf steht uns bevor
    doch fürchten wir uns nicht
    Wir reiten schnell und lachen nur
    dem Feind ins Angesicht
    Wir stehen zusammen, tausend Mann,
    Brüder im Metall!
    Und kämpfen für das heilge Ziel
    des feigen Feindes Fall!


    Die Schlacht sie tobt wie nie zuvor
    Und nun der Männerchor!


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    TOD - den feigen Feinden!
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden!
    Denn wer mit uns kämpft, der hat die Macht


    Wir werden siegen oder sterben, das wahre Heldentum
    Wir bringen unserm Feind Verderben und marschieren in den Ruhm
    Die Schlacht, sie macht die Nacht zum Tag, erhellt im Feuerschein
    Die Brüder kämpfen unverzagt - der Sieg wird unser sein!


    Die Schlacht sie tobt wie nie zuvor
    Und nun der Männerchor


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    Tod - den feigen Feinden!
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden
    Denn wer mit uns kämpft, der hat die Macht


    Oh mächt'ge Götter Jupiter, Mars - ich bin Euer Sohn
    Mein Leben liegt in Eurer Hand, ich knie vor Eurem Thron
    Verteidiger des Glaubens bin ich, unsrer Religion
    Des römischen Reiches Siegeszug - das ist meine Mission
    So blicke ich zu Euch empor
    Und lausche dem Männerchor


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    Tod - den feigen Feinden
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden
    Denn wer gegen uns kämpft, stirbt noch vor Einbruch der Nacht!"


    Thyrsus lauschte, sang den Refrain mit und sein Blut kochte. Sollte die Schlacht kommen, er war bereit. Und bei Mars, das Lied musste das halbe Lager gehört haben, denn sie sangen in einer ohrenbeteubenden Lautstärke dass es sogar den praefectus noch aus dem Bett geholt hätte.

  • Nach einiger Sucher fand Severus die Stube der Turma I. Er hatte sich nach Dienstschluß mit etwas Wein auf den Weg gemacht, um sich für eine kameradschaftliche Hilfestellung zu bedanken. Zurückhaltend klopfte er an. Nachdem man ihn eingelassen hatte, fragte er etwas schüchtern: "Ist das die Unterkunft der Turma prima? Ich suche Lucius Terentius Thyrsus. Er sagte, ich könne ihn hier finden. Bin ich hier richtig?"

  • Wie zurückhaltend, Lucius lachte nur als er merkte wer da eintrat.
    "Nein du bist hier in der Turma XX. Na komm her, was hast du uns denn da mitgebracht?" Er stand auf so dass der Tiro ihn sehn konnte, immerhin war die Unterbringung der Turma ja deutlich größer als es der Tiro gewohnt war.


  • Severus war etwas verblüfft, hatte er sich so geirrt und war zur falschen Unterkunft gelaufen? Dann bemerkte er zu seiner Erleichterung, daß ihn Thyrsus nur ein wenig hochgenommen hatte. Er freut sich über das Wiedersehen und wandte sich lächelnd an Thyrsus: "Ich wollte mich herzlich für Deine Hilfestellung neulich bei der Rüstung bedanken. Es hatte uns ja vorher niemand erklärt, wie man die Dinger anlegt. Daher bin ich Dir sehr dankbar. Sonst wäre ich wie die anderen beim Optio ganz schön dumm aufgefallen. Als kleines Dankeschön habe ich uns ein wenig Wein mitgebracht, den ich organisiert habe." Mit diesen Worten reichte er Thyrsus sein Geschenk weiter. Zwei Becher hatte er auch gleich mitgebracht und hielt sie Thyrsus hin. "Habe ich organisiert. Ich hoffe, ich komme damit nicht ungelegen?"

  • Thyrsus klopfte dem jungen Tiro, naja so jung war er ja eigentlich gar nicht er war sogar älter als er selbst, auf die Schulter. "Ach halb so wild, die zeigen das einem nie und wenn du niemanden auf der Stube hast der dir hilft siehst du am Ende alt aus. Danke für den Wein, na dann hol ich mal schnell ein paar Becher damit wir den Tropfen schnell leeren."
    Was bei der aktuellen Hitze sicher nicht die beste Idee war die man haben konnte, aber sei es drum. Er holte schnell zwei Becher und stellte diese hin.
    "Na dann mach mal voll, wie waren die ersten Tage bei der Legion?"


  • Severus machte die Becher randvoll und reichte einen an Thyrsus weiter. "Ist nicht so feiner Wein wie in Rom, aber wie soll in der Wüste hier auch Wein gedeihen." Mit diesen Worten setzte er sich. "Die ersten Tagen waren... Sehr anstrengend. Bin die Hitze hier nicht gewohnt und weiß nicht, ob ich mich daran gewöhnen werde. Die Ausbildung ist aber auch interessant. Bin ein wenig fasziniert von der fein aufeinander abgestimmten Kampfweise, die man zur Perfektion entwickelt hat. Das finde ich hochinteressant." Danach nahm er einen großen Schluck, er war den ganzen Tag über in der brennenden Hitze über den Campus gescheucht worden und hatte mächtig Durst. "Und Du? Wo kommst Du her? Wie bist Du nach Ägypten gekommen?"

  • Lucius musste lachen, jaja die ersten Wochen waren hart.
    "Oh doch es gibt hier sogar recht guten Wein aus dem Delta, recht nah am Meer allerdings, natürlich kein Vergleich zum Wein aus Italien oder Spanien, aber durchaus annehmbar." Er trank einen Schluck und wusste nicht was der Atorier hatte, so schlecht war der Wein nun wirklich nicht. "Nun sagmal wie heißt du eigentlich? So schlecht ist der Wein im Übrigen nicht, hier gibts schlechteres gewöhn dich dran."
    Oha, da wollte wohl jemand die Lebensgeschichte, dafür gab es eine Kurzfassung. "Ich wurde in Germanien geboren, lebte nach dem Tot meines Vaters lange Nahe Rom und ging dann zur Legio II nach Germania zurück. Und dann wurde ich nach Ägypten versetzt. Und du?"


  • Oh, er hatte sich noch gar nicht vorgestellt, das wollte er als erstes nachholen: "Ich bin Lucius Artorius Severus. Komme aus Rom. Meine Familie hat eine lange Militärtradition, die wollte ich fortsetzen und so bin ich zur Legion nach Ägypten gegangen." Bei diesen Worten nahm er noch einen kräftigen Schluck. Den Wein konnte man trinken, aber im Vergleich zu Wein aus Rom war es doch eine andere Klasse. Die Erwähnung Germaniens hatte Severus neugierig gemacht: "Wie ist Germania? War noch nie dort. Habe nur gehört, daß er da kalt sein soll. Das ist doch ein krasser Gegensatz zu der Hitze hier. Warum hat man Dich versetzt? In Germanien braucht man doch sicher auch eine Menge Legionäre. Die Kampfweise der Germanen ist wahrscheinlich eine ganz andere als hier in der Wüste, oder?"

  • Artorius? "Bist du mit dem praefectus verwandt, der ist auch ein Artorier?" Wäre zwar ein dummer Zufall, aber besser er fragte mal nach anstatt sich lange darüber Gedanken zu machen, so war es doch besser er war immerhin Soldat, da redete man nicht lange um den Brei herum.
    "Frag nie bei der Legion nach dem warum, es ist eben einfach so. Germanien ist anders, ja, aber nicht weniger nass oder weniger warm, hier ist es deutlich schwüler un die Hitze drückt mehr, dafür ist es im Sommer Nachts aber auch sehr kalt. Germanien ist im Winter eben kälter, bei weitem aber nicht nasser." Und nach einer langen Pause fügte er noch an. "In Germanien gibts dafür aber auch mehr Bäume und Schatten, hier hat man ja nur Palmen."


  • "Warum fragst Du? Wir zwei sitzen hier und haben was feines zu trinken. Das sind die besten Voraussetzungen für einen netten Abend. Wieso interessiert Dich da die Verwandtschaft?" Das meinte Severus ernst. Nach etlichen Schluck Wein schmeckte ihm das Zeug langsam doch ganz ordentlich. So nahm er noch einen großen Schluck. Germanien interessierte ihn viel mehr. "Erzähl' mir mehr von Germanien. Gibt es da noch was anderes außer Bäume und Schatten. Nach der Katastrophe des Varus scheuen die Römer die Wälder Germaniens. Kommst Du da mit der Kavallerie überhaupt voran. Reiterei im Wald ist doch bestimmt nicht die beste Idee, oder?" Severus kannte Germanien wirklich nicht, er war noch nie da gewesen. Das waren bloß seine simplen Vorstellungen von dem weit entfernten Land, basierend auf gängigen Klischees. "Habe gehört, daß sich die Germanen vor dem Kampf selbst verletzen, um dann im Gefecht besser und verbissener zu kämpfen. Stimmt das?" Dabei nahm er noch einen Schluck Wein, Thyrsus hatte recht, so schlecht war er gar nicht.

  • "Ich bin nur neugierig, das ist alles. Man sollte immer wissen mit wem man es zu tun hat." Und warum sollte er nicht fragen, aber anscheinend wollte der Atorier nicht darüber reden, vielleicht entstammte er einem falschen Stamm seiner Familie, wer wusste das schon.
    "Soviel Wald wie man denken sollte gibt es in Germanien nun auch wieder nicht, du bist der Meinung erlegen es gäbe nichts anderes aber neben Wald gibt es auch große Felder und Wiesen, aber auch im Wald kommt die Kavalerie gut zurecht, auch wenn uns natürlich das offene Feld besser liegt." Und da war ja auch weitaus mehr als nur Wald und Wiesen. "Dazu gibt es viele Wölfe, Füchse und viele andere Tiere die man in Italia nur selten sieht oder auch nie. Dazu kommen die Germanen die so ganz anders leben als wir Römer, selbst diejenigen die sich dem Reich angeschlossen haben."
    Germanen die sich im Kampf selbst verletzen? Davon hatte er noch nichts gehört, das war neu und er schaute auch etwas verwirrt. "Gehört habe ich es nicht aber man kann auch nicht alle Germanen als eines sehen, es gibt viele Völker und alle sind anders, auch die Sprachen sind teilweise sehr verschieden. Ich halte es also durchaus für möglich."

  • Während Thyrsus sprach, nahm Severus noch einen kräftigen Schluck Wein. Ja, das Zeug war doch ganz in Ordnung. Aber er sollte besser etwas zurückhaltend sein, denn er merkte, daß ihm der Wein langsam zu Kopf stieg und sich da schon leicht bemerkbar machte. Natürlich entfaltete der eine andere Wirkung, wenn man den ganzen Tag über in großer Hitze seine Grundausbildung absolviert hatte. Severus versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Er war ohnhein gefesselt von den Erzählungen aus Germanien, jenem entfernten Land hinter den Alpen, von dem er bislang nur gehört hatte. "Natürlich kenne ich nur die gängigen Klischees von Germanien, war ja selbst noch nie da. Kann mir schon vorstellen, daß man da mit einem ganz anderen Kulturkreis zu tun hat als hier. Wie läßt sich das vereinen? Römische Kultur und barbarische Lebensweise? Gibt es da keine Konflikte?"
    Sicher würde sich die Kavallerie auch im Wald zurecht finden, das hoffte er zumindest. Aber am schlagkräftigsten war eine Legion halt in ihrer Formation. "Wie Du sagst, besser ist es schon, wenn die römische Armee im offenen Feld kämpfen kann. Dann kann sie ihre Formation zur Geltung bringen. Frage nur, weil der Kampf im unwegsamen Wald einst Varus zum Verhängnis wurde und mit ihm ganzen drei Legionen. Da interessiert mich Deine persönliche Meinung. Du warst ja schon mal da."
    Nach einer kurzen Pause gönnte er sich doch noch einen kleinen Schluck Wein. Das war für ihn nach Dienstschluß momentan ein großer Luxus. In der Grundausbildung war man schon mit kleinen Dingen sehr zufrieden. "Von den Germanen, die sich selbst vor einem Kampf verletzen, habe ich auch nur gehört, habe keine Ahnung, ob da was dran ist. Dachte vielleicht, daß Du dazu was sagen kannst. Wenn nicht, ist wohl halt nur ein Gerücht."

  • Klischees? Naja davon gab es auch bei den Römern untereinander eine Menge, das war ja nicht nur bei den Germanen so. Und die kulturellen Differenzen? Nun die waren nicht überall so groß.
    "So viele Differenzen sind es nicht, gerade nicht bei den Stämmen direkt an der Grenze. Und selbst was die Kultur angeht sind die Germanen zwar rückständig aber manche bei weuitem nicht so sehr wie du denkst. Sie sind zum Beispiel sehr gepflegt, du solltest mal wenn es dir möglich ist die Städte am Limes besuchen." Gerade Confluentes oder auch Augusta Trevorum waren immer einen Besuch wert und das lag nicht alleine an den dort stationierten Legionen.
    "Was im Wald von Germanien passiert ist war eine Schande aber ich denke du weißt auch dass es ein Hinterhalt war geplant von einem Krieger der unsere Taktiken kannte, gut abgestimmt und sehr wirkungsvoll. Keine römische Armee, egal unter welchem Feldherren und wenn es Caesar oder Scipio gewesen wäre, hätte hier standhalten können. Die Wälder Germaniens sind tückisch, sehr dicht bewaldet und der Boden ist weich und feucht. Kein gutes Gelände um zu kämpfen." Kavallerie? An die war nicht zu denken, wie auch es wäre gar kein Platz gewesen wahrscheinlich hätte man nicht einmal richtig wenden können, nein das konnte nur ein Desaster werden und wurde es auch.
    "Ich meine die Germanen kämpfen mit einer Entschlossenheit der es uns nicht nachsteht, aber ich habe bisher nicht gesehen dass man sich vor dem Kampf verletzt, was ich aber sicher weiß ist dass sie bei einer Verletzung umso heftiger kämpfen, also kann ich es mir durchaus vorstellen."


  • "Städte bei den Germanen? Sag bloß. Die Germanen haben doch keine urbane Gesellschaft wie wir Römer oder die Griechen. Du meinst doch sicher die Römerstädte in Germanien. Wie ist das mit dem Kulturaustausch? Kommt man als Legionär nur in die germanischen Siedlungen am Limes oder auch weiter in das Hinterland hinein? Finde die Germanen irgendwie schon faszinierend, obwohl ich sie selbst nicht kenne. Sie sind ganz anders, haben eine völligverschiedene Lebensweise zu unserer und behaupten sich doch erfolgreich. Mußtest Du oft gegen sie zu Felde ziehen?" Mit diesen Worten schenkte er Thyrsus noch mal Wein ein, denn Severus hatte gesehen, daß er seinen Becher inzwischen auch geleert hatte.

  • "Ich meinte auch die römischen Städte am Limes, denkst du wirklich ich habe mich ins Barbaricum gewagt? Ich war dumm genug zur Legion zu gehen aber soooo dumm bin ich nicht." Er lachte und nahm einen kräftigen Schluck Wein dabei. Natürlich waren die Germanen anders, es waren eben keine Römer aber trotz allem waren es immer noch Barbaren, wie erfolgreich sie auch sein sollten.
    "Nein zum Glück nicht. Wir hatten nur einen kurzen Kontakt aber es kam nicht wirklich zu einem Kampf, ich denke in dem Fall war es auch besser so."


  • Severus mußte lachen. Sie waren beide dumm genug, um zur Legion gegangen zu sein, deshalb saßen sie beide ja nun in der Wüste und tranken etwas schlechteren Wein als in Rom, der Severus aber immer besser schmeckte. "Was ist denn passiert in Germanien? Kenne die Situation dort ja nicht, also bleibt man besser in der Nähe des Limes, ja? Man wird doch sicher nicht gleich grundlos angegriffen, oder?" Dabei schenkte er Thyrsus und sich selbst noch mal nach. Das Zeug war doch ganz in Ordnung...

  • Zitat

    Original von Lucius Artorius Severus
    Severus mußte lachen. Sie waren beide dumm genug, um zur Legion gegangen zu sein, deshalb saßen sie beide ja nun in der Wüste und tranken etwas schlechteren Wein als in Rom, der Severus aber immer besser schmeckte. "Was ist denn passiert in Germanien? Kenne die Situation dort ja nicht, also bleibt man besser in der Nähe des Limes, ja? Man wird doch sicher nicht gleich grundlos angegriffen, oder?" Dabei schenkte er Thyrsus und sich selbst noch mal nach. Das Zeug war doch ganz in Ordnung...


    Sim-Off:

    Antwort von Lucius Terentius Thyrsus:


    Was war passiert, ja was war eigentlich damals los?
    "Wir waren auf einer Übung und plötzlich wurde aus der Übung eben Spaß, wie sich aber erst im Nachhinein herausstellte." Angegriffen ohne Grund, naja nun nicht direkt, so konnte man es ja nicht sagen. "Ich sage es mal so, der Limes ist unser Schutz und unser Kontrollpunkt, du darfst nicht vergessen dass es durchaus gewünscht ist wenn Händler in das Imperium kommen. Oft lassen wir auch die Horden durch, plündern und am Ende fangen wir sie ab und töten sie. Grundlos angreifen tun sie also nie, der Grund ist sooft die Gier."

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