balneum servorum | Ein Bad für Tilla

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    Mit ihrem Zeigefinger deutete Dina in den linken Gang, genau neben dem Eingang zur Sklavenunterkunft. Hier befand sich das Bad der Sklaven. Es war ein kleiner, rechteckiger Raum. In der Mitte stand ein großer Holzbottich, der allerdings noch leer stand. Dieser würde erst mit Wasser gefüllt werden müssen und ehrlich gesagt grauste es der Ägypterin schon vor dieser Aufgabe. Ob man den starken Brix dazu bewegen konnte, dass für sie zu erledigen?
    Grübelnd fuhr sie sich durch die langen Haare. Ja, sie würde Brix kommen lassen, das war viel zu anstrengend für sie. Eine Aufgabe, für die sie gar nicht geeignet war!


    “Einen Moment, Brix wird dir Wasser einlassen, ich gehe ihn nur schnell holen...“


    Mit diesen Worten wuselte sie davon und ließ Tilla für einige Augenblicke allein. Hoffentlich würde sie nichts anstellen -.^

  • Es war nicht weit von ihrer Unterkunft bis zur nächsten Tür. ganz gespannt ob Dina das versprochene Bad einhalten würde tapste sie Dina barfuss hinterher. Tilla lugte mit zusammengekniffenen Augen hinein. Au Mann, das war ja fast in riesiges Bad. Spontan trabte sie zum Bottich und fasste hinein... Es war kein Wasser drin! Mit sichtlicher Enttäuschung verzog sie das Gesicht und sah Dina enttäuscht an. Die bat sie auf sie zu warten. Jetzt war sie alleine. Mhm.. und nun? Sie umrundete den Holzbottich und entdeckte eine Ablage auf dem einige Kästchen standen. Neugierig ergriff Tilla ein Kästchen. Mhm, das war Seife ohne Duft. Auf den Zehenspitzen stehend öffnete sie alle Kästchen und nahm die Seifen nacheinander heraus, schnupperte an ihnen und legte sie wieder zurück. Zwei davon gefielen ihr besonders gut: Zitrone und... Hupsa, die erstere flutschte weg. Suchend sah das Mädchen sich um, hockte sich in die Knie suchte den Boden ab. Sie wurde vom Holzbottich fast vollständig verdeckt. Auf dem Boden krabbelnd suchte sie nach dem Seifenstück. Immer wieder strich sie sich die Haare aus dem Gesicht, strebte der Ecke hinter der Tür zu.

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    Es dauerte auch nicht besonders, bis Dina mit Brix an der Leine zum Baderaum der Sklaven kamen. Es war etwas schwierig, den Germanen zu finden, da er gleichzeitig überall und auch nirgends zu sein schien. Überall hörte man ungefähr folgenden Satz: „Ja, der war hier gerade noch, schau mal dort drüben nach..:“, nur, dass er an besagtem Ort auch nicht war. So fühlten sich vielleicht diese Politiker und Magi ... Mago ... ah, diese wichtigen Leute, wenn sie auf dem Palantin was zu tun hatten. Nach dieser angestrengten Suchaktion (nur könnte sie eigentlich auch ein Bad gebrauchen?!) fand sie Brix schließlich fast am an anderen Ende des domus. Natürlich hatte sie auch andere tüchtige, männliche Sklaven nehmen können, es waren schließlich genug bei den Aureliern, aber Dina liebte es, den Germanen um sich herum zu haben ... er hatte etwas ... mystisch germanisches an sich, was angesichts seiner Herkunft ja auch nicht verwundern dürfte.


    Mit einer euphorisch piepsigen Stimme und einer kontrastierenden, recht enervierten und tiefen Tonlage eines wilden Barbaren schlug die Ägypterin die Tür zum balneum auf ... und starrte ins Leere. Der Holzbottich, geöffnete Kästchen ... um nicht zu sagen „Wildes Durcheinander“. Gut, das war reichlich übertrieben, aber irgendwie musste sie reagieren und da sie nicht die ganze villa zusammen schreien wollte, wich sie ein Stück zurück. Dabei rempelte sie unabsichtlich den hinter ihr stehenden Brix an, der recht große Eimer in der Hand hielt. Diese waren mit heißem Wasser gefüllt, welches sich quer über den Boden verteilte, als dieser das Gleichgewicht ob Dinas hysterischer Attacke verlor. Eine überragende Mehrstimmigkeit, die die Geschichte des Gesangs revolutioniert hätte erfüllte den Raum, nein das ganze Gebäude...


    Ahhhhhh!!


    Brix fiel zu Boden, Dina direkt hinterher. Den Schmerz des verbrühten Fingers vergaß sie im Moment der Zweisamkeit ... naja, so zweisam waren sie ja eigentlich gar nicht und Brix schien das ganze auch nicht gerade geheuer zu sein.. :D


    ... ein guter Start, sagte eine Stimme aus dem Off.

  • Da war die Seife!! Gleich würde sie wieder im Kästchen liegen. Tilla lächelte und machte sich daran, diese wieder in die Finger zu bekommen. Plötzlich ging die Tür recht schwungvoll auf. Auf die Geräusche im nahen Flur und näherkommende Schritte hatte sie nicht geachtet. Sie wich gerade so schnell zurück, dass sie sich nicht an ihr wehtun oder gar den Kopf stoßen konnte. Über den Schrei, der daraufhin folgte, erschreckte sie sich am meisten. Daher war es nicht verwunderlich, dass ihr die Seife ein weiteres Mal aus der Hand flutschte...


    Das Seifenstück schlidderte über das heisse Wasser hinweg Richtung Dina und Brix, hinterliess eine schäumende Blasenspur. Tilla machte einen weiteren großen Satz nach hinten, sprang einmal mehr von der Tür weg. Gleich darauf zog sie mit einem Zischen die vor Schreck angehaltene Luft ein. Autsch.. der Boden war auf einmal so heiss. Instinktiv sprang sie in den leeren Bottich hinein und starrte die beiden Personen an. Mit einer Mischung aus verdutzt, verblüfft, überrascht, entsetzt sah sie die beiden kullernden Menschen auf dem Boden an. Die Fußsohlen kribbelten wie verrückt. Tillas Wangen röteten sich. Langsam begriff sie was geschehen war. Ganz feste umklammerte sie den Rand des hölzernden Bottichs, wusste nicht was sie tun sollte. Ein kleines bisschen konnte sie sich selbst im Wasser speigeln sehen. Tillas Augen füllten sich mit Tränen... sie wusste was gleich geschehen würde.

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    “Ah verdammt ... Brix, ich dachte, du wärst ein standhafter Germane!“


    Kopfschüttelnd erhob sich Dina. Sie merkte, wie unangenehm Brix die ganze Situation vorkam, also versuchte sie das ganze irgendwie zu retten, aber ihr fiel nicht ein, wie sie das anstellen sollte. Das Wasser verteilte sich im ganzen Flur und würde auch bald in einzelne Zimmer schwappen. Zumindest hatten sie sich das Putzen erspart, scherzte die Ägypterin in Gedanken. Sie hatte nicht wirklich Lust, den Schaden zu beheben. Viel lieber wollte sie sich um Tilla kümmern, sie ein wenig kennen lernen und sie in die Arbeiten der villa einführen.


    Brix wiederum murmelte nur irgendetwas unverständliches in sich hinein, stand dann auf und verschwand dann mit den beiden – nun leeren Eimern – wieder. Würde er zurückkommen? Neues Wasser holen? Das durfte die beiden Damen aber vorerst nicht beschäftigen, denn wenn einer ihrer Herren das mitbekommen würde, wären die beiden einem großen Donnerwetter ausgesetzt. Dina glaubte, dass das ebenso wenig in Tillas, wie auch in ihrem Interesse lag.


    “Ich glaube, das Bad müssen wir ein klein wenig nach hinten verschieben ...“, meinte sie zur Neuen, die seltsamerweise plötzlich wieder im Raum war. Sie stand im Bottich, da das heiße Wasser auf den nackten Füßen vielleicht in der Hektik etwas unangenehm war. Dina wunderte sich über gar nichts mehr. In diesem Haushalt gab es so einige merkwürdige Vorkommnisse. Vielleicht wurde die doch recht schmächtige Sklavin nur verdeckt und man konnte sie im Schatten, des Bottichs nicht sehen?


    “Dort drüben müsste etwas zum Aufwischen sein ... ich denke, wir sollten das Chaos schnell beseitigen, bevor das entdeckt wird ... hoffentlich taucht die domina Prisca nicht auf ... sie scheucht uns immer hin und her und hat immer etwas auszusetzen und überhaupt mag sie es anscheinend, Sklaven zu traktieren...“

  • Brix verschwand mit den leeren Eimer. Leise schlugen die Wellen des verschütteten Wassers an den hölzernen Bottich. Tilla zog den Kopf zwischen den Schultern ein und machte sich gefasst auf die Standpauke die gleich kommen müsste. Sie liess den Rand des Bottichs los und wich ans hintere Ende zurück, als Dina anfing zu sprechen. Doch statt lauten bösen Worten kamen sanfte Worte aus der älteren Frau heraus. Sie sprach vom Bad verschieben und aufwischen sowie von der domina Prisca. Tilla konnte nicht vermeiden, dass die bislang zurückgehaltenen Tränen über ihre blassen Wangen rollten. Hin und her scheuchen, etwas aussetzen, traktieren. Worte vor denen sie große Angst hatte...


    Nur zögernd wandte sie den Kopf, sah dorthin, wo das Aufwischzeugs sein musste. Da war noch ein Eimer. Nur wie kam sie dahin? Sie spähte über den Rand des Bottichs und saß bald rittlings auf dem Holzrand, tunkte den großen Zeh ein. Mhm.. es war einigermaßen auszuhalten. Tilla tauchte ihre Füße ein und bewegte sich zu dem Eimer rüber, packte diesen und schöpfte aus der Hocke das Wasser um sie herum ab. Leise schniefend trug sie den Eimer zurück zum Bottich und liess das Wasser dort hineinlaufen. Dort blieb sie stehen, schöpfte und schüttete so gut sie eben konnte das Wasser vom Boden in den Bottich. Ihre Bewegungen waren fahrig, da sie immer noch Angst vor Schelte hatte.

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    Die Sklavin bemerkte Tillas Verhalten, ihre begründete Furcht. Sie wusste nicht mehr, wie sie sich am ersten Tag fühlte, stellte sich aber vor, dass es ähnlich gewesen sein musste. Dazu war ihr nicht bekannt, ob sie vorher auch Sklavin war und wenn ja, bei welchem Herrn. Es gab solche und solche. Das merkte man alleine in diesem Haushalt: Der ein oder andere Aurelier ging freundlich mit ihnen um, Lob gab es zwar keins, dafür blieb aber der übermäßige Tadel aus; andererseits gab es auch strenge domini und dominae. Dina wollte tröstende Worte, Worte der Hoffnung geben, aber ihr vielen keine passenden ein. Wenn sie erst einmal die ersten Tage und Wochen hier überstanden hätte, wäre das sicherlich kein so großes Problem mehr.


    Ihr Lächeln wirkte leicht gekünstelt, als wolle sie mit Humor versuchen, das ganze leichter zu nehmen, aber es gelang ihr nicht. Die Gedanken kreisten zunehmend um Tilla, schließlich trug Dina auch ein wenig Verantwortung ihr gegenüber und nicht zuletzt war dieser Vorfall gerade nur ihr Verschulden gewesen. Was konnte sie dafür, dass sie nunmal ein wenig tollpatschig war?


    Sie ging wieder ins balneum – bis gerade eben stand sie noch in der offenen Tür – und griff nach dem großen Lappen. Tilla hatte bereits begonnen, das Wasser mithilfe des Eimers in den Bottich zu verfrachten, die Ägypterin hingegen würde ein weiteres Ausbreiten des Wasser verhindern. Besorgt schaute sie zur Sklavin. “Keine Sorge, wenn wir das schnell erledigen, wird keiner etwas davon merken! Ich werd' nun das Wasser im Flur aufwischen, mach du so weiter wie bisher, dann schaffen wir das!“, sprach Dina ihr dann schließlich doch zu. Kurz wartete sie auf eine Reaktion, machte sich dann aber auf den Weg in den Flur, um mit ihrem Teil der Arbeit zu beginnen.

  • Noch ein wasser schwall landette im Bottich. Tilla sah Dina an, bemerkte ihr Lächeln.. war es Trost.. oder bedeutete es eher was anderes? Das klang gut.. sie brauchte jetzt so was wie eine Anweisung, damit sie wusste woran sie war. Sie hielt mitten im Schöpfen inne, wischte sich übers verweinte Gesicht und nickte Dina zu. Die Ältere ging hinaus. Tilla setzte das Schöpfen fort und bemühte sich sehr, es gut zu machen. Allmählich wurden ihre Bewegungen wieder sicherer, weil sie wusste was sie tun musste, um dem Wassermassen Herr zu werden. Das Wasser kühlte sich auch schon etwas ab.. so war keine große Gefahr mehr sich die Füße zu verbrühen. Ihre Beine begannen zu zittern, groß war ihre Anstrengung. Auch die innere Anspannung und Angst vor Strafe tat ihren Teil. Die letzten Stunden waren auch ziemlich ereignisreich gewesen. Bekam sie jetzt noch Wasser oder musste sie sich mit dem begnügen, was sie aufschöpfte?


    Stumm setzte Tilla den Eimer ab, als auf dem Boden kein Wasser mehr zu sehen war und spähte in den Bottich hinein. Nunja.. es war knapp ein Drittel drin. Die Seife fiel ihr wieder ein. Wo war sie nur? Sie atmete tief durch und schritt zur Tür, wo Dina zu sehen war. Rechts von der Tür entdeckte sie das gute Stück und schnappte es sich. Kurz nur klopfte sie ans Holz des Torrahmens um Dina auf sich aufmersam zu machen und zeigte das Seifenstück vor. *Da ist es wieder. Es rutschte mir aus der Hand.* gebärdete sie rasch. Mit festem Griff trug sie die Seife zum Bottich und liess sie dort hineinplumpsen. Neue Blasen 'blühten' auf. Tilla lächelte bei diesem 'blubbernden' Anblick und kehrte zum Türrahmen zurück. Dort wartete sie auf Dinas Rückkehr.

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    Relativ schnell wurden die beiden tüchtigen Sklavinnen Herr über die Macht des Wasser, was auch gut war, denn in der kurzen Zeit hatte niemand bemerkt, was Dina angestellt hatte. Glück im Unglück. Sie war sich sicher, dass dieses Erlebnis die beiden schon ein wenig näher – wenn auch unfreiwillig – gebracht hatte. Das letzte mal tapste sie mit dem schweren Lappen ins balneum wrang ihn aus und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, während sie erleichtert stöhnte.


    “Das war ein gutes Zusammenspiel ... ich glaube, dass niemand irgendetwas bemerkt hat.“ Ein breites Grinsen bildete sich und Dina warf den Stofffetzen nebensächlich beiseite. Leicht paranoid lugte sie noch einmal in den Korridor, um sich vollends zu versichern, dass Patrizier im Anmarsch war... ebenso schlimm waren aber auch einige andere Sklaven, die es äußerst amüsant fanden, sich einen Vorteil aus anderer Leut Fehlern zu verschaffen. In dieser Sicht waren sowohl die niederste, wie auch die obersten Schicht gar nicht so verschieden.


    Im Vorbeigehen berührte die Ägypterin sanft die Schulter der Neuen, wandte sich dann endlich wieder dem Bottich zu und tauchte ihren Unterarm hinein, um die Temperatur zu prüfen. Bei der ganzen Aktion hatte sich das Wasser schon wieder abgekühlt, sodass es nicht mehr so warm war, wie sie erhofft hatte. Dina liebte es sehr heiß, da konnte sie wenigstens für kurze Zeit einmal richtig entspannen.


    “Reicht dir das Wasser so, oder soll ich noch einen Eimer heißeres holen lassen? Mir würde das so nicht reichen, aber um mich geht es ja auch nicht...“, meinte sie lächelnd.

  • Dina kam wieder ins balneum zurück. Tilla blieb stehen wo sie war, wo sie besser von Anfang an hätte warten sollen, zuckte leicht zusammen. So eine Berührung hatte sie überhaupt nicht erwartet. Bis auf den Skllavenhänder und dessen Helfershelfer hatte sie keine Berührungen mehr gespürt. Den zusammengeknüllten Lappen zog sie auseinander und legte ihn über den Eimerrand.


    Mit schief gelegtem Kopf sah sie Dina nach und benötigte wenige Schritte zum Bottich. Rasch tat sie es Dina nach, prüfte die Wassertemperatur mit den Fingerspitzen. Um die Frage zu beantworten, winkte sie ab und schüttelte den Kopf. *Nee nee.. lass mal. Das langt mir zu genüge.* Tilla zögerte einen Moment, zog sich die Tunika über den Kopf. Rasch kletterte sie hinein und versank, bis über der Brust, im abgekühlten Wasser. Man konnte erkennen, dass sie überaus mager war, keine weibliche Kurven ihren Körper zierten. Tilla war ihr Aussehen eher unwichtig, viel wichtiger war das Überleben auf der Straße. *Guck mal.* forderte sie Dina mit einem kurzen Anstupsen auf. Sie rutschte noch etwas tiefer ins Wasser und tauchte nach hinten ab. Prustend kam sie wieder hoch, strich die nassen Haare aus ihrem Gesicht. Das war doch schon viel besser!! Aus einem spontanen Impuls heraus spritzte sie Dina mit impulsiven Bewegungen nass. Etwas verschmitzt und Dina scheu anlächelnd wartete sie auf eine Reaktion der Älteren, erhaschte mit den Händen die an der Oberfläche schwimmende Seife.

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