Wie groß doch Rom war. Vieles war zwar noch so, wie sie es in Erinnerung hatte, aber es hatte sich auch so einiges geändert und immer wieder blieb sie Gedankenverloren stehen, betrachtete die prachtvollen Tempel, wunderbaren Brunnen und Gärten, welche mit viel Sorgfalt gepflegt wurden.
Auf den breiten Straßen tummelten sich zwischen Eseln und Sklaven, auch einflussreiche Senatoren und hübsche Frauen auf der Suche nach vermutlich Dingen, die für sie selbst viel zu teuer waren.
Diesmal hatte sie ihre alte Leibsklavin zurück gelassen, sie wollte ein wenig allein die Stadt erkunden ohne ständig ermahnende Blicke, welche oftmals Vorwurfsvoll waren, und das nur, weil sie nun einmal kein Kind mehr war und eben immer selbständiger wurde. Sie brauchte kein Kindermädchen mehr.
Leise summend suchte sie sich ihren Weg durch die verschlungen Straßen und blieb dann auf einer Brücke, welche sich über den Tiber spannte stehen. Träumend blickte sie hinunter auf das verschmutzte Wasser. Irgendwie stellte das Wasser doch Rom auch wieder, eine so große Stadt hatte nicht nur ihre schönen Seiten, jeden Tag geschahen viele Verbrechen und es war nicht immer leicht für Ordnung zu sorgen.
Sie ließ, ihre Gedanken treiben und störte sich nicht an der heißen Sonne, die auf sie herunter schien. Sie dachte an ihren Bruder und an ihren verstorbenen Vater, im Grunde war sie fast allein in dieser Metropole, einmal abgesehen von ihren Verwandten. Caia musste sich eingestehen, das sie selbige vermisste.
Leise seufzte sie und betrachtete ein daher schwimmendes Blatt auf dem trüben Wasser.
Wer mag, darf gern mitmachen