• ...die Männer ließen das Stadttor hinter sich und marschierten auf der Landstraße, die hier noch einigermaßen ausgebaut war. Das gleichmäßige Knallen der genagelten Sohlen klang wie langsames Trommeln bei einer Beerdigung. Um die Männer herum präsentierte sich ein halbwegs spätsommerlicher Tag mit Wölkchen, aber auch Sonne.


    Der Centurio war guter Laune!

  • Eigentlich ein schöner Tag zum Marschieren, fand Sabinus. Doch ihm graute jetzt schon vor der anzunehmenden Strecke, die sie zurücklegen würden müssen.
    Nun ja, bis jetzt ging es doch noch reibungslos... Gleichmässig erklang das Klappern der Caligae auf den Strassen. So klang die Legio doch noch recht eindrucksvoll, fand Sabinus... und schaute sich in der Landschaft um. Das war Germanien... Hoffentlich machten sie mal eine Übung im Gelände...

  • Valerian graute es vorerst vor gar nichts. Schon gar nicht vor der Strecke. Sicher würde das in einigen Stunden anders aussehen, aber im Moment war er wirklich frohen Mutes. Das schöne Wetter und die spätsommerliche Landschaft taten ihr übriges, um seine Laune zu heben. Es war nicht zu heiß und nicht zu kühl und trocken. Konnte es besseres Marschwetter geben?


    In beständigem Gleichschritt ging es vorwärts. Und auch wenn die Ausrüstung ein wenig störend war, so war es doch ein gutes Gefühl, Teil eines so großartigen Ganzen zu sein. Sie hatten alles dabei, was sie brauchten und waren so überall einsatzfähig. Valerian war stolz, dazu zu gehören, auch wenn er nur ein winziges Rädchen im Getriebe der gewaltigen Legion war.

  • Sie marschierten mehrere Stunden, als sie unweit der Straße die Mauer eines Gehöfts erblickten. Das Tor war geöffnet, sodass man einige Sklaven erblicken konnte, die Obst ernteten.


    Der Centurio beschloss, sein Maultier zu besteigen und von dort den Marsch zu überblicken.


    "Los, los, vorwärts"


    feuerte er seine Männer an.

  • [Blockierte Grafik: http://www.trent-online.de/legionaer.gif| Marcus Sequanus Superbus


    Herrje, der Centurio hatte es gut, jetzt reiten wäre ein Traum.
    Kaum hatte er den Gedanken zuende gedacht, da strauchelte er. Beinahe wäre er hingefallen, aber er konnte sich nocheinmal retten. Nur die Formation hatte unter seinem unfreiwilligen gelitten und fast schien es ihm, als ob er nicht der einzige gewesen wäre, der fast gestürzt wäre.


    Hoffentlich hatte der Centurio nichts gesehen.



  • Primus hörte die Stimme des Centurios, aber im allgemeinen Lärm ging sein Befehl etwas unter...zumal irgendwie Unruhe in der Formation entstand.
    Wie lange waren sie jetzt unterwegs? Er spürte langsam jede Faser seines Oberkörpers. Alles schien an ihm zu reiben, was wohl an seinem schweißnassen Körper und der Wolltunika liegen wird.
    Seine Galea schien immer schwerer zu werden und er hatte das gefühl sein Kopf würde auf seinen Hals gespießt.
    Sergius ging ruhig neben ihm, auch er schwitzte etwas, war aber sonst scheinbar guter Dinge.
    Rufus hatte hingegen einen merkwürdigen Gang angenommen, Primus fiel der rote Rand an den Caligae auf. Auch wenn er zeitweise die Furca seines Kameraden übernommen hatte, war Rufus am Ende seiner Kräfte.
    Eben erblickte er ein Gehöft und sah einige Leute hin und herlaufen.

  • In einem gleichmäßigen Tempo marschierte der Iulier neben Valerian her. So marschierte er Stunde um Stunde. Wieviele sie schon hinter sich hatten hatten konnte er nicht sagen, er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Das einzig gute war, das das Wetter nicht allzu heiß, sondern eigentlich genau richtig zum Marschieren war. Dennoch war Drusus, als sie an dem Gutshof vorbeikam schon ziemlich erschöpft. Seine staubige Kehle verlangte nach Wasser, doch in seinem Wasserschlauch fand sich nur noch wenig von dem Gold der Wüste und das wenige wollte er sich noch aufsparen, denn Drusus war sich sicher das es noch weiter gehen würde...

  • Unermüdlich marschierte der Optio hinter der Gruppe und "motivierte" sie, immer weiter zu laufen. Diese Motivation enstand allein dadurch, dass es niemand wagte, neben dem Optio zu laufen. Denn wer diese Schwelle erreicht hat, bekam - nicht ganz erstaunlich - Ärger.
    Genau deswegen hörte man dieses "ronk, ronk, ronk..." immer in gleichmäßiger Geschwindkeit. Ein wunderbarer Klang in des Optios Ohren! Nur gab es immer wieder dieses Problem, dass Reatinus die tiefen und dunklen germanischen Wälder nicht leiden konnte. Aber das war auch berechtigt...

  • Ein merkwürdiges Scheppern ließ Primus nach rechts blicken.
    Rufus war zusammengesackt und hing auf dem Scutum Rand von Sergius.
    Sergius balancierte ihn darauf, weil er nicht stehenbleiben konnte.
    Primus sah nach hinten und sah, daß ein Kamerad die Furca aufhob und ihm zunickte. Er übernahm die Furca und das Pilum von Sergius.
    Dieser warf sich den wie leblosen Körper von Rufus über die Schulter einem Sack Getreide gleich. Das Ganze hatte nur Augenblicke gedauert.
    Rufus ist zwar nicht allzu schwer,...aber lange halte ich das nicht aus! meinte Sergius zu Primus, der sich mit zwei Furcas zwei Pili und seinem Scutum abmühte.
    Er blickte nach vorne und hinten und sah den Optio ein paar Passus hinter ihnen.

    Sim-Off:

    1 Passus = 1 Doppelschritt = ca. 1,5m

    ;)
    Optio!...Probatus Terentius Primus nuntio!

  • Der Centurio wollte gerade entspannt in die Ferne blicken, als er ein Scheppern hörte. Als er sich umdrehte, sah er, dass ein Probatus umgekippt war und von seinem Kameraden hochgehievt wurde. Offensichtlich hatte er schon längere Zeit geschwächelt.


    Er wendete sein Reittier und trieb es zu der Stelle.


    "State!"


    brüllte er dabei. Bei den Probati angekommen, stieg er ab.


    "Was ist hier los? Probatus Rufus?"


    er gab dem hechelnden Probatus eine Ohrfeige.

  • Primus´Empörung über das Verhalten des Centurio milderte sich in der Erkenntnis, daß Rufus ohnehin nichts mitbekam.
    Die Legionäre nutzten die Pause für allerlei Tätigkeiten, wie Trinken und Neuausrichtung der Ausrüstung.
    Trotz der Ohrfeige blieb Rufus abwesend.
    Primus und Sergius sahen sich die Sache an und Primus sprach den Centurio an.
    Verzeihung Centurio!...sehen sie sich seine Füße an! Das Blut läuft unentwegt...zudem hat er seine Wasserration bereits seit längerem verbraucht, ich schätze er ist dehydriert.


    ...da helfen auch Ohrfeigen nicht dachte er weiter...

  • "Was bei Jupiter...?!", entfuhr es Reatinus, als Rufus wie ein Mehlsack umfiel. Nichtsahnend verfolgte er von hinten mit, wie dieser Probatus umkippte. Wie für typische Notfallsituationen üblich, rannte er schnell zu dem gedanklich Abwesenden Mann hin und schubste dabei einige Probati zur Seite. Diese ließen sich nur erschreckt zurück werfen, reihten sich aber schnell wieder ein. Schockiert erblickte der Optio den bewusstlosen Rufus. Sein Blick schweifte auf die blutenden Füße, die ein leichtrotes Blutfützchen auf der Erde hinterließen. Der Optio zückte seine noch halbvolle Feldflasche und hielt sie Rufus vor die Lippen, der hoffentlich noch genug Kraft zum trinken aufbringen würde. "Wie konnte das nur passieren? Probatus Terentius, was war hier los?!", fragte er lautstark.


    "Verdammt, ich habe keine Ahnung von Medizin... was sollen wir machen?", murmelte Reatinus, sich an Crispus wendend.

  • Primus und Sergius sahen sich an. Sergius verzog das Gesicht zu einem Fragezeichen und die Schultern in die Höhe.
    Primus fing sich wieder ob dieser merkwürdigen Frage und antwortete,


    Rufus ist marschiert, wie wir alle,...bald schon konnte er nicht mehr und wir haben ihm abwechselnd sein Marschgepäck getragen.
    Er machte auf uns einen erschöpften Eindruck...sicher, aber was sollten wir denn machen?


    Primus sah entgeistert zu wie der Optio ihm wieder die Feldflasche ansetzte und Rufus zu trinken geben wollte. Er beugte sich rasch zu ihnen herunter und sprach dem Optio leise zu:


    Verzeihung Optio! Aber tun Sie das nicht! Der Mann ist dehydriert, man sollte ihm einen feuchten Schwamm oder ein feuchtes Tuch auf die Lippen geben,...sonst kollabiert er völlig!


    Primus hoffte hier jetzt nicht zu weit gegangen zu sein,...schließlich wollte er den Optio nicht bloßstellen,...aber es ging um das Leben eines Kameraden.

  • [Blockierte Grafik: http://www.trent-online.de/legionaer.gif| Marcus Sequanus Superbus


    Was war da los? Der Centurio war zurück geritten und der Optio war nach vorne gestürmt. Aber was war passiert? Er hatte nichts sehen können. Gehört hatte er wohl ein Scheppern, aber das konnte von überall kommen.


    Er versuchte sich einen Überblick zu verschaffen und tuschelte mit den Männern neben ihm, aber auch sie hatten so gut wie nichts sehen können. Gerüchteweise soll ein Probatus umgefallen sein, aber nichts genaues weiß man nicht...


    Sim-Off:

    Edit: Signatur...



  • Der Centurio war selbst etwas nervös - hoffentlich verreckte der Probatus nicht hier. Offensichtlich stimmte etwas mit seinen Sandalen nicht, denn normalerweise bekam ein Legionär mit diesen Dingern kaum Blasen...vielleicht war ein Nagel etwas zu lang gewesen oder zu tief hineingeschlagen worden?


    Unerfreulicherweise hatte er auch keinen Capsarius in seiner Truppe, also musste er mit diesem ungewohnten Umstand selbst fertig werden.


    "Legt ihn auf den Boden!"


    befahl er, dann deutete er auf Sergius.


    "Zieh ihm die Schuhe aus!"


    Plötzlich kamen ihm die anderen.


    "Pause!"


    brüllte er deshalb mit Blick auf die Kolonne. Wieso musste so eine Sache ausgerechnet ihm passieren? Und wie hatte sich dieser Bursche so gut verstecken können?


    "Gebt ihm zu trinken."


    meinte er dann, da er Primus' Einwand nicht gehört hatte und seine eigenen medizinischen Fähigkeiten überfordert waren. Trinken war immer gut. Und zudecken.

  • Primus trat auf den Centurio zu und stand stramm.


    Centurio, mit Verlaub, ich werde mich mit Sergius um den Probatus Rufus kümmern...wenn Sie gestatten...


    Primus hatte das Gefühl der hilflose Aktionismus würde mehr schaden als helfen. Zuerst mussten die Gaffer weg!

  • Auf einmal brach in der Marschkolonne ein Tumult aus. Drusus sah den Centurio umkehren und den Optio nach vorne stürmen. "Was ist denn jetzt los?", dachte der Iulier sich. Sie wurden doch nicht etwa angegriffen, oder? Das Kommando "Pause" beruhigte ihn, schließlich konnte es nicht bedeuten das sie übrfallen wurden. Drusus legte sein Marschgepäck auf einem großen Stein ab. Anschließend begab sich Drusus zu der kleinen Menschenmenge um den Probatus Rufus und begab sich ebenfalls dort hin. Erschreckt bemerkte er, das ein Probatus einfach umgekippt war. Das sah ja nicht besonders gut aus. Drusus entdeckte auch Primus, der scheinbar versuchte dem Centurio Anweisungen zugeben.


  • Nun kam der Optio doch etwas in die Richtung Nervosität. Er hatte doch so viel Erfahrung als Legionär und auch als Optio! Wieso musste er ausgerechnet keine Ahnung von Medizin haben? Ein Medicus? Weit gefehlt, der war woanders, aber nur nicht hier, wo er doch gebraucht wurde! Und wieso sollte er jetzt ein feuchtes Tuch auf seine Lippen legen? Na gut, schaden konnte es ja nicht, zumal Reatinus eh nicht wusste, was er jetzt tun sollte. Und die Nervösität konnte man ihm anmerken - und das, obwohl er sonst unverwüstlich war! Von außen konnte man nur wirres Gerede hören. Stimmen, Diskussionen, Schreie... und Reatinus war mittendrin.
    Gerade noch rechtzeitig entfernte er seine Feldflasche vom Munde des Probaten. Dieser stöhnte zwar auf und schnappte schwächlich nach dem Wasser, doch er wollte ihn nicht auf dem Gewissen haben.


    Doch in so einer angespannten Situation durfte man keine Sekunde verschwenden. Also wandte Reatinus sich an Primus, an dessen Ratschläge er sich wohl oder übel wenden musste. Auch wenn er nicht wusste, woher der Terentier dieses Wissen hatte.
    "Gut, Terentius, reiß mir mal ein Stück von deiner Tunika ab, schnell!".


    Und dann noch der Befehl des Centurios, ihm Wasser zu geben. Die Sache geriet aus den Fugen und alles ging drunter und drüber. Doch Reatinus konnte den Befehl nicht ausführen. Nicht um alles in der Welt, er hat Primus´ Ratschlag ja gehört! "Aber Centurio, ich kann ihm kein Wasser geben...". Na super, das erste Mal wiedersprach er ihm. Das würde krachen. Reatinus hatte das Gefühl, zwischen den Fronten geraten zu sein.


    Sim-Off:

    @Primus: Einer kleiner Tipp für dich! Römer haben sich grundsätzlich gedutzt! Wollte es nur mal gesagt haben, trägt zur Atmosphäre bei. :)

  • Sim-Off:

    ein Legionär hat ein schönes Halstuch, das sich hervorragend als Lappen eignet ;)


    Der Centurio war etwas verdutzt, als Probatus Terentius offensichtlich der Meinung war, er wüsste, was zu tun sei. Auf der einen Seite hielt er das für recht anmaßend, auf der anderen wusste er selbst nicht, was zu tun war. Leute die fertig waren ja, aber Leute, die bewusstlos wurden...das war keine normale Erschöpfung, so viel war klar.


    "Bitte! Wenn er abkratzt..."


    wies er Terentius an. Wer morgens stundenlang lief, der wusste wahrscheinlich auch, was man mit Leuten machte, die völlig zusammenbrachen. Vielleicht hatte er irgendeine Krankheit, die der Musterungsarzt übersehen hatte?

  • Primus nickte dem Centurio zu und wandte sich an den engagierten Optio.


    Verzeihung Optio, wir brauchen Platz, die Kameraden hier stehen nur im Weg und atmen uns mit ihrer schlechten Luft voll!


    Primus hoffte dabei, daß der Optio seine berühmte laute Stimme nutzen würde um die Gaffer zu zerstreuen.
    Rufus musste weg von der Strasse,...
    Primus sah sich um...
    Das Landgut!
    Er würde dem Optio anraten dem Centurio vorzuschlagen Rufus nach der ersten Versorgung dort zu lassen. Der Patronus konnte ja jemanden zum Castellum schicken um Rufus abholen zu lassen. Mitschleppen konnte man ihn auf keinen Fall und wegen ihm den Marsch abbrechen...das hätte sicher Folgen, falls er überlebt.

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