• Sabinus freute sich schon darauf, ins Lager zurückzukommen. Als erstes würde er mit Sicherheit sofort in die Thermen springen. Doch bis dahin musste er noch etwas mit Marschieren aushalten. Seine Beine und Füsse taten ihm noch etwas von gestern weh, doch er hatte früh gelernt, körperlicher Leiden auszuhalten. Und so schlimm war es auch nicht. In der Grundausbildung hatten sie schliesslich einige Märsche absolviert.
    Als der Centurio das Lied anstimmte, welches auch bei früheren Märschen des öfteren gesungen wurde, stimmte er mit ein.


    "Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    da stand es in dem Scheunentor,
    mein Kind in Clusium.


    Die spanischen Mädchen sind honigsüß
    und die in Gallien wie Gold
    ihr sanften Vögel Thrakiens
    von Herzen war ich euch hold.
    Jedoch mein Kind in Clusium,
    das ich küsst und verließ in Clusium
    ich nie vergessen sollt.


    Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    doch immer steht nach dir mein Sinn,
    mein Kind in Clusium.*"


    Und marschierte gleichmässig in der Kolonne weiter.

  • Inmitten der Centuria marschierte Drusus neben Valerian. Er war natürlich auch froh bald, das hieß zumindest am selben Tag, wieder im Castellum zu sein. Er nahm sich vor nach ihrer Ankunft den Thermen sofort einen Besuch abzustatten.


    Das Lied, welches der Centurio anstimmte, kannte auch Drusus von seinem Vater der ja schließlich auch mal bei der Legion gewesen war. Also stimmte er mit ein:


    "Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    da stand es in dem Scheunentor,
    mein Kind in Clusium.


    Die spanischen Mädchen sind honigsüß
    und die in Gallien wie Gold
    ihr sanften Vögel Thrakiens
    von Herzen war ich euch hold.
    Jedoch mein Kind in Clusium,
    das ich küsst und verließ in Clusium
    ich nie vergessen sollt.


    Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    doch immer steht nach dir mein Sinn,
    mein Kind in Clusium."


    Sim-Off:

    Ich kenn das Buch :D und die beiden anderen auch ;) Aber fehlt da nicht eine Strophe?

  • Ungestüm marschierte der Optio ganz hinten weiter, warnte die Männer mit seiner bloßen Anwesenheit davor, zurück zu bleiben. Während sie weiter sangen, ließ sich Reatinus nicht von der bitteren Kälte schwächen. Stattdessen blickte er in die germanischen Wälder und bestaunte die Flora und Fauna dieser dichten Baumansammlungen. Hier wollte sich kein Mensch zur Nacht verirren. Denn in der Nacht gab es ja so etwas wie Wölfe... oder Räuber!

  • Das Singen half, die unerfreulichen Ereignisse zu vergessen. Die Stimmung der gesamten Truppe hob sich merklich und Valerian sah zu Drusus neben sich und mußte unwillkürlich grinsen. Der Freund kannte das Lied ganz offensichtlich ebenfalls.


    So marschierte es sich tatsächlich gleich etwas leichter. Der Takt des Gleichschrittes bildete eine gute Begleitung zum Lied und die Meilen wurden gleich viel kürzer. Zumindest kam es ihm so vor.

  • Auch die Stimmung des Iuliers hob sich, wenn sie auch nicht wirklich am Boden gewesen war. Er blickte kurz zu Valerian hinüber und wunderte sich zwar zuerst darüber dass ihn der Kamerad so angrinste, doch dann fing er selber zu grinsen an. Warum wusste er selbst nicht genau.


    Während sie so marschierten überlegte er wie lange sie Heute noch marschieren würden bis sie endlich wieder im Castellum waren und Drusus die Thermen besuchen konnte um sich nach dem langen March wieder erholen zu können.

  • Sim-Off:

    sing ruhig weiter, ich hab sie grade nicht parat ;)


    Schon bald waren wieder die Mauern der Stadt Mogontiacum am Horizont zu erkennen und der aufkommende Wind trieb die Männer an - Crispus begann sich nach seinem warmen Officium zu sehnen.


    "Vorwärts, Männer!"


    feuerte er sie an.

  • Auch Drusus entdeckte die Stadtmauern Mogontiacums, die sich zwar noch in einiger Entfernung, aber immerhin schon in Sichtweite waren. Da das Lied gerade wieder einmal beendet war, fing Drusus erneut mit dem Singen an:


    "Und als ich zu den Adlern kam-
    es geht mir um und um-
    küsst ich, ich bevor ich Abschied nahm,
    ein Mädchen ein Clusium.


    Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    da stand es in dem Scheunentor,
    mein Kind in Clusium.


    Die spanischen Mädchen sind honigsüß
    und die in Gallien wie Gold
    ihr sanften Vögel Thrakiens
    von Herzen war ich euch hold.
    Jedoch mein Kind in Clusium,
    das ich küsst und verließ in Clusium
    ich nie vergessen sollt.


    Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    doch immer steht nach dir mein Sinn,
    mein Kind in Clusium."


    Sim-Off:

    Da es die erste Strophe war, hab ich mir erlaubt, das ganze noch einmal zu singen ;) Die beiden anderen Bücher heißen übrigens 'Der silberne Zweig' und 'Die Fackelträger' ;)

  • Es brauchte kaum die Anfeuerung des Centurios, denn als die Stadtmauern von Mogontiacum in Sicht kamen, wurden auch die müdesten Soldaten wieder munter. "Ich wette, die Thermen werden heute gut besucht sein", raunte Valerian Drusus zwischen zwei Strophen zu. Er selbst würde sich ebenfalls dort einfinden, soviel war klar. Er sehnte sich nach Entspannung und Sauberkeit. Doch noch war es nicht soweit. Sie würden erst ihre Ausrüstung in Ordnung bringen müssen, wenn sie wieder da waren.

  • Auch von ganz hinten heraus erblickte Reatinus die prunkvollen Stadtmauern von Mogontiacum. Er hingegen sang diesmal nicht, sondern machte sich schon warme Gedanken, mit einem Besuch in den Thermen. Reatinus hatte das Gefühl, dass die Geschwindigkeit des Marsches ein wenig gestiegen ist, als die Stadtmauern sichtbar wurden. Zumindest waren sie jetzt motiviert.

  • Drusus nahm die Worte Valerians wohl war, wartete aber noch ein wenig mit der Antwort. Nach der nächsten Strophe meinte er dann mit gesenkter Stimme zu Valerian: "So wird das wohl nach jedem Marsch sein. Ich werde auf jeden Fall dort sein. Und du?"

  • Dieser Übungsmarsch fand langsam aber sicher sein Ende. Primus marschierte nach wie vor neben Sergius.
    ...und ? Was machen wir gleich noch? fragte er den Kameraden.
    Sergius hob die Schultern und entgegnete,
    Keine Ahnung, ich fürchte jedoch die Thermen werden heute überquellen.
    Primus nickte zustimmend und meinte,
    Ja, das glaube ich auch,...wer weiß, vielleicht sind wir froh, wenn wir endlich auf unsere Pritsche fallen können...
    Obwohl er selber nicht daran glaubte,...vielleicht ging er nachher noch zum Exerzierplatz,...so richtig müde und kaputt fühlte er sich jedenfalls nicht,...und ohne die Ausrüstung ließ es sich doch vortrefflich noch ein paar Runden laufen.

  • "Aber sowas von sicher gehe ich nachher in die Thermen!" Valerian lachte leise, vermutlich spukte der Gedanke daran, schon jedem hier im Kopf herum. Gerne hätte er noch mehr gesagt, aber er wollte das Glück nicht auf die Probe stellen. Sonst gab es wieder Ärger vom Centurio, der solche Schwätzereien auf dem Marsch ja ansscheinend gar nicht schätzte. Merkwürdig, daß sie dann singen durften. Sicher, es hob die Moral. Doch würden Gespräche nicht auch die Moral heben? Vielleicht war er einfach noch zu unerfahren, um das zu verstehen.

  • Drusus nickte nur, sie würden sowieso bald in Mogontiacum sein. Er wollte den Centurio ja nicht unnötig provozieren. Auch wenn er natürlich nicht ganz verstand wraum sie nicht reden durften, aber das war vermutlich auch so eine Sache von wegen Befehl ist Befehl und Widerspruch wird nicht geduldet. Aber so lief das scheinbar beim Militär. Der Vorgesetzter hat ihm Recht, selbst wenn er eigentlich nicht recht hat...

  • Auch der Centurio stimmte in die zweite Runde ein und so erreichten sie laut singend das Stadttor, an dem sie sofort eingelassen wurden.


    Im Inneren der Stadt herrschte fröhliches Treiben, denn viele hatten noch letzte Einkäufe gemacht, sodass die Straße zum Forum relativ gut bevölkert war.


    Plötzlich entdeckte Crispus eine winkende Frau und als er sie genauer betrachtete, erkannte er unter dem karo-gemusterten Tuch Heila, seine Freundin. Dennoch wollte er sich nichts anmerken lassen, sodass er vorerst stumm weiterging und erst, als er sie besser sehen konnte, unauffällig in ihre Richtung zwinkerte - zu viel vorgelebte Menschlichkeit würde nur seine Probati verderben!


    Schließlich kam der Eingang des Lagers in Sicht und die Männer waren zurück.

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