[Officium] Magister Scriniorum | Quintus Matinius Valens

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    "Velox Tensus bei den Thermen. Gut, den werde ich mir merken. Velozität brauche ich nicht. Ich werde ihm, denke ich, sagen, er soll meinen Bart so schneiden, dass ich wie ein Philosoph aussehe. Die haben nämlich immer genug Zeit, einmal scheinen sie es das zu haben.", meinte er mit einem Schmunzeln.
    ...


    Zumindest philosophieren sie darüber, was Beweis genug ist. Manius erwiderte das Lächeln.
    Er verstand nicht genug von dem was Valens ihm gesagt hatte, doch würde er sich Informationen am Markt hohlen. Das Handwerk der Glasherstellung scheint ihm doch zu interessieren, und Valens scheint große Begeisterung dafür zu besitzen. Aber er werde, bevor er einen Schritt setzen kann, der eine Investition ermöglicht noch viel arbeiten müssen. Er steht am Anfang seiner Karriere und kann sich keine Spielchen leisten. Er dachte über die verschiedenen Probleme nach, die auf ihn zukommen könnten wenn er einen solchen Schritt erwägen würde. Das Valens bereits mit einem Gewürzhandel Schiffbruch erlitten hatte erinnerte ihm unweigerlich an seinen Vater.


    Nun wenn du der Meinung bist, das könnte sich zu einem gewinnbringenden Geschäft entwickeln, was hält dich dann davon ab? Gibt es da noch andere Faktoren, die einer solchen Investition im Wege stehen? Gut, mit einem Geschäft Bankrott zu machen ist keine angenehme Sache. Ich weis wovon du sprichst. Meinem Vater ist es genauso ergangen. Doch wenn er ein gutes Geschäft gerochen hatte, dann versuchte er immer wieder Kapital daraus zuschlagen.
    Manius schaute auf seinen Becher hinunter. Glas scheint ja sehr vielseitig zu sein. Vielleicht könnte auch eine Statue eines bekannten Philosophen in der Bibliothek aufgestellt werden, aus Glas, von mir aus auch von Epikur.


    Als er noch in Gedanken versunken über seinen Scherz im Verborgenen schmunzelte ohne seine Miene zu verziehen bemerkte er durch einen Schatten, der auf seine Handfläche fiel, dass der Tag bereits weiter fortgeschritten war als ihm lieb war. Er schaute zum Fenster auf, wo ihm die tief stehende Sonne den Blick nach draußen raubte.
    Es währe vielleicht angebracht einen Boten nach Bilbilis zu schicken um mehr über Martial in Erfahrung zu bringen.

  • Sim-Off:

    Jou, jou, dig it, dig it. :D Netter Vergleich.


    Dass Valens die Gladiatorenschule in seinen Ausführungen - vorerst noch - nicht erwähnt hatte, lag nicht daran, dass er sie abgeschrieben hatte. Nein. Seine Motive lagen woanders. Er verabscheute Gladiatorenspiele zutiefst, vor allem, wenn die Gladiatoren nicht freiwillig gegeneinander antraten, sondern Sklaven waren, die man dazu gezwungen hatte.
    Er lachte kzurz auf, als er Evander reden hörte. "Gut, dass du es auch eine gute Idee findest. Und nein, jeder wird abstimmen können! Wir sind dort ja nicht im Senat in Rom. Wie es mit Sklaven ausschaut, weiß ich noch nicht... ich denke, dass sollte die Sache jedes einzelnen Sklavenbesitzers sein." Konnte ein Zuhörer wirklich aus dem Wort Sklavenbesitzer, so wie es Valens sprach, Verachtung heraushören? Oder sollte sich besagter Zuhörer einfach nur wieder einmal die Ohren putzen?
    Evander schien in Punkto Vorschlägen voerst noch nichts parat zu haben... aber für einen Neuling in der Verwaltung war das absolut in Ordnung, im Gegenteil, es hätte Valens überrascht, hätte Evander eine Idee aus dem Ärmel geschüttelt.
    "Dass du behilflich sein willst, freut mich. Ich hoffe, wir werden noch eine gute Zusammenarbeit haben können. Wenn du willst, kann ich dir jetzt schon sagen, was dich im Alltag erwartet. Oder sollen wir uns jene unangenehme Konversation für den Schluss aufsparen?"

  • Zitat

    Original von Manius Atius Severus


    "Diskutieren wir denn jetzt nicht auch darüber?", grinste Valens. "Vielleicht kennt Velox ja ein paar Antworten... und vielleicht, ja vielleicht, sind sogar ein paar richtige dabei."
    Stillschweigend hörte er sich Severus' Reflexionen über den Glashandel an. "Ja, gute Frage. Ich hatte bisher noch keine Zeit. Außerdem hemmte mich immer mein Rückschlag aus lang vergangenen Tagen. Doch irgendwann werde ich ein Glasgeschäft aufmachen... nur um dann zu entdecken, dass du bereits solch einen Laden betreibst und mir die Kundschaft vor den Augen wegschnappst.", lachte er. "Und ja, eine Glasstatue wäre schön... vielleicht eine von Zenon. Für melancholische Tage.", gab er lächelnd Kontra auf Severus' Ansage.
    Dann vernahm er den Vorschlag des Scriba. "Ein Bote nach Bilbilis? Hmm, ja, das wäre sicher eine gute Idee. Wenig ist momentan über seinen Zustand bekannt... doch allgemein heißt es ja doch, er lebt."

  • Manius schaute nochmals nach draußen. Mit der linken Hand rieb er sich die Nase zwischen seinen Augen. Der Tag war bereits anstrengend gewesen. Und das Gespräch mit Valens war für ihn aufregend und interessant. Als er die angelehnte Türe zum Officium aufstieß wusste er noch nicht welch interessanten Menschen er hier begegnen werde, und als er den Mann nun gesehen hatte, mit ihm einige Worte gewechselt hatte war es für ihn eine Bereicherung ihn kennen gelernt zu haben. Doch er werde langsam zu einem Schluss finden müssen, den Valens werde nicht ewig Zeit für ihn aufbringen können.


    Ich sehe schon, die Zeit ist eine Größe die dich doch mehr beschäftigt als ich angenommen habe. Aber du magst Recht haben, vielleicht hat der alte Barbier tatsächlich einige Weisheiten darüber auf Lager, die sogar stimmen. Bei Philosophen ist das doch immer eine Sache des Standpunktes. Und wenn ich Seneca zitieren darf, "Es ist nicht wenige Zeit, was wir haben, sondern es ist viel, was wir nicht nützen."
    Mit diesen Worten erhob sich Manius aus seinem Stuhl.
    Magister Scrinorium, Quintus Matinius Valens, es war mir eine Ehre dich kennen zu lernen. Wenn du für den Scriba, der ich nun einmal bin nichts weiters zu erledigen hast, so würde ich mich gerne zurückziehen. Der Tag ist bereits fortgeschritten und ich habe noch einiges am Markt zu erledigen. Die Casa steht bei mir leer und Sklaven die meine Einkäufe erledigen besitze ich keine. Außerdem gehe ich davon aus, dass du sicher noch einiges zu tun haben wirst, das keinen Aufschub duldet. Also, wenn du erlaubst? Manius war sich sicher, das Valens keine weiteren Aufgaben für ihn haben wird. Er nahm den Stilus und die Tabula vom Tisch, die er dort abgelegt hatte und klemmte sie unter seinen Arm.

  • Zitat

    Original von Manius Atius Severus
    .


    "Du musst wohl schon gehen.", erwiderte Valens, nicht ohne Bedauern in seiner Stimme. Er hätte gern noch mit dem Mann weiterdiskutiert, doch wie es aussah, wurde das wohl nichts. "Ich werde wohl nur bei Velox sehen können, ob er wirklich so philosophisch ist..."
    Er nickte kurz mit dem Kopf. "Die Ehre ist ganz meinerseits. Also, geh, wenn du hier fertig bist. Ich denke nicht, dass es hier noch etwas zu tun gibt. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag... und überarbeite dich nicht!", meinte er... ganz im Sinne der epikureischen Philosophie. ;)

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    ...


    Aufmerksam hörte Evander den Worten des Magisters zu. Die Geringschätzung, die er zum Ausdruck brachte, als das Wort "Sklavenbesitzer" erklang, entging ihm keineswegs, seine Augenbrauen wanderten - nur etwas - hoch und seine Neugier wurde geweckt. Was hatte es damit auf sich? Gehörte der Magister zu jenen Menschen, die der - völlig aberwitzigen - Idee von der Abschaffung der Sklaverei anhingen? So, wie er sich äußerte, drängte sich ein leiser Verdacht auf, aber Evander befand, dass er damit wohl zu weit ging, dem Mann derartiges zu unterstellen. Und das allein deswegen, weil er ein Wort mit einem gewissen Unterton ausgesprichen hatte. Nein, das wäre absurd, es zu behaupten. Und laut sowieso nicht, denn immerhin hing seine Zukunft in der Verwaltung unter anderem von der Beurteilung durch Valens ab, so dass er beschloss, dieses Thema zumindest vorerst nicht zur Sprache kommen zu lassen.


    Evander wusste bzw. verstand zwar nicht ganz, warum es unangenehm sein sollte, das Gespräch dahingehend zu lenken, über seine Tätigkeit zu sprechen.
    "Keineswegs, ich bin ganz Ohr"
    Immerhin war das hier sein Dienstantritt sozusagen, da fand er es unangebracht, dem Thema "Arbeit" gleich am ersten Tag auszuweichen.

  • Gut, dann werden wir uns vielleicht mal bei Velox über den Weg laufen. Manius wandte sich zum Gehen ohne nicht noch zuvor einen Gruß an den Magister zu richten.
    Vale Matinius Valens
    Er drehte sich nochmals zu ihm um, wartete bis dieser seinen Gruß erwiderte und ging darauf gemächlich zur Tür. Diese lag bereits in einem Schatten. Er öffnete die Tür und ging nach draußen auf den Flur.


    Als er die Tür hinter sich schloss war im klar geworden, dass er einen Mann getroffen hatte mit dem er noch einiges werde philosophieren können. Ein schmunzeln huschte über sein Gesicht als er sich vorstellte wie Valens dem alten Barbier versucht die epikureischen Lehren beizubringen. Der Barbier aber ihm andauernd zu unterbrechen sucht um seinen Binsenweisheiten und Sprüche los zu werden, die er irgendwo aufgeschnappt und den eigentlichen Sinn nicht richtig erfasst hatte. Auch er war darauf anfangs reingefallen. Doch mittlerweile kannte er ihn, wusste wann er welche Bemerkung loszuwerden pflegte und welche Themen besser ausgespart blieben um dem Alten nicht die Möglichkeit zu einem endlosen Monolog zu geben. Am Besten war es wenn man den Alten über irgendein Gerücht, dass auf dem Markt aufgeschnappt oder eben erst erfunden wurde köderte. Dann konnte er richtig unterhaltsam sein. Die Geschichten über die Nachbarschaft, pointiert vorgetragen waren seine Spezialität. Viele seiner Kunden schienen nur deshalb zu ihm zu kommen.


    Manius lächelte, schüttelte den Kopf und ging den Kolonnadengang entlang. Auf seiner Rechten tat sich der gesamte Platz des Forums auf, während er auf seiner Linken an mehreren Türen vorbeiging.

  • Zitat

    Original von Caius Redivivus Evander
    .


    Der Mann schien tatsächlich zu spüren, dass Valens diesen Unterton in jenem ihm verhassten Wort nicht vermeiden konnte. Doch er schien es nicht für wichtig genug zu befinden und ausserdem entweder zu vorsichtig oder zu klug zu sein, um es aufs Tapet zu bringen.
    Doch Valens hielt es für geboten, eher schnell wie langsam zur Arbeit überzugehen. "Du willst es also wissen. Gut. Deine Aufgaben werden zweierlei sein. Erstens - wir müssen den Dichtwettbewerb organisieren. Zweitens - die Stadt könnte eine Sanierung vertragen. ich spreche von den Verwaltungsgebäuden, dem Circus, dem Theater... und dem Hafen. Ich habe ein schlechtes Gefühl wegen des Hafens. Da passiert am Ende noch etwas."


    Sim-Off:

    Das Gespräch spielt ja vor dem Unglück am Hafen... ;)


    "Du wirst mit mir sowie mit Severus, einem weiteren Angestellten hier in der Verwaltung arbeiten. Wir müssen das Aufgabengebiet unter uns aufteilen... es wäre gut, wenn wir drei einmal zusammenkämen."

  • Es war früh am Morgen, kaum hatten die ersten Sonnenstrahlen die Dämmerung eingeleitet, da begab sich Redivivus Evander, der junge Magistrat dieser prächtigen Stadt, Tarraco, aus seinem, in letzter Zeit leider etwas verwaist wirkenden haus. Sklaven waren zwar im Haushalt und hin und wieder auch Besuch, aber irgendwie waren die Tage, wo ständig was los war, so wie früher, noch zu Lebzeiten seines Vaters, längst vorbei. Evander schritt durch die Strassen, gemächlich, er hatte Zeit. Hin und wieder wurde er von Bürgern angesprochen, die ihn an seiner Amtstracht, einer weißen Toga mit einem leichten beigen Akzent über einer leicht bläulich - und daher wohl etwas unpassenden - Tunika, erkannten. Allerlei Anliegen waren es. Irgendwas war stets los, entweder gab es Ärger auf dem Markt, weil jemand horrende Preise verlangte oder schlechte Waren anbot, andere beschwerten sich über angeblich durch Händler verstopfte oder dreckige Strassen, wieder andere hatten Probleme mit dem Wasser, sei es aus dem Brunnen, sei es aus der Leitung. Routine also. Evander hatte sich Zeit genommen, jedem Bürger zu versichern, dass er sich seines Problems annehmen würde. Und das musste er auch, denn es oblag ihm - neben den wenigen anderen Magistraten dieser Stadt - dafür zu sorgen, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigt und die Gesetze durchgesetzt wurden. So geschah es, dass er erst geschlagene neunzig Minuten später vor dem Officium des Magister Scriniorum erschien, jenem Mann, unter dem er damals als Scriba Regionalis gearbeitet hatte. Eine knappe Zeitspanne war es, aber dennoch eine, an die er sich gerne erinnerte.


    Er klopfte an.

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