• Ich danke der Sklavin, die mich hierher geführt hat und die daraufhin den Raum verläßt.
    Ich gehe zu einem Bett, daß noch unbenutzt aussieht und setze mich erst einmal und schaue mich um.
    Der Raum ist notdürftigt ausgestattet, aber dennoch einigermaßen sauber. Es ist kalt.
    Meine Habseligkeiten verstaue ich in einer Kiste. Dann mache ich mich etwas frisch und warte, bis man mich ruft.

  • Eigentlich schon sehr erbärmlich war dieser Raum... Aber was soll's. Was besseres hat sie wohl nicht verdient.
    Die andere Sklavin, die sie schon in Roma kennenlernen durfte, war hier. Doch bisher hat sie mit dieser nicht geredet. Warum auch? Seit wann interessiert sich Nerva für solche Personen? Eigentlich noch nie.
    Noch nie mochte sie es, wenn sich besonders eine Person immer in den Mittelpunkt drängelt. Aber naja.


    Nerva begab sich zu einem weiteren unberührten Bett, worauf sie ihre Sachen ersteinmal nur hinschmiss. Ein leises Seuftzen entwich ihr, ehe sie sich daran machte die Sachen in eine Truhe einzusortieren und sich danach kurz - notdürftig - zu waschen. Danach begab sie sich wieder zu ihrem Bett, auf welches sie sich setzte, bis irgendwas passierte.

  • Ich sehe zu der anderen Sklavin hinüber, die mit mir aus Rom gekommen ist. Es hat den Anschein, als sei sie mit der Situation auch nicht so glücklich. Es wird mir gerade bewußt, daß ich gar nicht weiß, wie sie heißt. Ich habe noch kein einziges Wort seit Rom mit ihr gewechselt. Sie tut mir etwas leid, so wie sie da sitzt.
    "Hey, komm schon, das wird schon nicht so schlimm werden!"
    sage ich ihr tröstend. Ich weiß nicht, ob meine Worte bei ihr ankommen. Selbst ich bin nicht recht davon überzeugt, daß es nicht so schlimm wird. Ich mag dieses Land nicht. Es ist so kalt und so naß und so dunkel.
    Ich stehe auf, gehe zu ihr und möchte mich vorstellen.
    "Mein Name ist übrigens Salome. Wie heißt du?"

  • Was soll das denn jetzt werden? Will sie sich schon wieder in den Vordergrund stellen? Naja was soll's. Sie muss immerhin vorerst mit ihr auskommen...
    Ich bin Nerva. antwortet sie der anderen Sklaven dann noch.
    Auch Nerva hasste dieses Land. Sie war schon einmal hier... Barbaren hatten hier zu genüge ihre Stämme und wussten diese auch zu verteidigen. Sie hatten 40 Weiber und noch viel mehr Kinder, nur damit ihre Namen weitergetragen werden und überlebten. Schande über dieses Folk!
    Ein gespieltes Seuftzen entwich Nerva kurz. Ich will wieder zurück. Zurück nach Rom. Wir gehören hier nicht her. meint sie kurz darauf. Sie hatte auch allen guten Grund dazu. Immerhin musste sie jemanden suchen. Einen bestimmten Mann. Und diese Sykomoren gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Kopfe. Er war ein Aurelier... und sie würde ihn sicherlich wiederkennen, wenn sie ihn doch nur ein weiteres Mal treffen dürfte...

  • Wenigstens spricht sie mit mir! Die anderen Sklaven in Rom waren mir gegenüber etwas abweisend. Warum nur? Weil ich das bin was ich bin? Was kann ich dazu? Man hat mich dazu gemacht!
    Ich versuche ein Gespräch mit ihr anufangen.
    "Ich wünschte auch, wir wären in Rom geblieben. Oh, ich vermisse so sehr meinen alten Herrn! Wie konnte das alles nur passieren?"
    Ich senke den Blick, damit sie meine Verzweiflung nicht sieht.
    "Nerva, woher kommst du?"
    frage ich, um mich und auch sie abzulenken.

  • Grade als Nerva antworten wollte, kam die andere Sklavin herein...
    Der Herr wünscht die beiden zu sprechen? Na das kann ja heiter werden.
    Kurz verdreht Nerva die Augen und folgt jener Sklavin, die bereits wieder das Zimmer verlassen hat, ins Tablinum.

  • Schade, gerade als Nerva antworten will, öffnet sich die Tür und die Sklavin kommt wieder. Sie soll uns zum Herrn bringen.
    Wortlos begleiten wir sie.

  • Nach dem Gespräch mit dem Herrn, finden wir uns wieder in der Sklavenunterkunft ein. Kaum ist die Tür hinter uns geschlossen, greife ich mir Nerva am linken Arm recht unsanft und bringe sie zum stehen. Ich will sie zur Rede stellen, wegen ihrem ungehörigen Verhalten, das sie soeben bei der Besprechung an den Tag gelegt hat.
    "Was fällt dir eigentlich ein, den Entscheidungen des Herrn zu widersprechen? Und was sollte das eigentlich werden mit `warum kann Salome nicht in die Küche´? Spinnst du?! Ich habe noch NIEMALS in der Küche gearbeitet! Eine Sklavin, wie ich es bin, arbeitet nicht in der Küche! Hast du mich verstanden!!!"
    Ich lasse sie los und wende mich von ihr ab. Ich bin stinksauer und äußere dies durch recht derbe Flüche in meiner Muttersprache.

  • Mit einem Grinsen auf den Lippen hörte Nerva gespannt den Worten von Salome zu. Eigentlich interessierte sie soetwas nicht... aber dennoch antwortet sie folgenes darauf:


    Pass mal auf, meine Liebe. Ich habe mich noch nicht mit dem Sklavinnendasein abgefunden und ich finde, dass ein Sklave alles können muss, wenn er aber einiges nicht kann, dann sollte er es lernen. Ich bin lediglich hier, weil ich gefangen genommen wurde, als ich mich über eine Grenze schlich. Zuvor war ich eine normale Bürgerin Sparta's. Und die Spartaner sind nun mal dafür bekannt, dass sie sich nicht alles gefallen lassen. Es ist ein Kriegsfolk und aufsässig gegenüber allen, die etwas an ihnen auszusetzen haben. Ich lasse sowas mit mir nicht machen und ich sage es auch, wenn mir etwas nicht gefällt. Und wenn dir sowas nicht passt, dann sei leis' und spuck hier nicht so große Töne. Verstanden?!


    Ohne Unterbrechung hatte Nerva nun gesprochen. Als sie damit dann aber fertig war, war sie nicht länger bereit, dieser komischen Salome zuzuhören.
    Lediglich sagte sie noch:
    Egoistische Missgestalt...
    Danach ging sie zu ihrem gewöhnungsbedürftigen Bett, schlägt die Decke um und legt sich dort hinein. Kurz darauf dreht sie sich zur Wand, deckt sich zu und schließt die Augen, da sie jetzt etwas entspannen möchte und ihre Ruhe haben will...

  • Ich schüttle nur mit dem Kopf. Das Verhalten dieser Sklavin macht mich rasend.
    Ich trete zu ihrem Bett und mit einem Ruck drehe ich sie zu mir herum, damit ich auch ihre volle Aufmerksamkeit habe.
    "Hör zu, Miststück! Es ist mit völlig gleich, woher du kommst und warum du hier bist! Außerdem, wer hat gesagt, ich könne etwas nicht? Es ist nur unter meiner Würde, in der Küche zu arbeiten! Verstehst du? Und glaube mir, du soltest vorsichtig sein! Mich als Feindin zu haben, bedeutet keinen schönen Tag mehr zu erleben! Ist das jetzt klar verständlich?"ch wende mich von ihr ab, ohne eine Antwort abzuwarten und verlasse den Raum.

  • Nachdem diese blöde Kuh endlich fertig mit ihrem Geschwafel war, konnte Nerva sich vor lachen nicht mehr halten.
    Welch niedliche Drohung!
    Erst nach einigen Momenten war Nerva dann fertig mit lachen, dann sprang sie aus ihrem Bett, hilt Salome am Arm fest, noch bevor sie das Zimmer verließ und richtet wieder das Wort an diese... *piep*
    Pass auf, du billiges Ding. Du willst ja nur einen guten Eindruck auf deinen ach so tollen neuen dominus machen. Ich aber nicht! Und mir geht es auch wirklich am Allerwertesten vorbei, ob es unter deiner Würde ist, in der Küche zu arbeiten oder in Rom machts PENG!
    Nach einer kurzen Pause fuhr Nerva dann fort:
    Es wird Zeit, dass dir mal jemand einbläut, wie das richtige Leben ist. Lerne erst einmal wie es da draußen ist, ohne jemandem zu dienen. Dieses Leben ist viel härter als das Sklavenleben. Also tu dies zuerst, bevor du über mich urteilst. Du würdest genauso handeln an meiner Stelle. Ich will nämlich nur noch von hier weg. Ich habe Mann und Kinder in Sparta.
    Nach diesen Worten ließ Nerva Salome los. In ihren Augen war Trauer und Enttäuschung zu sehen. Somit wandte Nerva sich nun ab und begibt sich wieder zu ihrem Bett, worauf sie sich auch setzt.

  • Nachdem mich diese Schnepfe gehindert hat, den Raum zu verlassen und mir noch jede Menge Geschwafel in den Gehörgang gedrückt hat, beschließe ich , doch noch ein Weilchen hier zu bleiben.
    Ich trete an sie heran.
    "Du denkst wohl, du hast das Unglück gepachtet, was?! Ach Herrje, die arme Nerva! Gleich kommen mir die Tränen! Du glaubst wohl, nur weil du einmal frei warst, glaubst du, mich belehren zu können?
    Du kennst mich doch gar nicht! Du hast doch gar keine Ahnung, ob ich das wahre Leben kenne, oder nicht! Weißt du was es heißt, ohne Eltern aufzuwachsen und dafür dankbar sein zu müssen, daß du in einem Haus leben darfst, in dem du nur als Sklavin geduldet bist? Weißt du auch wie es ist, wenn du statt mit Puppen zu spielen, plötzlich im Schlafzimmer deines Herrn landest und er sich an dir immer und immer wieder vergeht? Glaube mir, ich bin nicht besonders scharf drauf, mich bei meinem neuen Herrn einzuschmeicheln! Ich kenne das erbärmliche Leben eines Sklaven. Und du solltest dich nicht länger der Illusion hingeben, deine Familie jemals wieder zu sehen.

    Ich sehe zwar die Trauer in ihren Augen, doch das läßt mich völlig kalt!

  • Es war jetzt endlich an der Zeit von hier zu verschwinden. Dieser Gedanke hatte sich schon seit Wochen, in denen sie diesem Idioten von einem Mann diente, in ihrem Kopf. Sie wollte betteln, dass er sie frei gibt, aber das war eindeutig unter ihrem Niveau. Sie hat ihren Stolz und bewahrt diesen auch.
    Dieses Miststück war auch grade nicht da. Sie war in letzter Zeit sowieso ziemlich Abwesend, körperlich wie geistig.
    Ein Schulterzucken war von Nerva zu erkennen. Das soll sie ja nicht länger kümmern.
    Die Truhe in der all ihr Hab und Gut verstaut war, wurde so schnell wie möglich leergeräumt.
    Hoffentlich kommt dieses Drecksweib nicht... entweicht es Nerva leis', während sie einfach alles in ihren Reisebeutel stopft, was da nur reingeht...

  • Ich öffne die Tür zur Sklavenunterkunft. Sie ist bereits da. Seit unserem letzten Streit haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Ihr Glück, daß ich nicht gehört habe, was sie gerade gesagt hat!
    Ohne sie eines Blickes zu würdigen, gehe ich zu meinem Bett. Ich beginne mich zu entkleiden. Auch heute habe ich wieder die wärmende Tunika getragen, die mir Lucius geschenkt hat.
    Es ist schon spät und die Nacht ist kurz.
    Was macht sie denn da? Packt sie etwa? Hat der Herr sie etwa wieder verkauft? Das wäre wirklich gut, dann hätte ich dieses Zimmer für mich alleine. Dann müßte ich nicht jedesmal hier herausschleichen, wenn Lucius kommt.
    "Du gehst?" fage ich dann doch kurz und kühl.

  • Lucius, der so tat als würde er schlicht alle Türen auf seinem seiner Rundgänge kontrollieren, öffnete die Tür einen Spalt und spähte ins Innere der Kammer. Es war mitten in der Nacht und Salome würde sicherlich auf ihrem Lager liegen und schlafen. "Hallo?" rief er ganz leise in den Raum. Schließlich wollte er ja sonst niemanden wecken...

  • In dieser Nacht habe ich nur einen leichten Schlaf. Immer noch ist zuviel Unruhe in mir.
    Als ich ein Hallo höre, schlage ich die Augen auf und wende mich zur Tür. ich glaube erst nicht, was ich dort sehe! Ist es ein Traum? Es muß ein Traum sein, denn es kann nicht sein, daß er hier herein kommt.
    Ich setzte mich auf und flüstere fragend "Lucius?"

  • Schnell schob er sich in den Raum und schlos die Tür hinter sich. "Ja, ich bin es..." flüsterte er und versuchte, in der völligen Dunkelheit etwas zu erkennen. "Bist du allein?" fragte er dann, obwohl er die Antwort natürlich schon kannte.

  • Leise stehe ich auf und komme ihm entgegen. Mein Herz rast vor Glück!
    Woher weiß er nur, daß Nerva nicht da ist? Ich habe keine Ahnung, wo sie steckt! Doch das ist jetzt auch nicht wirklich wichtig! Hauptsache, er ist da!
    "Ja ich bin allein!" anworte ich und strecke ihm meine Arme entgegen. "Nerva ist heute Nacht nicht hier!"
    Endlich kann ich ihn in die Arme schließen und ihn küssen. So lange ist es her, seit unserem letzten Treffen.

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