Ein kleiner Spaziergang durch den Hafen

  • Es war nicht weit von der Taberna Stella Mare zum Hafen, eigentlich musste man nur zwei Schritte tun und man würde ins Wasser fallen. Da wir allerdings die Taberna durch den Seiteneingang verlassen hatten, waren es ein paar wenige Schritte mehr.


    Doch dann waren wir auch schon mitten drin, fast jeder Liegeplatz war belegt und überall wurden Schiffe be- und entladen. Hier im Hafen war immer leben und umwerfend vielfältige Geräuschkullise, in die sich die Rufe der Aufseher mit dem Ächzen der Träger, dem Aufschlagen von Kisten und Amphoren und dem Kreischen der Möven mischte.


    "Ich komme gern hier heunter in den Hafen," meinte ich zu Laevina an meiner Seite, "auch wenn es schwer ist glauben, ich kann hier sehr gut nachdenken. Ich glaubem, ich denke hier jeden Stein der Kai und Hafenanlagen."


    Aus dem Gespräch einiger eingesessenen Händler, die ich natürlich kannte, drangen ein paar Fetzen zu mir :
    "8000" "Unglaublich..." "ausbluten..."
    Wäre ich allein, hätte ich mich vielleicht zu den Händelern gesellt und mit ihnen ein paar Worte gewechselt. Aber meine Aufmerksamkeit galt allein meiner Begleiterin.

  • Laevina mußte erstmal an diesen Lärm und fremde Geräusche gewöhnen. Sie war so konzentriert, Lucius zu folgen, gleichzeitig links und rechts zu schauen, zu bestauen, nach unten zu ihren kleinen Füssen zu blicken, damit sie nicht in etwas fremdartig weiches und duftendes tritt..., dass sie nicht bemerkte, wie ihr freiwilliger Fremdenführer stehen blieb. Sie spürte es erst dann, als ihre linke Körperhälfte seinen rechten Arm mitnahm und dadurch Laevinas Bewegung gestoppt wurde. Sie hüstelte und machte einen Schritt zurück. Verzeih, ich war unaufmerksam. Mehr dazu konnte und wollte sie nicht sagen. Ich war zwar bei meiner Reise nach Rom im Hafen, doch die Eile hat mir nicht erlaubt, den Hafen genauer zu betrachten. aber in diesen tausenden Lärmquellen und Stimmen zu denken? Laevinas Blick verriet ihr Mißtrauen der Äußerung von Crassus gegenüber. Schau, da! Laevinas Hand zeigte auf einen Riesen, der einen Sack zum Schiff brachte. Mit großen Augen verfolgte sie seine Figur. Wie schwer könnte der Sack auf seinen Schultern sein? ich werde wahrscheinlich nicht einmal 1/100 davon tragen können! Allein diese Vorstellung, dass das zarte Wesen neben ihm unter dem Sackihren Rücken beugt, schien zu erheitern. Laevina legt die Hand zu den Augen. Ein Schiff! Sie sprang leicht hoch und klatschte. Crassus, da ist ein Schiff! Sie sagte seinen Namen, als ob sie ihn ihr ganzes Leben lang kannte.


    Unbekannteren Winden entfaltete Segel der Schiffer;
    Und da sie lang' untätig auf luftigen Bergen gestanden,
    Wagten die Kiele den Sprung durch nie erkundete Wasser.


    Das rutschte aus Laevina heraus. Ihr Lächeln war anders als in der Taverne. Zuversichtlich, offen, herausfordernd auf seine eigene Art. Als ob ihr Blick dem Mann neben ihr sagen wollte "Na? Nicht erwartet?"

  • Es erstaunte mich, wie Fremd ihr das Leben hier im Hafen von Carthago Nova war, ein Trubel und ein Geschäft, das die Stadt, meine Heimatstadt, am Leben erhielt. Und immer wenn ich in der Stadt war, zog es mich auch hierher.


    Und ihr kleines Gedicht zauberte ein freudiges Lächeln auf mein Gesicht.


    "Schöne Zeilen," meinte ich mit, musste in diesem Moment einem Hafenarbeiter ausweichen, der zwei schwere Amphoren trug und einen schwankenden Gang hatte. "Pass doch auf, die schnösel," polterte der Mann, den ich aber keinerlei weitere beachtung schenkte.


    Ich lenkte lieber unsere Schritte an einen ruhigeren Quai, an dem ein Schiff lag, das schon beladen war und wohl in den nächsten Stunden auslaufen würde.


    "Wie wäre es," fragte ich spontan," wenn wir die Reise nach Tarraco in einem Schiff machen ?"

  • es wäre...es wäre wunderbar! Diese Idee kam ihr eigentlich nicht in den Kopf... aber eigentlich warum denn nicht? Laevina liebte das Meer. Allein die Vorstellung dieses Vergleiches einige Stunden im Wagen zu zittern oder sich auf den Wellen wiegen zu lassen, sprach eideutig für das Meer. Laeivna war ihrem Begleiter dankbar, dass er sie aus diesem Lärm in die Ruhe zog. Sie entspannte sich sichtlich, ihre Bewegungen wurden freier, sie schaute ins Meer und ein seltsames süßes Lächeln zauberte auf ihem Gesicht den ausdruck von Hoffnung und Freude.

  • Und so passierte es auch, bald darauf bestiegen wir eines jener Schiffe, die regelmässig an der Küste Hispanias entlang fuhren.


    Den Kapitän kannte ich noch aus jenen Tagen, in denen ich als kleiner Scriba durch den Hafen gewandert war. Daher war es einfach und unkompliziert kurzfristig eine Passage nach Tarraco zu bekommen und der Kapitän war zuverlässig.


    Ich blickte vom Heck des Schiffes zurück auf die Stadt, die mir so viel bedeutete, in der ich so lange Jahre gelebt hatte und in die ich immer wieder gerne gereist war.


    [Sim-off]
    So,... das wars wohl für Carthago Nova, ein Abschied der mir nicht leicht fällt. :(


    Ich habe immer gerne in dieser Stadt gespielt, vieles schöne hier erlebt und mich eigentlich immer hier wohler gefühlt, als in anderen Städten. Wenn es für mich und meine IDs eine Heimatstadt im IR gibt, dann ist das CN.


    Also dann, Carthago Nova,.. machs gut und bis bald. =)
    [/simoff]

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