[Officium] Procurator Aquarum | Gaius Didius Sevycius

  • Der Regen hatte bereits aufgehört und die Sonne versprühte wieder ihre gewohnte Wärme. Einzelne Pfützen verrieten noch den Regen der vor einigen Stunden über Tarraco niedergegangen war. Um diese Jahreszeit kann ein Regen zwar nicht mehr so heftig ausfallen, doch hält er deutlich länger an. Manius war froh nicht über die nassen, glitschigen Wege gehen zu müssen um das Officium des Procurator Aquarum zu erreichen. Das Aedificium in dem die Beamten der Regio Tarraconensis untergebracht waren war in weiser Voraussicht des Architekten mit einem überdachten Verbindungsgang direkt zur Arx der Provinzverwaltung verbunden.
    Manius ging die langen Flure entlang und blieb vor einer Tür stehen, an der ein Schild mit dem Titel des dahinter residierenden Beamten angebracht war.


    *Poch, Poch*

  • Etwas hatte mir ja davor gegraut, dieses neue Officium zu beziehen und dann noch ein Officium, das lange von einem Mann belegt worden war, der sieine Zeit hauptsächlixh in den Lupanaren der Stadt verbracht hatte.


    Und so hatte ich ein Officium vorgefunden, das von einer Staubschicht belegt war. Welch ein Graus,.... bis ich den Stapel von offenen Wasserrechnungen fand.


    Als es klopfte, sah ich auf und rief : "Herein "

  • Zitat

    Original von Lucius Didius Crassus
    Etwas hatte mir ja davor gegraut, dieses neue Officium zu beziehen und dann noch ein Officium, das lange von einem Mann belegt worden war, der sieine Zeit hauptsächlixh in den Lupanaren der Stadt verbracht hatte.


    Und so hatte ich ein Officium vorgefunden, das von einer Staubschicht belegt war. Welch ein Graus,.... bis ich den Stapel von offenen Wasserrechnungen fand.


    Als es klopfte, sah ich auf und rief : "Herein "


    Manius kam der Aufforderung umgehend nach und öffnete die Tür, die ein unangenehmes Ächzen von sich gab. Ungeachtet dessen ging er hinein, schloss die Tür und ging auf den Procurator zu. Dieser hatte sich offenbar gerade über einige Dokumente oder Rechnungen hergemacht.


    Salve, Procurator Lucius Didius Crassus. Ich bin der neue Scriba Provincialis, Manius Atius Severus. Der Proconsul schickt mich.
    Manius wollte nicht sofort mit der Sache herausrücken weshalb er gekommen war. Er wollte vielmehr die Reaktion des Procurator abwarten.

  • Anscheinend hatte in ganz Hispania seit Jahren kein Privathaushalt sein Wassergeld gezahlt, bzw. überhaupt eine Rechnung bekommen. Jedenfalls schloss ich das aus der Staubschicht, die auf dem Stapel Rechnungen gelegen hatte. Aber gut, das würde sich ändern...


    Ich legte die Rechnung, die ich gerade in der Hand hielt erst mal weg und widmete mich dem jungen Scriba des Proconsuls. Ich mochte den Flavier verachten, das war aber kein Grund, seinem scriba gegenüber unfreundlich zu sein.

    "Salve, Atius Severus. Setz dich doch,"
    begrüsste ich ihn mit einem Lächeln und deutete auf den Stuhl vor mir. "Etwas zu trinken ?"

  • Eigentlich hatte er nicht vor länger als nötig im Officium des Procurators zu bleiben. Zum einen hatte wie Manius unschwer erkennen konnte der Procurator sicher noch einiges hier zu tun. Die Staubschicht auf den Dokumenten die allenthalben verstreut herumlagen werde sich nicht durch Müßiggang entfernen lassen. Die leicht stickige Luft hier im Raum war auch nicht gerade einladend. Andererseits hatte auch er noch einiges zu erledigen. Einen Zugang zum Archiv zu erhalten war nicht leicht, und er wollte die Chance heute nicht verstreichen lassen. Zudem brauchte er die Daten aus dem Archiv für den Bericht an den Proconsul. Doch ganz zurückweisen mochte Manius das Angebot auch nicht.


    Ich Danke dir Procurator. Ich will jedoch nicht zuviel deiner kostbaren Zeit stehlen. Aber gegen einen kleinen Schluck Wasser habe ich nichts einzuwenden. Manius sah sich kurz um, entschloss sich jedoch sich nicht nieder zu lassen.
    Wie gesagt, unser Proconsul hat mich zu dir geschickt. Er wünscht einen montalichen Bericht von dir und deiner Arbeit als Procurator Aquarum. Nach seinen Worten wünscht er ein ausführliches detailliertes Dokument zur Wasserversorgung und der Wasserqualität hier in der Regio.

  • Zitat

    Original von Gaius Didius Sevycius
    Ich mache die Tür auf und sehe meinen Sohn.


    "Salve Lucius", und umarmte ihn sofort. "Es ist lange her dass wir und sahen. Wie geht es dir????"


    Es war schön, meinen Vater nach so langer Zeit wiederzusehen, daher erwiderte ich seine Umarmung und führte ihn dann in mein Officium.


    "Sevy, es tut gut dich zu sehen. Setz dich doch."


    Ich deutete auf einen Stuhl.

    "Die Zeit hat mir etwas über Calpurnia hinweg geholfen. Und ich konnte den Propraetor dazu bringen, mir ein angemessenes Amt zu geben. Ich kann also nicht klagen."

  • "Nun ja mein Sohn, das erfreut mich sehr für dich."


    Ich setze mich .....


    "Dann hast du es endlich wieder geschafft dich wiederzufinden."


    Ich räusperte mich


    "Ich bin auch erfreut zu sehen dass du Procurator Aquarum bist. Das ist auch einer der Gründe warum ich hier bin.


    Als Erste natürlich um dich wieder zu sehen aber als Zweites um dir zu sagen dass ich ein neuer Aquarius bin. Also wie es aussieht, bist du mein Vorgesetzter."


    Es war mir doch ein bisschen unangenehm doch ich lies nichts anmerken.

  • Ich gab einem Sklaven ein Zeichen, auf das dieser kurz versschwand und mit je einer Karrafe Wasser und Wein, sowie einigen Glässern zurück kam. Mir schenkte er ein Glas Wein ein, während der junge Scriba wunsch gemäss nur Wasser bekam.

    "Einen Bericht will der Flavier also bekommen ?"
    meinte ich nüchtern. "Wenn er es denn will, soll er ihn bekommen."


    Vielleicht sollte ich einen Dichter beauftragen, die Berichte in Versform zu verfassen, das würde dem Flavier sicher gefallen. Aber auch wenn es reizbar wäre, sich das Gesicht des Flaviers vorzustellen, wie er sich durch unzählige Seiten schlechter Dichtkunst durch quälte, in denen sich die Informationen über die Wasserversorgung versteckte.


    Ich blickte mich in meinem Officium um, in das Ordnung hineinzubringen ich mithilfe zahlreicher Sklaven dabei war. Der Vorteil meiner Position war es, das die wirklich schwere Arbeit von anderen übernommen wurde.


    "Seit bin bis du in Hispania, Atius Severus ?" fragte ich den jungen Atius, aus seiner Bitte nur nach Wasser schloss ich, das er noch nicht besonders lange in Hispania war.

  • Manius griff nach dem Becher der ihm ein Sklave aus dem Putztrupp des Procurators eingeschenkt hatte. Das Wasser war klar und von erlesener Frische :D wie er sie bei einem verantwortlichen Procurator für die Wasserversorgung der ganzen Regio nicht anders erwartet hätte. Den beinahe abwertenden Blick des Didiers als dieser den Namen seines Patrons aussprach übersah er geflissentlich.


    Seit mir die Götter zwei Augen zum Sehen und einen Mund zum sprechen gegeben haben. Aber das stimmt schon, von mir und meinem Vater wird nicht viel gehört worden sein, war er doch nur ein Bürger diese Stadt ohne zu den Honoratioren gehört zu haben. Als er das Glas nahm und zu einen Schluck ansetzte dämmerte es ihm aber allmählich worauf Crassus angespielt hatte.
    Wein trinke ich recht sparsam. Außerdem wartet noch Arbeit auf mich. Und da ich nun bei dir, dem Procurator Aquarum bin habe ich mir gedacht, zur Abwechslung einen Becher mit frischem Wasser zu trinken. er führte das Glas nochmals an den Mund und trank.


    Wie ich sehe bist du gerade dabei dein Officium einzurichten. Er sah zu den Sklaven hinüber, die sich gerade über einen Tisch mit allerlei Schreibkram hermachten und versuchten die Dokumente die sie dort vorgefunden hatten zu sortieren und in Regalen verschwinden zu lassen. Wenn ich deine Zeit zu sehr in Anspruch nehme möchte ich dich nicht mit meinen Reden quälen. Manius nahm noch einen kräftigen schluck und leerte das Glas. Er stellte es auf den Tisch, sah Didius Crassus an und erwartete eine Reaktion von ihm.


  • Nach einer Weile, als wir uns unterhielten, sehe ich wie die Sonne sich zum Abend neigte.


    "So, mein Sohn, ich muss wieder so langsam gehen. Ich wurde vom Proconsul dem Hafenviertel eingeteilt. Ich werde dann morgen dahin gehen und eine kleine Inspektion machen. Es scheint dass dieses Viertel besonders schäbig ist. Da wird es genügend zu tun sen."

  • Ich schmunzelte leicht, in keiner Weise abwehrtend, sondern vielmehr aufmunternd und freudlich gesonnen. "Nun, es braucht keinen grossen und berühmten Vater, um es im Imperium zu etwas zu bringen. Mit guter Arbeit und etwas Geschick wirst du dir sicher einen guten Namen machen."


    Einer der Sklaven stellte mir einen Stapel mit Wachstafeln auf den Tisch, alles unbezahlte Wasserrechnungen. Es wurde Zeit, das sich hier etwas tat,... vielleicht sollte ich einfach erst mal alle Privatanschlüsse sperren lassen.

    "Nun, Atius Severus, ich wünsche dir das Beste auf deinem Weg."

  • Manius konnte kaum am Stapel der von einem Sklaven auf den Tisch gestellt wurde vorbei zu Didius Crassus schauen. Die Arbeit für den Didier wird also reichhaltig sein, die Nächte kurz, die Tage lang. Wenn dies zudem noch beschwerden der Bürger über die zum Teil bemängelte Wasserversorgung waren wird er auch die Stadt abklappern müssen, und seine Worte werden trickreich sein müssen um die Vorwürfe zu entkräften. Doch wie Manius die Verwaltung des Imperiums kannte wird es für solche Arbeiten genügend Personal geben damit ein Procurator solche Arbeiten delegieren kann und genügend Winkeladvokaten die sich dann mit Hingabe mit den Bürgern zu horrenden Summen um solche Kleinigkeiten streiten können.


    Und ich werden den Göttern opfern, damit sie dir genügend Zeit geben mögen die Arbeit die sich hier offenbar angestaut hat zu erledigen. Manius schmunzelte und trank den Becher in einem Zug leer. Er stellte ihn auf eine kleine unscheinbare Ecke, zwischen einer Wachstafel und einem Tintenfässchen, die einzige die noch frei geblieben war ab.


    Vale, Lucius Didius Crassus. Ich hoffe wir werden uns zu einem Zeitpunkt wieder sehen, wo du mehr Zeit haben wirst, und ich die Muse besitze ein Glas Wein zu trinken. Mit einer freundlichen Geste verabschiedete sich Manius und verließ das Officium.


  • "Welche wäre das denn, wenn ich so frei fragen darf?" fragte ich neugierig

  • Ich deutete auf einen Stapel von Schriftrollen und Wachstafeln.


    "Anscheinend hat es mein Vorgänger nicht so genau genommen, das Wassergeld der Privathaushalte korrekt zu ermitteln. Ich wollte dich bitten, das du in den einzelnen Häusern vorstellig wirst und zunächst einmal feststellst, welcher Rohrquerschnitt den vorliegt. Dann können wir die Rechnungen für die letzten Jahre erstellen."

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