Centurio Octavius Augustinus Minor stand zu ungewöhnlicher Zeit auf dem Exerzierplatz.
Er hatte Gladius und sein Übungsschwert aus Holz vor sich auf den Boden gelegt. Nun wartete er auf das Erscheinen des Rufinus
Centurio Octavius Augustinus Minor stand zu ungewöhnlicher Zeit auf dem Exerzierplatz.
Er hatte Gladius und sein Übungsschwert aus Holz vor sich auf den Boden gelegt. Nun wartete er auf das Erscheinen des Rufinus
Wie abgemacht kam Rufinus mit seinem Galdius und einem Übungsgladius aus Holz. Auch sein Scutum, hatte er im schlepptaus. Minor wartete bereits auf ihn und er beeilte sich.
" So, da bin ich, habe auch alles dabei. "
Er legte alles ordentlich auf den Boden und wartete nun ab, was der Centurio ihm wohl beibringen würde.
Minor nickte. "Gut beginnen wir mit dem Schwertkampf... Du stehst in Grundstellung, linkes Bein vorne, das rechte hinten. Das Scutum hällst du mit dem linken Arm, das Gladius in der Rechen. Jetzt kannst du mit dem Scutum Schläge abwehren und falls nötig mit dem Schwert blocken. Wenn du einen Angriff startest, dann achte darauf, dass du stichst, sofern es möglich ist. Schlage nur im Notfall... Probieren wir das mal."
Ich nahm mein Schild und mein Holzgladius und stellte mich vor den Dublicarius. Als auch er soweit war, begann ich mit einem Angriff. Deutlich langsamer, als ich es normalerweise tun würde, stach ich mit dem Übungsgladius zu...
Rufinus, der ja schon oft mit seinem Sklaven gekämpft hatte, stellte sich instinktiv in die Grundstellung, sein Scutum in der linken Hand haltend und das Holzgladius in der Rechten.
Minor griff mit dem Galdius an und Rufinus blockte diesen schnell mit seinem Scutum ab, doch machte er einen entscheidenden Fehler. Er kämpfte, wie er es gewohnt war, Mann gegen Mann, doch sollte er eigentlich mit dem Gladius nur zustechen, so wie es die Infanterie machte. Doch Gaius holte mit seinem Gladius aus und griff Minor an... während des Angriffes bemerkte er seinen Fehler, doch konnte er diesen Angriff nunmal nicht mehr abbrechen, da er bereits zuviel schwung hatte und ihn zuweit schon ausgeführt hatte.
Er hatte einen Fehler gemacht, der ihn im Feld den Tod bringen konnte. Da Minor der Meinung war, dass man mit Schmerz lernte hob er das Schild, um zu parieren und stach zu. Die Berührung zwischen dem Holz des Schwertes und dem Panzer des Mannes war zwar noch lange nicht fest, aber der Dublicarius würde den Treffer merken...
"DUBLICARIUS... stechen..." Minor war es gewohnt, dass ungeübte Männer diesen Fehler begingen. Daher hatte er sofort ein paar Lösungsmöglichkeiten anzubieten.
"Los... 20 Liegestützen... bei jeder Liegestütze möchte ich hören, dass du stichst nicht schlägst. Anfangen!"
Nun begann der Tiberier mit den Liegestützen, unter den strengen Augen des Centurio...
Wieder erwarten, hatte der Centurio natürlich den Angriff abgewehrt und ging zum gegenangriff. Wahrscheinlich ahnte er schon, dass Gaius einen Fehler machen würde. Rufinus spührte den Treffer, den er abbekommen hatte, aber dies war ok.
Nun ging er zu Boden um die 20 Strafliegestützen zu machen, die ihm befohlen wurde. Da er gut von seinem Sklaven trainiert wurde, würde ihm die 20 Liegestützen nicht sehr viel ausmachen.
" Ich darf nur stechen... ",
sagte er nach jede Liegestütze, die er machte.
Nachdem er damit Fertig war, nahm er wieder sein Scutum unn sein Galdius, ging in Grundstellung und beobachtete seinen 'Gegner'. Diesmal wollte Rufinus nicht auf einen Angriff vom Centuio warten und griff somit als erstes an. Mit dem Scutum zuerst zustossend, folgte der Gladius über den Schild. Diesmal hatte er es so gemacht, wie es vom Centurio verlangt wurde...
Der Centurio parierte mit dem Gladius und stieß dann zu.
"Du bist zwar trainiert worden, von einem Sklaven, aber wir sind hier nicht bei den Gladiatoren sondern bei der Legion. Nur Praetorianer können besser mit dem Schwert umgehen als wir. Ein Sklave ist nichts und kann nichts. Wenn du mit einem Sklaven geübt hast und der Meinung bist, dass du geübt bist, dann bist du hier falsch. Verstanden?"
Es war für einen Patrizier sicher schwer von einem Plebejer sowas gesagt zu bekommen, aber es war die Realität.
"Nochmal."
[...] Nach ein paar weiteren 'Versuchen' stoppte ich kurz.
"Achte auf die Schultern. Sobald jemand einen Angriff startet, bewegt er als erstes seine Schultern. Nochmal."
Nun ging der junge Octavier wieder in Grundstellung und führte einen Stich aus. Nun bewegt er die Schultern, wenn auch überdeutlich, damit der Tiberier die Bewegung erkennen konnte, von der er gesprochen hatte.
Rufinus war ein wenig sauer, als der Centurio so tat, als würde er nicht kämpfen können, doch als er übertrieben mit der Schulter zuging, wusste er, dass gleich der Angriff folgen würde.
Schenll schnellte sein Galdius nach vorne und traf mit voller Wucht, die er aufbringen konnte, gegen die Schulter, die er gerade zurückgezogen hatte. Dies sollte nun eine Lehre für diese herablassende art sein.
Der Centurio nickte nur.
Nach einiger Stunde weiterem Training trennten sie sich.
[...]
Am nächsten Morgen trafen sie sich wieder. Nun sollte etwas Taktiktraining an der Reihe sein.
"Guten Morgen Rufinus"
Nach einigen Stunden des Trainings, trennten sie sich wieder udn Rufinus war ein wenig erschöpft.
~~~
Am anderen morgen stand Gaius früh auf und war froh, das der Decurio ihm erlaubte, mit dem Centurio zu trainieren.
Er ging zum Campus und wartete auf Minor, als dieser kam begrüßte er ihn.
" Guten Morgen Minor. "
Minor nickte.
"Also heute steht Taktiktraining auf dem Plan. Fangen wir mit der Schildkröte an... Setz dich."
Rufinus musste klar sein, dass man mit einem einzigen Mann keine Taktikübung machen konnte. Daher setzte sich Minor auf den Boden und zeichnete mit seinem Rebstock, dem Autoritätszeichen eines Centurio, die Aufstellung der Schildkröte.
"Wie du siehst habe ich Reihen gezeichnet. Die erste Reihe hält das Schild nach vorne. Die folgenden Reihen halten die Schilde über ihren Köpfen. Sollte es nötig sein, können die äußeren Männer die Schilde auch zur Seite halten... Diese Formation ist nur gegen Pfeile effektiv. Die Soldaten sind gegen Infanterie oder gar Kavallerie fast schutzlos."
Der einstige Germanicus wartete, ob der Tiberier eine Frage hatte...
Rufinus schaute sich die Zeichnung an, die der Centurio da auf den Boden malte. Sicherlich fiel es schwer, sich dies vor zu stellen, doch er glaubte zu wissen, was Minro meinte.
" Ok, also ist die Schildkröte nur dafür da, um sich vorsichtig unter Pfeilbeschuss den Feind zu nähern. "
Gaius glaubte zumindest, die heraus gehört zu haben und schaute Minor bei seinen Worten an.
"Genau. Das ist eigentlich auch schon das ganze Taktiktraining... aber die Schildkröte braucht viel Übung. Erklärt ist das schnell, aber bis 80 Mann gleichmäßig laufen, dauert es länger..."
Das dürfte alles gewesen sein, was er brauchen würde, da er ja sowieso nur zu Pferd eingesetzt werden würde.
"Gut. Möchtest du sonst noch etwas machen, oder noch einmal trainieren?"
Rufinus dachte kurz nach,als ihm noch etwas einfiel, was er sicherlich abenfalls für seine Ausbildung brauchte, wenn auch nur indirekt.
" Erkläre mir doch bitte die Reiterabwehr... Schließlich werden unsere Feinde sicherlich auch soetwas in der Art machen, wenn wir angreifen. Nur frage ich mich natürlich, wie sie überhaupt bei uns aussieht ? "
Rufinus schaute den Centurio erwartungsvoll an.
Der Centurio dachte kurz nach... "Zum einen wird versucht durch Pfeilbeschuss und Pilasalven dem Angriff den Schwung zu nehmen, dann warten meist Hilfstruppen auf die Reiter. Sollte das nicht der Fall sein, befinden sich in der ersten Linie Soldaten mit langen Speeren, die die feindlichen Reiter den Rest geben, das wären zum Beispiel die Triarier."
Minor ging jetzt alle möglichen Angriffschemen durch. "Falls Reiter auch unsere Infanterie treffen, so werden diese dem Pferd ausweichen und dann versuchen, dem Reiter einen tödlichen Treffer versetzen. Diese Variante ist zwar riskanter und fordert mehr Opfer, ist allerdings nicht zu vermeiden."
Rufinus hörte aufmerksam zu und überlegte ein klein wenig. Wie sollte er es seine Männern klar machen und vorallem, was sollte er trainieren, damit seine Pferde nicht scheuen, falls sie mal auf einer ähnlichen Reiterabwehr bei den Feinden treffen würden. Schließlich wollte er seine Männer nicht unnötig der Gefahr aussetzten, dass sie im Kampf fallen. Auch die Pferde mussten ja für sowas trainiert werden, denn diese durften nicht scheuen.
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