Nachdem ich Aquilius´ cubiculum verlassen hatte, brach ich auf dem Flur erst einmal zusammen und heulte meinen ganzen Schmerz heraus. Ich weinte nicht wegen der Strafe, sondern deswegen ,was ich gerade da drinnen getan hatte. Ich hatte mich in Dinge verstrickt, die ich nur noch schwer kontrollieren konnte. Ich hatte gelogen und mich ihm dann an den Hals geworfen. Wie wäre alles ausgegangen, hätte ich ihm geich alles gebeichtet. Sicher hätte er mich dann auch bestraft. Ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, jedesmal hätte immer nur ich den Kürzeren gezogen. Doch das Schlimmste war, ich hatte gebettelt. Ich kam mir so erbärmlich vor. Ja, die Bridhe von einst war jetzt endgültig tot. Übrig blieb nur eine leere Hülle, in die eine Sklavin geschlüpft war.
Die Aussicht, Severus vielleicht nicht mehr wieder zu sehen, tat ein Übriges. Aquilius dürfte niemals erfahren, wen ich so liebte!
Doch das Weinen besserte nichts. Ich stand auf, wischte mir die Tränen ab und begab mich in die Küche, um dort meinen Strafdienst abzuleisten. Ich tröstete mich damit, daß ich es schaffen würde, diese fünf Tage zu überstehen. Es waren nur fünf Tage! Ich erinnerte mich meiner Kräfte und Stärken, die mir in früheren Zeiten geholfen hatten.
Ich hatte zwar die Sklaven in der Küche schon öfters gesehen, doch gesprochen hatte ich mit ihnen noch nie. Geschweige denn kannte ich ihre Namen.
Schüchtern begrüßte ich die Anwesenden.
Salvete! Mein Name ist Bridhe. Mein dominus wünscht, daß ich die nächsten Tage hier arbeiten soll.
Ich wollte am liebsten sofort mit der Arbeit beginnen. Darüber könnte ich mich etwas ablenken.