Appell | Beförderungen

  • Während der Centurio die Ernennung bekannt gab, stand Varus leicht versetzt hinter ihm und hielt die Urkunden für die zukünftigen Eques in Händen. Viele waren es ja leider nicht, aber das mag auch daran liegen, dass Varus sich nur einige wenige ausgesucht hatte. Für Varus galt in erster Linie die Qualität, auch wenn die Sollstärke darunter zu leiden hatte.


    Als Varus endlich dem frisch gebackenen Eques Primus gegenüber stand, war desses Stolz nicht zu übersehen.


    "Nun, Eques ich freue mich, dich in meiner Turma bekommen zu haben. Hier ist deine Urkunde. Ich weiß du bist stolz. Das kannst du auch sein. Du gehörst nun zur Elite der Legio II. Auch wenn das deine Legionärskameraden nicht so gerne hören mögen.
    Aber alles Weitere später. Ich werde euch Neulinge schon entsprechend einweisen."

  • Primus nahm die Urkunde entgegen. Ein völlig neues Gefühl stieg in ihm auf, ...der Duplicarius begrüßte ihn in eine Elite eingetreten zu sein.
    Wie er das wohl meinte?
    Bisher hatte er von den Legionären nur abwertende Bemerkungen über die Equites vernommen.
    Egal!
    Er dankte dem Duplicarius nickend und entgegnete,
    Ich werde dich nicht enttäuschen! ...und er spürte, dies war keine leere Versprechung. Der Dienst bei den Equites war wesentlich höheren täglichen Gefahren ausgesetzt als der eines gemeinen Legionärs.


    Er stellte sich neben dem Duplicarius, von nun an sein Vorgesetzter.

  • Natürlich fand sich auch Valerian ein, als die nächsten Beförderungen anstanden. Dieses mal war Primus dran. Und es freute Valerian, daß sein Kamerad seinen Wünschen entsprechend eingesetzt wurde: Bei den Reitern.


    Etwas ärgerlich fand er allerdings die Aussage des Duplicarius, der die Reiter so sehr über die Legionäre erhob. Das fand Valerian anmaßend und ungerecht. Jeder Teil der Truppe erledigte Aufgaben in einem bestimmten Bereich. Einen Teil über den anderen zu stellen und den Tätigkeiten auf diese Weise unterschiedliche Wertigkeit zu geben, war nicht in Ordnung. Denn ohne die Fußtruppen standen die Reiter auch auf verlorenem Posten. Und Reiter allein hätten dieses riesige Reich niemals schaffen können. Außerdem schufen solche Äußerungen böses Blut. Immerhin waren hier nicht nur Reiter anwesend. Sollte etwa unter den Männern Neid und Überheblichkeit geschürt werden? So mancher Legionär würde diese Äußerung übel nehmen, da war sich Valerian sicher.

  • Aha, Primus war also diesmal mit seiner Beförderung dran. Drusus freute sich druchaus für den Terentier, doch er war auch ein wenig neidisch. So langsam wurde es auch für seine Beförderung Zeit, fand er.


    Bei der Bemrkund des Duplicarius über die Reiterei verzog Drusus leicht säuerlich das Gesicht. Entweder war der Unteroffizier einfach nur Hochnäsig oder er wollte die Anwesenden Legionäre einfach nur ärgern. Beides empfand der Iulier als nicht gerade sympathischen Charakterzug.

  • Auch Crispus fand die Bemerkung nicht gerade angebracht, auch wenn nur die am nähesten stehenden Legionäre es hören konnten. Naja, typisch Fußfaule :D


    Nun war es Zeit für die übrigen Anwärter.


    "Probatus Tiberius Iulius Drusus, progredde!"

  • Bei dem Aufruf des Centurios fuhr Drusus zusammen, hatte er ihn doch überhaupt nicht erwartet. War etwa doch schon so weit? Er hatte ja gedacht, dass man nach der eigentlich Beendigung noch ein paar Tage warten musste, aber so was ihm natürlich auch Recht. Oder hatte es am Ende einen anderen Grund dass man ihn nach vorne rief...? Nein! Gar nicht daran denken!


    Aufgeregt trat er nach vorne und straffte dort noch einmal seine Haltung. Angespannt blickte er zum Centurio.

  • Stolz trat der Centurio noch einmal vor und erklärte mit militärischem Befehlston:


    "Hiermit ernenne ich dich zum Legionarius der Legio II Germanica Fidelis Constans."


    Dann lächelte er kurz und fügte ein


    "Viel Erfolg."


    an, ehe er beiseite trat und den Optio die Urkunde überreichen ließ.

  • Es war also doch die Beförderung und nichts anderes. Stolz vernahm er die Worte des Centurios, dann zeigte sich sogar ein Lächeln auf des Centurios Gesicht. Er erinnerte sich noch daran, dass man ihm bei seiner Rekrutierung gesagt hatte, dass der Petronier unglaublich streng und unmenschlich sei. Doch so schlimm war er gar nicht, er war zwar streng aber gerecht streng. "Danke, Centurio", sagte er und blickte dann zum Optio.

  • Der Optio, der zuvor still das Geschehen beschaute, trat einige stolze Schritte nach vorne. Hinter seinem Rücken versteckte er die Urkunde. Als er nun vor Drusus stand, holte Reatinus dieses simple Stück Papyrus hervor und hielt sie Drusus entgegen. Doch er erinnerte sich an seine Ernennung zum Legionär. Die Urkunde war ihm damals Gold wert gewesen!


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    Tiberius Iulius Drusus


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM VI ID NOV DCCCLVII A.U.C. (8.11.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    LEGIONARIUS - LEGIO II GERMANICA



  • Mit stolzgeschwellter Brust nahm Drusus die Urkunde entgegen. Nun war er auch offiziell kein Probatus mehr sondern endlich Legionarius. Und damit hatte er es in der Legionshierachie schon weiter geschafft als sein Vater, Lucius Iulius Aelianus der es bei der neunte in der Colonia Claudia nur Probatus war.

  • "Regredde!"


    befahl Crispus und fuhr dann mit den Beförderungen einiger Kameraden fort, die nun zu den Legionären gezählt werden konnten. Einige wurden jedoch auch an andere Centurien gegeben - schließlich bildeten nicht alle Cohortes aus, aber hatten dennoch alle Bedarf an neuen Soldaten - schließlich verließen jährlich hunderte alte Veteranen die Legion!

  • Der frischgebackene Legionarius trat zurück und nachdem auch die nanderen befördert waren, suchte er sich Valerian und Sabinus aus seiner Centurie heraus, klopfte ihnen beiden auf die Schulter und rief. "So Freunde! Das muss gefeiert werden, kommt mit ich geb einen aus!"

  • Nachdem die Beförderungen beendet waren und der Centurio sie entlassen hatte, ging Valerian sofort Drusus entgegen. Als Drusus ihm auf die Schulter schlug, erwiderte er diesen Schlag in kameradschaftlicher Weise. "Glückwunsch, Drusus! Hatte Dir ja gesagt, daß es nicht mehr lange dauern kann! Ja, ich will doch hoffen, daß wir das ordentlich feiern." Er lachte und freute sich für den Freund, der diese Beförderung mehr als verdient hatte.

  • "Danke, Valerian! Klar werden wir das ordentlich feiern, ich hab auch extra Bier besorgt", scherzte er ausgelassen. Wobei es ja stimmte dass er Bier besorgt hatte, doch Wein war auch unter seinen Einkäufen gewesen.

  • Primus stand bei seinem Duplicatus und sah der Beförderung von Drusus zu.
    Fehlte jetzt nur noch Sabinus und sie wären alle durch...
    Gerade gratulierte Valerian Drusus,...Primus sah auf den Duplicarius, der wie ein Standbild der Zeremonie folgte.
    Er hob zwei Finger an den Helm und grüßte Drusus und Valerian.
    Dann hob er den Daumen und gratulierte ihm aus der Ferne.
    Primus war sich nicht sicher was der Duplicarius vorhatte, daher zog er die Schultern hoch und zeigte als Zeichen seines Problems die beiden Handflächen.
    Vielleicht hatte er nachher noch Gelegenheit zu den Kameraden in die Unterkunft zu gehen und mit ihnen zu palavern,...er wußte ja nicht was noch in der Turma vonstatten ging.

  • Drusus nahm den Gruß und die Gratulation des Terentiers und rief, da er erstens kein Handzeichen für das was er ausdrücken wollte kannte und ihm das zweitens zu ungenau war da dies schließlich jeder anders interpretieren konnte, zu Primus hinüber: "He Primus! Wir feiern meine Beförderung, willst du nicht auch kommen?"

  • Primus nickte mit dem Kopf, wies aber zu seinem Duplicarius.
    Der machte immer noch keinerlei Anzeichen.Was soll´s ...dachte sich Primus. Anscheißen kann mich ja immer noch...


    Später,...vielleicht!


    Die Feier würde wahrscheinlich etwas länger dauern...wie er die Kameraden kannte. Er würde auf jeden Fall noch kurz reinschauen.

  • Primus kam immer mehr der Gedanke, daß es für ihn im Kreise seiner alten Kameraden zu Fotzeleien wegen der Bemerkung des Duplicarius kommen würde. Nun, was soll´s...vielleicht würden sie ihre Meinung ja bald ändern.


    Er schüttelte tadelnd den Kopf und verdrehte gekünstelt die Augen.

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