Iatreion – Das Haus der Ärzte

  • Heute würde Anthi endlich geprüft werden, ob er von nun an würdig wäre sich einen Iatros nennen zu dürfen oder nicht. Eigentlich hatte er eine Abhandlung schreiben sollen, aber da er zur Zeit leider keine Möglichkeit hatte sich einige Wochen lang in die Schreibstube zu setzen, neben dem Amt des Agoranomos arbeitete er bereits wie ein vollwertiger Iatros im Ärztehaus und sein Training hatte er auch noch etwas angezogen, wurde ihm gestattet, seine Abhandlung in mündlciher Form vorzustellen. Penelope hatte sich schon beschwert er würde wohl nur noch zum Schlafen nach Hause kommen. Das stimmte natürlich nicht ganz, denn er sah sine Frau meist auch in seiner Mittagspause. Zumindest ab und an.


    Jetzt war es also endlich soweit und er würde seine hydro-fidi dilitirio-Therapie vorstellen können. Dazu hatte er auch extra den alten Athleten Norriades eingeladen und sogar einige Zeichnungen angefertigt, Umschläge präpariert und auch den Korb mit den Schlangen hatte er hier herüber geschafft, um es den Prüfern anschaulicher zu machen. Nun stand er da und wartete gespannt darauf, dass die Prüfer kommen würden. Man hatte ihn bis jetzt im Dunklen gelassen, welche Iatroi oder auch andere Mitabeiter des Museion das tun würden. Bislang waren nur er und Norriades im Raum und von Sekunde zu Sekunde steigerte sich Anthis Anspannung.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    In voller Gewandung eines Lehrers des Museion hatte sich Doros von Pelusium heute ausgestattet, denn sie prüften nicht jeden Tag Kandidaten auf Herz und Nieren, um zu sehen, ob ein solcher für das Museion geeignet war und ob man ihm die Lehre der medizinischen Künste anvertrauen konnte. Doros, ein Überflieger seiner Zeit, selbst wenn es ihm an menschlichen Qualitäten fehlte, war schon von je her ein strenger Lehrer gewesen. Außer bei Frauen, die ihm gefielen, da drückte er gerne mal beide Augen zu. Doch heute betrat er gestrenger Miene den Raum, in dem sie Ánthimos zu prüfen gedachten. Ein anderer und älterer Kollege folgte ihm auf den Schritt, einen Dritten erwartete er noch, aber jener war von Sosimos ausgewählt worden und Doros wußte nicht, wer es heute war. Doros nickte dem Prüfling kurz zu und ohne dabei zu zeigen, ob er ihm gewogen war oder nicht. Doros war den Schülern selten gewogen. Meistens waren sie ihm eigentlich nur lästig, da er lieber sich seinen Forschungen widmete und ungerne lehrte.


    Schweigend nahm er Platz in der Mitte des Tisches und deutete ebenfalls, dass sich Ánthimos setzen durfte. Doros legte vor sich eine Tabula, auf der er während der Prüfung sich Notizen machen konnte. Erst als der letzte Kollege angekommen war, dem Doros kurz zu nickte, richtete der Iatros seinen Blick auf den Schüler ihrer Zunft und Kunst. „Chaîre, werter Bantotakis! Du bist ja jetzt schon eine geraume Weile am Museion und hast in der letzten Zeit fleißig gelernt. Ich würde zwar meinen, dass das Studium der Medizin noch weiter vertieft werden könnte, doch ich bin bereit, Dich zu prüfen, ob Du schon als Iatros tätig werden darfst. Ich warne Dich nur vor, es kann nicht ganz einfach werden und ich werde es Dir nicht leicht machen, wie auch meine Kollegen nicht.“


    Er wartete einen Moment, damit sich der Prüfling sammeln konnte. „Fangen wir an! Erkläre mir doch bitte in Deinen eigenen Worten die Grundzüge der Vier-Säfte Lehre!“



    [SIZE=4]SimOff: Aus eigenener leidiger Erfahrung habe ich jetzt schon Mitleid mit Dir ^^[/SIZE]




    GK

  • Ànthimos nickte und überlegte kurz. Bei der Säftelehre kannte er sich besonders gut aus, weil auch die meisten ägyptischen Heilmethoden darauf beruhten. Allerdings würde er dieses Wissen außen vor lassen müssen, denn die anderen Iatroi schätzen die Heilkunst der Ägypter sehr gering. So brauchte er einige Augenblicke bis er antwortete.



    "Die Säftelehre geht zurück auf Empedokles und Hippokrates. Sie geht davon aus, dass unser Körper aus vier Säften besteht: Gelbe Galle, Schwarze Galle, Blut und Schleim. Normalerweise herrscht ein Gleichgewicht zwischen diesen Säften vor und dann ist der Körper gesund. Diesen Zustand nennt man Eukrasie. Liegt nun ein Ungleichgewicht, mann nennt diesen Zustand Dyskrasie, dieser Säfte in unserem Körper oder in Teilen des Körpers vor, dann empfinden wir Schmerzen oder werden krank. Meist ist es dann ratsam den Patienten mittels einer auf ihn abgestimmten Nahrung, also Diätik, zu kurieren, mittel Chirurgie, entsprechenden Heilmitteln oder einer Therapie, die auf die Zustandsformen dieser Stoffe zugeschnitten ist zu behandeln.


    Dies können wir daher sehr gut,weil wir die Säfte einem bestimmten Zustand zuordnen können. So ist die Gelbe Galle trocken und heiß, die Schwarze Galle trocken und kalt, das Blut nass und heiß und der Schleim nass und kalt. Diese Zustände muss man bei der Behandlung beachten. Leidet der Patient nun an einem Überschuss an Gelber Galle welche trocken und heiß ist, behandelt man am Besten durch Kühlung und mit Nässe.


    Bei der Therapie durch Nahrung kann man sich am Geschmack der entsprechenden Säfte orientieren. Blut ist süß, Gelbe Galle bitter, Schwarze Galle scharf und Schleim salzig. Dies muss auch bei der Auswahl entsprechender Medizin berücksichtigt werden. Die wohl letzte, weil gefährlichste Methode, ist dann die Chirurgie über die man versuchen kann die überflüssigen Safte abzulassen und so die Eukrasie wieder herzustellen."


    Anthi hoffte, dass er nicht gleich zu viel seines Wissens preisgegeben, und so Doros seiner nächsten Fragen beraubt hatte.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Kühl und nichtssagend hatte Doros seine Augen auf den Prüfling gerichtet und lauschte den Worten, er ließ sich dabei nicht anmerken, ob er die Antwort als richtig oder falsch befand. Sein Kollege neben ihm, der auch zwei Jahrzehnte älter war, heute jedoch nicht den Vorsitz bei der Prüfung führte, nickte langsam und mit einem wohlwollenden Ausdruck. Doros' Augen blieben jedoch stählern. Deswegen quittierte Ánthimos von Doros nur ein knappes Nicken nach dessem Vortrag. Doros war jedoch keineswegs unzufrieden, die erste Antwort hatte ihm durchaus gezeigt, dass sich Ánthimos auch vorbereitet und sich der hippokratischen Schule angepasst hatte. "Du hast angesprochen, dass die Dyskrasie zum Beispiel mit Kühlung und Nässe bereinigt werden kann. Doch welche andere Möglichkeiten der Invervention gibt es noch, um zum Beispiel den Choleriker oder den Melancholiker von seinem Säfteungleichgewicht zu befreien?" Er kritzelte sich kurz etwas auf die Tabula vor sich und hob wieder den Kopf an. "Zudem hast Du die Chirurgie erwähnt, hast Du Dich mit chirurgischen Eingriffen auch beschäftigt oder mehr mit der Diätetik?"



    GK

  • Anthi beobachtete seine Prüfer ganz genau. Seine Antwort schien richtig gewesen zu sein, auch wenn sich Doros nichts anmerken lies. Aber sein nebenan, nickte gedankenverloren und der Iatros in spe sah das als gutes Zeichen.


    "Eben die Diätetik. Ein Choleriker hat ja übermäßig viel gelbe Galle. Diese neutralisiert man am Besten indem man dem Patienten viel salzige Nahrung zuführt, denn der Schleim ist der Gegensaft zur gelben Galle und salzig schmeckend. Ein Melancholiker hat zuviel schwarze Galle und sollte demnach bei seiner Nahrung viel süße Dinge zu sich nehmen. Gerade hier hat sich nach meinen bisherigen Erkenntnissen Honig besonders gut bewährt. Genau diese Dinge sollte man dann natürlich auch bei einer medikamentösen Therapie beachten. Mit der Chirurgie habe ich mich auch befasst und beherrsche die grundlegenden Techniken, allerdings schon hauptsächlich mit der Diätetik. Ich denke gerade für so junge Iatroi wie mich, ist die Diätetik bedeutend wichtiger um Patienten zu behandeln und die Chirurgie eher etwas für weiterführende Forschungen in meiner weiteren Zeit am Museion."


    Gerde bei Behandlungen hatte er die Chirurgie bisher beinahe gar nicht gebraucht, wenn man vom Nähen von Wunden und kleineren Schnipseleien mal absah. Richtige Operationen überließ er noch den erfahrenen Iatroi, zumal diese eh sehr selten waren. Und da er Vivisektionen generell ablehnte, blieben ihm sonst nur die Toten zum Üben, und das reizte ihn nicht besonders.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Geduldig und dabei kühl schauend lauschte Doros der Antwort und legte dabei die Fingerspitzen aneinander, da er im Moment keine Notizien zu machen brauchte, selbst wenn sich seine Augenbraue etwas nach oben wölbte und er einen Moment schwieg nachdem Ánthimos fertig gesprochen hatte, auch die anderen Ärzte schwiegen bedeutungsvoll. Obwohl sie doch genau wußten, welch ein Horror dieses kühle Schweigen der Prüfer auf einen Prüfling hatte, sie hatten alle das gleiche einst durchgemacht, aber da es zu lange her war, konnten sie sich wohl nicht mehr daran erinnern und Doros, in seinem narzisstischen Selbstbewußtsein völlig vereinnahmt, hatte derartige Nervosität während Prüfungen selten verspürt. "Abgesehen von der Diätetik gibt es mehrere sagen wir mechanische Anwendungsmethoden, mit der ein Arzt den Kranken von überschüssigen Säften bereinigen kann. Fällt Dir dazu etwas ein?"





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    GK

  • Ànthimos schwor auf die Diätetik und war den anderen Behandlungsmethoden nicht so aufgeschlossen eingestellt, wobei er gerade die Chirurgie sehr kritisch beäugte. Doros schien es ihm ein wenig übel zu nehmen, dass er nicht sofort gewusst hatte, was dieser von ihm wollte, daher antwortete er dann auch etwas schnell und gehetzt:


    "Nun da gibt es neben der Chirurgie, welche immer mit einem sehr großen Risiko verbunden ist, auch noch ander Möglichkeiten. Zum Beispiel durch Schwitzen. Wie ihr ja alle wisst, hat der Schweiß einen salzigen Geschmack, ebenso wie der Schleim. Daher ist das Schwitzen so gut geeignet um einen Schleimüberschuss zu kurieren. Eine andere Methode etwa ist das herbeiführen des Niesens, wenn ich auch der Meinung bin dass andere Methoden effektiver sind, das Abführen oder das Erbrechen etwa mit der Rhizinuswurzel, das Schröpfen mit entsprechenden Schröpfköpfen und den Harnablass."


    Ànthimos entspannte sich danach ein wenig, denn er war der Meinung, dass er nichts vergessen hatte, oder zumindest nichts wichtiges.

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    ~~ Doros von Pelusium ~~


    Unbewegt nahm Doros auch jene Antwort zur Kenntnis, wieder nicht zeigend, ob darin auch nur ein Funken Wahrheit steckte oder ob alles einfach nur Unsinn war und was die Prüfer gar nicht hören wollten. Der ältere Iatros an der Seite von Doros, der heute eine stellvertretende Funktion hatte, nickte jedoch wohlwollend und verschränkte zufrieden die Hände vor seinem nicht unbeträchtlichen Bauch. "Mhm.", gab Doros nach einer kleinen Weile von sich. "Wie sieht es mit dem überflüssigen Blut aus? Welche Möglichkeit gibt es dort?" Er hob seinen Stift, noch ehe Anthimos antworten konnte. "Du sprachst noch von dem großen Risiko der Chirurgie. Wann ist diese indiziert? Und vorher erwähntest Du, daß Du die Grundtechniken beherrschst? Hast Du schon einen Eingriff an einem Patienten durchgeführt und wenn ja, welche?" Anscheinend wollte Doros den armen Prüfling wohl auf ein Thema fest nageln. :]






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  • Levi, ein judäischstämmiger Sklave des iunischen Hausstandes, kam recht atemlos am Museion und am Haus der Ärzte an. Hilfesuchend schaute er sich um. Hier war er noch nie gewesen, und warum Leander ausgerechnet ihn hierher geschickt hatte, war ihm ein Rätsel. Aber der zwanzigjährige war durch die Straßen gesprintet – gerade so, um nicht von einer Wache angehalten zu werden, aber in den Nebenstraßen dafür umso schneller – bis er schließlich hier angekommen war.
    “Chaiiiireeee? Ist jemand da? Meine Herrin ist krank. Jemand muss mitkommen. Bitte, schnell. Meine Herrin ist wirklich sehr krank.“
    Na, hoffentlich hörte ihn einer der Halbgötter in weiß hier. So wie seine Herrin fieberte, brauchte sie wirklich schnell Hilfe.

  • Ànthimos hatte gerade seine Kobras gemolken, als der atemlose Sklave ankam. Da diese doch sehr aufgeregt war, fragte der Iatros nicht lange sondern schnappte sich seine Tasche und folgte ihm nach einem "Ich bin Iatros, bring mich zu deiner Herrin" einfach ohne weitere Fragen zu stellen.

  • Von seinem Herrn kommend hatte sich Alexion, schneckengleich um seinen Herrn auch ja nicht zu sehr zu beeindrucken, sich zum "Haus der Ärzte" begeben umd eben solch einen auzutreiben.
    Als er drin war ließ er ein lautes "Chaire!?" vernehmen und hoffte damit jemandes Aufmerksamkeit zu erlangen.

  • Ànthimos hatte gerade die platzwunde am Kopf eines Athleten versorgt, der bei einem verunglückten Würf einen Diskus an den Kopf bekommen hatte. Der Kerl hatte verdammtes Glück gehabt, denn er hätte ebenso gut tot sein können. So hatte er aber überlebt und dem Iatros Arbeit gemacht.


    "So, du lässt den Verband jetzt bis morgen drauf und dann kommst du wieder. Und halte erstmal den Kopf unten. Wenn ich dich in der nächsten Woche im Gymnasion sehe, schmeiß ich einen Speer nach Dir!" meinte er erst mit dunkler Miene und dann leicht grinsend. "Und jetzt mach dass du Land gewinnst."


    Dann hörte er das jemand gekommen war. Die beiden Männer verließen den mit Vorhängen abgetrennten Behandlungsbereich.


    Dort stand ein Mann der locker zehn Jahre älter als Anthi war. eine Verletzung war nicht zu erkennen und krank sah er auf den ersten Blick auch nicht aus.


    "Chaire, was gibt es?"


  • Ànthimos hob die Augenbraue. Was sollte denn diese Frage?


    "In Rhakotis gibt es ein zwei ganz gute Männer, die sich Iatros schimpfen. Hier wirst du keine guten Iatroi finden, denn im Museion dürfen nur die besten lehren und praktizieren. Wenn du also einen guten suchst, empfehle ich dir nach Rhakotis zu gehen, wenn du was besseres brauchst, stehe ich vor dir."


    Manchmal wusste Anthi nicht was die Leute dachten. Hier war das Museion Alexandrias. Im ganzen Imperium war bekannt dass es hier die besten Iatroi gab und sich auch kaum eine ander Institution auf einem anderen Gebiet mit dem Musein zu messen vermochte.


  • Anscheinend war der Mann beleidigt. War gut nicht gut genug? Nun man wußte es nicht, letztlich interessierte Alexion es nicht. Die Griechen versuchten den Verlust ihres Reiches an die Römer durch übermäßigen Stolz auf ihre sonstigen Leistungen zu kompensieren und der vor ihm schien da nicht anders. Alexion war da ganz anders als Parther wußte er, wo sein Platz war und das war direkt über den Griechen. Vorausgesetzt natürlich er war ein freier Mann. Aber solche Überlegungen waren nebensächlich:D
    "Gut dann suche ich halt den besten Arzt. Mein Herr hat gehört, dies soll einer der Pyranten dieser Stadt sein."
    Der Mann vor ohm würde sicher wissen, wen er meinte, soviele Griechen gabs ja dann auch wieder nicht.

  • Na offenbar schien der Herr des Sklaven wenigstens etwas zu wissen.


    "Ja, das bin ich. Wer ist denn dein Herr und was hat er?"


    Normalerweise machte er Hausbesuche nur bei Leuten die er gut leiden konnte, oder die entsprechend mächtig waren. Ansonsten sollten sie gefällig hierher kommen.



  • Anscheinend war sein parthischer Akzent zu stark, so dass er es nochmal deutlich formulierte:"Appius Terentius Cyprianus. Der Statthalter dieser Provinz und was er hat weiß ich nicht. Irgendwas mit seiner Hand scheint nicht zu stimmen."


    Sim-Off:

    edit: lesen und so hatte das krankheitsbild vergessen^^

  • Der Praefekt war also krank. Das war eine interessante Konstellation. Etwas mit der Hand. Schade es klang nicht wirklich schlimm. Na ja dann würde er halt in die Höhle des Legionärs gehen müssen. Er ging schnell nach hinten und packte seine Tasche, die er einst von der ägyptischen Hebamme Inhapy bekommen hatte. Er packte alles ein, was ihm da hilfreich sein konnte.


    "Ich bin bereit. Bring mich zu deinem Herrn."






    Sim-Off:

    Kein Problem. Ich hatte ja überlesen dass er den Namen schon gesagt hatte *schäm*

  • Sirius
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    "Bitte, lass mich reden, Dominus!", bettelte Sirius zum ungefähr dreihundertvierundneunzigsten Mal darum, Scham und Peinlichkeit von seinem Herrn fern zu halten und weitere Missverständnisse zu verhindern. Wie sie laufend geschehen waren, weil Vala es sich nicht nehmen wollte sein Griechisch quasi auf dem Weg zu... nun... er nannte es 'perfektionieren'.


    "Papperlapapp, so schlimm wird das nicht werden!", insistierte wieder besseren Wissens.. schlussendlich waren sie hier, damit sich jemand sein Bein ansah der auch etwas davon verstand. Immer öfter musste Vala sich nicht nur auf den Stock stützen, sondern auch auf seinen Sklaven, weil die Schmerzen ihn kaum einen Schritt mehr tun ließen. Irgendwann war es derart unerträglich geworden, dass die Schmerzen ihm jede Geldsorgen aus dem Hirn gespült hatten. So war er wenig später einen Arm über die eine, den anderen über die andere Gehilfe geschwungen in den Teil des Museions gewankt, in dem man ihm die besten Ärzte des Imperiums versprochen hatte.


    "Chaire, Schreibstift!", grüßte Vala mit unerschütterlicher Ignoranz gegenüber seiner eigenen Sprachkompetenz, "Ich Titus Vala unter die Duccii. Großer Fuß zweiteilig davongelaufen, Bettelfreund um Hammerreperatur. Siebenfünf?"


    Hinter ihm knirschten die Zähne seines Sklaven hörbar aufeinander, als er versuchte so unauffällig wie möglich mit universell gültiger und vor allem lautloser Gestik dem Mann klarzumachen, was seinem Herrn eigentlich fehlte.

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