Stapellauf mit Überraschung

  • Erst kurz vor dem Aufbruch der Männer nach Osten, hatte es in den Reihen der Flotte einige unliebsame Überraschungen gegeben. Schiffe wurden bei der Überprüfung als mangelhaft entlarvt und mussten daher aus dem Dienst gestrichen werden. Das hiess vorallem sehr viel Arbeit für die fabri, welche in Windeseile neue Schiffe herstellen mussten. Dies war in den vergangenen Wochen und Monaten geschehen und so waren in den 5 Trockendocks, welche in Misenum für den Bau neuer Schiffe reserviert waren gleichzeitig 5 Schiffe entstanden, deren Stapellauf nun schon bald bevorstand.

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  • Anchisothep ging kurze Zeit nach dem Gespräch mit dem Praefekten zu den Trockendocks. Dort traf er auf einige fabri, die sehr beschäftigt schienen und auf fünf neue Schiffe. Anchisothep staunte. Wie schön neue Schiffe doch waren! Das Holz war noch sauber, das Wachs glänzte noch frisch.
    Er ging auf den erstbesten Mann zu, der aussah, als habe er eine leitende Funktion.
    "Salve, fabre!", sagte Anchisothep. "Wie steht es um die Schiffe? Wann können sie zu Wasser gelassen werden?"

  • Faber:


    Salve Nauta noch konnte man Niger den neuen Rang nicht ansehen, er hatte die entsprechenden Utensilien noch nicht abgeholt.


    Die Schiffe sind schon beinahe ausgetrocknet. Die Fugen zwischen den Planken haben sich durch die Trocknung geschlossen und sind praktisch dicht. Es braucht nur noch 1-2 Tage.

  • "Gut.", antwortete Anchisothep. Das man ihn noch nicht als Gubernator erkannt hatte, störte ihn nicht, der fabrus hatte ihm schließlich auch so bereitwillig Auskunft gegeben. "Dann können die Stapelläufe also in zwei Tagen beginnen?"

  • Faber


    Das erstaunte den Faber doch, denn die Nautae hatten weder Verantwortung, noch hatten sie irgendetwas mit den Schiffen zu tun, bevor sie vom Stapel gelaufen waren, ausser sie wurden den Fabri zugeteilt für Arbeit. Doch diese Jungs kannte er alle.


    Sehr wahrscheinlich sah man ihm seine Verwirrung an.

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  • Faber:


    Wie du meinst, bis dann!


    Da sich scheinbar die Sache von selbst geregelt hatte, drehte sich der Faber um und wandte sich seiner Arbeit zu.


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    Zwei Tage später war es dann so weit. Die Fabri waren der Meinung, dass die Schiffe trocken genug seien. Der Bericht an den Praefectus wurde ebenfalls erstellt und wenig später war klar, dass die neuen fünf Schiffe zu Wasser gelassen werden konnten.


    Auf einem dieser Schiffe war Anchisothep als Gubernator vorgesehen, Gallicus gehörte zu der Mannschaft. Noch war nicht jedes Detail geklärt, vorallem innerhalb der Mannschaft, wer mit welchem Spezialgebiet wo arbeiten würde, doch das war immer so, wenn neue Schiffe zu Wasser gelassen wurden. Alle wollten dabei sein, alle wollten auf den Schiffen sein, alle wollten die neusten Schiffe ihren Stolz nennen dürfen, doch nur der kleinste Teil der Männer in der Flotte hatten das Glück, dass dem auch so war.


    Die fünf schiffe waren 3 Biremen, nach der Bauart der Liburne, eine Trireme als Ersatz für eines der Geschwaderflaggschiffe, welches unwiderrufliche Schäden erlitten hatte, und eine Monere. Ein schnelles Aufklärungsschiff mit nur einer Ruderreihe.


    Anchisothep und Gallicus waren der Trireme zugeteilt, deren Namen noch schön geheim in den Akten des Praefectus schlummerte.

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  • Als Anchisothep zwei Tage nach seinem Gespräch mit dem fabrus wieder zu den Docks zurückkehrte, hatten die fabri bereits alles zum Stapellauf vorbereitet. Der Weg von den Docks ins Hafenbecken war mit Rampen, die als Holzbohlenstapeln bestanden, ausgebaut, sodass der Höhenunterschied zwischen den Gerüsten, auf denen die Schiffe noch standen, mit dem Heck in Richtung Hafenbecken, und der Wasseroberfläche mit geringer Steigung überbrückt wurde, jedoch, wie Anchisothep hoffte, mit ausreichender Steigung, um die Schiffsleiber zum Rutschen zu bringen. Die Bohlen glänzten im Sonnenlicht, sie waren mit einem Schmiermittel behandelt, das aus Wachs und anderen Zutaten bestand, die jedoch Anchisothep unbekannt war, da die fabri sie für sich behielten. Die fabri waren beinahe soetwas wie eine esotherische Mysteriumsgemeinschaft, die ihre Geheimnisse für sich behielten.
    Anchisothep war der noch namenlosen Tririeme zugeteilt, ebenso Gallicus. Er ging zu ihrem Dock und sah sie sich an. Beim Stapellauf würden einige Männer sie besetzten müssen, um ihr Gewicht zu erhöhen, nicht, um sie besser rutschen zu lassen, dafür wäre eine zusätzliche Last eher hinderlich als förderlich, doch um sie beim Eintauchen ins Wasser gleich so tief wie möglich eintauchen zu lassen. Dieses Eintauche war der kritische Moment beim Stapellauf. Manch ein Schiff war schon dabei einfach umgekippt, weil es eher auf dem Wasser lag als im Wasser, manch ein Schiffsrumpf war dabei auch schon zerborsten. Anchisothep hoffte, dieses Mal würde alles gut gehen.
    Dann suchte er eine fabrus. "Salve fabre", sagte er. "Ist soweit alles für den Stapellauf vorbereitet?"

  • Zum Stapellauf hatte sich auch Gallicus in dem Kriegshafen der Classis eingefunden. Interessiert ließ er seine Blicke von Schiff zu Schiff schweifen. Doch er hatte keine Ahnung welches Schiff jenes war, auf dem er von nun an seinen Dienst verrichten würde. Von einem der Fabri erfuhr Publius, das er dem noch namenlosen Schiff zugeteilt worden war. Nach einer eher kurzen Suche hatte er dieses auch schon gefunden. Dort sah er auch Anchisothep doch er sprach ihn nicht an, da sein Gubernator seelber in ein Gespräch mit einem der Fabri verwickelt war. Heute würden sie wohl auch erfahren unter welchem Triearchus sie ab nun dienen würden...

  • Auch Theodores fand sich an den Docks ein, im Schlepptau die den neuen Schiffen zugeteilten Trierarchii. Er ließ einen prüfenden Blick über die Schiffe gleiten und stellte zufrieden fest dass die Schiffe wirklich gut aussahen, die Arbeiter schienen gute Arbeit geleistet zu haben.

  • Über die Schulter des fabrus, auf dessen Antwort er wartete, konnte Anchisothep sehen, dass der Nauarchus mit den Triearchi im Schlepptau zu den Docks kam, um sich das Schauspiel anzusehen, beziehungsweise, um es zu überwachen. Fünf neue Schiffe waren etwas, das man mit Sicherheit als Chefsache bezeichnen konnte.
    Der fabrus nickte. "Alles bereit, Nauta.", sagte er. Dabei schien er etwas verwirrt. Anchisothep beschloss, ihn über die Änderung seines Dienstgrades aufzuklären. "Ich bin übrigens jetzt Gubernator", sagte er, in einem bescheidenen Tonfall. "Also deshalb kümmere ich mich um die Schiffe. Für eines der Schiffe werde ich in Zukunft mitverantwortlich sein. Weißt du, wie die Schiffe heißen werden?" Der fabrus schüttelte den Kopf. "Und in welcher Reihenfolge werden sie vom Stapel gelassen?" "Keine Ahnung, der Stapellauf ist nicht mehr die Aufgabe von uns fabri. Das müsst ihr Seemänner selbst regeln." "Gut. Ich danke dir für deine Auskunft. Ihr habt übrigens sehr gute Arbeit geleistet, soweit ich das erkennen kann." "Danke dir, Gubernator." Anchisothep lächelte und verabschiedete sich. Er ging in Richtung des Nauarchus und der Triearchi. Auf dem Weg lief er Gallicus über den Weg. "Salve, Gallice!", sagt er. "Hast du schon eine Ahnung, wie das Schiff heißt, dem wir zugeteilt sind und welchen Gubernator wir haben? Warte, möchtest du eben mit mir zum Nauarchus und den Triearchi kommen, um Befehle einzuholen?"

  • Auch der Praefectus selbst hatte sich für diesen Moment Zeit genommen. Rings umher ging das Leben und Training der Soldaten aber ganz normal weiter. Ein Stapellauf war zwar schon etwas Spezielles, doch dafür jedes Mal die gesamte Truppe zusammenzurufen, die Tore zu schliessen und die Wachen abzuziehen wäre undenkbar gewesen.


    Daher waren auch relativ wenige Männer anwesend. Nur die nautischen und militärischen Befehlshaber sowie die Mannschaften welche gerade Dienstfrei hatten hatten sich eingefunden, plus natürlich die Nautae derjenigen Schiffe, welche nun eingeweiht wurden.

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  • Während Anchisothep mit dem Fabrus geredet hatte, hatte Gallicus das Schiff eingehend gemustert. Es war ein schönes Schiff wie Publius fand. Als der Feund und Vorgesetzte ihn ansprach erwiderte er.
    "Salve! Nein, ich habe keine Ahnung wie unser Schiff heißen wird und auch nicht wer unser Triearchus sein wird, aber das werden wir sicher bald erfahren."
    Das Anchisothep ihn zu dem Präfekten und dem Nauarchen mitnehmen erfreute ihn, also stimmte er zu.
    "Ja, ich komme gerne mit."

  • "Gut, gehen wir. Vielleicht treffen wir unseren zukünftigen Triearchus dort." Anchisothep ging zum Nauarchus. "Salve, Nauarche!", sagte er im militärischen Tonfall. "Gubernator Anchisothep Niger zu Befehl. Ich komme, um Befehle für den Stapellauf abzuholen. Welchem Triearchus bin ich zugeteilt?"

  • Zitat

    Original von Anchisothep Niger
    "Gut, gehen wir. Vielleicht treffen wir unseren zukünftigen Triearchus dort." Anchisothep ging zum Nauarchus. "Salve, Nauarche!", sagte er im militärischen Tonfall. "Gubernator Anchisothep Niger zu Befehl. Ich komme, um Befehle für den Stapellauf abzuholen. Welchem Triearchus bin ich zugeteilt?"


    Theodores nahm den Salut mit einem Nicken ab und deutete auf einen der hinter ihm stehenden Trierarchen.


    "Dies ist Trierarchus Mamercus Scaptius Vocula. Er wird das Kommando über die neue Trireme erhalten, und ihm seid ihr zugeteilt."

  • "Salve, Triearche!.", sagte Anchisothep in Richtung seines neuen direkten Vorgesetzten, natürlich im militärischem Tonfall und militärischer Haltung. Er versuchte diesen Mann einzuschätzen. Schließlich teilte auch Anchisothep die Sorgen Gallicus. Und als Gubernator würde er dm Triearchus noch näher und damit angreifbarer sein. Er hatte von diesem Triearchus noch nie zuvor gehört, ,möglicherweise war er nach der Mission erst dazu befördert worden. Wobei es hunderte Schiffe und somit hunderte Triearchi gab. Er blickte seinen neuen Vorgesetzten in die Augen. Doch er fand nichts, was ihm Aufschluss über den Charakter dahinter gegeben hätte.
    Dann wandte er sich wieder an den Nauarchus. "In welcher Reihenfolge sollen die Schiffe vom Stapel gelassen werden?" Anchisothep konnte den Stapellauf kaum abwarten. Er hoffte, sein Triearchus würde ihn in dieser Angelegenheit miteinbeziehen und ihn nicht auf irgendeinen Posten verweisen, der frei von Verantwortung und vor allem frei von Selbstständigkeit war. Er spähte kurz zu den Docks hinüber. Noch tat sich dort nichts. Anchisothep wurde ungeduldig, ließ sich jedoch davon nichts anmerken. Es wäre schlecht, wenn sie noch viel Zeit verlören.

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