culina | Seltsame Dinge in der Nacht

  • Es war mitten in der Nacht. Alles schlief bereits in der Villa Claudia. Stille machte sich breit. Nur von weitem hörte man einen Hund bellen. Der Wind strich sanft durch die Bäume und fegte auch noch die letzten bunten Blätter herunter.


    Doch plötzlich huschte eine Gestalt, von der Sklavenunterkunft kommend, durch die leeren Gänge. Im schwachen Licht ihres Öllämpchens konnte man die Umrisse einer jungen Frau erkennen.
    Eilenden Schrittes, aber dennoch leise und geschmeidig, wie eine Katze, steuerte sie ihr Ziel an. Noch einmal schaute sie sich um, ob auch wirklich niemand da war, der sie hätte beobachten können.
    So leise wie möglich öffnete sie die Tür zur Küche und trat ein.
    Als allererstes zündete sie eine weitere Lampe an und schaute sich um.
    Dann wanderte ihr Blick zum Ofen. Hatte er noch genug Hitze? Sie schaute nach und stellte fest, daß die Glut noch leicht glimmte. Doch das war zu wenig, für das, was sie vor hatte. So legte sie noch einige Holzscheite auf die Glut und versuchte, das Feuer erneut zu entfachen.


    Sie erinnerte sich wieder, wie ihre Mutter jedes Jahr um diese Zeit das Gebäck zubereitete. Sicher, sie war in den hauswirtschaftlichen Dingen noch nie eine Leuchte gewesen, doch dieses Gebäck mußte ihr gelingen. Was wäre das Fest, ohne ein Gebäck?
    Zielstrebig lief sie zur Speisekammer und holte alle Zutaten herbei, die sie benötigte: Mehl, Eier, Honig, Salz und Schmalz.
    Daraus bereitete sie schließlich einen Teig, den sie eine Weile ruhen ließ.
    Zwischedurch schaute sie immer wieder nach dem Feuer.
    Was war das? Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. War da jemand? War sie vielleicht zu laut gewesen und hatte womöglich jemanden geweckt?
    Sie ging zur Tür, um nachzuschauen. Doch es war wohl nur die kleine schwarze Katze, die sich etwas zu fressen erhoffte.
    Beruhigt ging sie wieder an die Arbeit.
    Aus dem Teig formte sie kleine Kringel, die sie im Schmalz ausbuk.


    Sim-Off:

    Na, Appetit bekommen? Wer das Rezept der "Keltenkringel" haben möchte, schreibe mir bitte eine PN. Die Kringel beruhen auf einem Fund vom Gräberfeld Wederath, wo ein solcher als Grabbeigabe gefunden und von Fachleuten untersucht wurde.

  • In dieser Nacht schlief Minna mehr schlecht als recht. Da sie am Tag zuvor vor lauter Arbeit kaum etwas gegessen hatte, machte ihr der Hunger jetzt zu schaffen. Sie versuchte den Hunger zu ignorieren und noch einmal einzuschlafen, doch es wurde immer unerträglicher. Mittlerweile war sie hellwach. An Einschlafen war nicht mehr zu denken und so beschloss sie, sich heimlich in die Culina zu stehlen. Vielleicht gab es dort ja noch etwas vom Vortag zu holen. Hm, sollte sie wirklich? Ihr knurrender Magen nahm ihr die Entscheidung ab. Beinahe geräuschlos verließ sie die Sklavenunterkunft und bewegte sich mit leisen Schritten durch die Gänge der Villa bis sie die Culina erreichte.


    Ganz vorsichtig öffnete sie die Tür zur Culina. Es war nicht besonders hell. Dass eine Lampe brannte, sah sie von der Tür aus nicht. In der Luft lag der Duft nach köstlichem Essen. Hm, das roch aber lecker. Sie wunderte sich ein wenig, dass es noch so frisch nach Speisen roch, aber sie dachte sich nichts weiter dabei.
    Sie trat einen Schritt vor, doch plötzlich hatte sie ein Geräusch gehört. War da etwa jemand? Minna erschrak und beschloss gleich wieder umzukehren. Sie wollte schließlich nicht erwischt werden. Als sie sich voller Hast umdrehte und zur Tür eilen wollte, übersah sie einen kleinen Schemel. Prompt stolperte sie darüber und stürzte zu Boden. "Au!" Mit schmerzverzerrten Gesicht hielt sie sich ihr Knie, auf welches sie unglücklich gefallen war. "Verdammter ..." Erschrocken hielt sie sich die Hand vorm Mund. Oh je, hoffentlich hat das niemand gehört! Mucksmäuschenstill blieb sie am Boden sitzen und horchte, ob sich etwas regte.

  • Erneut schreckte Fiona auf, als sie wieder ein schepperndes Geräusch hörte. Das konnte doch nicht nur die Katze sein! Denn im Allgemeinen konnten Katzen nicht Au! sagen.
    Mit einem Schürrhaken bewaffnet, schlich sie sich zur Tür. Dort verharrte sie einen Moment, um eventuell noch ein Geräusch zu erhaschen. Mit einem Ruck zog sie schließlich die Tür auf und wollte schon ausholen, als sie, zum Glück noch rechtzeitig, erkannte, wer da vor ihr auf dem Boden saß.
    Minna! Was machst du denn da? Ist es bequem da, auf dem Fußboden?
    Erstaunt sah sie zu ihrer Freundin herab, die immer noch auf dem Boden saß, warum auch immer. Helfend reichte sie ihr die Hand, damit Minna sich daran hochziehen konnte.
    "Minna, ich muß wieder in die Küche. Ich hab´noch was auf dem Ofen!"
    Ihr Blick ging wieder besorgt in Richtung Küche, denn noch immer war sie dabei, das Gebäck herzustellen.

  • Mit einem Mal flog die Tür auf und Minna blickte ihr Gegenüber mit schreckgeweiteten Augen an. "Fiona! Bei den Göttern, was machst du denn hier?" Mit ihr hätte sie jetzt nicht gerechnet. Aber sie war heilfroh, dass es nicht jemand anderes war. "Ach, und könntest du bitte dieses Ding wegpacken?" Sie deutete auf den Haken, den Fiona noch in ihrer Hand hielt. Das Teil sah echt gefährlich aus. Nur gut, dass sie damit nicht zugeschlagen hatte."Ja klar, ist total bequem hier unten. Möchtest du dich nicht dazusetzen?" kommentierte sie ihre Frage leicht ironisch, nahm aber dann dankbar die angebotene Hand von Fiona an. Als sie stand, klopfte sie sich erstmal den Dreck von ihrer Kleidung. "Danke. Also, ich öh ... hatte einfach einen Mordshunger und wollte mal schauen, ob es hier noch etwas zu holen gibt. Und was treibst du hier in der Culina?" Wie sie hatte noch etwas auf’m Ofen? Verwundert schaut sie Fiona an. Sie sagte es, als sei es das Normalste auf der Welt, mitten in der Nacht Essen zu zubereiten. Aber ihr konnte das ja nur recht sein, schließlich brauchte sie jetzt unbedingt etwas zu futtern. "Na, dann komm ich ja gerade richtig! Was machst du denn Feines?" Leicht humpelnd, ihr Knie schmerzte immer noch etwas, folgte sie Fiona in die Küche.

  • Grinsend half sie Minna auf und legte den Schürhaken beiseite. Dann öffnete sie die Tür zur Küche und hielt sie Minna auf. Dann folgte sie ihr.
    "Du hast hunger? Na, dann komm mal mit. Aber bitte sei leise, sonst weckst du noch das ganze Haus auf!"
    Sie ging zum Herd. Dort stand immer noch ein Topf, in dem das Gebäck im heißen Fett ausbuk.
    Sie reichte Minna einen der fertiggebackenen Kringel und führte sich selbst einen zum Mund und biß hinein.
    "Hier, probier mal! Aber Vorsicht! Ist noch heiß!"
    Nach einer Weile, erkundigte sie sich bei Minna, wie das Gebäck gemundet hatte.
    "Und? Gut?"
    Nachdem sie auch noch die letzten Kringel aus dem Fett gefischt hatte, machte sie sich gleich daran, einen neuen Teig herzustellen.
    "So, und jetzt kommt das süße Brot dran!"

  • Sie zwinkerte Fiona zu. "Natürlich werde ich leise sein. Ich bin doch kein Trampel..." Als sie die Küche betrat und die ganzen Kringel vor sich sah, staunte sie nicht schlecht. Ihre Augen begannen zu funkeln. "Hast du die alle ganz alleine gemacht? Die sehen ja lecker aus!" Kaum hatte sie das gesagt, stürtzte sie sich an den Tisch. Beinahe hätte sie dabei noch einen Topf von der Tischplatte gerissen, aber auch nur beinah. Freudig nahm sie den von Fiona angebotenen Kringel an. Endlich etwas zu essen! Gierig biß sie ein großes Stück ab und schlang es herunter. "Hmmm, köstlich! Wirklich, die sind sehr gut geworden." meinte sie schließlich, nachdem sie sich satt gegessen hatte. "Aber sag mal, wie kommst du darauf, mitten in der Nacht Kringel zu backen?" Irgendetwas hatte sie doch vor. Wollte sie sich etwa bei den Römern einschmeicheln? Nein, dafür war Fiona viel zu stolz. Sie würde sich niemals zu so etwas herablassen. Darüber war sich Minna sicher und sie war froh, dass ihre Freundin so eine Einstellung hatte.
    Neugierig beobachtete sie Fiona, wie sie begann weiteres Gebäck zu zubereiten. Das süße Brot? Wie viel wollte sie denn noch machen? "Kann ich dir irgendwie behilflich sein? Du scheinst ja noch einiges vorzuhaben und mit meiner Hilfe geht's bestimmt schneller." Gut, so sicher war das nicht, dass es dann zügiger ginge. Essen konnte sie, aber kochen? In der Beziehung hatte sie zwei linke Hände, aber das musste Fiona ja nicht wissen. 8)

  • Fiona mußte grinsen, als sie sah, wie Minna eifrig ihren Hunger stillte. Sie selbst hätte auch noch einige verdrücken können. Niemal hätte sie gedacht, daß ihr die Kringel so gut gelingen würden.
    "Wenn sie noch warm sind, schmecken sie am Besten! Aber man sie auch kalt zu Wein oder Met essen."
    Fiona überlegte, ob es wohl klug wäre, Minna mit einzuweihen. Was wohl Cadhla und Bridhe sagen würden, wenn sie ihre Freundin mitbrächte? Auf der anderen Seite, müßte sie dann nicht alleine zur Aurelianischen Villa gehen. Dann könnte sie sogar noch mehr Proviant mitnehmen.
    "Ja also, all diese Sachen habe ich für ein Fest gebacken. Für ein Fest, das Cadhla, Bridhe und ich im Garten der Aurelier feiern wollen, morgen Abend!"
    So jetzt war es raus! Fiona beobachtete Minna, wie sie wohl darauf reagieren würde.
    "Du kennst doch Cadhla und Bridhe? Das sind die Beiden, mit denen ich mich auf diesem Fest unterhalten habe.", fügte sie erklärend hinzu.
    "Also wenn du möchtest, kannst du mir gerne helfen!"
    Schließlich wären sie zu zweit noch schneller fertig.

  • Ein Fest? In einer fremden Villa auch noch? Minna traute ihren Ohren nicht. Verwundert starrte sie Fiona an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. "Ja, an Cadhla und Bridhe kann ich mich noch gut erinnern" Sie hatte sich zwar an diesem Abend nicht besonders viel mit den beiden Sklavinnen unterhalten, aber ihr fiel wieder ein, dass sie ebenfalls wie Fiona Keltinnen waren. Vermutlich wollten sie einen gemeinsamen Brauch feiern. "Was soll das denn für ein Fest sein? Und wie hast du dir das überhaupt vorgestellt? Menecrates wird dich doch niemals gehen lassen!" Dass er seinen Sklaven erlaubte irgendwelche Feste feiern, dass konnte sie sich nun beim besten Willen nicht vorstellen. Eher, dass er völlig ausrastet, wenn er davon erfahren würde.
    Dass sie ihr beim Backen helfen durfte, darüber freute sie sich sehr. "Oh ja, schön!" Aufgeregt klatschte sie in die Hände. Dann aber fiel ihr Blick auf die ganzen Zutaten und Gerätschaften. "Wo soll ich denn anfangen?" Fragend schaute sie Fiona an. Sie hatte schließlich keine Ahnung wenn's ums Backen ging.

  • Ja, das war noch die große Frage! Wie sollten sie hier aus der Villa heraus und wie in die Villa der Aurelier hinein kommen?
    "Mhh, da werde ich mir noch etwas einfallen lassen! Aber keine Sorge! Das schaffen wir schon!"
    Minnas Freude, ihr beim Backen helfen zu dürfen, amüsierte Fiona. So viel Tatendrang mußte ausgenutzt werden! Sie reichte ihr eine Schürze und erklärte ihr dann, was sie als nächstes vor hatte.
    "Mit den Kringeln bin ich gerade fertig geworden. Jetzt wollte ich noch ein süßes Brot backen. Wenn du möchtest, hole ich schon mal die Zutaten und du kannst den Teig bereiten."
    Freundlich lächelte sie ihr zu und machte sich gleich auf den Weg, um alle Zutaten zusammen zu suchen. Sie hatte zwar noch nie gesehen, wie Minna etwas gebacken hatte, doch sie vertraute einfach mal auf ihr Können.

  • Irgendwie hatte sie es ja schon geahnt, dass das Ganze hinter Menecrates’ Rücken passieren würde. Sie kannte schließlich Fiona. Und dass sie sich schon eine Ausrede einfallen lassen würde, davon war Minna überzeugt. "Ach, ich glaube auch, dass wir das schon schaffen werden. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf dieses Fest! Vielen Dank, dass ich mitkommen darf." Freudig fiel sie ihr um den Hals. Sie war jetzt schon ganz aufgeregt. Endlich kamen sie mal aus der Villa und feierten ein Fest! Was für eine schöne Abwechslung!


    Aber nun ging es erst mal mit dem Backen los. "Alles klar!" Voller Stolz nahm sie die Schürze von Fiona entgegen und machte sich gleich an die Arbeit. Während Fiona die ganzen Zutaten besorgte, knetete Minna schon mal sorgfältig den Teig durch. Zum Glück stellte sich die Zubereitung des Teiges nicht allzu schwer heraus. Nur schade, dass Fiona mit den Kringeln schon fertig war. Sie hätte zu gerne noch ein paar ‚Minna-Kringel’ hergestellt.
    Nachdem sie den Teig geschmeidig geknetet hatte, schaute sie wieder zu Fiona. "So, dass hätten wir. Was kommt jetzt?"

  • Zustimmend nickte sie Minna zu. "Natürlich schaffen wir das! Das wird sicher ein schönes Fest und es freut mich, daß du dabei sein wirst!"
    Sie bemerkte ihren Tatendrang und auch ein gewisses Maß an Erwartung. Ganz liebevoll, begann Minna, den Teig zu kneten, bis er die richtige Konsistenz hatte.
    "So, jetzt können wir zwei bis drei Laibe daraus formen und dann ab in den Ofen damit!"
    Mit einer Handbewegung deutete sie Minna an, wie sie sich den weiteren Fortgang vorstellte. Dann nahm sie sich selbst ein wenig Teig und formte einen Laib. "Siehst du? So!"
    Als die Laibe geformt waren, schob sie sie in den Ofen.

  • Fionas Optimismus war wirklich bewundernswert, befand Minna. Egal was passierte oder wie gefährlich es war, sie schien sich niemals unterkriegen zu lassen. Sie selbst dagegen machte sich schon einige Sorgen wegen dem Fest, doch das versuchte sie sich nicht anmerken zu lassen.


    Aufmerksam beobachtete sie, wie Fiona den Laib formte und tat es ihr anschließend gleich. Hm, so schwer war das gar nicht, fand Minna. Und es begann ihr sogar Spaß zu machen! Nachdem das Brot in den Ofen geschoben wurde, warteten sie gespannt und Minna gingen viele Frage durch den Kopf. Wie das Brot wohl geworden ist? Ob es den anderen Sklaven schmecken würde? Und woher konnte Fiona eigentlich so gut backen? Unauffällig musterte Minna sie von der Seite. So etwas hätte sie ihr gar nicht zugetraut. Eher das sie gut kämpfen konnte und solche Sachen. "Sag mal, woher kannst du das alles?" Sie deutete auf die fertigen Kringel.

  • Minna hatte wohl auch ihren Spaß am Backen gefunden. Es sah zumindest danach aus. Bei Fiona war es ähnlich. Sie hatte die Freude am Backen auch erst hier entdeckt. Früher, als sie noch in Cymru lebte, war es das Letzte gewesen, was sie tun wollte. Da war für sie alles, was mit Hausarbeit im entferntesten zu tun hatte, ein Graus. Doch vielleicht mochte sie es jetzt auch so, da sie viele Erinnerungen mit dieser Tätigkeit verband. Erinnerungen an ihre Mutter, ihre Schwester, an die Feste und Feiern, die sie gemeinsam gefeiert hatten.
    "Ach Minna, früher habe ich das Backen immer gehaßt! Doch jetzt erinnere ich mich an jeden Handgriff, den mir meine Mutter begebracht hat. Glaube mir, sie hatte es nicht immer einfach mit mir!"Ja, das Verhältnis zur Mutter war nie besonders gut gewesen. Desto mehr liebte sie Ihren Vater abgöttisch.
    Vielleicht war das Backen so eine Art Wiedergutmachung mit ihrer Mutter. Da kam natürlich das Samhain Fest ganz recht. Ganz speziell wollte sie an diesm Fest ihrer Mutter danken und ihrem Andenken ein Opfer bringen.

  • Interessant, was sie da erzählte. Das war ja ähnlich wie bei ihr gewesen. Auch für sie war der ganze Haushaltskram das Letzte gewesen, womit sie sich freiwillig beschäftigt hätte. "Dann geht es dir ja so wie mir. Ich hatte früher auch nie sonderlich viel mit dem Haushalt zutun. Ich hatte mich lieber für die Natur interessiert und mich mit Kräutern befasst. Ich war ständig draußen. Meine Eltern hätten mich lieber am Ofen gesehen, denn ich war die einzige Tochter von vier Kindern. Doch sie hatten schnell erkennen müssen, dass das bei mir keinen Zweck hat. Irgendwann hatten sie es eingesehen und mich gelassen. Sie waren wirklich gut zu mir." Ja, sie hatte es in ihrer Heimat wirklich schön gehabt. Wehmütig dachte sie an ihre Familie. Was ihre Eltern wohl gerade in diesem Moment machten? Ob sie überhaupt noch lebten? Sie schüttelte leicht den Kopf. Nein, daran wollte sie nun wirklich nicht denken. Um auf andere Gedanken zu kommen, entschied sie sich ihre Aufmerksamkeit wieder dem Brot zu widmen. "Hm, riechen tut’s ja schon mal herrlich! Wie lange müssen wir denn noch warten bis wir das Brot rausnehmen können?"

  • In Minnas Augen konnte sie das Heimweh erkennen, unter dem sie nach all der langen Zeit immer noch litt. Sanft legte sie ihren Arm um ihren Rücken. "Behalte sie genau so in Erinnerung! Dann kannst du sie immer in deinem Herzen mit dir führen!" Sie selbst wußte genau, wie schwer es an manchen Tagen war, wenn die Erinnerungen an die Heimat und die Familie sie überkam.


    In der Tat! Das Brot roch sehr verlockend! Am liebsten hätte sie schon jetzt einmal hinein gebissen. Doch es würde noch ein Weilchen brauchen, bis es ganz fertig war.
    "Wir lassen es noch einen Monent drinnen! Dann werde ich einmal nachsehen, ob es auch wirklich fertig ist."
    Nach einer Weile, holte Fiona die Brote aus dem Ofen und stach mit einer Nadel hinein, um zu sehen, ob es auch wirklich durchgebacken war. Als sie dann festestellen konnte, daß die Brote fertig waren, nahm sie sie heraus und ließ sie abkühlen.
    "So! Jetzt sollten wir am Besten unsere Spuren noch beseitigen und unser Gebäck verstecken, damit später keiner auf dumme Gedanken kommt!"
    Sie konnte zwar Pustula, der Köchin, vertrauen, doch trotzdem war es ihr lieber, wenn ihr Tun unentdeckt bliebe.

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