Kampfausbildung der seemännischen Abteilung

  • Seit der Grundausbildung der seemännischen Abteilung war eine längere oder kürzere Zeit vergangen, je nach Dienstalter der Männer.


    Es war also höchste Zeit, sich wieder einmal auch dem Kampftraining zuzuwenden. Dies geschah heute unter der Aufsicht einiger Optiones der Marineinfanterie.


    Alle Männer, welche nicht zu einem anderen Dienst eingeteilt waren, egal ob Nauta oder Gubernator, hatten sich auf dem Exerzierplatz einzufinden.

  • Zwar war das Kämpfen mit Waffen eigentlich nicht die Angelegenheit der seemännischen Abteilung, doch im Notfall musste jeder an Bord eines Kriegsschiffes sich, die Mannschaft und das Schiff verteidigen können. Anchisothep hatte eigentlich weniger Lust, den Umgang mit Waffen zu lernen, zumal die einzige Waffe, die er trug, ein Dolch war. Doch Befehl war Befehl und möglicherweise würde ihm einst eine gewisse Grundausbildung im Umgang mit Waffen nützen. Schließlich befand sich das Imperium im Krieg, da war es gar nicht mal unwahrscheinlich, dass ein Teil der Classis bald wieder in den Osten musste.
    Also fand sich auch Anchisothep auf dem Exerzierplatz ein.

  • Der neuernannte Nauta des seemännischen Dienstes Publius Gallicus war natürlich auch auf dem Exerzierplatz erschienen. Ihm machte es nichts, dass Heute ein Waffentraining auf dem Plan stand, im Gegenteil, es freute ihn sogar ein wenig. Denn eigentlich wäre ihm die Marineinfanterie ja lieber gewesen. Der Gallier reihte sich bei seiner Einheit ein und wartete auf die Befehle...

  • Optio der Marineinfanterie


    Männer, auf Befehl des Praefectus werdet ihr in den nächsten Tagen am Gladius eure Grundausbildung auffrischen. Dies bedeutet viel Arbeit, doch wer weiss, wohin uns der Feldzug gegen die Parther führen wird. Wer weiss, wann der Kaiser das nächste Mal aus unserer Mitte eine Legio Classica ausheben will. Dafür müssen wir bereit sein und dafür werde ich euch das Handwerk lehren!


    Es holt sich jetzt jeder ein Weidenschild und eine Übungsgladius. Ausführen!

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  • "Zu Befehl!" Anchisothep nahm sich auch ein Weidenschild und ein Übungsschwert. Dabei ließ er sich seinen Widerwillen nicht anmerken. Eigentlich war Anchisotheps Element eher das Schiff als der Kampf. Und die Übungsgladii sahen zudem ziemlich albern aus. Nun ja, vielleicht würde es ja sogar ein wenig Spass machen.

  • Optio der Marineinfanterie:



    "Wenn ihr so lahm weitermacht, dann seid ihr Hackbraten bevor ihr das Gladius auch nur gezogen habt! Vorwärts! Vorwärts!


    Als dann endlich wieder alle in Reih und Glied standen, wurden die Männer der nautischen Abteilung des Geschwaders welches im Moment gerade Ausbildung hatte in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Immer 20 zusammen bildeten eine solche Gruppe, welche von einem Optio betreut wurde.


    So, dann wollen wir mal. Da drüben an den Pfählen könnt ihr mir zeigen, was ihr noch in Erinnerung habt! Ich will immer einen Hieb und einen Stich sehen, abwechslungsweise, und noch ohne Scutum. Achtet auf die Bewegungen! Ausführen!

  • "Zu Befehl!", rief Anchisothep und marschierte auf einen der Pfähle zu. Er sah, dass er mit Gallicus in einer Gruppe war. Vor seinem Kumpan wollte er sich natürlich nicht blamieren. Also gab er sich viel Mühe. Hieb-Stich; Hieb-Stich; Hieb- ... Anfangs waren Anchisotheps Bewegungen noch unbeholfen, doch dann fand er die richtige Haltung und den richtigen Rhythmus. Die Übungsgladii schienen nicht sehr stabil zu sein, Anchisothep befürchte, sein Exemplar könnte jeden Moment am Pfahl zerbersten. Dennoch schlug er eifrig weiter. Langsam kam er ins Schwitzen. Wenn das ein Gegner ist, dachte er, müsste dieser doch schon längst tot sein. Hieb-Stich; Hieb-Stich; Hieb-Stich; Hieb-Stich... Sein Weidenschild lag unbenutzt im Gras. Das verlockte dazu, die Hand zu wechseln, da ja immer eine frei war, doch Anchisothep beherrschte sich. Er dachte sich einfach ein Schild in die andere Hand. Hieb-Stich Er fragte sich, wielange er noch auf den Pfahl einschlagen und einstechen sollte.

  • Optio der Marineinfanterie:


    Der Optio war die Reihe in seiner Gruppe langsam abgeschritten. Hier und da korrigierte er die Handhaltung, die Bewegung und den Stand, doch die Meisten in der Gruppe hatten ihre Ausbildung noch nicht lange hinter sich und erinnerten sich daher noch recht gut.


    Dann trat er an Anchisothep heran. Gubernator, was machst du da? Ist das ein Massaker? Deine Bewegungen sind viel zu legèr und unkontrolliert. Schau mal den Pfahl an, da ist ja jeder Hieb an einem anderen Ort! Du musst immer denselben Ort treffen, mit Hieb und Stich!


    Mach mal langsam.

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  • Auch Gallicus hatte bemerkt dass Anchisotpeh mit ihm in einer Gruppe war. Der Gallier legte sein Weidenschild beiseite und stellte sich vor einem der Pfähle auf. Nun ging er auf den Pfahl los. Immer abwechselnd, ein Hieb, dann ein Stich. Bei den Hieben, für die das Gladius ja eigentlich nicht geiegnet war, tat sich Gallicus wesentlich leichter als bei den komplizierteren Stichen. Galt es doch bei den Stichen das Gladius so schnell wie möglich wieder zurück zu ziehen. Am Anfang waren die Stiche des Publius Gallicus noch eher träge, doch mit der Zeit gelang ihm auch das schnelle Zurückziehen immer besser.

  • Anchisothep erschrak, als ihn der Optio ansprach, so sehr hatte er sich ins Schlagen und Stechen hineingesteigert. Er berücksichtigte den Ratschlag und ließ seine Schläge und Stiche gegen den Pfahl genauer und gleichmäßiger werden. Schließlich gelang es ihm, wenigstens meistens dorthin zu treffen, wohin er schon getroffen hatte. Er zwang sich, seine Bewegungen ruhiger werden zu lassen. Wann ist diese Prozedur endlich vorbei?, fragte er sich.

  • Optio:


    Der Optio war nicht unzufrieden. Zwar würden diese Männer vermutlich nie wirklich harte Kämpfer werden, aber es waren einige dabei, die man ganz gut gebrauchen konnte.


    Pause! Aber nur kurz, danach Training mit dem Schild!


    Sicherlich war dieser Ruf sehr willkommen, doch zu lange wollte er die Männer nicht ruhen lassen. Schon übermorgen würden sie merken, wie ihre Muskeln, die morgen sicher noch schmerzen würden, sich besser machten als jemals zuvor.

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  • Auch Gallicus war erleichtert als der Optio eine Pause verkündete. Das Training war anstrengender als Publius erwartet hatte. Er legte das Holzgladius beiseite und griff zu dem Wasserschlauch den er vorsorglich mitgenommen hatte. Dann setzte er sich zu Anchisothep.
    "Willst du auch?
    Er hielt ihm den Wasserschlauch hin.

  • "Vielen Dank.", sagte Anchisothep und trank. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er hatte gemerkt, dass er wahrhaftig eher Seemann als Soldat war. Doch er wollte auch weiterhin eine gute Figur machen. Nun aber hatten sie zum Glück erst einmal Pause. "Ich muss zugeben, meine Grundausbildung scheint mir Ewigkeiten her, zumindest habe ich vom Umgang mit Waffen viel verlernt.", meinte Anchisothep lächelnd. "Du scheinst aber noch ganz gut dabei zu sein."

  • Optio:


    Der Optio liess die Männer etwas ruhen. Dann ging es aber weiter.


    Los ihr faulen Säcke, mit solchen Pausen lässt sich keine Schlacht und kein Krieg gewinnen.


    Schilde und Schwerter hoch und Aufstellung!


    Die Weidenschilde und Übungsgladi waren viel schwerer als die echten Waffen und würden den Männern schon bald richtig Muskelkater bescheren.

  • Anchisothep sprang auf den Befehl hin auf und nahm Gladius und Scutun in die Hände. In militärischer Stellung stand er vor dem ihm zugeteilten Pfahl und wartete, zum Offizier blickend, auf weitere Befehle. Er hoffte, es würde bald vorbei sein mit diesen lästigen Übungen. Doch er gab sich Mühe, eine gute Figur zu machen.

  • "Bitte, bitte"
    sagte Gallicus lächelnd.
    "Naja, bei mir ist die Grundausbildung ja auch noch nichts solange her, aber es ist doch anstrengender als ich gedacht hätte"
    erwiderte Publius.
    Dann ging das Training auch schon wieder weiter. Gallicus sprang ebenfalls auf und ging mit Gladius und Scutum in Position.

  • Optio:


    Also dann, Männer. Einige erinnern sich vielleicht noch an die Grundhaltung beim Kampf, linkes Bein vor, Gewicht eher nach hinten verlagern auf das rechte Bein, Schild nach vorne, so dass vom Knöchel bis zu den Augen alles abgedeckt werden kann. So könnt ihr euch richtig hinter dem Schild verstecken. Mit dem gladius erfolgen die Stiche entweder auf der Seite des Schildes oder über den oberen Schildrand von oben nach unten. Hiebe sind eigentlich nicht geplant, doch können sie ebenfalls wichtig werden, denn im Gefecht hält sich niemand an Standardregeln.


    An die Pfähle! Stich von oben, ... Stich auf der Seite, ... Stich von oben, ...

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  • Natürlich erinnerte sich Gallicus noch an die Kampfstellung, war doch erstens seine Grundausbildung noch nicht so lange her und zweitens schien der Antonier seine Sache gut gemacht zu haben, denn Publius erinnerte sich noch an alles was sein Ausbilder ihm an Theorie und Praxis beigebracht hatte. Er begab sich in eben jene Stellung und hob sein Scutum bis zum Kinn an. Mit viel Kraft dahinter stieß er über den Scutumrand sein Gladius in Richtung Holzpfahl. Selbstverständlich traf er und nur wenige Augenblicke später ließ er das Übungsschwert schon wieder zurück schnellen. Unermüdlich stach er so immer wieder mit dem Gladius auf den Holzpfahl ein.

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