atrium | süßes oder saures

  • Leone führte die Sklavin und den Sklaven der Flavier in das Atrium. Eigentlich hätte er sie lieber vor der Tür warten lassen, aber wenn Aurelia Prisca sie wirklich empfangen wollte, dann war es besser, wenn sie schon im Haus waren. "Wartet hier", sagte Leone in sehr bestimmten Tonfall und ging zum Zimmer der Aurelia Prisca, um sie über den Besuch zu informieren.

  • Der Ianitor ließ Severus und mich im Atrium stehen, um seiner Herrin von unserer Anwesenheit zu berichten. Als er außer Sichtweite war, schaute ich mich um. Hatte ich da nicht eben eine Frau mit roten Haaren gesehen? Ich schaute noch einmal genau und konnte dann in einiger Entfernung Fiona entdecken. Sie hatte es also auch geschafft, hierher zu kommen! Doch sie war nicht allein gekommen. Die germanische Sklavin, Minna war ihr Name, schien sie begleitet zu haben. Sicher mußte dann Cadlha auch in der Nähe sein!
    Meine innere Freude war unbeschreiblich! Ich konnte es kaum erwarten, bis es endlich dunkel sein würde und wir irgendwo hier unser Fest feiern könnten.
    Doch bevor es soweit sein würde, galt es noch, den Auftrag zu erledigen.

  • Mit Aintzanes Hilfe waren Minna und Fiona endlich in die Villa gekommen. Zusammen hielten sie Ausschau nach Cadhla.
    Irgendwann hatten sie sie schließlich auch gefunden. Jetzt fehlte eigentlich nur noch die irische Sklavin, die sie am Abend des Meditrinalia Festes kennengelernt hatten. Ob sie es schaffen würde, her zu kommen?
    Ja, sie hatte es geschafft, denn Fiona sah sie im Atrium stehen, als sie noch einige Vorbereitungen treffen wollte. Auch sie war nicht alleine gekommen. Sie hatte Severus, den Sklaven, der an jenem Abend für Aufregung gesorgt hatte, mitgebracht.
    Warum kam sie denn nicht zu ihnen, sondern blieb dort stehen, als ob sie auf etwas wartete?
    Schließlich entschied sich Fiona dafür, zu ihr zu gehen.
    "Hallo Bridhe! Schön, daß du da bist!"
    Fionas Freude war nicht zu übersehen. Sie wollte Bridhe schon am Arm nehmen, um sie zu den Anderen zu führen.

  • Ich sah, wie Fiona auf mich zu kam. Sie strahlte vor Freude und begrüße mich herzlich.
    Hallo Fiona, ja ich freue mich auch hier zu sein! Du kennst sicher noch Severus!
    Ich deutete auf meinen Begleiter, der wohl immer noch nicht so recht wußte, in was er da involviert wurde.
    Als sie mich mit zu den anderen Sklavinnen nehmen wollte, schüttelte ich leicht den Kopf.
    Bitte wartet noch auf uns. Wir haben hier erst noch etwas zu erledigen!

  • Die sehnigen Arme vor der Brust verschränkt wartete der Germane ruhig auf das Erscheinen der aurelischen Dame, die sein Herr - oder dessen Familie, er wusste es nicht - zur Braut auserkoren hatte. Ob sie schön war? Da es eine politische Verbindung sein sollte, hätte er nicht darauf gewettet.
    Langsam ließ er den Blick durch das Atrium schweifen, das jetzt, ohne das ganze Rot, und das Weinlaub, ein völlig anderer Raum zu sein schien, und sann darüber nach, ob die ein wenig brüske Reaktion des Ianitors Leone etwa ein Zeichen dafür sein mochte, dass Aquilius' Werben hier nicht wohlgelitten war.
    Bisher hatte er jedenfalls Bridhe das Reden überlassen. Er brach sein Schweigen als deren rotgelockte, herzliche Bekanntschaft vom Weinfest herbeitrat und grüßte sie mit einem freundlichen Nicken.
    "Heil Dir Fyonha."
    Anscheinend hatten die Frauen das Vorhaben, von dem ihm seine Bridtha auf dem Weg erzählt hatte, wirklich gut geplant. Er war schon neugierig wie sie dieses Fest, ihren Vintrnatsblót, begehen wollten, und außerdem war Bridhe so begeistert gewesen, dass er natürlich gleich zugesagt hatte da mitzukommen. Worauf genau er sich da eingelassen hatte, da hatte er allerdings keine Ahnung. Ein Menschenopfer - was die Kelten ja bekanntlicherweise ständig und zu jeder Gelegenheit machten - würde es aber wohl nicht werden. Das wäre in dieser Umgebung sicher zu auffällig.

  • Pfichten, Pflichten und Pflichten - als hätten die Aurelier geahnt, dass an diesem Abend etwas besonderes für Cadhla und die anderen Sklaven anstand, hatte sie besonders viele Dinge zu erledigen gehabt. 'Trag dies dorthin', 'mach das' und 'räum das hier auf' waren die Anweisungen, die sie am Tag des Samhainfestes am meisten gehört hatte - und wenig Freude dabei empfunden, alles auszuführen, mussten doch noch so viele Dinge vorbereitet werden. Wahrscheinlich würden die anderen auch weit vor ihr frei sein, und so war es auch - als ihr ein anderer Sklave mitgeteilt hatte, dass Bridhe mit ihrem Begleiter schon eingetroffen war und auch Fiona ebenso anwesend, eilte sie sich sehr, ihren letzten Auftrag auszuführen und ins atrium zu gelangen. Besonders festlich war ihr noch nicht zumute, dafür hatte sie sich den ganzen Tag zu viel abhetzen müssen, aber sie versuchte, erfreut und fröhlich zu wirken. Sie mussten ja nicht wissen, dass sie ausgerechnet heute soviel Pech gehabt hatte.


    "Willkommen Bridhe, Fiona .. und äh ... " wie hieß der Große nochmal? "..Bridhes Freund!" Improvisation war alles, und sie versuchte, mit ihrem Lächeln über den fehlenden Namen hinweg zu täuschen. Dann senkte sie die Stimme gleich etwas, damit möglichst wenig der gesprochenen Worte zu den falschen Ohren dringen mochte. "Wir noch warten müssen, bis es dunkel sein, davor wären sehr auffällig, wenn wir in Garten verschwinden, am besten, ihr kommen alle kurz mit in culina," sprach ich eilig und blickte mich etwas fragend um. Dass Sklaven anderer Haushalte gleich ins atrium geführt wurden, war schon etwas seltsam, ausser sie hatten Aufgaben zu erfüllen.

  • Fiona war zufrieden, als sie sah, daß nun alle beisammen waren. Es war auch gut, daß die Freunde der Frauen anwesend waren, auch wenn sie keine Kelten waren. Wurde ein solches Fest nicht erst noch schöner, je mehr daran teilnahmen?
    "Croeso, Severus! Du kennst sicher noch Minna! Sie ist heute auch mit dabei!
    Lächelnd deutete sie auf ihre Freundin. An jenem Abend hatte sie mitbekommen, daß Minna und er dem gleichen Volk angehörten.
    "Ich denke, wir sollten mit Cadhla in die Küche gehen, bevor wir vielleicht noch Aufsehen erregen! Dort steht auch schon der Korb mit den Opfergaben."
    Sie sah noch einmal zu Bridhe hinüber, die hier noch etwas zu erledigen hatte, nickte ihr freundlich zu und ging dann mit Cadhla.

  • Welche Freude Minna wiederzusehen! Severus' Gesicht leuchtete auf, er trat zu ihr und begrüsste sie ganz überschwänglich, wobei er wieder ins Chattische verfiel.
    Von Cadhla als 'der Freund von Bridhe' begrüsst zu werden, irritierte ihn dann aber schon ein bisschen. Er sah sie etwas verquer an, doch ihr Lächeln besänftigte ihn. Und er wusste ja auch nicht, wie die edle Weinspenderin eigentlich genannt wurde.
    "Severus. Danke. Wir haben noch etwas zu übergeben, an Aurelia Prisca. Am besten ist es wohl Du fängst uns danach ab, und übernimmst es uns 'hinaus' zu bringen."
    Da kehrte auch schon Leone zurück, und setzte der konspirativen Besprechung ein Ende. Gemeinsam mit Bridhe folgte der Germane dem schwarzen Mann, um erst mal die Mission zu erfüllen, bevor es dann ans Feiern gehen sollte.

  • Minna konnte es kaum glauben, als sie Severus erblickte. Sie hatte zwar inständig gehofft ihn wiederzusehen, doch dass das so schnell geschah, damit hätte sie niemals gerechnet. Auch er schien sich über die Begegnung zu freuen. "Heilsa, Severus! Schön, dich wiederzusehen."


    Nachdem die Beiden mit dem Ianitor verschwunden sind, folgte sie der aurelischen Sklavin in die Culina. Wie war ihr Name noch gleich? Cadhla? Minna war sich nicht mehr sicher, aber auf jeden Fall war sie der gleichen Meinung. Es war besser, wenn man noch etwas wartete bis es dunkel war.

  • Also doch ein Auftrag - dann würden sie ohnehin warten müssen, ob es nun nötig war oder nicht. Sie zwinkerte Bridhe und Severus verschwörerisch zu, bedeutete ihnen, sie mögen sich nach der Erledigung ihrer Aufgabe einfach in der Küche einfinden, und machte dann in Richtung Fiona und Minna eine einladende Geste. "Kommt, es nicht weit sein und wenn ihr Hunger haben, dann ich können auch sagen, dass ihr etwas bekommen."
    So führte sie die beiden Besucherinnen durch die Korridore der aurelischen villa in Richtung culina, wo sie zu dritt darauf warteten, dass es dunkel genug werden würde, und auch, dass Bridhe und Severus zurückkehrten.

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