Archiv der alten Casa | Der Eingang, Tabernae, Vor der Strasse, die alte Casa- vor dem Brand

  • Wieder musste er zur Tür eilen. Aufgrund seiner Statur war Ceadh der ideale ianitor, denn niemand würde sich an ihm vorbei drängen wollen, doch empfand er diese Art Arbeit als lästig. Er sah gepflegt aus, als er die Porta öffnete, musterte den Soldaten kurz misstrauisch und neigte sein Haupt.


    "Salve. Was willst du?"

  • Langsam ließ er seinen Blick über sie nach unten wandern und man könnte diese Geste durchaus anzüglich deuten, aber eigentlich wollte er sich nur vergewissern, dass sie keine kleine sica bei sich trug oder ähnliches. Schmunzelnd nahm er zur Kenntnis, dass sie sich genauso verhielt, wie er es erwartet hatte, doch nahm er etwas abstand von ihr, damit sie sich von der Wand lösen konnte, sah er nun doch ein, dass es ihr wohl Schmerzen zufügte und das wollte er nicht. "Essen und Trinken und auf der Straße, mh?", meinte er und musterte ihr Gesicht. Nein, er glaubte ihr wirklich kein Wort. Sie sah viel zu gepflegt aus und unterernährt war sie auch nicht gerade. Im Gegenteil, sie sah richtig hübsch aus, aber das durfte er sich nicht anmerken lassen, sonst hatte er verspielt.


    Die Kette ließ er in seine Seitentasche gleiten und weiter hielt er sie an den Armen fest, wobei er kurz hinter sich blickte. "Wenn du hungerst und dürstest, kann ich dir Essen und Trinken anbieten. Aber erst will ich wissen, wer du bist. Der Herr des Hauses ist auch bei den cohortes urbanae, sei gewarnt." Dass Castus nur ein einfacher Miles war, verschwieg Corvinus gemütlicherweise. Das klang bedrohlicher, gefährlicher.

  • Kurz stockte Ceadh und musterte den Mann, der sich Tribun nannte. Den Hausherren? Eigentlich kannte er da nur Corvinus. Ab und zu war Castus da, aber jener wohnte anscheinend schon länger nicht mehr in der Casa Artoria und Imperiosus war auch erst seit kurzer Zeit da, also musste er Corvinus meinen. Und da er nach einem Herren verlangte, konnte es unmöglich Medeia sein. Also nickte er ihm zu, ehe er die große Tür öffnete, um dem Tribun Einlass zu gewähren.


    "Folge mir bitte ins Atrium.", meinte der Kelte und führte den Tribun sogleich ins Innere der Casa, in das Atrium

  • Cicinne wollte sich am liebsten in die Mauer drücken um den Blicken des Mannes zu entkommen, aber so einfach war es nicht. Eine leichte Erleichterung war ihr anzusehen, als er sich etwas von ihr entfernte und sie ein bisschen lockerer stehen konnte, auch wenn sie es lieber vorzog noch an der Wand zu bleiben und nicht wirklich nach vorne zu treten. Sein Griff war immer noch fest, aber er tat nicht weh. Cicinne war sich nicht sicher ob er ihr überhaupt glaubte und versuchte sich schon weitere Gedanken zu machen was sie machen könnte um hier wieder weg zu kommen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie hatte nicht einmal eine Ahnung was ihr Herr mit ihr anstellen würde wenn er hier von Wind bekam, wusste sie doch nicht wie er wirklich drauf war.


    Na toll nun bot er ihr auch noch etwas zu Essen und Trinken an, warum ließ er sie dann nicht einfach gehen? Das hatte ihr ja jetzt noch gefehlt und ihr wurde immer unwohler je länger sie hier stand und dann auch noch die weitere Aussage. Sie steckte verdammt tief in der Klemme. Wie konnte sie sich nur in sowas verstricken und nun lebte hier auch noch wer von den Urbanern. "Ich bin....nein es ist doch egal wer ich bin, das tut nichts zur Sache" sagte sie leise und mit einer gewissen Portion Trotz in ihrer Stimme. Es wunderte sie woher sie den Mut nahm das zu sagen und sie wollte ihm einfach weder sagen wie sie hieß noch zu wem sie gehörte, schließlich hatte sie ihm ja erklärt sie würde auf der Strasse leben und sie durfte keinen Fehler machen wenn sie nicht wollte, dass es aufflog.

  • Ein von Senator Purgitius Macer geschickter Bote klopfte an der Tür der Casa an. Es war der selbe junge Sklave, der vor kurzem einen Botengang zum Palatin machen durfte und der als Eilbote und Kurier ausgebildet werden soll. Während er wartete, malte er sich aus, was ihn hinter der großen Holztür alles erwarten könnte.

  • Auch dem Boten wurde die Türe geöffnet und zwei wachsame Augen senkten sich auf den jungen Mann hinab. Ein flüchtiges Schmunzeln umspielte die Lippen des Kelten, ehe er die Tür völlig öffnete und sich vor dem Boten aufbaute.


    "Salve. Wie kann ich dir helfen?"

  • Ehrfürchtig blickte der Sklave nach oben, als sich der Mann vor ihm aufbaute. Er machte auf ihn fast so viel Eindruck wie die Wache vor dem Palast.


    "Ich komme im Auftrag meines Herrn, des Senators Purgitius Macer. Er lässt der Quaestrix Artoria Medeia herzliche Grüße ausrichten und bedankt sich für die Einladung zu den Vinalia. Er bedauert, dass er an der Feier nicht teilnehmen kann, da er bereits an einer anderen Feier teilnimmt."


    Der Sklave blickte nun wieder etwas entspannter und war froh, den langen Text vollständig aufgesagt zu haben.

  • Eilige Schritte waren hinter der Tür zu hören, dann eine Stimme, die rief: "Pumilus!" und kurz darauf eine zweite Stimme. "Moooommmeeent! Ich komme sofort!" Die Schritte näherte sich der Tür und dann schwang die Tür auf. Doch erstmal war niemand zu sehen. Scheinbar ging die Tür von selber auf. "Ähem..." Eine Bewegung war von etwas weiter unten zu sehen. Ein kleinwüchsiger Mann, schon etwas älter stand in der Tür und versuchte mit einem bemühten Lächeln und dem Winken seiner kleinen Hand auf sich aufmerksam zu machen.



    Er trug eine kurze, braune Tunika, hatte seine weißen Haare kurz geschnitten und sah fragend zu Sura hoch. "Salve, wer bist Du und was können wir für Dich tun?"

  • Ich wunderte mich als erstes und dann musste ich lächeln. Klein, aber oho! Im Zweifelsfall war das immer so. "Ich würde gerne Artoria Medeia sprechen. Oder auch jemand anderes. Es geht um Marcus Artorius Falco", erklärte ich freundlich.

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    Der kleine Mann sah grübelnd zu Sura hoch. Seine Stirn war gefurcht wie die Wellen eines Ozeans und er kratzte sich zwischen den weißen Haaren. "Oha! Marcus Artorius Falco...tragische Sache, tragische Sache. Ja, davon hörten wir schon. Unsere Herrin hatte diesbezüglich, glauben wir, schon ein mal was erwähnt....oder war es ein Castus, um den sie besorgt war! Oha!" Verschwörerisch reckte er sich zu Sura hoch und zwinkerte ihm zu. "Ihr müsst wissen, wir sind noch nicht allzulange in diesem Haushalt. Aber wir bemühen uns." Pumilus, wie der kleine Mann wohl hieß, lächelte gut gelaunt. "Aber wie war noch mal Dein Name? Bist Du ein Verwandter, den wir kennen sollten?"

  • "Oh, ich vergaß.", sagte ich entschuldigend. "Ich bin Caius Octavius Sura, Centurio der Cohortes Urbanae. Ich wurde von Falcos Bruder Avitus angeschrieben, dass ich herausfinden soll, was es mit Falco auf sich hat.", erklärte ich wieder ebenso freundlich und klopfte nicht ohne stolz auf meine Rüstung.

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    Pumilus reckte sich noch mal und musterte aufmerksam Suras Rüstung. Ein verlegenes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Ups!" Er kratzte sich sein bartloses Kinn und nickte eifrig. "Oha! Ja, das hätte ich ja sehen können, großer Centurio!" Er sah zu Sura hoch. "Ja, wirklich großer Centurio. Dann kommt doch bitte mit hinein. Wir kennen uns inzwischen hier gut in der Villa aus und wir meinen durchaus, Dich zum Arbeitsraum unserer Herrin führen zu können."


    Fröhlich winkend, ließ Pumilus Sura in das Haus eintreten und zog an der Kante die Tür wieder zu. Umständlich kletterte er auf einen kleinen Hocker um die Türklinke, an der ein Seil hing, wieder zu schließen. "So! Hier geht es lang mein Herr! Sagt, hast Du schon den neusten Klatsch gehört? Man sagt doch, daß die Götter beunruhigt sind wegen den Freveln der Menschen. Hattest Du auch damit zu tun? Also mit dem Verfolgen der Frevler natürlich! Und es ist ja auch jammerschade, daß Pollux zur Zeit im Urlaub ist. Ich lieeebe seine Rezepte. Hast Du schon mal sein geschmortes Kaninchen probiert? Göttlich, sag ich Dir, einfach nur göttlich...vielleicht kann man damit die Götter wieder besänftigen?"


    Fröhlich vor sich hinschwatzend geleitete er Sura in Richtung von Medeias Officium.

  • Ich musste ab und an unfreiwillig lachen oder grinsen. Ich stimmte dem kleinen Mann immer wieder zu und nickte wichtig. Er war Acta-Leser. Und den neusten Klatsch hatte ich noch nicht hört. Aber es tat gut ihn zu hören, es lenkte ab. So erreichte ich mit einem plapprigen kleinen Mann schließlich das Officium.

  • Corvinus spürte die Verzweiflung und schon tat sie ihm schon wieder fast leid, aber er wusste, wie gut Frauen mit Gefühlen spielen konnten. Nein, er durfte es ihr nicht durchgehen lassen und so fixierte er sie weiter, zumindest mit den Blicken. Mutig war sie und trotzig auch und irgendwie imponierte es ihm. Ob sie gebildet war? Nein, wohl eher nicht. Aber sie würde sich in den Mänaden hübsch machen, zumindest als Bedienung.


    "Ich möchte wissen, wie du heißt oder wem du gehörst.", erwiderte er trocken und ohne zurück zu weichen. Er erlaubte sich kurz, ihren Duft aufzunehmen - natürlich ohne es sie merken zu lassen. Nein, wie ein Gossenmädchen wirkte sie wirklich nicht. Aber warum wehrte sie sich so dagegen? Ob sie Angst vor ihrer familia hatte? Vor ihrem Herren? Schwer zu sagen.

  • In eine frische, weiße Tunika und ein rotes Pallium gekleidet, der so drappiert war, dass er die rechte Schulter frei ließ und die er auf den Märkten erworben hatte, stand Avitus auf der Strasse neben der Casa seiner Familie. Das Cingulum militare, der breite Offiziersgürtel, war zwar dadurch verdeckt, aber die Vitis in seiner rechte Hand, die Caligae an seinen Füßen und seine Haltung verrieten seine Angehörigkeit zum Militär. Wie immer, wenn er in Rom unterwegs war, hatte Avitus eine Waffe unter den Falten seiner Kleider versteckt. Zwar liebte er die Stadt und wusste um das Waffenverbot innerhalb Roms heiliger Grenzen, aber der gesunde Menschenverstand gebot es dennoch, sich nicht nur auf die Frömmigkeit und Gesetzestreue der Bewohner zu verlassen.


    Es war viel Zeit vergangen, seit er Rom verließ und so war es ein seltsames Gefühl, vor dem Eingang zu seinem Heim zu stehen. Doch eintreten wollte Avitus nicht eher, bis die 'anderen' erschienen waren. Er fragte sich zwar, was für einen Eindruck das auf die Gäste der Feier machen würde, wenn so viele Soldaten auf einmal reinplatzten. Bei diesem Gedanken musste er fast schmunzeln, beherrschte sich jedoch.


    Avitus freute sich auf das Wiedersehen mit seinen Angehörigen. Vermutlich war auch der bereits mehrfach in Briefen genannte Artorius Corvinus samt seiner Gattin zugegen sein, so dass sich Gelegenheit bot, sie persönlich kennen zu lernen. Er musste, seiner Kenntnis nach, ein entfernter Verwandter von ihm sein, vermutlich ein entfernter Vetter oder Onkel. Auch auf ein Wiedersehen mit Medeia freute er sich, sowie mit seinem Cousin Imperiosus. Es gab viel zu erzählen, aber das müsste bis nach der Feier warten. Er war gespannt, wer alles zu den Feierlichkeiten, von denen ihm Medeia berichtet hatte, erschienen war und merkte plötzlich, wie Ungeduld an ihm nagte.


    Avitus schaute sich um, um zu sehen, ob bereits jemand von den Legionären auftauchte. Noch schien dies nicht der Fall zu sein. Menschen gingen an ihm vorbei, den Pflichten ihres Alltags nachkommend. Manche schauten ihn an, manche freundlich, andere mit einem Mißtrauen im Gesicht. Manche ignorierten ihn. Doch einer fiel ihm auf. keiner wagte es, ihn anzurempeln, um sich den Weg frei zu machen. Er musste lächeln und sah die Vitis an. Von diesem Rebstock ging, könnte man meinen, eine Art Zauber aus.


    Er schaute sich nochmal um, ob nicht doch schon jemand kam und hoffte, die Wegbeschreibung, die er den anderen gegeben hatte, würde ausreichend sein, dass sie hierher fanden...

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