Archiv der alten Casa | Der Eingang, Tabernae, Vor der Strasse, die alte Casa- vor dem Brand

  • Zitat

    Original von Decimus Artorius Corvinus
    Corvinus spürte die Verzweiflung und schon tat sie ihm schon wieder fast leid, aber er wusste, wie gut Frauen mit Gefühlen spielen konnten. Nein, er durfte es ihr nicht durchgehen lassen und so fixierte er sie weiter, zumindest mit den Blicken. Mutig war sie und trotzig auch und irgendwie imponierte es ihm. Ob sie gebildet war? Nein, wohl eher nicht. Aber sie würde sich in den Mänaden hübsch machen, zumindest als Bedienung.


    "Ich möchte wissen, wie du heißt oder wem du gehörst.", erwiderte er trocken und ohne zurück zu weichen. Er erlaubte sich kurz, ihren Duft aufzunehmen - natürlich ohne es sie merken zu lassen. Nein, wie ein Gossenmädchen wirkte sie wirklich nicht. Aber warum wehrte sie sich so dagegen? Ob sie Angst vor ihrer familia hatte? Vor ihrem Herren? Schwer zu sagen.



    Nun da sie aus seinen Worten raushörte, dass er annahm, dass sie eine Sklavin war flackerte etwas in ihren Augen auf. Es war nur für wenige Sekunden zu sehen, aber es war da. Man würde sie sicher demnächst suchen, aber sie hatte sich das nicht alles so vorgestellt, als sie beschloss zu gehen und sich hier durchzuschlagen. Zwar waren ihre Gedanken immer wieder bei Curio, aber es war alles so verzwickt, dass sie völlig abgeschaltet hatte und eine Kurzschlußreaktion folgte auf die nächste, wie wohl auch jetzt, als sie anfing sich gegegn den Mann zu wehren der sie immer noch festhielt und ihr auf die eine oder andere Weise ziemliche Angst bereitete oder zumindest ziemliches Unbehagen.
    "Lass mich einfach los ich gehöre niemanden und wenn doch würde ich es dir nicht sagen" versuchte sie sich rauszureden und vor allem aus seinem Griff zu befreien.

  • Plautius hatte sich umgezogen. Rüstung, Helm und Waffen, sowie Stab, waren einer sauberen und qualitativ hochwertigen Tunika und Toga gewichen. Die Farbwahl und der Schnitt waren durchweg als „klassisch“ zu bezeichnen und hoben ihn in keinster Weise aus der Menge hervor. Lediglich die Caligae an den Füssen und die etwas langsamen Bewegungen ließen vermuten, dass hier jemand die Toga nicht jeden Tag trug. Natürlich hatte er einen Dolch in den Falten seines Gewandes verborgen, denn ein sonderlich schneller Sprinter wäre er in der Toga nicht. Zu seiner Zufriedenheit wurden die Bewegungen auf dem Weg zur Casa Artoria flüssiger. Auf die Vitis hatte er verzichtet. Zur Not hatte er den breitschultrigen Sklaven als Fackelträger dabei. Außerdem kannte der Sklave den Weg zur Casa Artoria. Roma war eine Stadt in der er sich definitiv verlaufen würde. Dann sah er auch schon Avitus, wobei die Vitis und der typische Militär-Kurzhaarschnitt ihm recht gut half ihn zu erkennen. In Zivil sahen alle so anders aus.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Mit der linken Hand die Falten des Palliums vor der Brust haltend, entdeckte Avitus den herannahenden Primipilus und schritt diesem demonstrativ langsam entgegen.
    "Salve, Primus Pilus"
    begrüßte er ihn laut, was manchen Blick auf ihn und Plautius zog.
    "Es freut mich, dass du erscheinst. Die Toga ist vermutlich zu viel des Guten, dies hier soll eine Feier sein, aber zur Not lass dir von den Sklaven beim Ablegen helfen"
    sagte er, den Fackelträger völlig ignorierend. Es war ohnehin klar, dass dieser den Seiteneingang würde nehmen müssen, um unauffällig in den hinteren Räumen der Casa auf seinen Herrn zu warten.
    "Wir warten noch auf Iulius und die anderen, dann gehen wir alle gemeinsam rein, wenn es dir genehm ist"

  • Mela trug eine schlichte erdfarbene Tunika, als er ankam, und war allein. Er grinste breit, als er Plautius und Avitus erkannte, die beide warteten.
    "Salvete", sagte er und rieb sich die Hände
    "Na, wer fehlt noch? Lasst mich raten - Numerianuns und der Flavier? War ja klar. Die zwei suchen sicher noch den Weg."


    Mela freute sich, endlich mal wieder an einem Fest teilnehmen zu können. Das würde ihn ablenken von allen Sorgen und Problemen. Zusammen mit seinen Kameraden würde es sicherlich ein spaßiger Abend werden.

  • Auch ich kam durch die Straßen geschlendert und sah die anderen am Treffpunkt stehen...


    "Salve die Herren.. Ich hoffe ihr habt eure Freizeit sinnvoll genutzt."
    sagte ich grinsend und gesellte mich zur Gruppe dazu...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • "Ich find meine Kleidung recht schick Plautius."


    meinte ich und blickte meine helle Toga an... Drunter trug ich eine ebenfalls helle und gute Tunika... Keineswegs sah Plautius besser aus fand ich... Dennoch lachte ich...


    "Nun wo ist der Flavier?"

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Immer noch nicht war er diese scheußliche Toga losgeworden, die Marcus für die Audienz beim Kaiser angezogen hatte. Sie kratzte zwar nicht wie die Rüstung, war aber einfach unbequem. Es dauerte auch nicht sehr lange und schon saßen die Falten nicht, wie sie sollten. Auch die sehr kurze Einkehr in der Villa Flavia hatte ihn nicht davon befreit und seine Laune gebessert. Denn Hannibal hatte er in der Villa nicht auftreiben können. Wo trieb sich dieser Kerl nur wieder rum? Daß er nach Germania gekommen war, konnte Marcus ausschließen. In Baiae war er auch nicht und in der Villa Flavia genauso wenig. Wie sah es denn bitte aus, wenn er ohne Sklave zu einer römischen Feier erschien. Also musste er sich jemand von der Villa greifen, der ihm als erster unter die Augen lief. Leider war das dieser störrische Rutger. War dem so!


    Als Marcus sich den Weg durch das Menschengedränge bahnte und in Richtung der Casa Artoria, den Weg hatte sich Marcus immer wieder erfragen müssen, behielt er den Germanen genaustens im Blick. Schon auf halben Weg hatte Marcus bereut den Germanen mitgenommen zu haben. Wie sollte man denn da bitte feiern? Ständig darauf bedacht sein müssen, daß sein eigener Sklave, nun ja, Aquilius Sklave genau genommen, ihn mit einem Fleischmesser die Kehle aufschneiden könnte! Als die erleuchtete Casa vor ihm auftauchte, endlich hatte er sie gefunden, atmete Marcus erleichtert auf. Er warf Rutger einen warnenden Blick zu.


    "Und daß Du mir keinen Ärger machst, Kleiner! Ein Ausrutscher vor den Damen, ein wütendes Knurren einer der Römer gegenüber oder sonstige Faub...Faud...Unhöflichkeiten, und Du lernst die Bestrafungen der Villa Flavia kennen. Verstanden?"


    Marcus fixierte Rutger, wandte sich dann jedoch um. Seine Kameraden hatte er schon ausgemacht. Erstaunt betrachtete er sie in zivil. Seltsamer Anblick. Schnell ging er auf sie zu und nickte freundlich und gut gelaunt. Schließlich ging es auf ein Fest. In dem Moment als Numerianus den Ausruf tätigte trat Marcus auf sie zu.


    "Hier! Salve allerseits? Ah, wir sind schon fast vollzählig! Dann ist das also Deine Heimathaus, Avitus! Sehr nett und wie schön geschmückt!"

  • Marcus hustete kräftig. Grinsend nickte er seinem Primus Pilus zu.


    "Meine Mutter wohnt in Baiae, Primus Pilus. Und außerdem wäre es mir recht, wenn Du meine Mutter und das Wort Lupanar nicht in einem Satz äußern würdest. Manchmal höre ich auf meinem rechten Ohr etwas mißverständlich! Das mit dem Lupanar hab ich auf später verschoben, sollte sich hier nichts ergeben!"


    Marcus grinste breit und war sogar ein wenig über sich überrascht. Hatte er gar einen Scherz auf Kosten seiner Mutter gemacht? Nein, das konnte nicht sein. Aber die Feier nahte und somit seine gute Laune genauso.

  • Mit finsterer Miene schritt Rutger neben dem Flavier her, den Kopf hoch erhoben.
    Alles Römische was er auf dem Weg antraf (und das war eine Menge) bedachte er mit verächtlichen Blicken.
    Schon neugierig sah er auf die erleuchtete Casa - aber nur einen Moment lang, dann lag wieder die angemessene Kälte in seinem Blick, und auf Marcus Ermahnungen hin schnaubte er nur feindselig.
    Sein größtes Problem gerade war aber: er fühlte sich nackt. In der furchtbar kurzen Sklaventunika, da war man doch nicht richtig angezogen! Oh wie er ein paar anständige Hosen vermisste.
    Verfluchte Römer!

  • "Es ging um eine Nennung der Tätigkeiten in Reihenfolge, nicht um eine Bewertung deiner Mutter, Optio. Baiae? Liegt das nicht auf halber Strecke zwischen Puteoli und Misenum, am Golf von Neapolis ((Neapel)), so etwa gute 30 vom Vesuv und gute 40 Meilen vom Pompeii weg?"

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  • Gereizt funkelte Rutger den Römer an.
    "Ich. Bin. Kein. Sklave." Stellte er richtig, in einem hart und rauh gefärbten Latein.
    "Ich bin freier Chatte. - In Kriegsgefangenschaft. In dem Krieg, den mein Volk für seine Freiheit führt."
    Und er biss die Zähne aufeinander, denn - das kannte er schon - gleich würden sie entweder lachen oder zuschlagen.

  • Lachend nickte Marcus Mela zu. Marcus glaubte kaum daran, eine Eroberung auf dem Fest machen zu können. Es würden wahrscheinlich nur verheiratete Matronen dort sein oder unverheiratete Jungfrauen. Letzteres war wirklich nicht attraktiv und die Ersteren, wenn auch sehr anziehend, schwer zu erorbern. Marcus grübelte auf die Fragenflut von Plautius einen Moment und kratzte sich dabei den Nacken. Wie oft, wenn er etwas ratlos war. Dabei rutschte eine Togafalte zur Seite, was nicht der neuesten Togamode entsprach. Marcus bemerkte es jedoch nicht.


    "Das hätte ich auch nicht von Dir geglaubt, Primus Pilus. Ich meine, daß Du meine Mutter beleidigen würdest..."


    Ein scharfer Blick, das sollte der Primus Pilus besser nicht tun. Denn Marcus würde bei diesem Thema ohne Pardon reagieren.


    "....Baiae? Ja, das liegt am Fuße des Vesuvs. Wenn die alte Dame böser Laune ist, spuckt sie manchmal auf meine wunderschöne Heimatstadt runter. Aber wieviele Meile es von wo bis wo liegt? Da überfragst Du mich!"


    Noch mehr Fragen. Marcus warf Aquilius Sklaven und Marcus Beute aus Germania einen mürrischen Blick zu. Marcus funkelte Rutger einen Moment säuerlich an. Was mußte der nur so eine Miene ziehen? Schließlich würde sogar für Rutger etwas vom Tisch abfallen heute.


    "Ne, das ist ein germanischer Sklave, den ich vor einigen Monaten in Germania gefa...gekauft habe. Er ist noch schlecht erzogen, aber ich hatte sonst keinen zur Hand. Mein Diener und lebenslanger Sklave ist leider wohl entfleucht, leider! Aber gehen wir doch rein, oder?"


    Gerade in dem Moment sprach sein Sklave. Und Rutgers Befürchtung sollte sich befürworten. Wütend knurrte Marcus auf, trat einen Schritt auf den Germanen zu und holte mit der Flachen Hand aus. Er gab Rutger einen Klaps auf den Nacken, schmerzhaft genug um ihn aufschrecken zu lassen, aber nicht zu hart.


    "Hab ich Dich etwas gefragt, Sklave?"


    Entschuldigend sah Marcus zu seinem Centurio.


    "Ich sagte ja, schlecht erzogen. Es tut mir leid!"

  • Zitat

    Original von Rutger
    Gereizt funkelte Rutger den Römer an.
    "Ich. Bin. Kein. Sklave." Stellte er richtig, in einem hart und rauh gefärbten Latein.
    "Ich bin freier Chatte. - In Kriegsgefangenschaft. In dem Krieg, den mein Volk für seine Freiheit führt."
    Und er biss die Zähne aufeinander, denn - das kannte er schon - gleich würden sie entweder lachen oder zuschlagen.


    Plautius blickte den Germanen ernst an, denn das Latein verriet seinen Ursprung. Er wandte sich spontan auf dialektbehaftetem, aber verständlichem Germanisch an Optio Aristides.
    "Wenn er ein Gefangener ist, dazu noch aus Germanien und noch fremd in Roma, dann solltest du ihn in Modedingen etwas besser beraten. Diese Sklaventunika ist etwas gewagt kurz und zeigt viel Bein, aber den Damen wird es sicher gefallen. Nur Wunder dich nicht, Aristides, wenn du keine abkriegst, weil alle sich mit ihm beschäftigen.


    Wollen wir reingehen?"


    Plautius verspürte beim Gedanken gleich Medeia gegenüber zu stehen eine leichtes Kribbeln im Bauch.

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  • Avitus begrüßte die nacheinander Ankommenden freundlich. Als Aristides zu Guter Letzt samt Sklaven ankam, waren alle da und sie konnten endlich eintreten.
    "Wohl wahr, lasst uns hinein gehen"
    sagte er. Avitus bemühte sich, seine Stimme nict allzu zitternd uns bebend klingen zu lassen, aber eine Aufregung und Freude war unverkennbar.

  • Verwirrt sah Marcus seinen Centurio an, Plautius. War fasselte er da? Redete der Centurio etwa auf Germanisch mit Marcus? Verwirrt kratzte sich Marcus den Nacken. Ja, jetzt war er wirklich ratlos. Hmmm? Nach einem Herzschlag sah Marcus Plautius immer noch verwirrt an.


    "Bitte was, Primus Pilus?"


    Abwesend nickte Marcus Avitus zu. Glaubte der Centurio, daß Marcus in der Zeit gar Germanisch gelernt hatte? Nein, das wäre Marcus nicht im Traum eingefallen. Schließlich war sogar sein Griechisch schauderhaft, was man immer merkte, wenn er griechische Fremdwörter nutzen wollte.

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