Primus stand neben seiner Stute und betrachtete die Szene.
Der Decurio war ein Mann mittleren Alters, sein Gesicht hart und unnachgiebig. Es kursierten Geschichten in der Turma, wonach seine Vita sehr bunt und Anlaß zu höchstem Respekt gebot.
Er hatte bereits zahlreiche Auszeichnungen und war ein großer und besonnener Kämpfer.
Primus nickte innerlich, die Geschichten stimmten mit dem was er sah überein.
Dieser Offizier war, genau wie der Duplicarius ein perfektes Vorbild für einen jungen Mann.
honor ruborque
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Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
Agrippa saß bequem im Sattel als er seinen Rapport leistet, aber immer noch gerade und aufrecht, wie es sich für einen Eques gehört.
Unsere drei Neuen sind seit 2 Wochen dabei, Decurio.
Dem ersten Vernehmen nach sind sie eine gute Ergänzung für die Turma,...reiterisch wie auch intellektuell. Wir kommen mit dem Programm reibungslos voran.Agrippa grinste seinen Decurio ein wenig an,....sie hatten über die Jahre ein vertrauliches, freundschaftliches Verhältnis erworben, welches auf gegenseitigen Respekt und Anerkennung basierte. Etwas leiser ergänzte er,
Alles dabei,... ein Heißsporn, ein idealer Kamerad und ein hoffnungsvoller Kandidat für höhere Aufgaben. Sind halten zusammen wie Pech und Schwefel...ein echtes Triumvirn...
Es war sonst nicht Agrippas Art sich derart über seine Männer zu äußern,...vielleicht lag es daran, daß sich seine Dienstzeit dem Ende zu wandte,...daß diese drei Neuen fast schon seine Söhne sein konnten...die er nie gehabt hat.
Er spürte seine Gruppe hinter sich und wußte, er konnte sich auf jeden Einzelnen verlassen.[Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/6227/leg2duplicariusrw2.png]
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Der Duplicarius konnte es wahrscheinlich in den Augen des Decurios lesen und wenn man genua hinsah konnte man vielleicht auch den Ansatz eines Lächelns sehen, aber eigentlich schien der Decurio todernst zu sein. Er nickte nur, wobei er sehr wohl die Bemerkungen seines Duplicarius speicherte.
"Gut weiter so, Duplicarius! Ich werde noch eine Weile zusehen!"
Mit diesen Worten trat er ein paar Schritte zurück und liess die Ausbildung weiterlaufen.
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Duplicarius Lucius Aemelius AgrippaDecurio! sagte Agrippa. Dann zog er sein Pferd herum und gab Befehl zum Aufsitzen.
Die Eques stiegen wie ein Mann in ihre Sättel und saßen still.
Agrippa sah die Männer an und schätzte ab, was man dem Decurio jetzt vorführen konnte...waren sie soweit?
Er hatte keinerlei Befürchtung sich und die Männer zu blamieren.Wir werden jetzt noch einmal die Übung von vorhin exerzieren! Ihr bildet eine Reihe, jeweils 2 Mann,...eine Pferdelänge Abstand!
Auf mein Kommando wendet der Linke Reiter nach links und der Rechte Reiter nach rechts...beschreibt einen Bogen und trifft sich am Ende des Platzes wieder mit seinem Kameraden. Dann reitet ihr in Zweierreihe auf mich zu.
Ich gebe euch Kommandos...führt sie einfach aus!
Agrippa nickte ihnen zu und ritt ein wenig zur Seite und stellte sich neben den Decurio.Eques!
Aciem dirigite!
In duos ordines!
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Die Alten formierten sich vorne,das machte die Sache etwas leichter.
Primus ritt neben Lucius als letzter. Abstand halten! Schneller Trab, Galopp...Plötzlich ertönte der Befehl Vertere und Primus behielt den Hintern seiner Vorderpferdes im Auge.
Plötzlich stoppte es ab und zog es nach rechts weg und Primus ging in die Zügel, verlagerte sein Gewicht nach vorn und dann nach rechts. Seine Stute machte das Manöver klaglos mit und er bestritt einen großen Bogen, vorbei an den beiden Offizieren, bis er den Wendepunkt erreicht hatte.
Wieder zog er seine Stute nach rechts und ritt wieder neben einem schamlos grinsenden Lucius. Hatte geklappt,...wie geschmiert.Auf halber Höhe des Exerzierplatzes ertönte wieder ein Befehl.
Spathos stringite!...und Primus zog seine Spatha.
Pateri sursum!... er brachte sein Schild in Position.
Aciem dirigite!
Rechts und links schlossen die Eques auf und bildeten eine saubere Angriffsreihe.
Mittite!
Mit einem Ruck setzte sich die Reihe ins Galopp...
Sie rasten mit gezückten Spatha über den Platz...
Primus war wie im Rausch,...sie passierten die Offiziere. -
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Duplicarius Lucius Aemelius AgrippaAgrippa betrachtete seine Männer mit einem gewissem Stolz. Sie funktionierten als Einheit und befolgten die Befehle umgehend und wie gewünscht.
Das Geräusch der galoppierenden Eques hallte über den Platz.
Sie passierten gerade seine Position in vollem Galopp.
Stolz betrachtete er die saubere Haltung der Männer, da wirkte nichts unsicher.
Es war soweit,...
Eques!
Aciem dirigite!
In duos ordines!Sie drosselten leicht das Tempo und formierten sie sich zu Zweierreihe.
Spathos condite!
...und wieder kam der Punkt zum Wendemanöver...
Veeeertereeee!
Die Eques wendeten ohne daß eines der Pferde aufstieg,...beschrieben wieder einen Bogen und ritten in Zweierreihe auf sie zu.
Das war ein ordentliches Manöver, für Agrippas Begriffe.
Er sah den Decurio an...und beschloß die Männer zur Manöverkritik heran zu holen.
Eques!
Cogere!Sie kamen heran und bildeten vor den beiden Offizieren eine saubere Reihe.
Mit geraden Blick fixierten sie einen Punkt am Horizont.
Agrippa nickte und überließ dem Decurio das Wort.[Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/6227/leg2duplicariusrw2.png]
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Es war zu sehen, dass sie diese Übung nicht zum ersten Mal machten und doch war der Decurio ein wenig beeindruckt. Die Neuen machten sich wirklich gut.
"Equites! Nicht schlecht, nicht schlecht.... aber bedenkt, Disziplin und Genauigkeit sind bei der Reiterei unerlässlich. Nur in Formation sind wir stark, nur in der Einheit können wir siegen. Lasst euch nie auseinandertreiben und vertraut euren Nebenmann, dann werdet ihr mit dem Schild in der Hand und nicht liegend auf selbigen, aus dem kampf zurückkehren!"
Der Decurio nickte dem Duplicarius zu, als Zeichen weiterzumachen und würde dann den Platz wieder verlassen.
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Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
Agrippa nickte dem Decurio zu und wartete bis er abritt.
Dann wandte er sich seinen Männern wieder zu.
Lange sah er sie nur an,...sagte nichts.
Dann nickte er und meinte,
In Ordnung Eques! Heute habt ihr gezeigt, daß ihr diese Bezeichnung auch verdient!
Er sah in den grauen Himmel und sah sich den Exerzierplatz an, dann meinte er
Wir werden heute nichts mehr draussen machen,...stattdessen werden wir uns noch etwas mit der theorie beschäftigen...Wir treffen uns in einer Stunde in der Schola Abite!
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Duplicarius Lucius Aemelius AgrippaAgrippa sammelte alle Neuen der Turma secunda im Halbkreis um sich.
Er sah sie an und meinte,
Wie ihr wißt, trägt der Eques neben der Hasta, der Stoßlanze auch noch 4 weitere Pili bei sich...
Er nahm eine der Lanzen zur Hand,...klein und handlich,...aber dennoch unter kundiger Hand eine tödliche Waffe.
Sinn und Zweck dieser Waffe ist es den Fernkampf aufzunehmen....damit trefft ihr auf 10 passus den Mann.
Er waqndte sich blitzschnell um und unter den verblüfften Blicken der Equites schleuderte er den Speer auf einen der Übungspfosten.
Zitternd blieb er im Holz stecken.
Mit ausdrucklosem Gesicht drehte sich Agrippa wieder den Equites zu, die ihn nun wohl noch ein wenig mehr achteten.
Aus dem Stand,...kein Problem...wie ihr seht. Auf dem Pferd jedoch...wir werden sehen... Aufsitzen!
Die Equites eilten zu ihren Pferden die in der Nähe angebunden waren. Auch Agrippa stieg auf sein Pferd.
Als alle soweit waren ließ er sie wieder im Halbkreis um sich antreten.
Er nahm, erneut einen der Speere und meinte,
Seht euch an, was und wie ich es mache...
Damit zog er sein Pferd herum um trieb es in einen leichten Trab...
Die Pfähle waren noch etwa 20 passus entfernt als er sich im Sattel aufrichtete und das Pilum anhob,...das Pferd trabte weiter auf den Pfahl zu und er schleuderte ihn in das Ziel.
Zitternd landete er neben dem ersten im Holz.
Agrippa kam zurück zu ihnen und meinte,
Gleicht die Schritte des Pferdes aus,...verschafft euch einen sicheren Sitz,...peilt das Ziel an und werft, wenn ihr im Rythmus seid.
Er sah die Männer an und befahl,
Immer zwei,...die äußeren beiden Pfähle,...Abite![Blockierte Grafik: http://img89.imageshack.us/img89/803/leg2duplicariusmn6.png]
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Die Equites stellten sich hintereinander auf, jeweils zwei. Jeder Versuch wurde von den Kameraden mit Spannung beobachtete und die Anspannung machte sich über allerlei Geräusche Luft,...mal war es Anfeuern, mal Jubel,...mal ein Oohhh der Enttäuschung.
Jetzt waren Primus und Lucius dran, Primus links,....Lucius rechts.....
Unter den Anfeuerungsrufen der Kameraden spreschten sie los.
Primus spürte den Rythmus des Laufs seines Pferdes und versank in dessen Bergen und Tälern,...der Pfahl war noch 20 Passus entfernt.
Rauf, runter, rauf, runter. Der Pfahl zoomte sich in sein Blickfeld, es gab in diesem Moment nichts anderes.
Seine Armbewegung war im Fluß mit dem Ritt des Pferdes.
Er jagdte am Pfahl vorbei, unter dem Jubel der Kameraden,...er zog sein Pferd in die Wende und sah den Pilum im Pfahl stecken,...Lucius´Pilum auch,...Er ritt gerade grinsend und sich verbeugend auf die Kameraden zu...war ja klar...
Primus hingegen war zufrieden,...sein Pferd war die richtige Wahl. -
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Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
Nach einem kurzen Ritt durch das Castellum kamen sie dort an.
Es war eiskalt,aber windstill.
Die Pferde sowie die Reiter stießen weiße Atemwolken aus.
Agrippa ließ in Linie antreten und ging in Front zur Truppe.
Männer,...wie ihr wißt, ist unsere Hauptaufgabe der Transport von Meldungen, Patrouillen entlang des Limes und der Begleitschutz hoher Persönlichkeiten.
Dies alles setzt im Grunde eines voraus,...
Er sah die Männer von rechts nach links an.
...die perfekte Beherrschung eurer Pferde und eurer Waffen auf den Rücken eurer Pferde.
Wieder sah er die Männer ernst an, bevor er fortfuhr.
Ihr müßt in der Lage sein auf dem Pferderücken zu kämpfen als wärt ihr zu Fuß unterwegs...und genau wie ein Fußkämpfer müsst ihr ständig in Bewegung bleiben!
Ein Reiter, der von Fußvolk eingekreist ist und dabei still steht,...ist ein toter Reiter!Er ließ die Worte wirken...
Daß ihr reiten könnt steht außer Zweifel...daß ihr vom Pferderücken aus kämpfen könnt,...nun,...daran werden wir weiter arbeiten!
Er zog seinen Bogen aus dem Halfter und legte einen Pfeil in die Sehne.
Wir haben bereits den Kampf mit der Hasta und den Pili geübt,...hier sehe ich keine großen Probleme!...wir werden dies weiter perfektionieren! Der Kampf mit der Spatha vom Pferd aus ist ebenfalls nicht das Problem, hier gilt es eher das Pferd an den Gegner zu führen und wieder zu entfernen.
Er zog sein Pferd herum.
Was ich meine ist folgendes...
Er ritt auf das Ende des Exerzierplatzes mit den Übungspfählen zu. Dann richtete er sich im Sattel auf und paßte sich dem Rhythmus des Galopps an. Plötzlich flog der Pfeil von der Sehne und bohrte sich in einen der Pfähle. Unter dem Gröhlen der Männer umrundete Agrippa die Pfähle und legte währenddessen einen neuen Pfeil auf. Er ritt auf die Gruppe der Equites zu, wandte sich unvermittelt um und schoß den Pfeil nach rückwärts in den Pfahl.
Bald darauf stoppte er sein Pferd vor den stumm staunenden Equites.
Betont ruhig verstaute er seinen Bogen,...mit unendlicher Selbstdisziplin unterdrückte er seine eigene Euphorie über den gelungenen Schuß und dankte Mars für dessen Gelingen.
Das,...war der Parthische Schuß...den werden wir jetzt üben!
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Primus hatte bereits von dieser berüchtigten Technik gehört, sie aber noch nie gesehen. Er sah den Duplicarius voller Respekt an und zog seinen Bogen aus dem Halfter. Die Equites ritten der Reihe nach die Pfosten an und so wartete Primus bis er an der Reihe war.
Agrippa hatte die Entfernung für den ersten Schuß markieren lassen,...ebenso für den zweiten.
Primus ging in einen leichten Galopp und wiegte sich in den Rythmus des Laufs,...auf...nieder,...auf....nieder. Er gelangte an die erste Markierungatmete ein und hielt den Atem an, er sah steil aufgerichtet im Sattelder Pfahl verschwand aus seinem Visier, dann tauchte er wieder auf,...in der Mitte ließ Primus den Pfeil von der Sehne schnellen,...Treffer!
Er hörte Lucius und Ocellus gröhlen,...wendete sein Pferd und legte gleichzeitig einen neuen Pfeil auf die Sehne. Die Markierung für den zweiten Schuß kam näher,...er spannte den Bogen,...die Zeit schien still zu stehen,...die Bewgungen und Geräusche des Pferdes kamen wie in unendlicher Langsamkeit an sein Ohr. Er visierte den Pfahl an und schoß. Der Pfeil schnellte von der Sehne,...doch er wußte,...er hatte verrissen. Doch der Pfeil bohrte sich in der letzten Rindenfaser ganz oben fest...
Im Ernstfall hatte er dem Gegner bestenfalls den Helm ruiniert.
Er stoppte sein Pferd vor seinen grinsenden Kameraden und wandte sich wieder der Reihe zu. -
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Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
Agrippa betrachtete die Bemühungen seiner Männer mit Interesse, es schien sich dauernd zu wiederholen, das Triumvirn, wie Primus, Lucius und Ocellus inzwischen genannte wurden funktionierten mal wieder als Vorreiter. Alle drei schafften den ersten Treffer schon beim ersten Mal, Primus landete einen schmeichelhaften zweiten Treffer beim phartischen Schuß,...die beiden anderen nicht, waren aber nur knapp daneben. Die übrigen Equites trafen mal mehr oder weniger beim ersten Treffer, aber nicht einer landete den zweiten Treffer. Gerade ritt Primus wieder an...Treffer Nummer eins!
Mit traumwandlerischer Sicherheit dirigierte er sein Pferd zurück um die Pfähle herum und legte in Seelenruhe den zweiten Pfeil ein...da,...er drehte sich um...die Sehne ließ den Pfeil nach vorne schnellen...besser! Der Pfeil senkte sich eine Handbreit unter dem oberen Rand in den Pfahl,...jetzt Lucius,...Treffer einas!...etwas bemühter beim wenden, aber noch akzeptabel,...er braucht zuviel Zeit um den Pfeil einzulegen,...kommt zu schnell an die Markierung,...wird hektisch...schießt...und trifft,...allerdings nicht den Pfahl, sondern eine alte Rüstung die jemand wohl nach der Übung dort vergessen hatte.
Mit einem blendenden Lächeln ritt er an Agripa vorbei...man mußte ihn einfach mögen.
Nun Ocellus,...ähnlich sicher wie Primus im Umgang mit dem Pferd,...Treffer eins,...Wende, gut...legt den Pfeil ein...zielt,...Schuß...der Pfeil schlägt im unteren Teil des Pfostens ein.[Blockierte Grafik: http://img126.imageshack.us/img126/1931/leg2duplicariuspo4.png]
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Die Zeit schien zu fliegen, jeder der Secunda wollte so viele Schüsse abgeben wie möglich,...Agrippa hatte es geschafft ihren Ehrgeiz zu wecken,...was Barbaren konnten, das konnte ein Römer schon lange oder noch besser.
Primus fragte sich, ob dieser Schuß mit seinem selbstgebauten Bogen einfacher zu handhaben war...mußte jedoch diese Frage zunächst unbeantwortet lassen, da er den Bogen an einen alten Kameraden weiter gegeben hatte.
Er wartete geduldig in der reihe bis er dran war,...es war immer die gleiche Prozedur,...ein ineinander verwachsen von zwei Körpern zu einem, ein mitschwingen in der Bewegung. Bald hatte er seinen Rythmus gefunden und versenkte die Pfeil vorwärts und rückwärts fast schon nach belieben,...natürlich gab es den einen oder anderen Fehlschuß,...aber als Agrippa die Übung beendete war es fast schon eine kleine Meuterei,...die er lachend zerschlug, indem er weitere Übungen versprach.
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Die Turma Secunda war mit seinen 32 Mann angetreten,nach Dienst.
Primus stellte sich vor die Kameraden und sah sie an.
Kameraden,...wie ihr alle wißt, werden uns der Tribun Germanicus und der Duplicarius Aemelius in naher Zukunft verlassen. Ihnen zu ehren haben wir uns überlegt, ob wir nicht ein Reiterspiel veranstalten sollen.
Er lies die Worte erst einmal wirken,...war es eigentlich unnötig einen Eques um so etwas zu bitten.
Die Männer grinsten sich an und es gab freudige Meinungsäußerungen.
Primus hob beschwichtigend die Hände und bat um Ruhe.
Kameraden, ich dachte da an eine Parade, dann ein Rennen und schließlich Buzkashi (persisch بزکشی, buzkash+: buz "Ziege" + kashi "herausnehmen", Ziege greifen)
Ein Spiel aus dem fernen Osten...jedoch für uns in abgemilderter Form.
Primus erzählte was ihm sein alter Freund Antigonos über dieses wilde Spiel berichtet hatte...
Das Spiel wird in der Regel von 20 und mehr Spielern gespielt, wobei bereits Spiele mit mehr als 1.000 Teilnehmern stattgefunden haben sollen.
Zu Beginn des Spiels wird eine tote Ziege, manchmal auch ein totes Kalb,...Legenden zufolge auch schon Mal der Torso eines getöteten Feindes... auf dem Spielfeld, das normalerweise einfach ein großes Stück freier Steppe ist, abgelegt, die im Galopp aufzunehmen und vor dem Preisrichter abzulegen ist. Gespielt wird jeder gegen jeden, was das Spiel sehr unberechenbar macht.Es ist alles erlaubt, um an die Ziege zu kommen.
Wem es gelungen ist, die Ziege an sich zu bringen, der ist im nächsten Moment auch mit ziemlicher Sicherheit Mittelpunkt eines dichten Reiterpulks, der in vollem Galopp über die Steppe fegt und dessen einziges Ziel es ist, den momentanen Inhaber der Ziege davon abzuhalten, zum Preisrichter zu gelangen. Das Spiel kann durch die mitunter sehr große Zahl an Reitern sehr lange – bis zu einigen Tagen – dauern. Da das Spiel sehr hart ausgetragen wird und selbst der Gebrauch der Reitpeitsche gestattet ist, tragen die Spieler normalerweise dicke Schutzkleidung und einen Kopfschutz. Vorgeschrieben ist ein solcher Schutz nicht.
Der Gewinn eines Buzkashi ist mit hohem sozialen Prestige verbunden und kann auch einen hohen Preis – oftmals ein wertvolles Pferd – bedeuten.
Wir werden es etwas abgemildert spielen...
Primus grinste die Männer an.
Wir nehmen einen Balg, gefüllt mit Stroh, etwa 15 Kilo schwer. Wir bilden zwei Mannschaften mit je 12 aktiven Spielern. Der Rest ist in Reserve und es wird alle 5 Minuten ein Spieler ausgetauscht. Der Balg liegt in der Mitte des Spielfeldes und muss auf Signal in einen markierten Bereich des Gegners plaziert werden. Das ist natürlich zu verhindern!
Gewonnen hat, wer 7 Treffer erzielt hat.
Primus brauchte die Männer nicht zu fragen ob sie mitmachten, der Jubel war groß und die Bereitschaft offensichtlich.
In Ordnung,...Lucius erklärt euch jetzt die Ausrüstung!
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[Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/5408/lancefh2.jpg]
Ariaeus Dexius Lucius
Lucius hatte schon etwas zur Veranschaulichung mitgebracht. Er legte die Sachen bereit und hielt einen ledernen Brustpanzer hoch.
So, meine Damen,...dieses Teil haben wir wohl alle irgendwo herumliegen,...ist zwar nicht erwünscht in der Reiterei, aber...ungemein Figurbetonend.
Er liebte es die Tunte zu spielen.
Dann hob er einen ledernen Helm auf,
Aus der zeit als wir noch selber ausgebildet haben,...alos nahezu antik,...bitte sehr, aber ungemein praktisch bei Stürzen etcetera...bitte fest zubinden...
Drunter tragen wir in dieser Saison die Lederhosen, Gamaschen und natürlich die Wintertunika...die Unterarme schützen wir mit den guten alten Lederpanzern,
Die Equites tobten vor Spaß...
Lucius gebot Ruhe und meinte,
Auf dem Pferd der Hörnchensattel . Keine Trense!...sonst haben die armen Tierchen nachher keinen Kopf mehr. -
Die Turma traf sich auf dem großen Feld vor dem Castellum. Lucius und Ocellus machten sich sofort daran mit den Calones das Spielfeld abzustecken und die Markierungen für das Ablegen des Balgs zu setzen.
Primus ernannte jeweils zwei der älteren Eques zu Spielführern ihrer Mannschaft nachdem sich die Männer auf sie geeinigt hatten. Diese suchten sich ihre Leute aus und es standen bald zwei Mannschaften mit je 14 Spielern zur Verfügung.
Die einen markierten sich mit einem Tuch unter dem Lederhelm um sich voneinander zu unterscheiden. Dann hieß es aufwärmen, immer wieder ritten sie das Feld entlang und wechselten die Geschwindigkeit. Nach einer halben Stunde waren Mann und Pferd soweit.
Primus sammelte die Mannschaften um sich und erklärte die Regeln,
Also Leute,...das hier soll Spaß machen! Ich möchte darauf hinweisen, daß es eine heiße Sache ist, wir bringen uns und die Pferde in Bereiche jenseits der bekannten Möglichkeiten.
Paßt also auf!
Die Männer blickten ihn angespannt an, einige grinsten überreizt.
Primus sah sie ernst an,...bei solchen Spielen kam es immer wieder zu Unfälle und er trug die Verantwortung. In diesem Moment brachte Lucius den Balg...eine Konstruktion aus Hanfsäcken die gefüllt waren mit komprimiertem Stroh,...das ganze wog 15kg und war mit eingearbeiteten Riemen versehen, damit man das Teil besser greifen konnte.
Die beiden Spielführer werden sich auf Signal aufmachen um den Balg aufzunehmen,...der Rest der Mannschaft versucht ihn daran zu hindern den Balg auch abzuliefern ...oder hilft ihm dabei.
Er grinste als er fortfuhr,
Hier sind durchaus taktische Manöver erwünscht!
Also Leute! Fallt nicht vom Pferd! -
Ocellus gab ein Hornsignal und die beiden Spielführer preschten aus entgegengesetzten Richtungen auf den Balg zu,...beide schonten dabei ihre Pferde nicht und schienen mit ihnen zu verschmelzen. Die anfeuernden Rufe der Kameraden machten das Spiel zu einem Spektakel.
Da! Der erste griff nach dem Balg und zog sein Pferd herum. Er legte den Balg vor sich und umritt den zweiten Spielführer dessen Mannschaft sich im gestreckten Galopp auf ihn zubewegte.
Das Pferd riss in Panik die Augen auf und stoppte abrupt den Lauf, sodaß der Eques faßt vornüber gegangen wäre.
Fluchend suchte er nach Halt, während seine Mannschaftskameraden ihm zur Hilfe eilten. Primus konnte bald nichts mehr sehen...nur noch Pferdeleiber und fluchende Equites. Plötzlich löste sich ein Pferd aus dem Pulk und der Eques ritt wie der teufel in die entgegen gesetzte Richtung...und bevor alle es begriffen hatten platzierte er den Balg vor den herbeieilenden Spielern in der Markierung.
Ocellus gab den Treffer mit dem Horn bekannt.
Primus ritt zur Markierung und sammelte die Spieler um sich.
...und? ...macht´s Spaß?
Ein freudiges Gröhlen aus rotgesichtigen Equiteskehlen war mehr Antwort als genug.Er grinste wissend.
Gut,...ihr habt die Grundzüge verstanden! Jetzt besprechen sich die Mannschaften wie sie sich taktischer Verhalten können um den Balg in die gegnerische Markierung zu werfen...oder genau das zu verhindern....und ...Kameraden...es darf ruhig etwas schneller zugehen!
Er ritt zur Mitte des Spielfeldes und plazierte den Balg.
Zufrieden stellte er fest, daß es genau das Richtige für die Männer war.
...und offensichtlich auf andere Interessierte anlockte. Der Spielöfeldrand füllte sich mit Legionären und Zivilisten...Lucius und Ocellus erklärten ihnen worum es ging.
Primus ritt vom Feld und gab das Startsignal. -
Auch Lupus hatte von den Aktionen der Equites gehört und lief mit ein paar Kameraden zum Vorfeld des Castellums. Hier standen schon einige Legionarii und Zivilisten herum und betrachteten gespannt was dort vor sich ging.
Er sah Primus, wie er etwas auf den Boden warf,...eine Art Sack.
Dann ritt er aus dem markierten Bereich heraus und gab Signal. Die beiden Mannschaften formierten sich unterschiedlich aber jeweils zwei lösten sich aus dem Verband und ritten wir der Teufel auf den Balg zu. Während einer den Sack mit seinem Pferd blockierte nahm der andere ihn auf. Dann ritten sie in entgegengesetze Richtungen davon, was den Gegner zunächst verwirrte, weil sie nicht wußten wer den Sack hatte.
Doch bald schon ritt das Gros der Mannschaften aufeinander zu und die einen versuchten den Sack zu halten die anderen ihn zu erobern. Es war wie eine kleine Attacke...
Es gab ein unglaubliches Durcheinander in dessen Verlauf der Sack immer wieder von einem anderen Eques gehalten wurde. Immer wieder fiel unter dem Raunen der Zuschauer einer der Spieler vom Pferd,...rappelte sich aber sogleich wieder auf und stieg unter dem Jubel der Zuschauer zurück auf sein Pferd. -
Sedulus welcher auch von dieser Aktion gehört hatte, schlenderte in einer ruhigen Minute zu den Übungen. Interessiert sah er den Eques zu und entdeckte seinen Klienten. Er ging auf Lupus zu und grüßte diesen.
Salve Terentius Lupus. Wie läuft die Ausbildung? Du machst doch hoffentlich schon Fortschritte?
Nebenbei betrachtete der Tribun das Treiben auf dem Feld. Die Männer schienen ihre Freude daran zu haben wie man hören konnte.
Du kennst nicht zufällig die Spielregeln hier von?
Sedulus nickte zu den Reitern hinüber.
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