Der Magister und der Curator

  • Jedem, der heute am Nachmittag in den Rängen des bekannten Theaters von Tarraco gesessen wäre, hätte ein ungewöhnliches Schauspiel beobachten können.
    In der Mitte der Arena, inmitten eines großartig aufgezogenen Bühnenbildes, standen zwei klobige Stühle. Darauf saßen zwei Gestalten, die sicher nichts mit einer Bühnenaufführung zu tun hatten. Der erste, der Curator des Theaters, ein junger, aber doch ungewöhnlich ernster Mann namens Longus, saß auf dem Stuhl links und hörte sich die Worte des Mannes neben ihm an, während er sich regelmäßig am Kinn kratzte. Der zweite war ein bärtiger, einschlägig bekannter Decurio.
    Valens musste den Curator des Theaters gar nicht dazu überzeugen, dass man einen Poesiewettbewerb veranstalten würde. Doch Valens musste ihm minutiös eine Definition eines solchen Dichtwettbewerbes darlegen.
    Schließlich hatte er geendet und dem Mann neben ihm klar gemacht, was er und die Provinz wollte. Der Curator sah ihn nur kurz an, nickte und meinte: "Gut! Machen wir das so."
    Das war bemerkenswert unkompliziert... einmal für Tarraco, meinte Valens, als er das Theater wieder durch den Hintereingang verließ.

  • Nun nachdem Nero die Bibliothek angeschaut hatte, stand er vor dem prächtigen Theater. Ein Sklave brachte ihn zum Curator, der sich freute Marcus zu sehen, obwohl er doch noch nicht wusste, warum er überhaupt da war. Aber vielleicht begrüßte er alle so, die ihn besuchten. Vielleicht bekam er gar wenig Besuch, dann könnte man seine Freude verstehen.


    " Salve. Ich wurde vom Proconsul beaufttragt, den Dichterwettbewerb endlich stattfinden zu lassen. Darum wollte ich mich mal hier umsehen und fragen, was man alles mit dir schon besprochen hat. Da ich keinen der vorherigen Kollegen antreffen konnte, war ich gezwungen alles aus Unterlagen heraus zu finden, was nicht gerade viel war. "


    " Salve. Bei mir war ein Mann gewesen... wie hieß der noch gleich. Varenus ? Valentinus ?..... Ach nein, wie dumm von mir Valens. Ja, so hieß er. Matinius Valens. Er hatte mich gebeten, wenn ein Termin feststehen würde, alles vorzubereiten, damit der Dichterwettbewerb ohne Probleme stattfinden kann. Ein Programm nannte er mir allerdings noch nicht, auch keinen Termin. Ich glaubet schn fast, dass dieser Dichterwettbewerb nie stattfinden würde, denn es ist schon wirklich lange her, wo er hier war.


    " Ich weiß, darum übernehme ich auch die Arbeit. Gut, also gibt es nichts, was du mir sagen kannst. Ich werde baldmöglichst wieder beid ir sein, dann hoffe ich doch, dass alles schnell bei dir geht. Der Proconsul ist, so habe ich den Anschein, nämlich schon etwas sauer, weil es nicht voran geht, in deiser Sache. "


    " Gut, von meiner Seite gibt es eigentlich erst weider was zu tun, wenn der Termin feststeht. "


    Marcus nickte dem Curator zu. Er wusste, dass er noch sehr viel zu tun haben würde, doch machet er fortschritte, wie er fand.


    " Ich habe noch sehr viel zu tun, wir sehen uns dann später. Vale "


    Der Curator nickte ihm zu und verabschiedete sich bei Nero, der sich ran machte, um in seinem Officium zu gelangen. Schließlich konnte er nun einen Punkt auf seiner Liste abhacken.




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