Sklavenerziehung (verschoben, aber nicht aufgehoben)

  • Nach Abschluss des missglückten, wenngleich dennoch geschäftlich erfolgreichen Mahls mit Senator Macer, brachte der Hausherr den Besuch zur Porta. Die Verabschiedung war bereits erfolgt, die Türe geschlossen, als Menecrates sich das unmögliche Verhalten der beiden neuen Sklavinnen Fiona und Minna ins Gedächtnis rief, die nicht nur ungeschickt, sondern auch ungehorsam waren und die er noch vor Beendigung des Mahles in sein Arbeitszimmer geschickt hatte. Das Gesicht des Claudiers wurde hart, die Augen zu Schlitzen, die Hände geballt, als er sein Officium aufsuchte. Die Beherrschung während des Besuches hatte zur Folge, dass er nun umso mehr gereizt war. Er stieß die Tür auf und war mit wenigen Schritten bei seinem Schreibtisch, auf den er mit der flachen Hand knallte, sich umwandte und anschließend auf die beiden Sklavinnen zutrat.


    "Wenn ihr hier auch nur die nächsten Minuten überleben wollt, dann gebt mir eine gute Erklärung für dieses inakzeptable Verhalten von vorhin!", bellte er Fiona ins Gesicht, während sein Atem ihre Haut streifte.

  • Diese Zeit des Wartens im Arbeitszimmer ihres Herrn, schien nicht enden zu wollen. Minna und Fiona standen da und konnten nichts anderes tun, als zu warten. Warten auf ihre Bestrafung.
    Fiona würde die ganze Schuld auf sich nehmen. Nicht etwa, weil Minna so angsterfüllt neben ihr stand und am ganzen Körper zitterte. Auch nicht, weil sie sie an ihre kleine tote Schwester erinnerte, sondern nur deshalb, weil alles ihre Idee gewesen war. Alles was sie getan oder gesagt hatte, tat sie, um Minna zu schützen. Wenn Fiona darüber nachdachte, warum sie das getan hatte, hätte sie bestimmt keine plausible Erklärung abgeben können. Sie hatte es einfach getan, vielleicht aus Trotz, vielleicht aus Mitleid. Sie wußte es selbst nicht so genau.
    Sie hatte nicht gewollt, daß die Situation derart eskaliert war. Doch jetzt fühlte sie sich stark genug, dem Römer gegenüberzutreten. Mit Stolz und Würde, wollte sie alles auf sich nehmem. Sie würde ihn, ihre ganze Verachtung spüren lassen. Koste es, was es wolle!


    Endlich öffnete sich die Tür. Eiligen Schrittes trat Menecrates ein. Man konnte förmlich seine Wut riechen. Mit einem lauten Knall schlug er seine Hand auf die Platte seines Schreibtisches, was die beiden Sklavinnen unbeabsichtigt aufschrecken ließ.
    Er trat auf Fiona zu und schrie sie an. Sie konnte seinen weinhaltigen Atem spüren und riechen. Er verlangte eine Erklärung für die Vorkommnisse im Atrium.
    Schützend baute sie sich vor Minna auf und erhobenen Hauptes antwortete sie.
    "Es ist alles meine Schuld! Sie kann nichts dafür! Also laß sie bloß in Ruhe! Wenn du jemanden bestrafen willst, dann bestrafe mich, Römer!"
    Sie ließ sich nicht durch seinen strengen Blick verunsichern, sondern sah ihn unvermindert mit ihrem herausfordernden Augen an.

  • Sim-Off:

    Ach herrje, damit habe ich ja gar nicht mehr gerechnet ^^


    Als die Tür aufflog, schreckte Minna auf. Jetzt war es soweit. Angespannt stand sie bei Fiona und beobachtete jede Bewegung von ihm. Wie er ins Zimmer polterte, auf den Schreibtisch schlug und anschließend mit einem bedrohlichen Gesicht auf die beiden zukam. Auch wenn sie nicht verstand, was Menecrates ihnen da an den Kopf donnerte, so konnte man deutlich am Klang seiner Stimme und seiner Mimik erkennen, dass er einen ungeheuren Zorn auf sie hatte.


    Zitternd kauerte sie hinter Fiona. Ihr Herz raste. Sie war froh, dass Fiona hier war. Allein diese Situation auszustehen, dass konnte und wollte sie sich nicht vorstellen. Von der Seite aus blickte sie ängstlich zu Menecrates. Auch sie konnte den Wein, der von ihm ausging, riechen. Sie hatte Angst vor ihm. Große Angst sogar. Dennoch versuchte sie seinem kalten Blick standzuhalten. Sie bewunderte Fiona dafür, dass sie sich nicht von ihm einschüchtern ließ. Sie wagte es sogar ihm in einem trotzigen Ton zu entgegnen. Minna dagegen blieb still. Was sollte sie auch schon großartig sagen? Sie konnte kein Latein und sie bezweifelte doch sehr, dass dieser Römer auch nur ein Wort ihrer Muttersprache verstehen würde. Also wartete sie ab, was nun geschehen würde und hoffte inständig, dass sie schnell und möglichst unversehrt hier aus diesem Zimmer kamen.

  • Sim-Off:

    Ich mag mitunter wenig Zeit und Lust haben, aber ein gutes Gedächtnis besitze ich allemal. ^^;) Wem’s zuviel wird -> PN.


    Claudius fragte sich, ob diese Sklavin lebensmüde war. Es musste so sein, denn sie erdreistete sich, ihm zu drohen bzw. Befehle zu erteilen - vom Rang her ein Untergebener, ein Weib sogar. Das hätte sie besser nicht tun sollen. Seine Adern schwollen an Hals und Schläfen an. Noch immer fixierte er die Rothaarige. Seine zu Schlitzen geformten Augen nahmen einen stechenden Ausdruck an, aber er schwieg beharrlich, sodass sich eine eisige Stimmung im Raum ausbreitete. Einer der Sklaven, die ihm zum Officium in der Annahme gefolgt waren, er würde ihre Hilfe benötigen, trat auf Zehenspitzen in den Raum, um nach der Klinke zu greifen und das zuvor an die Wand gedonnerte Türblatt annähernd geräuschlos zuzuziehen. Mit federnden Bewegungen der Hände signalisierte er den anderen, dass ein claudischer Ausbruch unmittelbar bevorstand.


    Die andere Sklavin befand sich außerhalb seines Gesichtsfeldes. Nicht etwa, weil sie sich tatsächlich dort befand, sondern weil ihn seine Wut, die er trotz allem bemüht war, in ersichtlichen Grenzen zu halten, bereits blind für alles andere gemacht hatte. Seine Kiefer waren aufeinander gepresst, als sein rechter Zeigefinger vorschoss und die Kuppe dumpf auf Fionas oberen Brustkorb prallte. Der blitzartigen Bewegung war nicht die Kraft anzusehen gewesen, mit der sie ausgeführt wurde, aber die Erschütterung des Frauenkörpers sprach Bände.


    "Ausziehen!", befahl er, während er mit der Fingerkuppe erneut Druck ausübte, sodass Fiona einen Schritt nach hinten treten musste. Sie stieß gegen Minna, die sich hinter ihr befand. Dadurch rückte nun auch die hellhaarige Sklavin in Menecrates Blickfeld ...

  • Vielleicht hätte sie in diesem Fall einmal die Worte ihres Vaters beherzigen sollen, nicht immer so hitzköpfig zu sein! Doch das hatte sie leider nicht. Jetzt einen Rückzieher zu machen und sich ihm vor die Füße zu werfen, stand außer Frage! So blieb sie weiterhin, trotzig dreinblickend, stehen. Erst als sein Zeigefinger sie traf, geriet sie ins schwanken und mußte einen Schritt zurücktreten.
    Was hatte er da mit eisiger Stimme gesagt? Ausziehen? Sie mußte erst mal schlucken. Hier und jetzt ausziehen? Innerlich begann sie zu beben. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, was nun passieren würde. Offensichtlich wollte sich der Herr heute seine Hände selbst schmutzig machen, dachte sie.
    Nein, kein Pardon erbitten! Haßerfüllt sah sie ihn an.
    Schließlich begann sie, langsam mit zitternden Händen, die Tunika zu lösen und sich auszuziehen. Schützend hielt sie ihre Kleider vor ihren Körper. Es war ihr unangenehm, völlig nackt vor ihm stehen zu müssen. Was würde jetzt mit Minna geschehen? Sie war mittlerweile in sein Blickfeld geraten, was ihre Angst und ihr Zittern noch verstärken mußte. Was in diesem Augenblick in ihr vorgehen mußte, als sie zusehen mußte, wie sich Fiona auszog? Schließlich verstand sie nicht das geringste, von dem, was er sagte. Was hatte er mit ihr vor? Müßte sie sich auch ausziehen? Wollte er seine Wut auch an ihr auslassen?

  • Sim-Off:

    Keine Sorge, passt schon. Ich bin nicht so zart besaitet 8)


    Fionas trotziger Ton schien ihn schließlich völlig zur Weißglut zu bringen. Mit so einer furchtlosen Frau hatte er wohl nicht gerechnet. Dass Fiona sich in dieser Situation so unerschrocken zeigte, war bemerkenswert. Spätestens jetzt hätte Minna an ihrer Stelle um Verzeihung gebettelt. Wenn sie es denn gekonnt hätte.
    Als er den beiden Sklavinnen bedrohlich nahe kam, kniff Minna ängstlich die Augen zusammen. Sie rechnete schon fest damit, dass es jeden Moment nur so von Ohrfeigen hagelte.


    Doch das geschah nicht. Stattdessen brüllte Menecrates Fiona nur kurz an und dann wurde es plötzlich still. Man hörte nur das leise Rascheln von Stoff. Minna wagte es die Augen wieder zu öffnen und konnte es nicht glauben, was sie nun sah. Fassungslos verfolgte ihr Blick, wie Fionas Tunika von den Schultern glitt. Es dauerte einen Augenblick bis sie realisierte, was hier überhaupt vor sich ging. Das war doch jetzt nicht sein Ernst, oder etwa doch? Fassungslos starrte sie Menecrates an. Blankes Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen wieder. Was hatte dieser Kerl bloß mit ihnen vor? Ob er von ihr auch verlangen würde sich auszuziehen? Bei diesem Gedanken schüttelte es sie. Sie wollte nur noch weg von diesem grausamen Ort, und zwar jeden sofort. Instinktiv wich sie ein paar Schritte nach hinten, wobei sie Fiona leicht mit sich zog. Wie dieser Römer sie anschrie und dabei immer wieder mit dem Finger gegen sie stieß, war unerträglich für Minna. Irgendwie musste sie sie schützen, nur wie? Sie fühlte sich in diesem Moment unsagbar hilflos und in Stich gelassen. Wo waren ihre Götter? Wo nur?

  • Minna, die in Claudius' Blickfeld geraten war, verhielt sich instinktiv geschickt: Sie blieb ruhig. Er spürte ihre Angst, bemerkte ihr Zurückweichen, was zur Folge hatte, dass sich kein Zorn gegen diese Sklavin in ihm manifestieren konnte. Zudem lag ihm in Erinnerung, dass sie sich die geringeren Fehler während des Mahles geleistet hatte. Nach einer flüchtigen Musterung wanderte sein Blick daher wieder zu der Rothaarigen, die ihn hasserfüllt anblickte. Diese Feindschaft, zumal sie von einer Sklavin ausging, berührte Menecrates etwa gleichviel wie die Schuhsohle eines Würstchenverkäufers, nämlich gar nicht. Ursprünglich hatte er nach einer erfolgten Erklärung für die inakzeptable Vorstellung vor seinem Gast, dem Senator Purgitius, den beiden Neuzugängen erklären wollen, worauf er Wert legte, was sie in seinem Hause zu beachten hatten und was er keineswegs tolerieren würde. Die Unverschämtheit der Sklavin Fionas hatte ihn jedoch davon abgebracht. Hier war mit Worten nichts mehr auszurichten, das sah der Claudier ein, hier mussten andere Erziehungsmethoden her, durchschlagendere.
    Der Wille der Sklavin musste gebrochen werden, weil sie anscheinend nicht einlenken wollte. Menecrates hatte keine Ahnung, was ein Weib bewegte, was sie brauchte, wie man sie gefügig machen und das Beste aus ihr herausholen konnte, aber eines wusste er genau … wovor sich Frauen fürchteten: Missbrauch und Dunkelheit.


    Er stellte erste Erschütterungen in der Widerspenstigkeit der rothaarigen Sklavin fest, als sie mit zitternden Händen die Bänder der Tunika löste. In seinen noch immer von Zorn erfüllten Blick mischte sich Genugtuung, Amüsement, Schauspiellust. Sein rechter Mundwinkel bog sich sachte nach oben, während der Stoff begann, über die Rundungen zu gleiten. Er genoss das Machtgefühl, in das sich mehr und mehr Erregung mischte, die zunehmend als Ursache für die seit Anbeginn beschleunigte Atmung zu sehen war. Plötzlich stoppte jedoch die Vorstellung, der uneingeschränkt enthüllte Anblick blieb aus, was ihn weniger mit Ärger als vielmehr mit noch größerer Befriedigung erfüllte, weil er um die unangenehme Situation für die Sklavin wusste, zumindest bildete er sich das ein.


    Mit einem triumphierenden Grinsen ließ er den Blick über die freien Schultern gleiten. Auf der Brust, die mit dem Kleiderknäuel bedeckt war, verweilte er geraume Zeit, bis er anschließend das weibliche Becken, die festen Oberschenkel und die Waden betrachtete. Ohne Eile trat er auf annähernden Hautkontakt an Fiona heran, sodass sein Atem ihr Gesicht traf, grinste schief und begann, sie zu umrunden. Als er in ihrem Rücken stand, fasste er Minna ins Auge.


    "Setz dich!" Er wies auf einen Stuhl, der für Besucher seines Officiums gedacht war. "Es sollte dir eine Lehre sein, was du nachfolgend sehen wirst."


    Bereits nach dem letzten Wort hatte Menecrates die hellhaarige Schönheit vergessen. Er wandte sich erneut Fiona zu, die er nach Augenblicken der Betrachtung am Rücken berührte. Sein Herzschlag erhöhte sich, als seine Hand bis zu ihrer Lende hinab glitt, kurz verweilte, um sich wieder zurückzuziehen. Nach einem tiefen Atemzug vollendete er die Umrundung, fasste einen Entschluss und wandte sich seinem Schreibtisch zu. Er öffnete eine Schublade und holte eine lederne Peitsche heraus. Sein Blick erfasste den Knauf, setzte Fantasien in Gang, die ein erneutes Grinsen provozierten. Gemächlich bewegte er sich in die Raummitte zurück, um vor Fiona stehenzubleiben. Er legte den ledernen Knauf auf ihren Halsansatz. Kühles Leder fuhr anschließend das Dekolleté hinab und machte die Wünsche des Patriziers deutlich: Er wollte die störenden Kleider forthaben.

  • Unverändert stand sie vor ihm. Es schien, als sei sie versteinert. Versteinert war auch ihre Miene. Sie war an einem Punkt angekommen, an dem es kein Zurück mehr gab. Warum war es aber so weit gekommen? War es das alles wirklich wert? Die Lage, in der sie sich befand, war nur deshalb zustande gekommen, weil sie sich für ihre Mitsklavin eingesetzt hatte. Warum hatte sie das getan? War es nicht besser, das eigene Überleben zu sichern? Aber was hatte sie denn noch zu verlieren? Nichts! Außer das Leben selbst uns das letzte bißchen Selbstachtung. Zu tief waren die Wunden, die man ihr zugefügt hatte. Zu sehr hatte man ihr bereits zugesetzt. Alles hatte man ihr genommen! Da keine Aussicht bestand, je das wieder zu erlangen, was sie einmal war und hatte, wollte sie wnigstens noch das verteidigen, was sie noch besaß. Das dieser Kampf auf lange Sicht aussichtslos war, wußte sie. Doch einfach aufgeben und sich zu ergeben, nein! Das wäre das größte Verbrechen, daß sie sich selbst antun könnte! Er müßte sich schon sehr anstrengen, sie jemals ganz brechen zu können.


    Mit einer gewissen Genugtuung, sah er zu, wie langsam die Tunkia von ihren Körper rutschte. Seine Augen, lechzend, gierig, lüstern, verlangten nach mehr. Sie glitten über ihren Körper und saugten förmlich alles auf, was ihnen da geboten wurde. Dieses Grinsen und sein Atem in ihrem Gesicht. Es war einfach widerlich! Fiona versuchte, durch ihn hindurchzusehen, so, als wäre er gar nicht da. Sie wollte ihn einfach nicht mehr wahrnehmen. So, als wäre sie an einem anderen Ort. Ganz weit weg von hier. An einem schöneren Ort. So entging es ihr völlig, was weiter passierte, wie er sich in Bewegung gesetzt hatte und wie er begann, sie zu umrunden, sie anstarrte. Auch die Worte, die er an Minna gerichtet hatte, waren ihr entgangen ihr. Sie war gedanklich ganz weit weg. Die Frage, was wohl passieren würde, wenn er jetzt noch herausfände, daß man ihn wegen Minnas Sprachdefizit getäuscht hatte, stellte sie sich in diesem Augenblick nicht mehr.
    Fast wäre sie gänzlich der Wirklichkeit entflohen. Erst als seine Hand über ihren Rücken glitt, zuckte sie zusammen. Damit hatte er sie wieder in die Realität zurückgeholt. Es war, als sei sie aus einem tiefen Schlaf erwacht. Ihr Atem ging schneller, ihr Herz begann zu rasen und ihre Muskulatur spannte sich an und versteifte sich. Krampfhaft hielt sie ihre Kleider in Händen. Krallte ihre Finger hinein. Es widerte sie an, seine Berührung zu spüren.
    Schließlich hatte er sie ganz umrundet und blieb vor ihr stehen. Dann plötzlich drehte er sich zu seinem Schreibtisch hin, öffnete eine Schublade und holte einen Gegegenstand heraus. Damit trat er erneut an sie heran. Sie erkannte schließlich, was er in Händen hielt. Es war eine Peitsche! Völlig emotionslos nahm sie es zur Kenntnis. Doch innerlich wurde sie noch mehr aufgewühlter. Die Angst begann sich breitzumachen. Angst, die bevorstehenden Schmerzen nicht zu überstehen, Angst, zusammenzubrechen.
    Als er damit über ihren Körper zu streichen begann und ihr damit andeutete, sie solle die Kleider die sie noch immer vor sich hielt, entfernen, schloß sie schließlich ihre Augen und ließ es geschehen.
    Sie ließ die Tunika neben sich auf den Boden gleiten. Völlig entblößt stand sie jetzt vor ihm, immer noch mit geschlossenen Augen. Diese widerlich lüstern dreinblickende Fratze, die sich ihr jetzt bieten würde, wollte sie nicht sehen. Diesen Triumph wollte sie ihm nicht gewähren.

  • Claudius hob um eine Nuance die Brauen, als die Sklavin ohne ersichtliche Gegenwehr und ohne Widerspruch ihre vor die Brust gepresste Kleidung fallen ließ. Andererseits hielt sich seine Überraschung in Grenzen, denn nach seiner Ansicht besaß jede Person einen wunden Punkt, und wie es aussah, hatte er Fionas zielsicher gefunden. Er labte sich jedoch nur flüchtig an der empfangenen Bestätigung seiner Menschenkenntnis, sondern wandte seine Aufmerksamkeit den entblößten Körperstellen zu. Mit Akribie musterte er ihre Rundungen, registrierte den kaum erschlafften Zustand, den erkennbaren Größenunterschied, kleinste Pigmentflecken und gleichzeitig den ihr entströmenden Körperduft. Freilich haftete ihr nicht der Duft kostspieliger Öle an, aber auf eine gehobene Körperhygiene legte er bei allen Personen und Gegenständen Wert, die sein Haus und damit seinen Namen repräsentierten, so auch die Sklaven.


    Der Griff seines Erziehungsinstrumentes lag noch immer auf dem Brustbein, auf dem eine rötliche Druckstelle sichtbar wurde. Ohne Hast glitt der Lederknauf hinab. Menecrates' Augen folgten der Bewegung, die unmittelbar über der Region endete, bei der klare Haut von rötlich gekräuselten Locken abgelöst wurde. Plötzlich hob er den Blick. Er realisierte die geschlossenen Lider der Sklavin, überlegte, ob er sich daran stören solle oder nicht, ließ aber bald von diesem Gedanken ab. Weder für sein Vergnügen noch für den Effekt der Erziehungsmaßnahme spielte es eine Rolle, ob die Augen geschlossen waren oder nicht.
    Seine linke Handfläche, die durch die innere Erregung bedingt längst nicht mehr trocken war, berührte ihre kühle Haut unterhalb des Schlüsselbeines, bevor sie abwärts glitt. Er umschloss die weiche Masse, lenkte den Daumen über die Spitze, erinnerte sich jedoch rechtzeitig, dass es hier nicht um die möglichst geschickte Vorbereitung einer Frau auf den eigentlichen Akt, sondern vielmehr um eine Erziehungsmaßnahme ging. Abrupt spannten sich seine Finger. Als er sie lockerte, passten sich fünf weiße Stellen nur langsam dem Farbton der umliegenden Hautpartie an.


    Unvermittelt ließ der Claudier von Fiona ab, um sich erneut seinem Schreibtisch zuzuwenden. Ohne ein Geräusch zu verursachen, legte er die Peitsche ab, drehte sich wieder um und begann, die Toga von seiner linken Schulter zu streifen. Er ließ sich beim Auskleiden Zeit, nicht nur, weil solcherlei Handlungen für ihn ungewohnt waren, sondern auch weil er um die Nervenmarter wusste, die er damit Fiona bereiten konnte. Irgendwann rutschte der Rest des Stoffes zu Boden. Claudius stieg achtlos darüber hinweg und trat an Fiona heran. Unter normalen Umständen hätte er sie bei dem gewählten Abstand nicht berührt, aber er befand sich längst nicht mehr im Normalzustand und wusste diese Tatsache einzusetzen, um sie der Sklavin zu vermitteln.


    In seiner Fantasie spielten sich verschiedene Handlungsstränge ab, von denen er noch nicht wusste, welche er umsetzen würde. Claudius wollte aus der Situation heraus entscheiden. Zunächst schubste er Fiona Richtung Schreibtisch, drückte sie im Genick nach unten, sodass sie - wollte sie nicht vornüber stürzen - sich mit den Händen auf der Tischplatte abfangen musste. Er griff nach der Peitsche, fasste sie entgegen der üblichen Haltung, setzte sie zwischen den Schulterblättern an und ließ erneut den Knauf über die Haut der Sklavin streifen. Der Weg führte nach unten, mündete in einen Bogen, den er ausstrich. Am Ende dieser Biegung stoppte er.

  • Als er seine Hand langsam an ihrem Oberkörper bis hin zur Brust gleiten ließ, erdschauerte sie. Der Ekel, den sie erst empand, wandelte sich immer mehr in das Gefühl der Übelkeit. Nur ihre Angespanntheit verhinderte, daß sie würgenkonnt. Immer noch hielt sie die Augen geschlossen. Doch plötzlich ließ er von ihr ab und entfernte sich ein Stück weit von ihr. Nach einer Weile öffnete sie wieder die Augen und wollte erst nicht glauben, was ihr da geboten wurde. Er war im Begriff sich selbst zu entkleiden. Angeekelt schaute sie ihm dabei zu. Auch ihr war seine Erregung nicht entgangen und sie fand es einfach widerwärtig, wie er sich an ihr ergötzte. Der Gedanke, was er mit ihr vorhaben könnte, ließ sie erzittern.
    In ihrem Kopf blitzten wieder die Bilder auf. Von dem Tag, an dem sich alles geändert hatte in ihrem Leben. Ihre Mutter, die sich schützend vor sie stellte. Die dann vor ihren Augen immer und immer wieder geschändet wurde. Ihre Mutter, der man schließlich die Kehle durchgeschnitten hatte und die dann leblos zu Boden sank.
    Plötzlich stieß er sie in Richtung des Schreibtisches, packte sie im Genick und presste sie nach unten auf die Schreibtischplatte. Gerade noch rechtzeitig konnte sie einen direkten Aufprall ihres Gesichtes mit ihren Händen noch abfangen. Ihr Herz raste mittlerweile. Sie begann zu schreien und sich zu wehren. Sie versuchte sich vom Schreibtisch abzustoßen. Doch das gelang ihr nicht. Der Druck seiner Hand in ihrem Genick war zu stark.
    Dann spürte sie erneut den Knauf der Peitsche auf ihrem Rücken. Tränen schossen in ihre Augen. Langsam erstarb ihr schreien. Nur noch ein leises Wimmern war zu hören.
    Sie wünschte sich, sie wäre auch an jenem Tag gestorben. Doch diesen Gefallen hatte man ihr verwehrt.

  • So schnell wie die Welle der Auflehnung hervortrat, versandete sie auch wieder und Claudius hatte erneut ein wimmerndes Häufchen Elend vor sich, das weder eine Herausforderung noch eine besondere Verlockung darstellte. Seine Erregung flaute aber nicht allein aus diesem Grund ab - sein Verhältnis zum weiblichen Geschlecht war seit jeher ambivalent. Einerseits zogen sie ihn an, andererseits versuchte er stets, eine Art Sicherheitsabstand zwischen sich und ihnen aufrechtzuerhalten. Bei Fiona wäre ein solcher Sicherheitsabstand nicht nötig gewesen, denn sie stellte bestenfalls ein Geschöpf zur Befriedigung seiner Grundbedürfnisse dar, aber wenn Claudius schon den engsten aller Kontakte zuließ, musste ihn das Objekt der Begierde wenigstens in gewisser Weise fordern und genau das tat die Sklavin momentan nicht.


    Seine Linke wanderte von Fionas Nacken über die Schulter und verweilte kurz auf dem Oberarm, ehe er sie zurückzog. Der Druck, den der Peitschenknauf ausübte, ließ ebenfalls nach, während Menecrates unschlüssig resümierte, dass sein Ziel der Unterwerfung zwar erreicht, er aber dennoch nicht zufrieden war. Er musterte den Rotschopf, der ihn an seine Gattin erinnerte, wobei die Haarfarbe allerdings das einzige Gleichnis zwischen den Frauen war. Ofella war stets eine Herausforderung gewesen, wenngleich ihn der fortwährende Machtkampf mit ihr gleichzeitig auch ermüdet hatte. Die Frau, die sich Menecrates erträumte, gab es vermutlich nicht, denn sie wäre Herausforderung und innere Beruhigung zugleich gewesen. Jemand, bei dem man nicht auf der Hut sein musste.


    Claudius wandte sich von Fiona ab und schritt auf Minna zu. Eine fordernde Handbewegung machte klar, dass sie sich erheben sollte.

  • In der Zwischenzeit hatte sie zitternd auf dem Stuhl geharrt. Jede noch so kleine Bewegung hatte sie mit Entsetzen von ihrem Standort aus beobachtet. Dadurch entging ihr auch nicht, dass Menecrates ganz offensichtlich auch noch Lust dabei empfand, wie er mit Fiona umging. In diesem Moment, als sie seine Erregung bemerkte, entwich ihre Angst einem viel stärkeren Gefühl. Abgrundtiefer Zorn befiel Minna mit einem Mal. Ihre Augen verengten sich zu kleinen, gefährlichen Schlitzen. Dieser Widerling! Als er sich auch noch entkleidete, konnte sie es nicht länger mit ansehen. Sie musste etwas unternehmen! Fiona hatte sie zuvor beschützt, nun war es an Minna ihr zu helfen. Sie konnte doch nicht tatenlos zusehen, wie ihre Mitsklavin, die wegen ihr einiges auf sich genommen hatte, derart gequält wurde. Wenn sie jetzt nicht handelte, würde sie sich das niemals verzeihen können. Sie schluckte hart. Sollte sie es tatsächlich wagen? Ja, sie würde es.


    Ausgerechnet in diesem Augenblick wandte sich auf einmal Menecrates zu ihr. Er forderte sie auf aufzustehen. Prima, dass hatte sie sowieso gerade vorgehabt! Langsam erhob sie sich und blickte den Römer eisig an. Was hatte er nun schon wieder vor? Dass sie ihn nicht durchschauen konnte, verunsicherte sie. "Du..." begann sie leise zu zischeln. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. "Du elender Bastard! Glaubst du wirklich, ich schaue seelenruhig zu, wie du dich an Fiona vergehst, du Barbar? Mögen dich die Götter richten!" Völlig in Rage beschimpfte sie ihn in ihrer Muttersprache, rührte sich dabei jedoch nicht von der Stelle. Ihr war bewusst, dass ihr Verhalten ihn nicht einschüchtern würde und sicherlich war es auch mit schmerzlichen Konsequenzen verbunden. Doch wenn es ihr gelang, dass er dadurch die Lust verlor sich an Fiona zu vergreifen, war es ein kleiner Erfolg. Und das war es ihr wert.

  • Als er endlich von Fiona abgelassen hatte, sackte sie ermattet zusammen. Entmutigt blieb sie auf der Platte des Schreibtisches liegen. Zwar war sie heilfroh, des befürchteten Mißbrauchs entgangen zu sein, doch hatte er es geschafft, sie völlig aus der Reserve zu locken. In der Tat, sie war nur noch ein Häufchen Elend. Nur noch ein leises Schluchzen war von ihr zu hören. Tränen tropften auf die Tischplatte und bildeten dort einen kleinen See. Völlig von ihrem Schmerz übermannt, bemerkte sie ert nichts von dem, was sich nun im diesem Raum anzubahnen schien.
    Menecrates hatte sich in der Zwischenzeit, Minna zugewandt. Er hatte ihr geboten, aufzustehen.
    Dann drangen Minnas Worte an Fionas Ohr. Sie verstand nichts, von dem was sie sagte, doch der Ton, den sie anstimmte, klang kalt und bedrohlich.
    Sie drehte ihren Kopf zu Minna hin, um zu beobachten. Sie war zu kraftlos, um einzugreifen. Zu schwach!
    Jetzt hatte sie wirklich alles verloren!

  • Minna kam seiner Aufforderung umgehend nach und erhob sich. Allerdings ließ sie die ihr eigene Zurückhaltung vermissen. Stattdessen schwappte ein Schwall an unverständlichen Lauten auf Menecrates zu, der ihn zunächst die Stirn runzeln, ihn aber über den ungefähren Inhalt der Botschaft nicht lange im Unklaren ließ, weil weder Tonfall noch Gesichtsausdruck der Sklavin Rätsel aufgaben. Der anfänglichen Verblüffung folgte ein Glucksen, dem ein Grinsen und ein gut gemeinter Griff auf die Schulter folgten.


    "Nicht aufregen, Kleine. Das schadet dem Gemüt." So unfähig Claudius auch im Verständnis weiblicher Logik war, so zielsicher erkannte er bei jedweder Person, welches Verhalten auf vorhandenen Charakterzügen basierte und welches künstlich aufgebaut war. Er nahm Minna in der Rolle als Märtyrerin nicht ernst, packte sie von hinten an dem Schultern und schob sie dem Ausgang zu. Ursprünglich hatte er sie zwar keineswegs entfernen wollen, aber ihr Auftreten empfand er nicht nur als absurd, sondern auch als lästig. Ihr Grundcharakter wies weder Widerspenstigkeit noch Sturheit oder Ungehorsamkeit auf, weswegen an sie gerichtete Erziehungsmaßnahmen reine Kraftverschwendung darstellten. Vor der Tür legte er seine Linke in ihren Nacken, drückte mit der Rechten die Klinke und schob das brabbelnde Etwas kurzerhand in den Gang hinaus.


    "Sie soll sich in den Sklavenunterkünften abreagieren", wies er die noch immer vor dem Officium wartenden Sklaven an. Wie erwartet, ließen die Wartenden jegliche Regung bezüglich Claudius' Bekleidungssituation vermissen. "Eine Tunika!" Seinen Wunsch betonte er mit einer Kopfbewegung, die aussagte, welcher der Sklaven mit dem Auftrag betraut wurde. Jener stob davon, denn er wusste, dass Claudius ungern wartete. "Vorher anklopfen!", rief der hinterher, obwohl er im Grunde wusste, dass dieser Hinweis unnötig war, drehte sich um und verschwand wieder im Officium. Jemand zog die Tür ins Schloss, als er sich längst wieder zu Fiona umgewandt hatte. Er betrachtete sie mit vergleichsweise neutralem Blick, denn die Situation hatte sich gewandelt. Sie hatte ihre Aufsässigkeit aufgegeben und seine Wut, die er ursprünglich entweder in einem Gewaltakt oder in körperlicher Bestrafung abreagieren wollte, war verraucht. Übrig blieb die Erkenntnis, dass Weiber offenbar unter seinen Händen entweder zerbrachen oder eigenwillig wie Ofella wurden. Er massierte geraume Zeit mit Daumen und Mittelfinger der linken Hand die Nasenwurzel, bevor er auf dem Stuhl Platz nahm, der noch Minnas Körperwärme ausstrahlte. Sein Blick richtete sich erneut auf Fiona. Der rechte Zeigefinger beorderte sie näher.


    "Setz dich", sagte er in ruhigem Tonfall, während er auf das Stückchen Fußboden zwischen seinen geöffneten Schenkeln deutete.

  • Eigenartigerweise ließ er Minnas zornigen Wortschwall völlig ungestraft. Er entließ sie sogar aus dem Raum und nahm auf dem Stuhl Platz, auf dem vor kurzem noch Minna saß. Mit seinem Finger wieß er Fiona an, zu ihm zu kommen.
    Sie zögerte erst. Das wollte sie nicht! Sie wollte nicht zu ihm hingehen. Er widerte sie an! Doch was sollte sie machen? Sie war ihm doch ausgeliefert!
    Langsam erhob sie sich vom Schreibtisch und sah ihn erst eine Weile mit schmerzverzerrter Miene an. Er hatte ihr zwar keine körperlichen Schmerzen zugefügt, nein diese Schmerzen waren anderer Natur!
    Dann setzte sie einen Schritt vor den anderen bis sie fast vor ihm stand.
    So selbstgefällig saß er da. Immer noch nackt. Er sprach ruhig mit ihr und wieß ihr einen Platz auf dem Fußboden zu. Sie sollte vor ihm, zwischen seinen geöffneten Schenkeln Platz nehmen. Sie sah ihn an, sie sah das, was man zwangsläufig sehen mußte, wenn man seine Schenkel betrachtete.
    Es schauderte sie, ihr Puls raste. Der Atem ging schneller. Angst mischte sich mit Zorn. Noch einmal lehnte sie sich auf. Langsam begann sie den Kopf zu schütteln und mit gequälter Stimme sagte sie leise "Nein, das werde ich nicht tun!"

  • Menecrates schüttelte den Kopf. Er verstand nicht, warum Weiber stets falsche Entscheidungen trafen, unüberlegt handelten und dummes Zeug dahersagten. Die einzige Erklärung mochten fehlende Gehirnwindungen sein, anders konnte sich der Patrizier dieses Rätsel nicht erklären. Es war mühsam, lästig und unerfreulich, anderes als Männer um sich zu haben. Die fortwährende Anspannung, die er stets bei der Anwesenheit weiblicher Wesen empfand, ermüdete ihn schneller als ein mehrtägiger Übungsmarsch. Den Wunsch, einmal eine Frau zu treffen, die unkompliziert, sanft und gleichzeitig eine Herausforderung war, hatte Menecrates tief vergraben. Womöglich wäre ihm dann sogar ihr Stand gleichgültig gewesen, aber er wusste selbst nicht einmal mehr von der Existenz solcher Sehnsüchte.


    Das Klopfen an der Tür schreckte ihn aus seinen Gedanken.


    "Jah!", erwiderte er in einem genervten Tonfall, obwohl ihm die Störung zum augenblicklichen Zeitpunkt durchaus recht war. Er hatte nicht mehr vor, sich weiter mit Fiona zu beschäftigen.
    Der Sklave betrat das Officium mit ausdrucksloser Miene. Über seinem Arm lag eine dunkelrote Tunika, die einen leichten Duft nach Seife ausströmte. Bevor er auf Menecrates zusteuern konnte, erteilte der Claudier einen weiteren Befehl, der an einen der Sklaven gerichtet war, die sich noch immer vor dem Officium befanden.


    "Jemand nimmt die Maße der Sklavin auf", begann Menecrates, während er sich erhob, damit er angekleidet werden konnte. "So knapp wie möglich", fügte er zur Sicherheit an, um Missverständnissen vorzubeugen.


    Ein schmächtiger Alter übernahm den Auftrag und kreiste hektisch um Fiona herum. Die grob geschätzten Abmessungen der Körperhöhe, der Breite und des Körperdurchmessers vermerkte er in seinem Kopf. Anschließend schaute er zu Menecrates, um in Erfahrung zu bringen, was er mit den Daten anfangen sollte, wenngleich er bereits eine Vermutung hatte.


    "Ihr könnt dafür altes Holz verwenden", bestimmte Menecrates, als die übergestreifte Tunika sein Gesicht wieder freigab. Der Alte nickte. "Sehr wohl, Dominus", erwiderte er und verließ den Raum.

  • Was? Maße auf nehmen? So eng wie möglich? Was sollte das? Doch bevor sich Fiona daraus einen Reim machen konnte, eilte auch schon ein Sklave und kam seiner Augabe nach. Es war ihr äußerst unangenehm, denn sie war immer noch unbekleidet.
    Leise fragte sie den Mann "Was soll das?" Doch statt einer Antwort, bekam sie nur ein hämisches Grinsen.
    Was, altes Holz? Plötzlich dämmerte es ihr, was er vor hatte. Nein, allles nur das nicht! Alleine bei dieser Vorstellung, paqckte sie die blanke Angst!
    Als der Sklave endlich von ihr abgelassen hatte, hielt sie nichts mehr.
    Sie mußte alles tun, um das zu verhindern!
    Sie eilte zu Menecrates, sprang über ihren Schatten und warf sich ihm zu Füßen. Endlich hatte er sie da, wo er sie haben wollte. Alles hätte sie ertragen nur das nicht! Sie haßte die Enge und sie haßte die Dunkelheit!
    Sie flehte ihn an, sie bittete und bettelte! "Herr, bitte! Tu mit mir was du willst, aber bitte nicht das! Bitte! Ich wollte nicht ungehorsam sein! Ich tat es, um Minna zu schützen! Sie hat deine Anweisungen nicht verstanden. Sie spricht kein Latein. Bitte, tu das nicht"

  • Die Annahme, die Angelegenheit sei unter Kontrolle und es seien keinerlei Überraschungen mehr möglich, erwies sich als Trugschluss. Claudius sah sich vor ein erneutes Problem gestellt, als Fiona offensichtlich die Tragweite seiner gefällten Entscheidung erkannte. Einerseits gefiel ihm die vollkommene Unterwerfung, wollte er doch gerade das erreichen, andererseits fühlte er sich auch in gewissem Maße überfordert. Er blickte auf den entblößten Körper, der ihn noch vor Minuten erregt hatte und versuchte, sich in diesen Zustand zurückzuversetzen. Weiblich, rote Haare, sie passte in sein Beuteschema, doch es erfolgte keine körperliche Reaktion. Um den Grübeleien über die Ursache aus dem Weg zu gehen, konzentrierte er sich auf ihre Aussage.


    "Es ist nicht deine Aufgabe, eine Sklavin zu beschützen", knurrte er sie an, während er sich darüber im Klaren wurde, dass er mit Minna eine indirekt stumme und taube Sklavin erworben hatte. Er stieg über die Sklavin hinweg, die sich fortan in seinem Rücken befand. "Vielmehr wäre es deine Pflicht gewesen, mich darüber in Kenntnis zu setzen, wenn das schon kein anderer für nötig gehalten hat." Claudius war wütend, aber nicht allein wegen dieser Neuigkeit. Er fühlte sich von der Unberechenbarkeit weibischen Verhaltens gestresst, denn er konnte praktisch in den letzten Minuten zu keinem Zeitpunkt vorausahnen, welche Wendungen diese Erziehungsmaßnahme nehmen würde. Zudem machte er sich Gedanken über seinen Gesundheitszustand, weil dieser makellos junge Körper nicht die entsprechenden Reaktionen bei ihm hervorrief.


    "Du weißt jetzt, was dir blüht, solltest du dich nicht fügsam in diesen Haushalt eingliedern?", fragte er, ohne Fiona anzublicken. "Geh!", fügte er kaum einen Atemzug später an, ohne auf die Antwort der Sklavin zu warten. Seine Gürteltasche, deren Nutzung er nach der Militärzeit nicht eingestellt hatte, wurde in diesem Augenblick angelegt.

  • Erstaunt blickte Fiona auf. Er würde sie einfach so gehen lassen! Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Unversehrt würde sie den Raum verlassen! Doch zu welchem Preis? Sie hatte sich ihm vollkommen unterworfen. War es für ihn etwa schon ausreichend, als sie sich vor seine Füße geworfen hatte? Oder war es doch einfach nur ein Zeichen der Schwäche, welches er vor ihr verbergen wollte?
    Eilig stand sie auf. Doch diese Fragen beschäftigte sie. Sie beschäftigten sie sogar so sehr, daß sie einfach stehen blieb und ihn anstarrte.
    "Sie ist zu meiner Freundin geworden! Wenn du so willst, zu meiner Schwester, die ich verloren habe. Ich mußte sie beschützen. Doch das wirst du sicher nicht verstehen. Ihr zerstört immer nur alles. Tötet, was teuer und lieb war."
    Verbitterung klang aus ihrer Stimme heraus. Schließlich trat sie an den Schreibtisch heran. Dort lagen immer noch ihre Kleider. Langsam begann sie, sich wieder anzuziehen.
    Als sie bereit war, zu gehen, fiel noch einmal ihr Blick auf ihn. Für ihn würde sie nur Verachtung übrig haben.

  • Menecrates runzelte unwillig die Brauen, denn es interessierte ihn nicht im Geringsten, wie die Sklavinnen zueinander standen. In diesem Augenblick trat der Sklave, der ihn angekleidet hatte, zurück und signalisierte das Ende der Prozedur.


    "Nur zur Erinnerung: Dort", Claudius wies auf die Wand links neben seinem Schreibtisch, "wird der Bretterverschlag stehen." Letztlich war es ihm aber egal, ob Fiona endlich den Mund hielt und das tat, was er angewiesen hatte, oder ob sie die Strafe sogleich antreten würde. Auf jeden Fall wollte er sich nicht länger dem Geschwätz aussetzen.


    "Lüften und den Fußboden putzen", befahl er, bevor er sein Arbeitszimmer verließ. Es zog ihn fort - aus der Nähe der Sklavin, aus der Villa, möglicherweise sogar aus Rom. Er wollte seine Unzufriedenheit loswerden, wusste nur noch nicht, wie.

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