Die große Halle der Curia Mantua

  • In der großen Halle in der Curia Mantuae sammelten sich langsam die Männer in prunkvollen Togen. Dies waren die Decurionen Mantuas. Einige waren einfach nur reich und hatten sich den Ordo gekauft, andere hatten einen besonders guten Namen und damit auch den Ordo geerbt, und wieder andere hatten sich in der Verwaltung der Stadt hervorgetan und waren deshalb in den Ordo erhoben worden. Diese Männer versammelten sich in der großen Halle und ließen sich auf den Bänken nieder, die für diesen Anlass dort platziert worden waren. Der Raum ähnelte insgesamt sehr der Curie in Rom, was absicht war. Nur wurden in Rom nicht die Bänke der Senatoren manchmal nach den Situngen auseinandergebaut und in einem Lagerhaus verstaut, damit in der Curie Veranstaltungen, wie Empfänge oder Feste, veranstaltet werden konnte. Modestus und Aegrotus waren schon in einige Gespräche vertieft als sie auf die letzten Decurionen und Magistrate der Stadt warteten.

  • Varus lief in Richtung der Curia, in der Eingangshalle sollte heute Abend die Versammlung der Decurionen Mantuas stattfinden.
    Varus betrat die Eingangshalle mit gemischten Gefühlen, einerseits, weil er sicher außer Modestus hier niemanden kennen würde, andererseits war er gespannt, ob die anderen Decurionen einer Aufnahme von Varus zustimmen würden.
    Als Varus die Tür hinter sich schloss, war die Halle schon gut gefüllt, Modestus unterhielt sich unterdessen mit einem anderen Mann, nach Modestus´Erzählungen konnte es sich eigentlich nur um Aegrotus handel.
    Varus hatte extra auf dem Markt eine neue Toga gekauft und versucht in der Zwischenzeit von wo er sie anzog bis jetzt ohne Knitter zu belassen.
    Varus betrat die Halle und ging als erstes auf Modestus zu, er war der einzige den er wirklich kannte.


    "Salve Modestus, Ihr habt hoffentlich nicht nur noch auf mich gewartet?"

  • Mit einem Lächeln betrat er die Versammlung. Hier hatte alles begonnen und letztlich auch geendet. Nun betrat er erneut Mantua und auch wider aufgrund von Politik. Nun das Schicksal holte einen immer wieder ein.
    So begrüßte er also die Anwesenden von denen er eigentlich nur den Duumvir und den Magistraten kannte."Salvete all miteinander. Ich bin nicht zu spät hoffe ich."

  • >Salve Varus. Nein wir warten auch noch auf einige andere Decurionen.<


    sagte Modestus beruhigend zu Varus. Dann sah er nochmal kurz zu den Eingang herüber und erkannt dort ein altbekanntes Gesicht. Lächelnd ging Modestus auch gleich zu Albinus herüber.


    >Salve Albinus. Es freut mich dich wieder zu sehen. Setz dich doch, denn wir fangen gleich mit der Sitzung an.<


    sagte Modestus freundlich und zusammen mit Aegrotus ging er zu den beiden Stühlen, die für die beiden Duumviri am ende der Halle augestellt worden waren. Die meisten Decurionen bemerkten, dies und setzten sich ihrem Rang innerhalb der Versammlung nach auf die Bänke. Die ganz vorne kamen die ehemaligen Beamten der regionalen Ebene, wie Albinus, dann kamen die ehemaligen Duumviri und Sacerdotes der Stadt. Danach die ehemaligen Magistrati und danach kamen dier restlichen Decurionen, die außer ihrem Namen oder ihrem Geld nichts geleistet hatten. Die Magistrati, die heute in den Ordo Decurionum erhoben werden sollten, mussten noch neben dem Eingang warten. Nach ihrer Erhebung konnten sie sich zu den anderen Decurionen, die einmal Magistrati gewesen waren, setzten. Als sich alle gesetzt hatten und Ruhe im Saal herschte begannen die beiden Duumviri.


    >Salvete. Es freut mich, dass ihr so zahlreich erschienen seit. Dies wird, wie ihr vielleicht schon erfahren habt, die letzte Versammlung der Decurionen Mantuas in dieser Amtszeit sein. Auch wird es die letzte Versammlung unter der Leitung von meinem geschätzten Kollegen Hortensius Aegrotus und mir sein.<


    >Wir beide stehen bei den nächsten Wahlen nicht mehr als Kandidaten für das Duumvirat zur verfügung. Doch nun lasst uns zu dem ersten und einzigen Punkt auf der Tagesordnung kommen. Es geht um die Aufnahme der gewesenen Magistrati in unsere Reihen. Würden die entsprechenden Männer bitte vortreten.<


    forderte der alte Aegrotus die vier Männer auf vorzutreten.

  • >Manius Fabullus Timarchus, Publius Afranius Corbulo, Volusus Terrasidius Fango und Decimus Annaeus Varus. Ihr alle habt eure Amtszeit als Magistrati nun fast beendet und habt auch das Honorarium von 1000 Sesterzen an die Stadtkasse entrichtet. Ihr habt euch alle für die Aufnahme in den Zirkel der Decurionen unserer Stadt qualifiziert.<


    sagte Aegrotus zu den jungen Männern die nun in der Mitte des Raums standen. Dann übernahm Modestus.


    >Doch nun liegt es an euch Decurionen. Gibt es Gründe warum wir einem von Ihnen oder auch Allen diese Aufnahme verwehren sollten ? So es den Gründe gibtm welche gibt die gegen diese Männer sprechen, so sollen sie nun vorgebracht werden.<

  • >Dann sind sie nun vollwertige Mitglieder unserer Versasmmlung. Nehmt bitte eure Plätze zwischen den anderen Decurionen der Stadt ein ein.<


    sagte Aegrotus und deutete auf die Bänke, auf denen schon die anderen Decurionen saßen. Dann begann er mit einigen anderen wichtigen Punkten auf der Tagesordnung, die alle noch viel Zeit für sich in Anspruch nahmen. Nach einiger Zeit war es dann endlich soweit, dass die Versammlung beendet wurde. Modestus war nicht unglücklich darüber, diesen langen Tag endlich beenden zu können und verließ sobald wie möglich die Halle, was aber noch etwas dauerte, da ihn noch ein paar der Decurionen sprechen wolllten.

  • Nachdem Modestus wieder gesprochen hatte, nahm Varus zwischen den anderen Decurionen Platz. Varus war froh, das keiner einen Einwand vorbrachte und er in den Ordo Decurionum aufgenommen wurde.
    Als nun alle Angelegenheiten geklärt waren und die Decurionen nacheinander die Halle verließen, machte sich auch Varus auf und verließ die Halle.

  • Kurz nachdem man in Mantua von dem Sieg der Palmaner über den Usurpator erfahren hatte, schien ein geschäftiges Treiben Einzug zu nehmen. Viele Männer, deren Familien den Vescularier zuvor mehr oder minder offen unterstützt hatten, schienen über ihr Vermögen nun lieber in bar verfügen zu wollen, weshalb für diesen Tag eine Reihe von Zwangsversteigerungen angesetzt worden war.


    Servianus hatte sich zuvor bei den aediles der Stadt Einsicht in die Betriebsunterlagen verschafft, musste aber zu seinem Ärger feststellen, dass seien Ersparnisse kaum ausreichten, um heute ein Schnäppchen erstehen zu können.
    Einzig bei einigen der kleineren Posten konnte er hoffen, dass die Gebote hier niedrig genug bleiben würden, damit er mitsteigern konnte. Natürlich waren diese auch die ersten, die unter den Hammer kamen, um die Spannung und die Ausgabelust zu steigern, bevor die Prunkstücke des Tages an der Reihe waren. Und so war Servianus einer der ersten, der den großen Saal der curia betrat.

  • Vom Schneidern daheim in der eigenen Wohnung konnte sie nicht leben. Sontje hörte und sah sich um, wer von den Hausbewohnern Hilfe benötigte und dafür ein paar Münzen springen liess. In der Nähe gab es einen Mietstall, gerne wäre sie regelmässig dort, doch der Besitzer hielt nichts von ihr und schickte sie davon. Also musste sie sich weiter umsehen. In eine Taverne? Nein, das kam nicht in Frage. Kindermädchen? Sie kannte keine hiesige gut situierte Familie, die sie aufnehmen würde, zumal sie keine Zeugnisse vorlegen konnte. Deprimiert über die Aussichten untätig herumzusitzen, betrat sie die Curia und steuerte als erstes die Stände mit den Tuchhändlern an. Die hatten schöne Stoffe, doch wovon bezahlen? Ihre geschneiderten Eigenkreationen traute sie sich noch nicht anderen Menschen zu präsentieren. Ihr Traum war ein eigener Schneiderladen. Sontje sah sich um und entdeckte einen Auflauf an Menschen. Was war denn da vorne los? Neugierig schlenderte sie näher und lehnte sich an eine Säule. Durch das aufgeregte Gerede ringsherum, erfuhr sie, dass Versteigerungen geplant waren. Ach Mist... hätte sie Bescheid gewusst, hätte sie sich als 'Lamy' verkleidet ins Getümmel gestürzt und beim Bieten mitgemacht. Bedauernd strich sie sich über den Stoff, welcher gute und schöne Errinnerungen beherbergte. Ein weißes, schlichtes Gewand mit einer gold-roten Borte besetzt. Der dicke Stoff liess eine Schulter frei. Dazu gehörte ein rotes Schultertuch, welches als Schärpe um den Körper getragen wird. Servianus m[sste es noch von ihrem ersten gemeinsamen Abendessen her kennen.

  • Servianus ließ den Blick über die Menschen schweifen und wurde dabei Vera gewahr. Mit sparsamen Gesten winkte er ihr zwischen zwei Versteigerungen zu und deutete ihr an, zu ihm zu kommen. Recht förmlich begrüßte er sie:
    "Salve Duccia Vera!", und wandte sich dann dem Mann zu, der neben ihr saß und stellte vor "Verginius, Duccia Vera, eine Nachbarin von mir. Duccia Vera, Faustus Verginius Nasus, einer der decuriones der Stadt."
    "Seid ihr auch hier um etwas zu ersteigern? Oder nur zum schauen? Nicht, dass mir hier zu viel Konkurrenzauftaucht. Ich habe ein Auge auf einen Goldschmied geworfen, und auf zwei, drei weitere Unternehmen." Erklärte er mit der Leichtigkeit des Mannes, dem es egal sein konnte, wo er sein Geld hinsteckte.
    In jenem Moment wurde das nächste Objekt ausgerufen und der decurio stieg bei 800 Sesterzen mit ein. Servianus flüsterte Vera in der Zeit zu:
    "Einer der reichsten Männer der Stadt, einflussreich, aber kein Interesse an Ämtern. Dabei könnte er sich locker den Ritterring kaufen."
    Mit einem Gebot von 3000 Sesterzen ging die Insula dann auch an den decurio und es gab wieder eine kurze Pause, bis der nächste Betrieb ausgerufen wurde.

  • "Salve!" lautete ihre Antwort auf Servianus Gruß. Es war ungewöhnlich so förmlich zu sein, normal würde sie ihn mit einem zärtlichen Kuß auf die Wange begrüßen. Sie hatten gar nicht besprochen, wie sie sich in der Öffentlichkeit verhalten wollten, also ob sie ihre Beziehung auslebten. So, wie Servianus sich verhielt, deutete alles darauf hin, dass ihre Beziehung ihrer beider Privatsache war. "Salve, Verginius." grüßte sie auch den unbekannten Bekannten. "Oh, ich bin rein zufällig reingekommen zum schauen. Ich wusste gar nichts davon, dass Versteigerungen stattfinden." erwiderte sie lächelnd und hörte Servianus leise Worte. Ein decurio den es nicht in den Ritterstand zog? Wo gab es denn sowas? In Rom sicher nicht. "Ihr tut gut daran den Goldschmied für euch zu pflücken, Verginius. Ich besitze selber einen Schmied, der Werkzeug liefert. Manchmal fertigt er auch Hufeisen oder Deichseln für die Karren der Händler an, diese Dinge werden benötigt." Sie setzte ein leicht betrübtes Gesicht auf. "Leider sind die Geldsäcke, die ich aus den Umsätzen erwirtschafte, diesmal nicht angekommen. Es ist sehr ärgerlich, dass solche wertvollen Lieferungen verloren gehen, wenn man darauf angewiesen ist, um zum Beispiel den eigenen Lebensunterhalt davon zu bezahlen. Aber was soll man machen?" Oder frau machen? Sontje seufzte leise, spielte unschuldig mit einer Haarsträhne. "Servianus, was machst du? Möchtest du ebenfalls einen Betrieb ersteigern? Was hast du dir ausgeguckt?"

  • "Wie?", fragte der Verginier erst etwas überrascht, der sich auf die Versteigerung konzentriert hatte und daher nur halb mitbekommen hatte, was Vera gesagt hatte. Schließlich war sie eine Frau auf deren geschäftlichen Verstand man besser nicht zu viel gab.
    "Ja, wirklich sehr ärgerlich, dass die legio weg ist und nicht mehr für Ordnung sorgen kann. Die Überfalle in den Alpes sind ja generell wieder hochgegangen." schimpfte er und fast konnte man das Gefühl bekommen, er empfand dies als das Schlimmste an dem gesamten Bürgerkrieg.


    Servianus war dagegen eher überrascht. Zwar hatte er sich schon gedacht, dass sie über noch andere Einnahmequellen verfügen musste, als ihre ehemalige Kindermädchentätigkeit haben musste. Aber einen Betrieb besitzen, daran hatte er nicht gedacht. "Oh, davon hast du mir noch gar nicht erzählt." konnte man ihm die Überraschung aus der Stimme hören, während er sie beobachtete, wie sie mit ihrer Hand an ihrer Haarsträhne spielte.
    Dann wurde die Schäferei ausgerufen, von der man ihm erzählt hatte und er kam nicht dazu weiter nachzufragen sondern flüsterte ihr nur schnell zu:
    "Ja, will ich. Diesen hier!"


    Und lauter rief er in Richtung des Aktionators das Mindestgebot:
    "80 Sesterzen!"
    Aber prompt kamen einige Reaktionen von andere Bietern:
    "100!"
    "100!"
    "110!"

  • "Überfälle in den Alpen? Davon weiss ich ja gar nichts." entgegnete Sontje erstaunt. Es war auch zu dumm mit den Nachrichten. Sie tauschte mit Servianus einen entschuldigenden Blick. "Habe ich nicht? Ich besitze einen Schmied und einen Barbier. Ersteren Betrieb hat mir ein guter Bekannter finanziert und zweiterer stammt aus meiner Familie." Von Aculeo hatte sie gar nichts mehr gehört, aber er müsste eigentlich Bescheid wissen, dass sie nach Mantua gezogen war. Noch weniger wusste ihre Familie, wo sie sich aufhielt, aber dazu wollte sie sich keine Gedanken machen. Es tat immer noch tief im Herzen weh, dass selbst ihr Zwillingsbruder Phelan sie 'vergessen' hatte. Servianus wollte einen Betrieb ersteigern.. eine Schäferei. "160!" bot sie spontan mit. Sontje fand, dass dieser Betrieb perfekt wäre und womöglich deutlich billiger als die Stoffe auf dem Markt zu kaufen. "Sagt, gibt's noch eine Weberei im Angebot?" fragte sie spitzbübisch lächelnd in die Runde. "Denn dann hätte ich alles für meinen Traum vom eigenen Schneiderladen beisammen. Die hohen Herren im Magistrat und unsere tapferen Soldaten brauchen ja Kleidung."

  • Mit einer wegwerfenden Handbewegung wischte der decurio das Thema bei Seite. Ein gewisses Risiko war ja immer da und im Moment, nun, es würde vergehen. "Das übliche, die Bergbewohner werden immer dreister. Dann schlagen die Soldaten ein paar Köpfe aneinander. Und das bleibt grade etwas aus. Man zahlt also mehr Bedeckung für die Handelszüge und es hat sich."


    Servianus sah ungläubig als Vera auf einmal ebenfalls anfing zu bieten. Was hatte das denn nun zu bedeuten? Als sie daraufhin nach der Weberei fragte und erklärte, was sie dachte grinßte er sie kurz an:
    "Eine Weberei steht meines Wissens nicht zum Verkauf. Aber wenn du eine aufbaust, kann ich dir gerne einen Sonderpreis auf meine Wolle machen."
    Mittlerewile war der Preis auf 220 Sesterzen gestiegen und lauter rief er in Richtung des Auktionators:
    "250!"

  • Ausbesserungsarbeiten am Theater


    Es war eine der üblichen Stadtratssitzungen, an der ja nun üblicher Weise nur die städtische Oberschicht, also die Decurionen, teilnahm. Aber natürlich hatten die Magistraten, die noch nicht in den Ordo Decurionum aufgenommen waren, wenigstens einen temporären Sitz.


    Also hatte Quintus die Gelegenheit genutzt, sein Anliegen auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Als ihm einer der Duumvir das Wort erteilte, erhob er sich und griff mit der linken Hand an seine Toga, um etwas würdevoller aus zu sehen. Er war sich der Tatsache bewusst, dass er hier der Jüngste war und ihn die meisten mit Argwohn beäugten. Er war der Sohn eines Senators und die meisten Magistrate waren 30 oder älter. Aber mit einem guten Namen und vor allem Geld im Rücken konnte man sich eben mehr erlauben als ein einfacher Plebejer. „Patres conscripti, zunächst möchte ich den Duumviri danken, dass sie meinen Punkt für die Tagesordnung zugelassen haben.“ Er nickte den beiden Duumviri mit einer Geste seiner rechten Hand zu, die wie im Senat von Rom wie die Consulen auf ihren Amtsstühlen saßen. „Ich wurde neulich auf dem Forum von einem Bürger angesprochen. Dieser zeigte mir auf, dass an unserem schönen Theater hier und da Ausbesserungsarbeiten anstehen. Wie es meine Pflicht ist, habe ich mir die Sache angesehen und entschieden, diese Ausbesserungsarbeiten auf meine Kosten ausführen zu lassen. Ich weiß, eine kleine Geste meiner Zuneigung für meine Stadt, aber ich hoffe, Patres Conscripti, dass ihr mir ob meiner Jugend erst mal diese kleine Geste zulasst.“

  • Re: Ausbesserungsarbeiten am Theater


    Dann kam es natürlich zu den zu erwartenden Dankesbekundungen der Duumviri, und auch wenn er diese erwartet hatte, ging die natürlich runter wie ein dickes Kind auf der Wippe. Die Duumviri hakten aber noch mal ein, was es sich nun genau handeln würde, und Quintus vermutet, dass der eine oder andere in der Curia ein wenig eifersüchtig auf die Gelegenheit war, sich so vermeintlich günstig in der Stadt bekannt zu machen. Offenkundig war Quintus dem Mann, den er erst für einen Quälgeist gehalten hatte, zu Dank verpflichtet. Den der eine oder andere ältere Magistrat versuchte sich mit einzubringen, aber es war offenkundig, dass sie es auf eine billige Art an Ansehen zu kommen aus hatten. Die Curia musste sich nicht groß beraten, ob man ihm erlaubte, ein öffentliches Gebäude auf eigene Kosten zu renovieren, das verstand sich.


    Summa summarum konnte Quintus zufrieden sein und das würde seinem Paedagogus Volturcius sicher auch wieder etwas milde stimmen. Denn seine sexuellen Ausschweifungen mit seinen Sklavinnen hatten nach Volturcius Meinung in letzter Zeit etwas zu weit ausgeufert. Aber warum sollte sich Quintus dafür schämen? Sie waren ja sein Besitzt.


    Gedanklich musste sich Quintus nun aber wieder in den Stadtrat von Mantua befördern, denn das war ja nicht der einzige Tagesordnungspunkt heute und auch beim Rest musste er Interesse heucheln. Nachdem sein Punkt abgeharkte war, setzte sich Quintus wieder und machte sich wie üblich hier und da auf einer Schreibtafel zu verschiedenen Punkten Notizen. Sonst würde er den ganzen Quatsch, der hier geredet wurde, allzu schnell vergessen und konnte dann nichts dazu sagen, sollte er gefragt werden. Es wurde Zeit für einen Scriba personalis, aber soweit er wusste, waren die im Sitzungssaal nicht erlaubt, denn keiner der Decurioes hatte einen dabei. Verdammt, es sah so aus, als würde es doch an ihm hängen bleiben.

  • Re: Ausbesserungsarbeiten am Theater


    Mit deutlich mehr Selbstbewusstsein als das letzte Mal trat er dieses Mal in der Curia von Mantua auf. Er hatte in den letzten Monaten vom Kelch der Macht gekostet, und auch wenn ihn die dämlich Arbeiterrei schrecklich nervte. Der Respekt, mit dem ihm die Leute entgegenkamen, die stellenweise Unterwürfigkeit der Leute – das gefiel ihm schon sehr. Mit einer sehr teuren und protzigen Toga angetan, die sich auch im Stadtrat nicht viele hätten leisten können, mit Ausnahme der ehemaligen Duumviri, die ja die reichsten unter den Honoratioren der Stadt waren, stand Quintus auf, nachdem ihm das Wort erteilt worden war. „Patres conscripti, ich habe die Renovierungsarbeiten an unserem schönen Theater abgeschlossen. Nun aber Väter der Stadt, da mich Bürger darauf angesprochen haben, dass es auch Recht sei, meinen Lohn dafür einzufordern. Sei mir erlaubt, nicht zu fordern, aber zu bitten. Bitten um eine kleine Inschrift, die mich als Gönner dieser Wohltat an meiner Stadt ausweist, an unserem schönen Theater, das nun wieder erstrahlt, anbringen zu lassen. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn man bedachte, dass es, wenn auch auf sein Betreiben hin, in der Stadt in aller Munde war. Sollten die Stadtoberen mal erklären, warum man ihm das nicht gönnen wollte? Auch wenn sie in Wirklichkeit keine Ahnung hatte, was es wirklich gekostet hatte.

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