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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa legte den Hufschuh wieder weg und wandte sich wieder den Equites zu.


    Als Reitereinheit in der Legio Secunda sind wir neben dem Transport von Meldungen an externe Empfänger verantwortlich für regelmässige Patroullienritte am Limes in unserer Regio!


    Für eine Patroullie am Limes gilt generell: Volle Ausrüstung mit voller Bewaffnung, höchte Aufmerksamkeit und Konzentration und ein angemessenes Verhalten.


    Agrippa sah die Männer ernst an,


    Das heisst, der jeweilige Decurio gibt die Formation vor, wie das immer der Fall ist!
    Alle Equites haben Ausschau nach ungewöhnlichen Dingen zu halten und sollte jemanden etwas auffallen, dann verlässt er sich nicht darauf, dass es jemand anders sicher auch gesehen hat, sondern macht Meldung bei seinem Kommandanten.
    Haltete nichts für euch! Was verdächtig vorkommt wird gemeldet!


    Dies wiederrum geschieht in ruhiger, besonnener Form. Keine wildes Herumgereite, kein Herumgeschreie und schon gar nicht irgendwelche Aktionen auf eigene Faust...Ihr gebt die Information an den Vordermann weiter, bis sie den kommandierenden Offizier erreicht,...der entscheidet dann was weiter geschieht



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  • Primus stellte sich gerade vor, was das für ein Durcheinder gäbe, wenn jeder seine Mitteilungen an den Kommandierenden weitergibt...vor allem käme es je nach Größe der Formation vielleicht verfälscht zum Kommandierenden...abgesehen davon wie genervt der Mann irgendwann sein würde.
    Er beschloß einmal mehr das Gesagte einfach zu akzeptieren.
    Grau ist alle Theorie...die Praxis würde schon zeigen wie es geht.
    Er verschränkte die Arme und lehnte sich etwas zurück...gegen die Wand.

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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
    Agrippa sah seine Männer an und meinte,...
    Wir werden uns jetzt mal ein wenig mit dem Pferd selbst beschäftigen...der Anatomie des Pferdes.
    Verblüffte Gesichter sahen ihn an und er warf sich seinen Sagum über.
    Das machen wir am Besten am Objekt selbst!...wir gehen in die Pabula!
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  • Primus und die Anderen folgten dem Duplicarius in die Pabula. Sie gingen in die Mitte, wo bereits ein Pferd angebunden war...
    Es war der Fuchs des Tribunen Sedulus.
    Thilo hielt sich bei ihm auf.
    Der Duplicarius ließ um das Pferd herum einen Halbkreis bilden. Dabei achtete jeder dem Fuchs nicht von hinten zu nahe zu kommen.

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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa sah auf das prächtige Pferd des Tribuns und nickte Thilo zu,...dieser drehte es dann so, daß es mit der Breitseite vor den Eques stand.


    Den Pferdecorpus teilt man in Vorderhand, Mittelhand und Hinterhand ein. ...dabei wies er mit seinem schmalen Stock auf die jeweiligen Partien.


    Das Pferdeskelett gliedert sich in Kopf, Stamm und Gliedmaßen. Zum Kopf gehören der Gesichtsschädel, der Hirnschädel, der Unterkiefer und das Zungenbein....wieder zeigte er auf die bezeichneten Stellen.


    Zum Stamm zählen wir die Wirbelsäule, die Rippen und das Brustbein.
    Er sah die Equites an und fragte,...
    Fragen bisher?


    ...natürlich nicht,...dachte er,...na wartet!


    Die Gliedmaßen bestehen aus Vorder- und Hintergliedmaßen.
    Er sah die Eques an,...wen würde er sich vornehmen,...?
    Lucius! ...erzähl mir doch mal was über die Wirbelsäule des Pferdes!
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    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa schüttelte todernst den Kopf,...
    Nun, Lucius, du bist offensichtlich eher etwas für die Praxis,...wie es den Anschein hat!
    Er sah in die Runde,
    Erlöst ihn jemand?...Nein?....
    Die Equites stierten entweder krampfhaft auf das Pferd oder ihre Caligae.
    Außer Primus,...er sah den Duplicarius ruhig an.
    Als dann,...dachte Agrippa,...mal sehen was er so weiß...
    Primus? Kannst du uns erhellen?
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  • Primus trat vor und sagte,
    Die Wirbelsäule des Pferdes besteht aus 51-57 Wirbeln. Die Halswirbelsäule ist dabei sehr beweglich,...die Brustwirbelsäule dagegen fast unbeweglich.
    Wir verstehen unter Wirbelsäule eine Folge aus 7 Halswirbeln,18 Brustwirbeln, 6 Lendenwirbeln 5 zu einem Kreuzbein verwachsenen Kreuzwirbeln sowie 15-21 Schweifwirbeln.


    Zur Verdeutlichung zeigte er auf die bezeichneten Stellen.
    Er sah zu Agrippa, welche die Augenbrauen hochzog und ihm ermunternd zunickte. Primus drehte sich wieder um und wies auf die Rippenpartie.


    Jedes Pferd hat acht sogenannte wahre Rippen, die mit dem Sternum verbunden sind, sowie zehn Atmungsrippen, die auch als falsche Rippen bezeichnet werden. Die Atmungsrippen, bzw. deren Knorpel erzeugen den Rippenbogen.

  • [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/1113/equesqg0mf3.gif]
    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
    Agrippa betrachtete den Eques vor ihm, der die Anotomie des Pferdes beherrschte wie ein Medicus Veterinarius. Auch bei den Kameraden hatte der Vortrag seine Wirkung nicht verfehlt. Teils bewundernd, teils fassungslos sahen ihn die Equites der Gruppe, aber auch Thilo der Pferdeknecht an.
    Agrippa nickte und meinte,
    Danke, Primus,...ähem,...hast du noch mehr auf Lager?
    [Blockierte Grafik: http://img409.imageshack.us/img409/807/leg2duplicariuseb5.png]

  • Primus drehte sich wieder dem Fuchs zu und dachte kurz nach,
    dann nickte er und entgegnete,
    Ein Pferd hat 250 paarige und einige unpaarige Muskeln...Der Vorderhuf ist runder als der Hinterhuf, der sichtbar spitzer zuläuft. Hufe sind elastisch, man spricht vom sogenannten Hufmechanismus, da sich der Huf bei Belastung ausdehnt. Jetzt in der Winterzeit ist es wichtig die Hufe ordentlich zu fetten, damit sie nicht einreissen.
    Er trat näher an den Fuchs heran und fuhr sachte mit der Hand über den Hals des Pferdes,...
    Die Haut des Pferdes schützt sie unter anderem vor Hitze und Kälte, vor Parasiten und Verletzungen...dabei ist sie sehr sensibel...sie können fühlen, wenn sich eine Fliege auf das Fell setzt.
    Er sah zu Agrippa und dieser nickte ihm zu,...mit einer Kopfbewegung schickte er ihn zurück ins Glied.

  • [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/1113/equesqg0mf3.gif]


    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa
    Agrippa war angenehm überrascht über das profunde Wissen des Terentiers...
    Er sah zu dem Fuchs der langsam nervös wurde und bat Thilo den Fuchs wieder in seine Box zu bringen.
    Zu seinen Männer gewandt meinte er noch...
    Abschließend noch ein paar Worte zum Kreislauf des Pferdes...
    Außer Primus und erstaunlicherweise auch Lucius und Ocellus wirkte diese Ankündigung fast schon wie eine Strafe,...er beschloß es kurz zu machen,...
    P-A-T
    Puls-Atmung-Temperatur,...sie dienen der Kontrolle des Gesundheitzustandes des Pferdes. Ihr Ruhepuls liegt bei 28-40 Herzschläge pro Minute und kann bei Belastung bis zu 220 Herzschläge pro Minute erreichen. Die Atmung liegt im Ruhezustand bei 8-16 Atemzügen pro Minute und kann bei Belastung bis zu 100 Atemzüge in der Minute ansteigen...die Körpertemperatur ist wie bei uns Menschen und kann bei Belastung bis zu einem fiebrigen Zustand ansteigen! Nach einem Ritt oder Belastung des Pferdes ist also hoher Puls, Atmungsrate und Temperatut normal...solte das Pferd jedoch im Ruhezustand erhöhte Werte aufweisen...ruft einen erfahrenen Calone herbei...die kümmern sich dann.
    Er sah in die Runde und erkannte daß es Zeit war aufzuhören.
    Morgen nehmen wir uns die Altersbestimmung, das Geschlecht und ein paar Krankheiten der Pferde vor...
    Er nickte und befahl,
    Abite!
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  • Am nächsten Tag trafen sich die Equites wieder in der Pabula. ^Der Duplicarius kam mit Primus in den Stall und nickte ihm anschließend zu.
    Der Duplicarius gesellte sich zu den Equites und Primus ging in Front zu dem Männern. Er sprach kurz mit Thilo und dieser verschwand kurz um mit zwei Pferden zurück zu kommen.
    Salve, Kameraden,...der Duplicarius hat mich gebeten euch heute etwas über das Geschlecht und die Alterbestimmung bei Pferden zu erzählen.
    Er wies auf die beiden Pferde, welche von Thilo und Einar festgehalten wurden.
    Zum Geschlecht gibt es eigentllich nur eines zu sagen,...es ist wie bei uns Menschen,...es gibt Frauen,...hier Stute und Männer hier Hengste,...
    Er grinste und meinte,
    Allerdings übertrifft das Gemächt des Pferdehengstes alles was ihr euch vorstellen könnt.
    Die Equites lachten rauh und machten obszöne Gesten. Der Duplicarius rief sie bald wieder zur Ordnung.
    Primus setzte wieder an und meinte,
    Es gibt jedoch noch eine weitere geschlechtliche Sorte Pferd, welche vom Menschen geschaffen wird...Den Wallach! ...ich erspare mir Einzelheiten bei der Erstellung... Wieder ging ein gegröhle durch den Stall.
    Primus hob die Hände und meinte,
    Kommen wir zu der Altersbestimmung...anhand der Zähne kann man das Alter eines Pferdes ungefähr schätzen...Er ging zu der Stute und hob den Schädel so, daß man die Zähne sehen konnte.
    Die Schneidezähne haben auf der Kaufläche eine Vertiefung,...die Kunde. Anhand der Abnutzung dieser Kunde kann man das Alter eines Pferdes grob einschätzen...
    Er ließ den Schädel wieder los und klopfte dem Pferd leicht auf dem Hals.
    Fohlen bekommen ihre beiden Milchschneidezähne in der ersten Lebenswoche. Diese vorderen Zähne heißen Zangen und sitzenj in der Mitte des Kiefers. Nach etwa 2,5 Jahren verliert das Fohlen die Milchzähne und bekommt die bleibenden Zähne. Bei den Zangen sieht man die Abnutzung der unteren Kunde etwa nach 6 Jahren,...bei der oberen nach etwa 9 Jahren. Er sah die Männer an,...sie hingegen starrten ihn an, außer Agrippa der ihm gespannt zuhörte.
    Die Mittelzähne, das sind die mittleren Schneidezähne bekommen sie mit 6-8 Wochen, diese wechseln nach etwa 3,5 Jahren. Mit 7 Jahren sieht man an den unteren Mittelzähnen Kundenschwund, an den oberen mit etwa 10 Jahren. Die Eckzähne bekommen sie mit 5-9 Monaten.sie wechseln nach 4,5 Jahren. Mit 8 Jahren kann man die Abnutzung an den unteren Eckzähnen und mit 11 Jahren an den Oberen Eckzähnen sehen.
    Abschließend meinte er,
    Die Backenzähne bekommen sie mit 2,5 bis 4,5 Jahren.

  • [Blockierte Grafik: http://img205.imageshack.us/img205/8082/equesqg0vv0.gif]


    Duplicarius Lucius Aemelius Agrippa


    Agrippa trat vor und nickte Primus zu.
    Danke Terentius! Ich denke mehr paßt heute nicht mehr in eure Köpfe,...wir treffen uns in einer Stunde vor den Ställen,...Bewaffnung,...Bogen, Spatha, Puggio. Abite!


    Die Equites stoben auseinander, es galt noch viel zu erledigen in dieser Stunde.
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  • Primus betrat den Schulungsraum und sah sich eine kleinen Schar von neuen Equites gegenüber.
    Er kramte sich seine Unterlagen zurecht und stellte fest, daß es unüblich ruhig war,...kein Gemurmel,...nur Blicke...
    Guten Morgen Männer!
    begann er den ersten Unterrichtstag,...vorne saß Lupus und er machte natürlich keinerlei Anstalten um ihn in irgendeiner Weise anders zu behandeln als jeden Anderen der Neuen.
    Jede Turma hatte 3 Neue bekommen,...so blickten ihn zwölf Augenpaare gebannt an und riefen ein stimmgewaltiges,
    Guten Morgen Duplicarius Terentius!


    Naja, die Disziplin stimmte schon mal,...also legte er los...

  • Ab heute werde ich euch unterrichten.... und zwar über die Legions-Reiterei.... das Grundwissen habt ihr euch ja schon angeeignet. Nun werden wir in die Tiefe gehen!
    Beginnen wir heute mit der Ausrüstung eines Equites und zwar mit der Ausrüstung eines Eques!
    Ich bin mir im Klaren darüber, daß ihr alle schon bei der Infanterie über eure Ausrüstung informiert worden seid, jedoch unterscheidet sich die Ausrüstung der Equites deutlich von der eines Legionärs!


    Er sah ein wenig streng in die Runde um dem Thema das nötige Gewicht zu geben und nicht die ersten Schläfer bald wecken zu müssen.


    Die Reiter der Turma tragen durchwegs, eine Hose aus Leder(feminlia), die eine Handbreit unter dem Knie endet. Leder hat vor allem den Vorteil, dass es keine Falten bildet und die raue Oberfläche zusätzlichen Halt am Sattel und den Pferdeflanken bietet.
    Der Nachteil ist die schwere Reinigung die somit rasch die Reiterhose speckig und somit unansehnlich wirken lässt.


    Zudem erhält der Reiter zwei Arten von Tuniken, eine kurz- und eine langärmelige, die aber beide kurz geschnitten waren und nur bis unter den Unterleib reichen. An den Seiten waren sie unten, senkrecht eingeschnitten, um den besonderen Bewegungen der Eques Rechnung zu tragen.
    Die Fußbekleidung ist gleich wie bei den Legionären, die caligae, welche jedoch mit einem Sporensatz versehen waren.


    Bei schlechtem Wetter werden oft die Beine durch strumpfartige Umwicklungen, den tibialia, aus Leder, Filz, Leinen oder Tuch geschützt und ebenso bietet der Wollschal (focale) Abhilfe.
    Der Militärmantel (paenula) ist ein Kapuzenumhang aus gewalktem Wolltuch, der vom Hals bis zur Magengrube zugenäht ist und sich ideal zum Reiten eignet.


    Tunica, Focale, Caligae, Cingullum, Spatha und Paenula bildeten zusammen die friedensmäßige Dienstuniform."


    Hat dazu jemand eine Frage?

  • Lupus hörte zu und erfuhr im Grunde nichts Neues,...er hatte sich bereits mit der Ausrüstung auseinander gesetzt und sie begutachtet.
    Die Lederhosen waren zwar ungewohnt und neu, zudem störte es ein wenig, daß sie über dem Knie endeten, weil sie so ein wenig unter Spannung standen sobald man sich setzte...aber im Winter schlossen sie so den Unterleib sicher vor Kälte ab.
    Nein, bisher gab es keine Frage für ihn. Er sah sich um,...die Kameraden hatten auch keine Frage.

  • Primus sah in die Runde und wurde von seiner Annahme nicht enttäuscht,...keine Fragen.


    Kommen wir nun zu den Waffen!


    Die Eques kämpfen, wenn sie dazu gezwungen sind in erster Linie mit der Lanze (hasta). Wie wir alle wissen ist die Hauptaufgabe der Legionsreiterei die Obversation und der Kurierdienst der Legionsführung!
    Für die Kämpfe sind die Auxilliareinheiten der Alae zuständig!


    Primus deutete Ocellus, der ihm zu Seite stand und dieser führte ein solches Exemplar vor.


    Die Hasta ist 7 bis 8 pedes lang und wiegt um die 5 bis 6 libra.
    Sie hat einen hölzernen Schaft, eine eiserne Blattspitze und einen eisernen Lanzenschuh von konischer Form.
    Die Schneiden der Spitze sind scharf geschliffen, um das Muskelgewebe zu zerschneiden und möglichst bösartige Wunden zu verursachen.


    Die Hasta wird als Stoss- bzw. Stichwaffe, als auch als Hiebwaffe eingesetzt, kann aber auch, auf kurze Entfernung, als Wurfwaffe eingesetzt werden, wobei sie eine hohe Durchschlagskraft entwickelt.


    Ocellus deutete auf die angesprochenen Teile, während der Duplicarius erklärte.


    Bedenkt aber, dass ihr nach einem Wurf keine Hasta mehr habt!


    Ausserdem führen die Reiter einen Köcher mit 4 Wurfspeeren bei sich, die ca. 4 pedes lang und 1,5 libra schwer sind. Diese werden zum Werfen gegen den Gegner, auf eine Distanz bis 10 pertica, eingesetzt.
    Bevor der Reiter den Wurfspeer verwendet, nimmt er die Wurfspeere aus dem Köcher und hält sie, unter dem Schild, zum Wurf bereit.


    Auch diese Waffen wurden wieder von Ocellus gezeigt.


    Wenn ihr keine Wurfspeere und keine Hasta mehr habt, braucht ihr noch eine Waffe für die eigene Verteidigung, die Seitenwaffe, die Spatha!
    Die Spatha ist ein, für kavalleristische Zwecke abgewandeltes Gladius. Es ist 2 pedes lang, hat eine 2 digitus breite Klinge, die sich erst 3 digitus vor dem Ende zu einer Spitze verjüngt.
    Der Griff ist aus Bein oder Holz, hat einen kugelförmigen Knauf, ein Griffstück mit sechseckigem Querschnitt und vier horizontalen Kehlungen für die Finger, sowie einen Handschutz.



    Wieder hatte Ocellus diese Waffe zur Hand und deutete auf die besagten Stellen.[/B]


    Die Scheide besteht aus lederbezogenen Holzbrettchen mit einem langen Mundblech aus Messing, das mit Treibarbeiten verziert ist. Die Scheide hat zwei Trageringe, mit denen sie am cingulum, oder an einem balteus an der rechten Seite, befestigt wird.


    Eques Ocellus wird euch jetzt zeigen, wie man das Spatha richtig zieht!


    Ocellus zeigte auch die Scheide und steckte das Spatha dann weg, um zu demonstrieren, wie es, von der rechten Seite, gezogen wird.


    Er erfasste den Griff von der Innenseite, mit nach aussen gekehrter Handfläche, den Daumen nach unten und zog so sein Spatha.


    Primus betrachtete derweil die betroffenen Gesichter der Neuen Equites und schmunzelte...


    Das sieht schwieriger aus als es ist,...ihr werdet es noch oft genug, am Übungsplatz üben!
    Weitaus schwieriger gestaltet sich das verstauen des gezogenen Spathas in der Scheide, während man in vollem Galopp dahinreitet.
    Aber auch das werdet ihr üben, bis es im Schlaf funktioniert!
    Wichtig ist, daß euer Spatha und euere Schwertscheide immer gängig sind und so ein schnelles Ziehen und Wegstecken begünstigen! Also alles schön einfetten!
    Fragen?

  • Lupus hörte ungläubig zu,...wie jetzt? Die Legionsreiterei waren bessere Kuriere? Naja, das mit der Aufklärung ging ja noch in Ordnung,...langsam verstand er, warum die Reiterei bei den Legionären eher belächelt wurde.
    Andererseits hatte Primus ja auch einiges hinter sich bei dem Auftrag des Legaten...
    Er hob die Hand und fragte,
    Eques Terentius Duplicarius...wie sieht es denn mit Distanzwaffen, wie etwa dem Kompositbogen aus?


    Er wußte haargenau, daß Primus ein Ass mit dem Bogen war, genauso wie seine zwei engsten Vertrauten.

  • Primu sah die Hand seines Cousains und nickte ihm zu. Als dieser seine Frage formuliert hatte entgegnete er,


    Der Kampf mit dem Bogen setzt eine absolute Beherrschung seines Pferdes voraus,...es ist daher nur etwas für erfahrene Reiter,....darum wird die Ausbildung mit dem Bogen erst erfolgen, wenn ihr blind in der Lage seid die anderen Waffen auf dem Pferd zu handhaben und mortal einzusetzen.


    Er nickte Lupus abermals zu und sah sich die Gruppe an, ob es weitere Fragen gab...dann fuhr er fort
    Kommen wir jetzt zum letzten Teil der Ausrüstung, der Schutzausrüstung!


    Auch hier hatte Primus Ocellus hergeholt, der die besagten Teile jeweils vorzeigte.


    Für den Oberkörperschutz haben die Reiter einerseits den Schuppenpanzer (lorica squamata), der aus kleinen, einander überlappenden Bronze- oder Eisenschuppen, die auf einer Unterlage aus Leinen aufgenäht und mit Draht untereinander verflochten sind, besteht, welche hier bei uns aber nicht verwendet wird.
    Wir verwenden den Kettenpanzer (lorica hamata).
    Dieser besteht aus ineinandergefügten Eisenringen, die eine Hälfte von ihnen geschlossene Ringe, die andere Hälfte zusammengebogen und vernietete Drahtringe, die sich in alternierenden Reihen abwechseln.
    Dazu kommen noch Schulterstücke, die mit beweglichen
    Metallbrusthaken zusammengehalten werden.
    Unter dem Kettenhemd wird noch eine gepolsterete Tunika aus Filz oder Leinen verwendet. Es dient als zusätzlicher Schutz gegen Schläge und Stösse und verhindert weitestgehend, dass man sich an seinem eigenen, vielleicht beschädigten, Kettenhemd verletzt.
    Wir haben auch noch lederne Muskelpanzer, welche aber eher im Castellum und selten im Einsatz getragen werden, da sie nur geringen Schutz bieten.


    Die kurze Pause, in welcher Ocellus alles vorzeigte, nutzte Primus für einen Schluck Wasser.


    Wie schon erwähnt können leichte Beinschienen verwendet werden, was aber euch selbst überlassen bleibt. Sie bedecken den vorderen Teil des Beines und werden mit Riemen, die durch Ösen geführt werden, befestigt. Die Schiene endet unterhalb des Knies und hat dort, mit Hilfe eines Scharniers eine unabhängige, bewegliche Kniekapsel befestigt.


    Auch von diesen hatte man ein Paar zur Ansicht, allerdings wurden sie vom Grossteil der Reiter nicht getragen, da sie eine leichte Behinderung beim Führen der Pferde darstellte.


    Die Reiterhelme sind anders als bei den Legionären. Sie bestehen aus Bronze, sind am hinteren Teil einem Haarschopf nachempfunden und reichlich verziert. Sie verfügen über Wangenklappen und einen Nackenschutz, der aber deutlich kleiner ausfällt, als bei den Helmen der Legionäre und wiegen ca. 8 bis 9 libra. Für Reiterspiele und Paraden haben einige noch eine Gesichtsmaske aus Bronze, welche am Helm befestigt wird.


    Ocellus legte sowohl den Helm als auch die Maske an, welches seiner Gestalt etwas Unwirkliches verlieh.


    Die Patera haben eine ovalrunde Form, messen ca. 4/2 pedes und wiegen ca. 15 libra, ohne Hülle.
    Sie werden aus mehreren Lagen Sperrholz gefertigt und die Flächen werden mit Leinen und/oder Rindsleder beklebt.
    Der Rand wird mit Bronzeleisten beschlagen.
    In der Mitte hat das Schild ein ovales Loch, durch das der Griff läuft.
    Nach außen wird die Hand durch den halbkugelig geformten Schildbuckel, aus Eisen oder Bronze, geschützt.
    Die Außenfläche wird je nach Einheit anders bemalt, wobei die Bemalungen nur im Kampf oder bei Paradezwecken gezeigt werden.
    Die restliche Zeit wird sie durch die Hülle geschützt, welche über das Schild gezogen und durch Riemen festgezogen wird. Die Hülle besteht aus Ziegenleder und dient zum Schutz vor Feuchtigkeit. Außerdem besitzt das Patera Tragegurte, womit man sich den Schild umhängen, bzw. am Sattel des Pferdes befestigen kann.


    Auch ein solches Patera wurde gezeigt...


    Das Gesamtgewicht der Ausrüstung beträgt ca. 78 libra...macht zusammen mit dem Eques etwa 280 libra, welches euer Pferd tragen muss!


    Hat jemand noch eine Frage?

  • Na das war schon eher was,...
    Er hob die Hand und sagte,nachdem er aufgefordert wurde,
    ...die Waffen, welche direkt mitgeführt wurden waren ja recht zahlreich,...jedoch frage ich mich was wir mit dem ganzen Arsenal sollten, wenn wir doch "nur" Kuriermissionen versehen?!...für die Aufklärung ist die Menge an Material sicher auch eher hinderlich...

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