• Primus sah Lupus aufzeigen und nickte ihm zu,...seine Fragen machten durchaus Sinn und er antwortete,


    Die Waffen werden mitgeführt bei einer Limespatrouille oder Geleitschutz des Legaten bzw. anderer hochgestellter Persönlichkeiten.
    Die gesamte Armierung symbolisiert Gefechtsbereitschaft und soll für jedwede Möglichkeit umfassende Aktionsmöglichkeiten bieten,...vergeßt nicht...unsere Patrouillen versetzen uns in einen latenten Kriegszustand bei dem es nicht nur die Interessen des Imperiums zu verteidigen gilt, sondern auch unsere Mission zu erfüllen und zu überleben.


    Er sah in die Runde und fuhr fort,


    Mich beruhigt es dann immer ungemein über ein ordentliches Arsenal an Waffen zu verfügen.


    Die Männer grinsten unsicher,...


    Für die einzelnen Aufträge bekommt ihr eine Order, welche neben dem Missionsziel und ihrer Art auch die Bewaffnung umschließt.
    Ein Aufklärer wird sicherlich keine hinderlichen Waffen mit sich führen,...ebensowenig ein Bote oder Kurier.


    Weitere Fragen?

  • War ja eigentlich klar,...dumme Frage.
    Wieso war er eigentlich der Einzige der hier die Fragen stellte?
    Er lehnte sich zurück und wartete auf die Fortführung des Vortrags...

  • Primus merkte, daß die Konzentration der Gruppe bereits etwas nachließ...er nickte den Männern zu und stellte sich vor das Pult.


    Zum Abschluß werden wir beginnen über die Pferde zu sprechen, die ja einen wesentlichen Teil unseres Lebens als Equites beeinflussen!Zuerst wollen wir uns ansehen, wieviele Pferde wir überhaupt haben, bzw. wie sie untergebracht werden.


    Primus machte eine kurze Pause und fuhr dann fort...


    Wir gehen davon aus, dass die Legionsreiterei mit 4 Turmae zu 32 Mann ein Minimum von 128 Reitpferden braucht.
    Dazu kommen allerdings die Pferde der Decuriones, die je 3 besitzen und die der Duplicarien, die 2 Pferde besitzen plus ein paar Reservepferde für die gesamte Turma.
    So kämen wir auf ca. 50 Pferde pro Turma, also 200 Tiere für die gesamte Einheit.


    Dazu kommen aber noch Packpferde für die Turmae und Offiziere, womit wir auf einer Anzahl von 250 bis 280 Pferden wären.
    Hier berücksichtigt sind aber noch nicht die Pferde der Stallburschen (calones), von denen jede Contubernia 4 besitzt und jeder Offizier bzw. Unteroffizier seinen eigenen.
    Somit kommen wir auf ca.320 bis 400 Pferde. Diese Zahl variiert natürlich immer ein wenig.


    Primus warf einen Blick in die Runde. Diese Zahlen schienen Eindruck zu machen,...die Equites zeigten teils verblüffte Gesichter.


    Soviele Pferde wollen gekonnt untergebracht sein. Daher werden die Pferde, wechselweise, zumindest in den Sommermonaten, nicht nur in den Ställen, die den Baracken der Turmae zugeordnet sind, untergebracht, sondern auch auf einer Koppel, außerhalb des Castellums, bzw. im Intervallum.
    Auch in den Wintermonaten werden die Pferde, teilweise, auf den Koppeln untergebracht, wobei hierfür eigene Unterstände gebaut werden müssen und dies nur die Packpferde betrifft."


    Auch wollen diese Pferde versorgt werden. Wenn wir also von einer Mindestanzahl von 400 Pferden ausgehen, benötigen wir an Futter:
    Das bedeutet, dass eine Mindestmenge von 1300 Zentner Gerste, 13000 Zentner Heu und 4000 Zentner Stroh eingelagert sein müssen, um die Pferde über die Wintermonate versorgen zu können. In den Sommermonaten erhöht sich der Bedarf der Tiere, was aber wieder durch die Haltung auf Koppeln und Weiden ausgeglichen wird.


    Ihr seht dass die Erhaltung der Einsatzkraft der Reiterei nicht zuletzt von der organisatorischen Fähigkeit des Kommandostabes und der Zusammenarbeit aller Soldaten abhängt!"


    Hierzu Fragen?


    Natürlich nicht,... 8) ;)


    In Ordnung,...dann begibt sich jetzt jede Turmae zu ihrem Dienst,...die Freiwache natürlich nicht!
    Morgen behandeln wir das Thema Pferd intensiver...Abite!

  • Lupus staunte nicht schlecht,...es war ihm nie aufgefallen, daß die Pabula derart voll war...was wohl daran lag, daß immer mindestens eine Turmae unterwegswar oder ein Teil der Pferde auf den Weiden stand.


    Er war froh daß der Unterricht beendet war,...so langsam wurde er doch etwas schläfrig,...er hatte Stallwache,...naja,...es gab Schlimmeres.

  • Nachdem die Männer eingetrudelt waren wartete Primus noch einen Moment bis sie sich gestzt hatten.
    Guten Morgen Männer!
    Die Equites sahen ihn an und erwiederten,
    Guten Morgen Duplicarius Terentius!
    Primus nickte und begann seinen Vortrag,


    Heute beschäftigen wir uns mit unseren Pferden.
    Wir ihr alle wißt sind die Pferde der Legion nicht mit den Pferden der normalen Bürger zu vergleichen...sie erfahren eine spezielle sorgfältige Ausbildung um den Anforderungen welche wir als Soldaten an sie stellen gerecht zu werden.


    Die Pferde werden zunächst einmal zugeritten, ...an die Ausrüstung gewöhnt, das dauert mitunter auch schon ein, zwei Monate.


    Danach geht es in den Gyrus, einem runden Reitplatz. Dieser dient zur weiteren Ausbildung der Pferde.
    [Blockierte Grafik: http://img80.imageshack.us/img80/2140/gyrus6yawy6.jpg]



    Er hat deswegen diese Form, damit es keine gefährlichen Ecken gibt, an denen sich die Pferde, aber auch die Reiter verletzten können.
    Ausserdem ist die Plankenwand so konstruiert, dass sie alle Geräusche zurückwarf und somit einen gewaltigen Lärm in der Reitbahn erzeugt.


    Das ist wichtig um die Pferde auf den Kampflärm vorzubereiten! So etwas können wir hier gar nicht machen. Hier findet die restliche Ausbildung des Pferdes durch seinen Reiter statt. Beide müssen sich aneinander gewöhnen und aufeinander einspielen.
    Eine Art Symbiose entwickeln, wie ein Körper reiten und notfalls kämpfen.

  • Lupus hob die Hand und meinte, nachdem er zum SPrechen aufgefordert worden war,
    Verstehe ich das Richtig, daß wir die Pferde dann zum Teil selber ausbilden?
    Eine Tatsache die ihm sichtlich Vergnügen bescherte.

  • Primus lauschte der Frage und entgegnete,
    Ihr bekommt zugerittene Pferde, mit den für die Reiterei üblichen Ausbildungsmerkmalen,...jedoch sind sie wie ungeschliffene Edelsteine,...den letzten Schliff leistet der Equites welcher sich mit dem Pferd verbindet!

    Er sah in die Runde und bemerkte wie andächtig die Männer ihn ansahen.


    Die Symbiose zwischen Pferd und Reiter ist wie eine Liebesbeziehung und Kameradschaft und Freundschaft,...alles was ihr an positiven Emotionen in euer Pferd investiert bekommt ihr um ein Vielfaches von diesem zurück!Es ist euer Fortbewegungsmittel einerseits aber auch verläßlicher Freund und Kamerad bis in den Tod!
    Lernt euch kennen lernt eure Schwächen kennen,...schöpft gegenseitig Vertrauen und ihr werdet nicht enttäuscht werden.


    Primus hoffte ihnen nun klar gemacht zu haben, daß die Verbindung von Pferd und Mensch nichts ist was man erzwingen kann oder soll,...es ist eine Verbindung die voraussetzt, daß sich beide auf diese Bindung einlassen wollen.

  • Lupus nickte,...auch wenn es den esotherischen Hauch nicht ganz teilte, war ihm die enge Verbindung zu seinem Reittier schon klar.
    ...und das war es für ihn auch bisher,...ein Reittier,...in Zukunft würde es ein Kampfgefährte, dessen Gehorchen über Leben und Tod entschied, ein Kumpel auf den man sich immer verlassen konnte, sein.
    Die Equites im Raum nickten und hatten Blicke, welche darauf schlossen, daß sich hier eine neue Einsicht ergründete.

  • Primus sah sich um,...es schien keine weiteren Fragen zu geben. Er klopfte mit dem Knöchel auf sein Pult und sagte,


    Ich beende hiermit den Unterricht! Morgen werden wir eine praktische Einheit der Ausbildung vollziehen. Formaldienst also!
    Morgen um die selbe Zeit in voller Kampfausrüstung vor der Pabula. Abite!


    Damit war der Unterricht beendet und die Equites verließen den Raum um ihrem weiteren Tagwerk nachzugehen.

  • Labeo öffne die Türe und zeigte Drusus kurz den Schulungsraum.
    Hier wirst du dich Morgen zur hora secunda einfinden...zum Unterricht.
    Labeo grinste ihn an...
    ...und schlaf bloß nicht ein,...der Decurio wird den Unterricht selber leiten,...hat übrigens gerade sein Examen tertium bestanden...
    Labeo sprach von seinem Kommandeur voller Bewunderung.

  • Drusus grinste zurück.


    "Mache ich denn schon jetzt den Eindruck als würde ich bei der nächstbesten Gelegenheit einschlafen? Und ausgerechnet noch, wenn der decurio selbst unterrichtet!"


    Verständnislos sah Drusus Labeo an.

  • [Blockierte Grafik: http://img142.imageshack.us/img142/9348/labeojpgop5rn4.jpg]
    Gaius Lucinus Labeo


    Da war es wieder,...Labeo mußte schon an sich halten. Hatte der Typ irgendwie ein Ei mehr unter der Tunika? Der führte sich vielleicht auf. -.^
    Wart´s ab, wenn es hier drinnen mollig warm ist und der Vortrag trocken,...da sind schon ganz andere weggedöst!
    Ihn selbst eingeschlossen. :D
    Er schloß die Türe der Schola und sie ginge weiter zur Pabula.

  • Primus war natürlich als erster im Schulungsraum. Das Tageslicht war unzureichend von daher brannten einige Öllampen und erhellten den Raum ein wenig.
    Thilo hatte den Ofen befeuert und es war angenehm warm im Raum.
    Er warf noch einen Blick auf seine UNterlagen als die ersten Probati eintrudelten...hatte er cum oder sine tempore befohlen?

  • Die hora prima näherte sich ihrem Ende als Drusus mit seinen Schreibutensilien unter dem Arm den Schulungsraum betrat. Für ihn war es eine Selbstverständlichkeit, daß der Unterricht pünktlich begann.


    Er nahm vor dem decurio Haltung an ...


    "Eques Decimus meldet sich wie befohlen, decurio."


    ... und wartete auf die Zuteilung seines Platzes.

  • Primus sah von seinen Unterlagen auf und nickte den Probatus zu.
    Hinter ihn kamen auch die übrigen Probati herein, welche den Decimer musterten...sie nahmen auch Haltung an und grüßten einstimmig.
    Guten Morgen Decurio Terentius!
    Primus legte beide Hände auf das Pult und sagte,


    " Guten Morgen meine Herren,...ich hoffe ihr seid ausgeruht,...denn heute beiginnt eure Therorie. Jeder sucht sich jetzt einen Platz und dann geht´s auch schon los."


    Es begann ein kurzes geräuschvolles Schieben von Stühen und Tischen, dann sahen ihn die Probati auffordernd an.
    Primus trat hinter dem Pult hervor und stellte sich vor die Männer.
    Junge Gesichter sahen ihn an,...Männer die er irgendwann einmal in den Tod schicken müßte...


    " Ihr alle seid jetzt bei der Turma Secunda,...das ist eine Ehre für euch,...vergeßt das nicht!"


    Sein Blick war ernst so wie diese Worte gemeint waren.


    "Die Turma Secunda stellt die Hetaerice!...kann mir jemand sagen was damit gemeint ist?"


    Mal gespannt was die Herrschaften da so von sich gaben sah er die Probati auffordernd an.

  • Primus nickte beifällig,...jedoch verzog er ein wenig das Gesicht und meinte,


    " Ja,...die Hetaerice ist die Garde zu Pferd,...aber die Turmae bildet ohnehin die Garde des Feldherren,...welchen speziellen Auftrag hat die Hetaerice?"


    Er sah auffordernd in den Raum...


    "...Decimus Drusus? Kannst du uns erhellen?"

  • [Blockierte Grafik: http://img360.imageshack.us/img360/7609/publiustiberiusscipiogt5.jpg]
    Publius Tiberius Scipio


    Scipio wollte gerade aufspringen als der Decurio diesen Decimer drannahm.
    Was war das überhaupt für einer?
    So ein Einzelkämpfer oder ein Herrichhabdasallesnichtnötig?
    Wieso kam der alleine zur Schola...
    Scipio mochte ihn nicht,...so ein arroganter Aristrokratenfuzzi. Er selbst war selbst aus einer alten Adelgens,...aber dieser Decimer...Mal sehen was er so von sich gab.

  • Zitat

    Original von Gaius Terentius Primus
    "...Decimus Drusus? Kannst du uns erhellen?"


    Drusus stand auf.


    "Über den speziellen Auftrag der Hetaerice fehlen mir jegliche Kenntnisse, ganz abgesehen davon, daß ich diese Bezeichnung für eine Garde zu Pferde noch nie gehört habe.


    Mag sein, daß hier die Reiterei Alexander des Großen, die sich hetaroi, das heißt Gefährten nannten, ins Spiel gebracht wird. Diese bildete eine verschworene Gemeinschaft, die von den Taten ihres Kriegsherren zusammengehalten wurde. Für sie gab es keine Gefahr, der Tod schreckte sie nicht. Mehr kann ich dazu nicht sagen, decurio."


    Drusus scheunte sich nicht, diese Lücke in seiner Bildung einzugestehen.

  • Primus nickte beifällig und meinte,


    "Nun, gar nicht mal schlecht Decimus Drusus,...die Hetaerice stellt die Leibwache des Legaten und ist somit direkt für sein Leben verantwortlich,...deine Analogie zu Alexander und seinen Hetairos ist naheliegend,...jedoch unpassend, da diese sich als Berater und militärische Führungselite verstand...wir hingegen sind Schild und Schwert des Legaten...was uns zu etwas besonderem in der Reiterei macht. Eine beratende Funktion haben wir nicht, und unsere Nähe zum Legatus definiert sich über unseren Schutz, weniger über den Hofstaat,...das überlassen wir den Stabsoffizieren.


    Primus wandte sich an die übrigen Probati und sagte,


    "...wobei jedoch anzumerken bleibt, daß im altgriechischen Originaltext der Odyssee werden die Gefährten des Odysseus, die auf der Heimfahrt vom Trojanischen Krieg nach Ithaka allesamt umkommen, als hetairoi bezeichnet...was wiederum auf das Schicksal derjenigen schließen läßt mit denen sich große Männer umgeben.


    Er grinste die Männer an,


    "..aber das dürfte uns nicht weiter schrecken,...schließlich sind wir Equites,...und zwar der Turma II.!"

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