Officium | MAC

  • "Dann danke ich dir für deine Mühe", sagte Ticinius zu dem Aurelier. Das Gespräch neigt sich nun wohl dem Ende zu. "Du hast Recht, im Moment kann man mich in der Casa Matinia erreichen."


    Aufmerksam schaute er den Septemvir an, ob dieser noch etwas zu sagen hatte. Wem er wohl zugeteilt werden würde? Hoffentlich einem Priester, der nicht allzu streng mit ihm und seinem mangelnden Wissen sein würde.

    statim sapiunt, statim sciunt omnia, neminem verentur, imitantur neminem atque ipsi sibi exempla sunt

  • Zitat

    Original von Cnaeus Flavius Lucanus
    "Unter den genau kontrollierten Bedingungen von Druck, Temperatur, Volumen, Feuchtigkeit und anderen Veränderlichkeiten wird der Organismus tun, was ihm gefällt."


    Eigentlich hatte ich eine Verabschiedung erwartet, aber Aurelius Corvinus - oder habe ich etwas getan, was ihm nicht gefällt? "Ich, äh, habe Aurelia Helena auf dem Markt kennenlernen dürfen, als mein Onkel Aquilius und ich eine, äh, einen Inspektionsrundgang machten. Er war so freundlich uns einander vorzustellen." Aurelius Corvinus wollte wissen, woher wir uns kennen. Also: daher. Daß daraus ein ganzer Tagesausflug wurde, nun, das ist eine andere Geschichte ...


    Auf dem Markt also, soso. Nun gut, daran war nichts auszusetzen, und eigentlich konnte ich mir wohl auch nur wünschen, dass genau so etwas passierte oder begann, seinen Lauf zu nehmen. Helena war zudem keine Frau, die Verwegenes tat, und genaugenommen setzte ich auch den Flavier anständig ein. Etwas beruhigter nickte ich also, auch wenn die aufkommende Nervosität des jungen Flaviers es doch nicht schaffte, die Falte auf meiner Stirn restlos zu beseitigen. "Dann werde ich ihr deine Grüße ausrichten", teilte ich ihm also mit. "Grüße du deinen Onkel von mir. Du wirst bald von mir hören", schloss ich hernach mit Worten, die beinahe eine Drohung hätten sein können und nickte nochmals zum Abschied.

  • Zitat

    Original von Marcus Matinius Ticinius
    "Dann danke ich dir für deine Mühe", sagte Ticinius zu dem Aurelier. Das Gespräch neigt sich nun wohl dem Ende zu. "Du hast Recht, im Moment kann man mich in der Casa Matinia erreichen."


    Aufmerksam schaute er den Septemvir an, ob dieser noch etwas zu sagen hatte. Wem er wohl zugeteilt werden würde? Hoffentlich einem Priester, der nicht allzu streng mit ihm und seinem mangelnden Wissen sein würde.


    "Dann werde ich dich in Kürze wissen lassen, wer dein Lehrmeister ist", schloss ich und erhob mich. "Keine Ursache, Matinius. Möge Minerva über deine Ausbildung wachen, dich leiten und dir zur Seite stehen."

  • Da nun alles wichtige besprochen worden war, sah Ticinius keinen Grund mehr, noch länger hier zu bleiben. Deshalb erhob auch er sich und nickte dem Aurelier zu: "Vale, Aurelius Corvinus", sagte er zu ihm und ging dann, sofern dieser nichts mehr zu sagen hatte, aus dem officium des Septemvirs.

    statim sapiunt, statim sciunt omnia, neminem verentur, imitantur neminem atque ipsi sibi exempla sunt

  • Ihm wurde allerdings nicht aufgemacht. Lediglich ein Ruf war zu hören, der den Klopfenden bat, einzutreten. Würde er jenem Folge leisten, so würde er zum einen meinen scriba erblicken, der im Diktat inne gehalten hatte und nun an seiner Feder kaute, zum anderen mich selbst, der ich am Fenster stand und eben jenes Diktat diktiert hatte - bis zum Klopfen. Nun hatte ich fragend den Kopf gewandt und sah zum Eingang.

  • Brutus ging auch nicht davon aus, dass ihm aufgemacht wurde, er wollte die Aktion lediglich vor dem Aufmachen eingeordnet wissen, denn er zupfte sich davor zurecht - wie immer, wenn es wichtig wurde und er den Zeitpunkt des Eintrittes selbst entscheiden konnte.
    Nach dem Aufmachen betrat er also lächelnd den Raum und verneigte sich ein wenig.


    "Salvete."


    Da auf den ersten Moment unklar war, wer hier wer war, nahm er lieber den Plural. Doch der Mann am Fenster sah dem Schreiberling wirklich sozial höher gestellt aus, schon an der guten Kleidung und dem gepflegterem Äußeren nach zu urteilen.
    So wandte er sich sogleich an jenen und hoffte richtig zu liegen.


    "Lucius Claudius Brutus ist mein Name. Ich habe die Probatio bestanden und möchte nun das Opfer ablegen, welches mir für die Ernennung zum Sacerdos noch fehlt."

  • Pyrrus murmelte einen gruß und beschäftigte sich dann weiter mit seinen Wachstafeln. Ich selbst hob erstaunt eine Braue und wandte mich vollends meinem Besucher zu. Noch ehe er sich vorgestellt hatte, wusste ich, wen ich da vor mir hatte. Scheinbar erlaubten sich heute die Götter einen kleinen Scherz mit mir, indem sie mir ausgerechnet den Spross des Claudiers schickten. Und der wollte nun sacerdos werden? Prüfend verengten sich meine Augen, ich nickte grüßend und verwies auf den Besucherstuhl.


    "Salve, Claudius. Setz dich", sagte ich und gab mir nur wenig Mühe, freundlich zu klingen. Es war sonst nicht meine Art, andere für Fehlbarkeiten weiterer zu strafen, also fügte ich leicht verzögert ein kurzes Lächeln an. "Du möchtest demnach dem cultus deorum beitreten. Trägst du deine bulla* noch?" fragte ich ihn, nachdem ich mich selbst gesetzt hatte, denn anhand der Kleidung war für mich nicht ersichtlich, ob ich nicht vielleicht auf die Zustimmung seines Vaters pochen musste. "Präferierst du eine Gottheit oder einen Tempel für deinen späteren Dienst an den Göttern?"



    Sim-Off:

    * Man möge mir mein Unwissen nachsehen, aber ich bin tatsächlich unschlüssig, ob männliche adulescentes zum sacerdoswerden die Zustimmung des Vaters brauchen oder nicht. Ist in deinem Fall zwar ohnehin nur Rollenspielelement, aber interessant wär es trotzdem zu erfahren.

  • Natürlich setzte er sich erst einmal und legte, artig wie man ihn seit Kindesbeinen an dressiert hatte, die Hände auf den Schoss.
    Die Bulla? Sah er so aus? Kurz überlegte er, ob er frech antworten sollte, doch das erschien ihm jetzt wirklich nicht angemessen. Nun nahm er also die ersten Schritte alleine und wollte selbstverständlich nicht die Blöße des väterlichen Eingriffes in seine Zukunft sehen.


    "Meine Bulla habe ich abgelegt, Septemvir.", antwortete er wahrheitsgemäß und musste wiederum eine Zeit lang überlegen, was für eine Gottheit er denn nehmen wollte.
    Da er sich noch nicht entschieden hatte, musste er ein wenig Zeit gewinnen.
    "Eine Gottheit oder einen Tempel? Weder noch, Septemvir, ich präferiere eine gesamte Provinz.", antwortete er wieder wahrheitsgemäß und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verbergen.
    Sicherlich würde der Mann nun erstaunt sein, aber Brutus hatte schon die Erklärung parat.


    Sim-Off:

    Kein Problem, ich kann ja auch schnell einen Brief von Menecrates herzaubern. ;)

  • Keine bulla also, das erleichterte so einiges. Ich nickte abschließend und zog eine leere tabula heran. Was der Junge vor mir dann allerdings sagte, ließ mich ihn mit geringfügig zusammengekniffenen Augen nochmals mustern. "Da hast du dir ja hehre Ziele gesteckt, wie mir scheint", bemerkte ich trocken. "Aber dir ist sicher bewusst, dass du deine Prüfung hier in Rom wirst ablegen müssen. Gleichsam wirst du mitnichten versetzt, sobald du nach einer erfolgreichen Prüfung deinen Dienst aufgenommen haben wirst. Darf ich fragen, welcher Provinz dein Interesse gilt?"



    Sim-Off:

    Also weißt du auch nichts Näheres. :D

  • "Durchaus.", antwortete er auf die Nachfragen seines Wissens bezüglich und nickte ganze drei Male.


    "Hispania. Du musst wissen, Roms tödlichen Smog vertrage ich nicht so gut. Er schnürrt mir die Atemwege ab, es kratzt im Hals und ich bekomme schwer Luft. Außerdem brauchen die in den Provinzen neue Leute."


    Er hoffte, dass damit alles bebügelt war und man ihn nicht mehr weiter ausfragen musste. Der dortige Proconsul war wohl auf einen Deal bereit, was Brutus doch stark hoffte.


    Sim-Off:

    Nope. :)

  • "Hispania also." Ich runzelte die Stirn und fragte mich, was um der Götter Willen den Claudier in die westliche Provinz trieb. "Nun", erwiderte ich langgezogen und zog eine tabula heran. "Es ist selten, dass ein junger, ambitionierter Mann nicht in Rom bleiben möchte. Besonders, wenn dieser junge Mann ein Patrizier ist." Ein skeptischer Blick traf den Claudier. Ob er nicht wusste, wie wenig Provinzialpriester in Rom zählten, selbst wenn sie es in eines der Provinzcollegien schafften?


    "Nun denn." Ich schrieb seinen Namen auf die Tafel und stützte hernach das Kinn mit der Hand. "Wenn ich dich richtig verstanden habe, präferierst du keine Gottheit? Dann werde ich dich nach Gutdünken zuteilen und dich informieren, wo du dich wann einzufinden hast, um geprüft zu werden - du lebst doch noch in der villa Claudia? Hast du sonst noch Fragen?"

  • "Nun ja, eben weil ich leben möchte und nicht vorzeitig aufgrund meiner Atemnot diese schöne Welt verlassen will, gehe ich fort."


    Hmmm, präferierte er wirklich keine Gottheit? Brutus stand schon öfters in seinem jungen Leben mit einem Bein im Erebus und so lächelte er.


    "Oh doch, ich denke zu mir würde die Unterwelt gut passen. Wer weiß, wann ich sie besuchen komme."


    Anschließend nickte er pflichtbewusst.


    "Ja, derzeit noch in der Villa Claudia."

  • Ich enthielt mich jeden Kommentars, auch wenn ich nicht glaubte, dass gerade Tarracos Luft besser war als die Roms. Vielleicht wollte der junge Claudier aber auch nicht in Hispaniens Provinzhauptstadt, sondern in ein entlegenes Dorf. Was Menecrates dazu wohl sagen würde? Ich neigte den Kopf, zum Zeichen, dass ich seinen Wunsch vernommen hatte, notierte den dies pater auf meiner Tafel und klappte sie anschließend zusammen. "In Ordnung. Ich werde einen geeigneten sacerdos auswählen und dich anschließend benachrichtigen. Bei der Prüfung selbst wird ein septemvir oder pontifex zugegen sein. Wenn du keine Fragen mehr hast, wäre alles geklärt."

  • "Fragen...nicht direkt. Aber eine Bitte. Vielleicht wäre es möglich von Pontifex Tiberius Durus geprüft zu werden. Wenn es nicht möglich ist, wäre dies auch kein Weltuntergang."


    Mit diesen Worten erhob sich der Claudier und entschied das Gespräch nun zu beenden.


    "Jedenfalls danke ich dir für die mir entgegen gebrachte Zeit, Aurelius Corvinus. Wenn du es gestattest, werde ich mich zurückziehen, um mich auf die Prüfung vorzubereiten."


    Eigentlich hatte er nicht vor sich dafür großartig vorzubereiten. Eigentlich hatte er jetzt mehr Lust in einer geheimnissvollen Ecke zu verschwinden und seiner Leidenschaft nachzugehen.

  • Ich hob überrascht eine Braue. "Ein unerwarteter Wunsch. Ich werde sehen, was sich machen lässt...allerdings solltest du durchaus damit rechnen, dass deiner Bitte nicht entsprochen wird." Ob Durus wohl bestechlich war? Warum sonst sollte ein Claudier, jemand der mit den Tiberiern nicht im Bunde stand, darum bitten? Ominös, äußerst ominös. Ich würde Durus nicht den Vorzug geben, sondern ihn nur bitten, die Prüfung zu übernehmen, wenn niemand anderer sich bereit erklärte, beschloss ich.


    "Oh, bedanke dich nicht. Schließlich ist es eben meine Aufgabe wie es mir eine Freude war, dich kennenzulernen. Auf bald, Claudius Brutus", erwiderte ich. Ob Menecrates wohl gleichsam diese Krankheit teilte? Auf mich hatte er stets einen gesunden Eindruck gemacht.

  • "Bene.", und ein leichtes Lächeln war zu sehen. Nun würde man Durus sicherlich nicht als Juror herbei schaffen. Gut, denn dieser war der Unbestechlichste von Allen, wie Brutus gehört hatte. :D


    "Es war auch mir eine Freude, Aurelius Corvinus. Vale bene.", sprachs und stand ruhig auf, durchschritt den Raum und verschwand auch so anmutig und weltfremd, wie er gekommen war.

  • Vom verrückten Schreiber war Orestes zum Septemvir Aurelius Corvinus geschickt worden. Es war zwar schon alles vorbesprochen worden. Aber jetzt würde es noch offiziell werden. Wenn Marcus alles vorbereitet hätte und schon jemanden für die praktische Prüfung ausgesucht hätte, könnte alles seine Gang gehen.


    Also klopfte Orestes wohlgemut.


    *klopf*

  • "Herein", erklang es griesgrämig, doch war es nicht die Stimme des Aurelius Corvinus, die da sprach. Jener befand sich genaugenommen nicht einmal im Raum, und so war es Livius Pyrrus, der hinter dem Schreibtisch hockte und zur Tür sah, als jene sich öffnete.

  • Orestes öffnete die Tür und sah hinter einem Schreibtisch eine hagere Gestalt, die ganz offensichtlich nicht Corvinus war, sondern höchstwahrscheinlich einer seiner Scribae. Orestes ging hinein und sprach zu dem Scriba.


    Salve. Mein Name ist Manius Aurelius Orestes. Ich möchte zum Septemvir Aurelius Corvinus. In einem unspezifischen Sinn erwartet er mich sogar.

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