balneum servorum | Ein Bad für Caelyn

  • Dann waren sie endlich da. Mit ihrem Zeigefinger deutete sie in den linken Gang, genau neben dem Eingang zur Sklavenunterkunft. Hier befand sich das Bad der Sklaven. Es war ein kleiner, rechteckiger Raum. In der Mitte stand ein großer Holzbottich, der allerdings noch mit Wasser gefüllt war. Dieser würde mit weiterem Badewasser gefüllt werden müssen und ehrlich gesagt mochte Tilla diese Aufgabe nicht.


    Leise seufzend trotte sie zu dem Zuber und tauchte die Hand ins Wasser. Gerade mal bis zur Hälfte Wasser schwappte in dem halbvoll gefüllten Zuber herum. Noch halbwegs lauwarm. Sie drehte sich zu Caelyn um. Schau mal... ist das gut so? fragte sie sie, plätscherte mit dem Wasser. Die Handtücher und Laken zum Abtrocknen würde Caelyn bestimt von alleine entdecken. Schon wandte sie sich um, holte zwei kleinere Holzkisten herbei. Beide Kisten öffnete Tilla nacheinander und stellte sie auf einen breiten Schemel. In der einen Kiste waren Bürsten und Kämme, in der anderen Kiste Seife und Badekugeln.[/COLOR] Dann deutete sie auf eine weitere Kiste, welche sich beim Näherkommen als eine größere Truhe herausstellen würde. Kleidung. tunica. Tilla zupfte zur Verdeutlichung an ihrer eigenen Kleidung und sah Caelyn dabei an.

  • Ich folgte jeder ihrer Bewegungen und verstand so in etwa, was sie mir sagen wollte.
    "Keine Sorge, das Wasser reicht! Zu viel ist auch wieder ungesund!" sagte ich grinsend, während ich in den Zuber langte.
    "Ist alles in Ordnung! Danke Tilla!"
    nickte ich zustimmend, als sie mir alles zeigte, was ich zum Baden brauchte.
    Dann begann ich mich auszuziehen. Endlich wurde ich die stinkigen Klamotten los! Langsam stieg ich in den Zuber und begann, mir etwas Wasser über den Kopf zu schütten.
    "Sag mal, wie lange bist du denn schon hier? Wie ist es hier so?"
    Jetzt, wo wir unter uns waren, konnte sie ja offen sein!

  • Tilla wandte sich ab, als Caelyn sich so plötzlich auszog und wartete, bis sie das Wasser im Zuber schwappen hörte. Mit gesenktem Kopf ergriff sie einen kleineren Sack und füllte diesen mit den abgelegten Sachen der Älteren. Diesen stellte sie an die Tür und kehrte mit einer schlichten Tunika zurück. Die Truhe hinter der Tür war schon seltsam... irgendwie fand sich dort immer etwas anziehbares. Ob sie sich mal auf die Lauer legen sollte, um zu sehen, wer sie denn auffüllte. Etwa Niki, die Küchin aus der Küche? Oder Dina? Oder Brix? Gar Leone?


    Mit einem scheuen Lächeln legte sie die Tunika auf einen Schemel nahe dem Zuber ab und nahm auf einem Hocker an der Wand Platz. Tilla zeigte ihre Hände vor, deutete zwei mal zehn Finger sowie vier Finger an. Etwa 24 Tage, nicht mal einen vollen Monat. 'erwiderte' Tilla gehorsam langsam gebärdend. Wie ist es hier so? Tilla zuckte mit den Schultern, deutete eine Waage an. Mal so.. mal so.. nie gleichmässig. Auf und ab. Hoch und runter. Schliesslich deutete sie auf ihre Augen, auf ihre Ohren. Viel hören, viel sehen. und schüttelte den Kopf. mehrere lose Strähnen fanden durch eine Handbewegung den Weg zurück hinters Ohr. Nie sprechen. Alle laufen hin und her. Tilla bewegte die geballte Faust, schloß ihren Mund ab und liess zwei Finger ihrer Hand über den angewinkelten Arm 'spazieren gehen'.

  • So! Dann war sie ja noch gar nicht so lange hier! "Dann bist du ja auch noch ganz neu! sagte ich freundlich und lächelte ein wenig.
    Ihre Gebärden, die dann folgten, waren teilweise recht schwierig zu deuten. Nach einer Weile hatte ich aber verstanden, was sie damit meinte. Da mußte ich hier im Haus wohl meine eigenen Erfahrungen machen.
    Doch mir war auch aufgefallen, daß sie ganz schön flink mit ihren Fingern war. Die hätte doch wirklich prima in meine Bande gepasst, obwohl sie doch "so ein liebes Mädchen war".


    "Was hast du früher so gemacht, ich meine, bevor du hierher gekommen bist?"fragte ich sie, als ich mir ein Stück Seife nahm und damit begann, mich einzuseifen.
    Ob es hier noch andere Sklaven gab? Bestimmt! Diese reichen Typen hatten ja meistens einen ganzen Troß von Skaven.
    "Gibt´s hier noch andere Sklaven außer uns zwei?"

  • Ja. Neu bin ich. erwiderte sie ruhig. Und trotzdem ist hier schon so viel passiert wie draußen auf der Straße. Tilla beobachtete Caelyns Hände, die immer wieder mal unter oder über der Wasseroberfläche zu sehen waren. Da sie nun nichts zu tun hatte als zu warten, bis Caelyn fertig war, zog sie die Beine an und umschlang sie sie mit den Armen. "Was hast du früher so gemacht, ich meine, bevor du hierher gekommen bist?"


    Sie sah die ältere Frau forschend, sich unbehaglich fühlend, an. Noch keiner der Bewohner des Hauses hatte sie bisher zu ihren letzten Wochen befragt. Darüber war sie eigentlich ganz froh.. andererseits.. wünschte sie sich darüber sprechen zu können. Nur... warum sollte sie das jetzt wem erzählen, den sie nicht mal eine Stunde kannte? Es bestand keine Notwendigkeit dazu. Tilla zuckte mit den Schultern, verweigerte die Antwort und widmete sich der nächsten Frage. Ich habe die Sklaven bisher nicht gezählt. Es ist überschaubar. erwiderte sie und behielt Caelyn im Auge. Ob sie sie schon mal gesehen hatte, draußen auf der Straße? Tilla würde sich daran errinnern.

  • Das ist ja schon komisch! Sie hat gar nicht meine Frage beantwortet! Na, vielleicht weckt das allzu schlechte Erinnerungen in ihr. Gut, dann eben nicht!
    Ha, hab ich´s mir doch gedacht! Ein Heer von Sklaven! Hätte ja anders auch nicht sein können!
    "Ja weißt du, mal ganz unter uns! Ich schau mir das hier einigeTage an und dann sehe ich mal weiter! sagte ich ganz beiläufig, als ich begann, mir die Füße zu waschen.
    Mhh, die Seife ist ja echt gut! Wie die duftet! Die gefällt mir.
    "Ansonsten schaue ich mal, wie´s hier so in der Stadt ist! Das hier kann auch nicht anders sein, wie in Augustodunum, nur eben viel größer! Hier gibt´s sogar noch mehr reichere Säcke, denen man was abluchsen kann."
    Keinen Moment dachte ich darüber nach, wie vorteilhaft es war, meine Zukunftsplanung so offen vor ihr auszusprechen.

  • Ganz still auf ihrem Platz sitzend beäugte sie Caelyns Art sich zu reinigen und nickte auf ihre Meinung. "Ja weißt du, mal ganz unter uns! Ich schau mir das hier einigeTage an und dann sehe ich mal weiter!" Naja, anschauen lohnte sich. Dennoch musste man darauf gefasst sein zu reagieren. Und zwar richtig. Wie es eben von einem erwartet wurde. Anders ging es gar nicht. Tilla sah Caelyn aufmekrsam an, als sie die Stadt erwähnte. Die Stadt? Sofort spitzte sie ihre Ohren, versuchte sich die Neugier nicht anmerken zu lassen und fragte sich, wie Caelyn denn anderen etwas 'abluchste'. Um sich zusammenzureissen, legte sie den Kopf auf die verschränkten Arme, linste zur Älteren rüber. Sollte sie etwas dazu sagen? Wenn, dann lieber das was ihr in den Sinn kam. In die Stadt? Vergiss es. Sie nehmen uns mit nach draußen, wenn sie uns wirklich brauchen. Wenn Tilla ehrlich zu sich war, empfand sie die Mauern der villa beschützend, nicht als einengend. Hier bekam sie zu Essen, hatte ein Dach überm Kopf und trug angenehm zu tragende Kleidung. Immer war jemand anwesend. Dennoch.. hin und wieder spürte sie ihre Finger jucken. Voll mit Gedanken zupfte sie eine Fluse von ihrer Tunika, dachte an den blonden Mann, den sie bestohlen hatte. Noch war die Woche nicht um.

  • Wie war das? Oh Mann, ich wußte gar nicht, wie schwer das sein konnte, ihren Gebärden richtig zu deuten. Erst sah ich sie verständnislos an, aber dann machte es doch mal kilck und ich begriff, was sie sagen wollte. Mhhm, im Prinzip gibt es keine Mauern, die nicht überwindbar sind, dachte ich.
    Schließlich war ich endlich fertig. Ich stieg aus dem Zuber, nahm mir das Tuch, welches Tilla mir freundlicherweise bereit gelegt hatte und begann mich abzutrocknen.
    Ahh, war das gut! Ich wußte gar nicht mehr, wie es war, mal wieder richtig sauber zu sein!
    Während ich damit beschäftigt war, meine Haare trocken zu rubbeln fragte ich sie mal, was sie von diesem Ursus so hielt. Er war ja eigentlich ganz nett zu ihr gewesen. Vielleicht konnte sie mir ja etwas über ihn verraten, damit ich so ungefähr wußte, was da noch so auf mich zukam.
    "Sag mal, dieser Ursus, was ist´n das für´n Kerl? Macht der viel Stress?"
    Es war immer besser, wenn man die Möglichkeit hatte, vorher über den Feind Informationen sammeln zu können.

  • Wieder sah sie zu Boden, als die Frau aus dem Badezuber stieg, um den Blick auf ihren nackten Körper zu vermeiden. Tilla wusste nicht wieso, aber sie mochte keine nackten Menschen ansehen. Denn dann würde sie sie insgeheim mit ihrem eigenen Körper vergleichen. Ein arg heikles Thema für Tilla, die sich ihren knospenden Brüsten unsicher ist, nicht versteht, warum ihr Haare unter den Achseln und im Intimbereich wachsen. Und warum sie Vollmond um Vollmond Blut verliert, obwohl sie sich gar nicht wehgetan hat.


    Stumm seufzend hebt sie den Blick und sieht zu Caelyn rüber, die nun von einem Handtuch bedeckt ist. jetzt spricht diese über Ursus. Und wieder einmal muss Tilla nachdenken. Ob es richtig ist etwas über diesen netten Mann zu sagen. Ihr fällt ganz viel zu Ursus ein. ganz besonders seine gewölbte Augenbraue. Aber das soll ein kleines Geheimnis bleiben, das er diesen 'Tick' hat. So wie Tilla ihren 'Tick' hat, mit den Zehen am Knöchel zu kratzen, wenn sie sich unsicher ist. Auch jetzt kratzt sie sich. Ursus ist nett. Er ist streng... aber er sagt vieles richtig. Ursus kann gut erklären. Ich höre ihm gerne zu. Manchmal beantwortet er auch meine vielen Fragen. beantwortet Tilla dann Caelyns Frage, sah sie forschend an. Warum lernst du ihn nicht selbst kennen? Ist doch doof, sich auf meine Meinung zu verlassen.

  • Na, da hat sie eigentlich Recht! Mein Verständnis für ihre Gebärden schien immer besser zu werden. Es machte mir immer weniger Mühe, ihr zu folgen.
    "Ja, das stimmt schon. Aber du kennst ihn ja schon eine Weile und weiß wie er so ist."
    Der eigentliche Grund, den ich ihr aber verheimlichte, war der, daß es vielleicht meine Ängste waren, die mich dazu antrieben, zu fragen. Schließlich wollte ich mir ja mal vorerst keine Blöße geben. Ich war immer noch Caelyn, die Starke, die Furchtlose, die es mit jedem aufnahm, der ihr oder ihrer Bande etwas antun wollte. Auch wenn der Gegner viel stärker war.
    Aber vielleicht begann diese Fasade zu bröckeln! Was würde darunter zum Vorschein kommen? Caelyn, die freche Göre, die sich verkriecht, wenn´s ernst wird?
    Doch noch war ich die Starke, die Taffe!


    "Sag mal Tilla, wie alt bist du eigentlich?" fragte ich schließlich, um wieder von mir ablenken zu können. Ich hätte sie ja so für dreizehn, vierzehn geschätzt. Eigentlich hätte ich auch schon gern gewußt, wie sie hier in den ganzen Schlamassel hineingeraten ist. Eine von den "Hausgeborenen" war sie ja sicher nicht!
    Sonst wäre sie sicher nicht so pfiffig gewesen! Die Meisten, die bereits als Sklaven geboren wurden hatte eh, ´nen Sprung in der Schüssel, das war zumindest meine Meinung.

  • Tilla zwirbelte eine Haarsträhne auf und ab. Nunja.. von Ursus kennen war nicht so ganz die Rede. Sie sah ihn nur wenn er sie brauchte, gar zu sich rufen liess. Wie er sich verheilt wenn sie nicht in seiner Nähe war, wusste sie nicht. Wie denn auch? Ursus verhielt sich ihr gegenüber ganz anders also so mancher Mann, den sie bisher kennengelernt hatte. Das stand fest.


    Ja, ich kenne ihn. Nicht so gut, wie du vielleicht denkst. Vielleicht verhält er sich dir gegenüber anders als wenn wer von uns Sklaven dabei ist. fügte sie nach einer Weile hinzu und rutschte von der Truhe hinunter. Es sah ganz so aus, als ob Caelyn mit Baden fertig war. Sie räumte die kleinen Kisten mit dem Badezubehör weg, hängte das gebrauchte Handtuch auf und wandte sich der Frau zu, die nach ihrem Alter fragte. Tilla hob sogleich die Hände, um zu gebärden. Wenn ich richtig gerechnet habe... 15 Lenze. Ich habe hier soviel zu tun. Ich weiss nicht mehr, ob ich nicht doch schon 16 Sommer bin. gestand sie ihr mit einem traurigen Gesichtsausdruck. Bäume haben es viel einfacher, da braucht man nur die Rindenringe abzuzählen. fügte sie hinzu. Tilla mochte körperlich so alt sein. Ihr Wesen aber war noch dem eines Kindes, dem man mit dem Verlust der Stimme die Kindheit geraubt hatte. Zugleich hatte sie schnell erwachsen werden müssen.

  • Ha, da hatte ich mich aber ganz schön verschätzt! Schon fünfzehn oder gar sechzehn!
    "Ich habe schon zwanzig Sommer hinter mir!" antwortete ich ungefragt. Zwanzig Sommer! Was war alles nur in dieser Zeit schon passiert. Ein wechselhaftes Schicksal hatte ich bereits hinter mir. Eine einigermaßen gute Kindheit, die wesentlich durch den ständigen Überlebenskampf meiner Mutter geprägt war. Meinen Vater hatte ich nie kennengelernt. Er war kurz vor meiner Geburt gestorben. Mit aller Kraft, hatte meine Mutter versucht, meinen Bruder und mich aufzuziehen, bis sie eines Tages krank wurde. Von da an wurde alles immer schlimmer. Niemand hatte uns geholfen. Nicht einmal die Verwandten! Warum, hatte ich nie verstanden! Niemand konnte mir da eine Antwort geben. Mutter selbst schwieg immer zu diesem Thema. Damals hatte ich begonnen, zu stehlen.


    Schließlich riß ich mich selbst aus meinen Erinnerungen und griff nach der Tunika, die Tilla mir hingelegt hatte. Es war eine hellblaue Tunika, die eigentlich richtig gut zu meinen blonden Haaren gepaßt hatte.
    "Mensch, die ist ja richtig schick! Was meinst du? ", stellte ich fest und wollte aber auch ihre Meinung dazu wissen. "Was machen wir mit meinen Haaren?" gab ich zu bedenken. Bei so´ner tollen Tunika, mußte man auch ´ne ordentliche Frisur haben. Vielleicht irgendwas hochgestecktes?

  • Zwanzig Lenze schon... das war noch gar nicht so alt. Ja, siehst gut aus. Prüfend sah Tilla Caelyn an, betrachtete ihre Haare und kramte gedanklich etwas von dem hervor, was sie dank Saba schon gelernt hatte.


    Langsam kam sie auf sie zu, ging einmal um sie herum, wagte es jedoch nicht Caelyns nasse Haare zu berühren. Vielleicht einen geflochtenen Zopf? Tilla nahm ein Büschel ihrer eigenen Haare und flechtete diese ein Stückchen zusammen. Schweigend zeigte sie ihr diesen vor. Oder so... Sie löste das geflochtene Stück wieder auf und band es ganz simpel mit einer Haarsträhne zusammen, da sie keine Lederschnur zur Hand hatte. Kannst die Haare aber auch offen lassen, bis sie trocken sind. Mit flinken Fingern löste sie den letzten Vorschlag an ihren eigenen Haaren auf. Manchmal ziehe ich auch eine fingerbreite Lederschnur über den Kopf. Das soll dann ein Haarband sein.

  • Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung! Wie trägt man denn seine Haare, wenn man mit so ´nem feinen Fummel rumrennt?" fragte ich Tilla. In all den Jahren, in denen ich auf der Straße gelebt hatte, war es mir ziemlich egal, wie meine Haare aussahen. Ich trug sie immer offen. Gelegentlich hatte ich auch mal kleine Zöpfchen. Doch das war eher eine Ausnahme.
    "Weißte was? Ich verlasse mich da voll und ganz auf dich!"
    Schließlich wußte Tilla sicher, was hier im Haus so üblich war. Und da ich mir ja die Haare eh nicht selbst frisieren konnte, mußte ich mich ihr ja sowieso anvertrauen.

  • Tilla blinzelte Caelyn irritiert an. Hatte sie wirklich Fummel gesagt? Das war ein Wort aus der Straßenkinderbande, ein anderes Wort für Kleidung, eher abschätzig gemeint. Zum Vergleich zur Zeit auf der Straße waren diese Tuniken aus dem aurelianischen Haushalt wirklich was besonderes. Ihre Wangen röteten sich, als die Ältere meinte, sie würde sich auf sie verlassen.


    Verlegen über diese unerwartete Anerkennung sah sie zu Boden, fuhr mit dem Zeh eine Fliese nach. Warum musste sie immer nur rot werden? Auf den Lippen kauend linste sie ein bisschen eingeschüchtert zu Caelyn auf. Öhm... dann lasse die Haare offen. So trocknen sie schneller. Tilla merkte, dass sie etwas unruhig wurde. Caelyn hatte so manchen Zug an sich, der ihr ähnelte, das war seltsam. Darum lief sie vor die Tür des balneum, um dort eine weitere Truhe zu öffnen. Da, du brauchst noch Sandalen. Such dir ein Paar aus. Nun saß sie knieend auf dem Boden.

  • "Gute Idee! Schön, lassen wir sie erst trocknen. Kannst du sie mir dann flechten oder hochstecken?"
    Ich war echt heilfroh, daß Tilla da war. Ich hätte niemals gewußt, was ich mit den albernen Haaren hätte anstellen sollen.
    Schließlich hatte ich mir auch ein Paar Sandalen ausgesucht und war gerade dabei sie anzuziehen, als plötzlich mein Magen anfing, zu knurren. Dieses Geräuch war so laut gewesen. Sie hatte es sicher auch gehört. Mir war das doch etwas peinlich. Doch was sollte ich machen? Es war ´ne Ewigkeit her gewesen, seit ich das letzte mal etwas zu essen bekommen hatte.

  • Vor der Truhe verharrend sah sie zu, wie die Ältere sich das Fußwerk aussuchte und anzog. Tilla klappte die Truhe zu und grinste bei dem zu vernemenden Geräusch? Hast du Hunger? Dann sag dass doch. Köchin Niki wird sich freuen einen Magen mehr füllen zu können. Außerdem kann ich dann auch wieder in die Küche zurück. Sie wollte mir das neueste aus ihrer Backkunst zeigen. Doch da wurde ich zu Ursus geholt. Tilla rappelte sich auf und deutete den Gang hinunter. Von hier aus gehst du da lang und landest bei der Küche. Der andere Gang hier führt direkt zu den Herren und Herrinnen. Und zu den Kaninchen im Garten, fügte Tilla gedanklich hinzu. Kommst du?

  • Und ob ich Hunger hatte! Es war mir sogar völlig egal, womit ich meinen Hunger hätte stillen können, hauptsache etwas zu essen!
    Tillas Handzeichen und Gesten beruhigten mich in dieser Hinsicht. "Komm, dann laß uns doch gleich mal zu dieser Niki gehen. Ich könnte nämlich ´nen ganzen Bären verdücken!"
    Nachdem ich das gesagt hatte, mußte ich plötzlich lachen. Ich hatte doch tatsächlich gesagt ich könne einen ganzen Bären verdrücken. Das ließ mich wieder an Ursus denken. Ob er so glücklich damit wäre, wenn ich ihn verdrücken würde?
    Sie zeigte mir den Weg zur Küche und auch , wie man zu den einzelnen Zimmern der hier wohnhaften Herrschaften gelangte.
    Ich prägte mir alles gut ein. Eine gute Ortskenntis zu haben, war immer von Vorteil, wenn´s mal brenzlig wurde!
    Dann folgte ich ihr einfach nach, schaute mich überall genau um und prägte mir zusatzlich nützliche Dinge und Informationen ein. Man konnte ja nie wissen, wozu man das noch alles brauchen konnte!

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