Audienz für einige 'besorgte Bürger' der Stadt...

  • Richter an der Seite des Eparchos? Er brauchte also nur zu kommen und sich im Glanz der Öffentlichkeit zu baden. Alles andere würde der Eparchos entscheiden. Wenn damit auch noch der öffentliche Frieden geschützt wurde, war das umso besser.


    "Auch ich bin geehrt und werde Deiner Bitte natürlich nachkommen!"


    antwortete er daher.

  • “Ich danke euch für eure aufopferungsvolle Bereitschaft. Das Gericht werde ich schnellstmöglich einberufen, sobald die Vernehmung der Gefangenen beendet ist.
    Das Volk soll die Möglichkeit bekommen, dem Verfahren beizuwohnen. Es soll Zeuge werden, wie entschieden und gerecht mit diesen Männern verfahren wird.
    Vielleicht hat einer von euch einen Vorschlag, wo das Gericht tagen kann?“

  • Das Theater zu diesem Zwecke zu benutzen wäre Gotteslästerung und hinter verschlossenen Türen würde der Prozess seinen Zweck verfehlen. "Ich denke doch, der beste Ort für ein Gericht dieser Art wäre auf jedem Fall die städtische Agora."


    Interessant... Der Eparchos wünschte also einen Schauprozess in Eintracht mit der Polis. Eigentlich sollte man eine solche Gelegenheit nutzen, um eine entsprechende Gegenleistung für die Stadt zu verlangen. Ganz beiläufig schaut er zu Nikolaos und Leonidas und versucht aus ihren Gesichtern zu ergründen, ob diese eventuell ähnliche Gedanken pflegten.

  • Nikolaos hatte den Blick des Timokrates bemerkt, wusste ihn aber nicht recht zu deuten.
    "Die Stadtwache steht für den Gerichtstag selbstverständlich zur Verfügung.", fügte Nikolaos hinzu. Dann fiel ihm noch etwas ein: "Ich hatte mit einigen meiner werten Kollegen bereits informell und privat über die Idee gesprochen, ein Theaterfest in Alexandria zu organisieren. Vielleicht wäre es vorteilhaft, es stattfinden zu lassen, nachdem die Verbrecher verurteilt sind *. Diese und natürlich auch der Mörder des Tychios und Frevler an den Musen und am Apollon. Der Bevölkerung würde eine solche Veranstaltung sicher gefallen. Auch würden die von den frevelhaften Verbrechen sehr aufgebrachten Götter beschwichtigt werden." Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein. "Mein Vorschlag wäre es,dass du, ehrenwerter Eparchos und die Polis, dieses Fest gemeinsam ausrichten. Denn nur mit deiner Hilfe kann es ein Ereignis werden, das Menschen aus dem gesamten Imperium und darüber hinaus in die Stadt lockt. Was hälst du davon, ehrenwerter Eparchos?" Nikolaos sah den Eparchos an und sich anschließend in der Runde um. "Da das Koinon, wie ich sehe, glücklicherweise in seiner Gesamtheit hier vertreten ist, wäre es gut, wenn die Pyrtanen etwas zu diesem Vorschlag sagen würden. Falls Bedarf besteht, kann selbstverständlich zu diesem Thema auch eine Sitzung des Koinons einberufen werden."


    Sim-Off:

    *Die Auflösung des Museions-Falls hat zum Zeitpunkt der Audienz noch nicht stattgefunden.

  • “Ein ganz ausgezeichneter Gedanke, wie ich finde.“, antwortete der Präfekt mit einem Anflug von Begeisterung.
    Eigentlich erstaunlich, denn also großer Schauspielfreund, oder gar -kenner, war er bislang gar nicht aufgefallen.
    Dennoch schien er sich für den Vorschlag sehr zu erwärmen.
    “Ich würde sehr gerne meinen Teil dazu beisteuern, dass ein solches Fest stattfinden kann.“, fügte er rasch hinzu und ließ damit durchblicken, dass er sich auch finanziell großzügig zeigen würde. Denn von ihrem eigenen Geld, dass hatte er inzwischen gelernt, trennten sich die hohen Herren der Stadt nur sehr ungern.

  • Wieder einmal war Leonidas mehr als überrascht, in Anwesenheit des Eparchos über die Pläne des Nikolaos aufgeklärt zu werden. Das hätte auf jeden Fall vorher besprochen werden müssen, wie er befand. Nunja, jetzt hieß es: Gute Miene zum bösen Spiel! Obwohl, so böse war das Spiel nicht - der Eparch zahlte!

  • Nikolaos schenkte dem Eparchos ein Lächeln. "Die Stadt wird deine Großzügigkeit hoch zu schätzen wissen.", sagte er. Dadurch, dass der Eparchos zugestimmt hatte, so hoffte er, würde keiner der Pyrtanen diesem Vorhaben widersprechen. "Die Planung des Theaterfestes im Einzelnen werden wir demnächst noch besprechen. Jedoch würde ich gerne wissen, welchem Gott du dieses Fest weihen würdest. Ich würde den Dionysos vorschlagen, schließlich ist der Basileus dessen Abkömmling in irdischer Gestalt."

  • Leonidas war ein Speichellecker, daher wollte er dem Eparchos nicht widersprechen. Dennoch war er der Meinung, dass Dionysos besser geeignet war als Apoll. Musen waren gut, aber wer brauchte Musen, wenn er Feiern haben konnte?

  • "Diese Spiele dem Apollon und den Musen zu widmen, ist eine außerordentlich gute Idee. Schließlich gibt es in Alexandria das berühmteste Heiligtum der Musen im ganzen Erdkreis. Jedoch bezweifle ich, dass die ehrenwerten Herren Priester viel für Theaterspiele übrigen haben werden... . Jedoch kann man sie sicher überreden.", pflichtete Nikolaos dem Eparchos bei, auch wenn die Weihung des Festes für Apollon seinem selbst gestellten Postulat der Rückkehr zum Ursprung des Dramas widersprach. Doch schließlich würde der Eparchos keinen unwesentlichen Anteil an den Kosten der ganzen Aktion tragen.

  • “Also schön, dann sind wir uns einig, ja? Ist im Februarius nicht auch der Festtag des Apollo? Das wäre doch ein Termin, der sich geradezu aufdrängen würde.“
    Er winkte einen Scriba heran, mit dem er im Flüsterton ein paar Worte wechselte. Ihm war scheinbar gar nicht peinlich, dass nicht ganz genau auswendig zu wissen.
    “Ja, also... ante diem V id Feb DCCCLVIII a. u. c. (9.2.2008/105 n.Chr.), diesen Tag sollten wir wählen, meine ich.“

  • Germanicus Corvus war ein alter Militär und hatte sich deshalb eine rasch zupackende Art angewöhnt. Also antwortete er kurzentschlossen:
    “Die Organisation überlasse ich gerne den Würdenträgern der Stadt. Der Großteil der Veranstaltung dürfte sich ohnehin im Theatron abspielen, denke ich. Wir sollten dort am Beginn des Tages Apollon opfern und um gute Vorzeichen bitten. Dann sollte es Theateraufführungen geben, am besten mit Stücken die dem Gott schmeicheln. Dazu müssen Theaterleute angeheuert werden. Gute Schauspieler und keine, die den Gott oder das alexandrinische Publikum mit ihrem schlechten Spiel beleidigen, versteht sich. Wegen der Kosten wird euch mein Schreiber Lyros weiter helfen.
    Habe ich etwas vergessen?“

  • "Nochmals habe ich im Namen der Polis für deine Hilfe zu danken, ehrenwerter Eparchos. Die Opferungen werden einige Priester des Apollons durchführen. Wäre es dir genehm, wenn darunter vielleicht auch vereinzelte Frauen wären? Oder meinst du, der Gott könnte sich daran stören? * Könntest du es übernehmen, ausgewählte römische Würdenträger einzuladen?", fragte Nikolaos ohne Umschweife, da er glaubte, er würde den Eparchos durch allzu viele Worte verärgern. "Und meinst du, es ließe sich einrichten, die Beschränkungen der Einreise für Römer, die Senatoren sind, zu lockern für die Tage um das Fest, falls unter den römischen Ehrengästen, die selbstverständlich du auswählen wirst, solche sind? Ich weiß, dass dieses Anliegen vielleicht etwas heikel ist, in Angesicht des Krieges der verabscheuungswürdigen Parther gegen das römische Volk. Jedoch würde es sich bei diesem Fest um ein besonderes Ereignis handeln."


    Sim-Off:

    *Der einzige ID-Apoll-und-Musen-Priester ist zur Zeit weiblich. (Bis vor einiger Zeit gab es noch einen männlichen, der wäre dann aber ein Jude gewesen ;) ).[/

  • “Ob Männer oder Frauen den Dienst für die Götter verrichten ist mir einerlei.“, antwortete Corvus leichthin.
    “Aber Senatsmitgliedern kann ich nicht erlauben, aegyptischen Boden zu betreten. Eine solche Erlaubnis zu erteilen liegt außerhalb meiner Kompetenzen, denn das ist alleine das Vorrecht des Imperators Caesar Augustus. Nein, ich denke, von diesem Gedanken musst du dich verabschieden.“
    Immerhin, so dachte er bei sich, hatte der jetzige Kaiser die einst von Augustus eingeführte Bestimmung bereits dahingehend gelockert, als das es Angehörigen senatorischer Familien erlaubt war, nach Aegyptus zu kommen und hier sogar Ämter zu bekleiden.




    Sim-Off:

    Ich hoffe auf Apollons Toleranz, was das betrifft.

  • "Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass diese Vorschrift gelockert werden könnte, jedoch hatte ich eine gewisse Hoffnung in dieser Hinsicht. Ich denke trotzdem, dass sich viele Ehrengäste aus Rom finden lassen werden. Etwas noch, ehrenwerter Eparchos. Was hälst du von dem Gedanken, einen Wettstreit auszuloben, bei dem das beste Schauspiel gewinnt?", fragte Nikolaos.

  • “Solche musischen Agone [Wettkämpfe] sind bei den Griechen sehr beliebt, nicht wahr? Ja, dass ist ein guter Gedanke. Das erhöht sicherlich die Spannung und die Schausteller werden sich um so mehr bemühen, wenn sie wissen, dass ihnen dafür ein Preis winkt. Machen wir es so.“

  • "Hättest du etwas dagegen, ehrenwerter Eparchos, wenn du den Preis auslobtest und auch die Bewertung der Stücke übernähmest?", fragte Nikolaos und sah den Eparchos aufmerksam an.

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